Autor Thema: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern  (Gelesen 14378 mal)

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Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« am: 1.10.2004 | 10:32 »
Nichtrollenspieler; wie reagieren sie wenn man über das Hobby redet.

Mein persönlich bestes Erlebnis war natürlich immer noch dort im Bus: Ich und ein Kollege redeten üdber eine Vampire-Runde.
Ich: Also zuerst haben wir den Wachmann erschossen.
Er: Ich hätte ihn gefoltert und ausgequetscht.
Ich: Wir haben sowieso alles gesprengt!
Er: Ach so!
Plötzlich tritt eine alte Dame zu uns und sag es wäre schon wenn wir aus unser Gottlosigkeit aus brechen würden und anpassen würden sonst kämen wir in die Hölle. >;D Wr habens ihr dann erklärt doch sie hatts nicht so richtig verstanden.

Offline Bitpicker

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #1 am: 1.10.2004 | 10:47 »
Meine Erlebnisse waren eher langweilig: die meisten Leute, denen ich das Hobby erklärt habe, waren interessiert und wollten es auch gerne ausprobieren, die negativste Reaktion war 'das könnte ich nicht'. Ach ja, und ein Nachhilfeschüler, der computerspielversaut ist, kann sich nicht vorstellen, dass RPG ohne Computer funktionieren kann. Geschweige denn um Längen besser ist.

Robin
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Offline Jestocost

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #2 am: 1.10.2004 | 10:54 »
Als wir vor Jahren Rollenspiele unseren Soziologen an der Uni vorgestellt haben, fanden Sie es zwar gut, aber meinten auch, dass das Hobby von einem Medium wie PCs profitieren könnte...

Shared Imagined Worlds sind vielleicht eher eine Sache der Literaturwissenschaftler...

Aber ausgenommen ein paar komischen Blicken, wenn wir im Biergarten gespielt haben, war alles im grünen Bereich....
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Offline 1of3

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #3 am: 1.10.2004 | 11:02 »
Mein bestes Erlebnis war noch als ich mit Kunstblut-Runen im Gesicht (V:tM Live) einen Big Mac bestellen wollte. Den Blick der Verkäuferin werd ich nie vergessen.

Fay

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #4 am: 1.10.2004 | 11:04 »
Als ich meiner Mutter erklärte, dass ich zum Rollenspieler-Wochenende fahre, kam die Frage: Was ist denn Rollenspiel?

Nach einer meiner Meinung nach ganz vernünftigen und verständlichen Erklärung fragte sie: Und was ist nun dieses Rollenspiel?

Ich lieferte eine noch bessere und für Mütter eigentlich todsicher verständliche Erklärung, dann fragte sie: Und was macht ihr nun dieses Wochenende?

Ich habs dann gelassen...

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #5 am: 1.10.2004 | 11:12 »
geht mir bisher so ähnlich wie Bitpicker.

Ich glaub einfach, das die Leute nicht mit dem nötigen Zeitaufwand klar kommen...

Offline Wawoozle

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #6 am: 1.10.2004 | 11:26 »
In gut schwäbischer Manier kommt hier auf das Wort "Rollenspiel" natürlich sofort der Kommentar:

"Ja, am Rolle spielen isch au schee..."

*seufz* ;D
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Rraurgrimm

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #7 am: 1.10.2004 | 11:46 »
Denkwuerdiges (und verbuergtes) Ereignis war wohl ein danebengegangenes Vampire-Live-Spiel in der Kieler Innenstadt:

Es ist kurz nach Mitternacht. Der Prinz der Stadt hat nach langem Hin und Her die Blutjagd auf ein gar garstiges Kind der Nacht ausgerufen und die anderen Kainiten jagen ihn - einem gelingt es, der schwindenen Spur zu folgen und das Opfer in einem Parkhaus zu stellen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kainskindern sind diese Vampire nicht mit uebernatuerlicher Staerke, ausfahrbaren Krallenhaenden oder ganz spezieller Widerstandskraft gesegnet - so greift der "Jaeger" zu seiner Automatikpistole, schiesst ein paar Kugeln (Erbsen und Knallschnur) in die Richtung des Fliehenden und dieser faellt - schwer getroffen - zwischen die parkenden Autos... - der erfolgreiche Jaeger naehert sich seinem Opfer und rasch finden die letzten Tropfen vampirischen Blutes einen neuen Koerper bevor sie weiter im staubtrockenen Asphalt des Parkhauses versickern.

Schnitt, Umblende.

Hubert K. (Name geaendert) ist Fruehrentner. Er bessert seine kaergliche Rente als Parkhauswaechter in Kiel auf - und es war wieder einmal eine lange, ereignislose Nacht in welcher er mit Hilfe dieser modernen Videoueberwachungsanlage verschiedene Parkhaeuser in Kiel ueberwacht. Die tonlosen Schwarzweissbilder der Monitore erinnern ihn an lang vergangene Tage... - doch was ist das dort auf dem einen Monitor?!??!

Schnitt, Umblende.

Ein munterer Vampire-Live-Spieler erzaehlt stolz seinen Mit-Kainiten von dem durch ihn herbeigefuehrten Ende der juengst ausgerufenen Blutjagd. Eine misstrauischer gewordene Spielleitung nutzt einen ruhigen Moment, fragt noch einmal genauer nach und laesst sich beschreiben, wie diese Jagd denn ihr Ende fand.

Einige hastige Anrufe bei der Polizei-Notrufzentrale spaeter kann eine Vampire-Live-Orga (GMs fuer unsere Nicht-LARPenden Freunde des Forums) dem Sondereinsatzkommando erklaeren, was denn die Bedeutung des Wortes "Rollenspiel" ist - und sich belehren lassen, dass man doch in Zukunft bitte vorher so etwas bekanntgibt (was der Orga wohl bekannt war doch keiner rechnete mit einer derartigen Ausweitung des Spielgebietes). Der Herzkasper des Fruehrentners konnte gluecklicherweise abgewendet werden.

Was lerne ich daraus: gut, dass ich beim Fantasy-LARP geblieben bin und Vampire: the Fasching eher meide ;-)

BoltWing

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #8 am: 1.10.2004 | 12:02 »
OK, das kann ich zwar nicht überbieten, aber wenn ich mein Hobby bei einigen Leuten Anspreche dann kommt meistens gleich die Frage "Theater ?, lernt ihr da richtig Texte ?". Meist ist es dann mühsam das Prinzip von Würfeln und Werten zu erklären, da sie alle am Gedanken einer Theatervorstellung festhalten. Die Erkenntniss kommt dann meist nach der Frage "Und auf welcher Bühne spielt ihr ?" ...<seufz>

Aber das beste war einmal als ich mit meinem Bruder die Idee hatte meine Eltern einen kleinen "Schnupperkurs" zu geben, da sie sich recht interessiert zeigten. Das gewählte System war damals Palladium und wir schauten vorher noch ein Fantasyfilm  zur Einstimmung bevor wir die Charaktere machten wollten.

.... es dauerte sage und schreibe 3 Stunden meiner Mutter die Idee mit der Prima-Ballerina (inkl Rosa Tütü) auszureden (Sie wollte ja früher immer Balerina werden  :'()

Offline Darklone

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #9 am: 1.10.2004 | 12:07 »
Shadowrun life in Köln. Als man der Polizei, die völlig uneingeladen direkt in eine Schiesserei hineinplatzte, gerade erklärt hatte, dass es ein Spiel ist, kommt ein weiterer angerannt, hat nen Batzen Schaumgummi mit Latexummantelung und Drähten in der Hand und schreit, dass er den Plastiksprengstoff gefunden hat. Das Zeug sah mal richtig echt aus.
Captain Jack Sparrow: "Wen interessiert das?!?"

Offline yossarian

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #10 am: 1.10.2004 | 12:14 »
Hier einige Beispiele für ambivalente Kontexte:

- Zwei Freunde von mir, beides Rollenspieler, stehen in der Schlange im Supermarkt und unterhalten sich über ein pbem. Der eine hat gerade eine gute Methode entdeckt, Geld zu machen und wird sie gut hörbar los: "Ich verkaufe jetzt in all meinen Bordellen zusätzlich Drogen, da kommt richtig was zusammen..." Dreht sich um und sieht in die grossen Augen eines ziemlich passablen Durchschnitts der deutschen Bevölkerung.

- Es ist '97 und Prinzessin Di, Königin der Herzen, hat gerade das Zeitliche gesegnet. Ein SL der damaligen Münchner Maskerade steht outtime in der U-Bahn, als ein Spieler auf ihn zutritt und ihn gut hörbar fragt "Das mit Di, waren wir das oder waren das die anderen?" Grossen Augen all überall.

- Mein erstes Larp. Wir sind Magier und anderes zauberndes Gesocks und sitzen mit der SL im Wald und machen ein dickes, fettes, plottreibendes Ritual, mit monströsem Kreis, Singen und Tanzen, Schädel rumreichen...Auf einmal kommt ein älterer Herr in Loden und einem Dackel auf den Mummenschanz zu, stoppt und leitet ein Ausweichmanöver ein. Sein Dackel jedoch nicht...der rennt schön in unseren Kreidekreis. Wir singen und tanzen weiter. Der Dackel rennt im Kreis herum, schnüffelt und freut sich über soviel action im heimischen Wald. Sein Herrchen steht jetzt nervös am Rand des Kreises, traut sich aber nicht so recht hinein - Schutzkreis gegen Rentner! Wir singen und tanzen weiter. Irgendwann hat der Dackel genug und bequemt sich aus dem Kreis heraus. Sein Herrchen nimmt ihn an die Leine und verschwindet mit grosser Hast. Danach haben wir minütlich mit dem Auftauchen der Polizei gerechnet. Kam aber nicht. Vielleicht ist der ältere Herr in Loden von seinem besessenen Dackel gefressen worden.

- Generell zum Larp: Wenn man etwas von Theaterprobe faselt, senkt sich der Schleier der Verdunkelung über den uninitierten Frager. Er geht dann weiter, als habe er nichts gesehen, egal was er gesehen hat.

wjassula

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #11 am: 1.10.2004 | 13:30 »
Ich merke oft, dass viele Leute "Rollenspiel" irgendwie schon kennen, oder gleich fragen "Ach, ist das dieses schwarze Auge?".

Und entsprechend haben sie ganz enge Vorstellungen davon und sitzen oft den bekannten Negativklischees auf: Rollenspiel ist was für gestörte Jugendliche ohne Freundin (weil auch alle Rollenspieler Männer sind), alle Rollenspieler sind Metaler oder Gothic-Typen, überhaupt ist das irgendwie was für Pubertierende, und es gibt auch nur Fantasy-Rollenspiel, und eh geht es immer um Level und Dungeons und so - also eigentlich was peinliches, wofür man sich ein bisschen schämen muss.

Kommt mir so vor, als käme das oft von den Erfahrungen, die man in der Schule gemacht hat. Da gabs vielleicht mal eine furchtbare Rollenspielclique, und daher bezieht man sein Bild. Wenn die Leuete mal selber mitmachen, finden sie's meistens interessant.

Eye Of Gruumsh

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #12 am: 1.10.2004 | 14:07 »
Zitat
- Zwei Freunde von mir, beides Rollenspieler, stehen in der Schlange im Supermarkt und unterhalten sich über ein pbem. Der eine hat gerade eine gute Methode entdeckt, Geld zu machen und wird sie gut hörbar los: "Ich verkaufe jetzt in all meinen Bordellen zusätzlich Drogen, da kommt richtig was zusammen..." Dreht sich um und sieht in die grossen Augen eines ziemlich passablen Durchschnitts der deutschen Bevölkerung.
Da wäre ich zu gern dabeigewesen ~;D ~;D

Gast

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #13 am: 1.10.2004 | 14:27 »
Meine Erfahurngen mit Nichtrollenspielern entsprechen in etwa denen Bitpickers, die meisten, die nicht wissen, was es ist zeigen sich eher interessiert und viele Nichtrollenspieler in meinem Umfeld wissen durchaus, was das ist auch bevor ich es ihnen erklärt habe, mag aber daran liegen, dass ich Student bin und somit zur wohl größten Rollenspielgruppe gehöre ... da dürften auch die meisten Nichtrollenspielenden Studenten schon mal wenigstens was davon gehört haben.

Und was die Sache in der U-Bahn oder Supermarktschlange angeht:
Jetzt mal ehrlich auch ich so als Rollenspieler würde denjenigen der verkündet in seinem Bordell jetzt Koks zu verkaufen mit großen Blicken bedenken. Gut, beim drüber nachdenken würde mir dann einfallen, dass es sich hierbei wohl um Rollenspieler handeln könnte ... und dann wären diese Personen mir so als auch Rollenspieler schon ein bißchen peinlich.
Sich auf der einen Seite beschweren, dass viele Leute Vorurteile gegen Rollenspieler haben und auf der anderen Seite dann so ein Blödsinn. Da muss man doch zu dem Schluss kommen, dass die meisten Rollenspieler irgendwie komisch sind.
Und wo ich schonmal dabei bin auch auf gemischten Partys - also Rollenspieler und Nichtrollenspieler - finde ich es irgendwo sehr nervig, wenn sich viele Rollenspieler den ganzen ABend in irgendeiner Ecke verkriechen und über das Rollenspiel und ihre Abenteuer quatschen.

Es scheint mir auch manchmal so, dass es für viele Rollenspieler kein Leben neben dem Spiel gibt und genau diese prägen dann auch unser Bild bei der Allgemeinheit.

Meine Familie hatte übrigens kein Problem mit meinem Hobby, insbesondere meine Mutter ist da recht vorbildlich:
Ohne es ihr ein einziges Mal erklärt zu haben hat sie wohl verstanden wie das Spiel funktioniert. So will es zum Beispiel der Zufall, dass einer aus unserer Gruppe genau gegenüber von Verwandten von mir wohnt und es kam eines Tages dazu, dass wir spielten und gleichzeitig bei meinen Verwandten eine kleine Festivität statt fand.
Es dauert natürlich nicht lange bis das Gesprächsthema darauf kam, was Marcel da gegenüber eigentlich macht und meine Mutter erklärte es den anderen verblüffend gut wie man mir später berichtete:
Das ganze wäre ein Spiel, in dem man gemeinsam an einer Geschichte erzählt, jeder übernimmt dabei wie ein Schauspieler eine Hauptrolle, nur einer nicht der spielt den ganzen Rest. Sie konnte selbst nachfragen der anderen wie "Und wofür Würfel?" beantworten. Ich war höchst beeindruckt.
Das war ich auch als ich beim DRSP eine RollenspielMusik-CD gewann und während ich meinen Preis auspackte meine Mutter meinte, die könnten wir doch bestimmt zur Untermalung beim Spielen benutzen.

Das gruseligste aber waren meine Großeltern.
Diese wollten wissen was ihr Enkel für ein Buch geschrieben hat. Ich meinte zuerst es sei kein "richtiges" Buch, sondern ein Spiel und fing dann mit einer umständlichen Erklärung des Spiels an, die von meiner Großmutter jäh unterbrochen wurde: "Ach ... ein Rollenspiel."


Offline ful-ir

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #14 am: 1.10.2004 | 14:53 »
Die schönste Situation zu dem Thema ergab sich als wir mal in meinem trauten Heim (damals noch unter dem Dach meiner Eltern) gerade bei der Charerschaffung für eine GURPSrunde waren. Beim Verteilen der Vor- und Nachteile fragte der Meister den recht desinteressierten Mitspieler (Big B) ob er sich denn nicht auch noch ein paar Punkte durch geistige Macken verdienen wollte. Daraufhin Big B:" ich hab keine Macken!" Plötzlich drang von hinter ihm schallendes Lachen durch den Raum. Meine Mutter, ihres Faches nach Psychologin, hatte sich bei dieser Aussage nicht zurückhalten können.
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Offline Zu'Me

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #15 am: 1.10.2004 | 14:57 »
hm.. viel kann ich da nicht beitragen.

Aber die Leute in dem gammeligen Manta, mit der Heckscheibenverdunklung und den 20 Wunderbäumen drin, die haben ganz schön dumm geguckt, als da letztens meine Schleuderkiste vorbei gefahren ist....
Denn plötzlich, auf dem hinteren Sitz macht jemand eine Handbewegung und schreit aus dem offenen Fenster
..... "FEUERBAAAALL !!!!"
Haben wir gelacht  ;D

Sehr schön auch, als mein Kumpel und ich letztes Jahr auf der Dreieicher Con sassen. Er und ich spielten zwei Charaktere, die sich schon SEHR lange kennen (Gerian und Tarishani Tarkan). Ich wollte wissen, mit welchem Hintergrund wir zwei uns denn in dieses Abenteuer stürzen würden. Da haben selbst andere Rollenspieler leicht belämmert geguckt, als die Frage von mir kam : "Schatz, sind wir eigentlich verheiratet ?"
:)

lg,
Suse
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Offline Lord Verminaard

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #16 am: 1.10.2004 | 16:54 »
Zitat
Ich meinte zuerst es sei kein "richtiges" Buch, sondern ein Spiel und fing dann mit einer umständlichen Erklärung des Spiels an, die von meiner Großmutter jäh unterbrochen wurde: "Ach ... ein Rollenspiel."

*lol* Also DAS ist krass. ;D

Ein guter Freund von mir pflegt mich gerne zu verarschen ("ziehst du jetzt wieder dein Robin-Kostüm an und gehst mit Batman im Wald onanieren?") Aber das ist so unser normaler Umgangston. ;) Ich glaube, eigentlich hat er schon eine gewisse Vorstellung davon, was P&P-Rollenspiel ist.

Mein Vater hat es sich auch mal erklären lassen und wir haben sogar einmal mit der ganzen Familie gespielt, doch er fand es unerträglich, der Willkür eines Spielleiters ausgesetzt zu sein. (Könnte es daran gelegen haben, dass der Spielleiter sein 16-jähriger Sohn war? ::)) Aber immerhin: Nachdem er einmal bei einer LAN-Party war, kam er zu mir und erklärte mir, ich hätte da ein überaus spannendes, kreatives und sozial wertvolles Hobby... :D
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Romaal

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #17 am: 2.10.2004 | 15:04 »
Ich habe ein Referat in Englisch über Rollenspiel (Roleplaying) gehalten. mit Power Point, Anschauungsmaterial und allem drum und dran. Habs zum Schluss aber nochmal auf Deutsch erklärt, weils die meisten trotzdem noch nicht verstanden hatten. aber immerhin hab ich ne zwei bekommen.

Im Bus hatten wir schon öfters verständnislose Blicke oder dumme Kommentare bei Diskussionen über Rollenspiel oder LARP geerntet.
Besonders heikel wird es, wenn man über Vergewaltigungen oder Massaker in einer Menschenmenge spricht.
Das sollte man wohl doch lieber lassen.


Mein Eltern musste ich das ganze nie wirklich erklären, die haben das auf Anhieb verstanden und schon mal mitgespielt. Finden es gut, dass ich solche intelligenten Hobbys habe.

Da fällt mir gerade auch noch was krasses ein.

Beim VtM Live hat eine Gruppe aus Anarchen einen Giovanni überfallen und zusammengeschlagen (also halt so getan) und das auf offener Straße.
Ein Mann wollte schon eingreifen aber ich habe ihm mit Mühe zurück gehalten (ich bon Orga). Seitdem habe ich alle Handgreiflichkeiten im Live verboten.
« Letzte Änderung: 2.10.2004 | 15:31 von Romaal »

Offline 8t88

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #18 am: 2.10.2004 | 15:18 »
Ich hab von einer Vampire-Domäne gehört, von denen sei wohl einer von der Polizei erschossen worden :-/
Aber wer weiss das schon?

Naja, ich hab alle Reaktionen durch, denke ich! :)
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Offline Jens

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #19 am: 2.10.2004 | 16:08 »
Oh ja, Eltern sind aber fast immer die ersten die damit zu tiun bekommen, weil viele früh anfangen. Meine haben echt Bekehrungsversuche unternommen mich von "diesen Ritualen" loszusagen... bis dann mal alle vorbei kamen und die dann nur noch meinten: "Die sind keine Satanisten. Die einfach nur laut und wahnsinnig!":D

Offline Barbara [n/a]

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #20 am: 2.10.2004 | 19:18 »
Ich hab auf dem Weinfest meiner Scheffin erzählt, dass ich in meienr Freizeit Rollenspiel mache. Sie überraschte mich damit, dass sie schon lange LIVE-Rollenpsiel machen will - am liebsten zusammen mit ihrer Palominostute, mit der sie schon Trackingreiten durch den Afrikanischen Jungle gemacht hat. :)
Das hätt ih der Frau nie zugetraut.
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Offline Wawoozle

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #21 am: 3.10.2004 | 12:09 »
Das wäre dann vermutlich das erste Hidalgo-LARP :)
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Cycronos

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #22 am: 3.10.2004 | 12:38 »
Bisher hab ich auch kaum heftige Erfahrungen gemacht. Meine eltern haben zwar kapiert, was wir machen, aber kommen mit dem outtime/intime-wechsel irgendwie nciht zurecht. Meine Mutter sagt immer, dass sie es nicht fassen kann, wie wir zwischen "in person" und sontigem Gerede unterscheiden können, und mein Stiefvater neckt mich ständig indem er fragt, wer gewonnen hat (obwohl er längst weiß, dass es sowas wie einen Sieger nciht gibt)

Lediglich einmal hat mich eine Nachbarin schwer ins Fettnäpfchen getrieben:
wir saßen mit versammelter Mannschaft, also Eltern, Großelltern, Verwandten, Bekannten und den Nachbarn im Garten beim Grillen. Gerade so zwischen Steaks und dem Nachtisch (also da, wo alle still sind und warten, dass einer was sagt) fragte mich meine Nachbarin danach, was denn Rollenspiel sei. Natürlich ruckten da etliche Köpfe zu mir rum und ich versuchte möglichst schonend klarzumachen, dass es sich um ein hobby mit viel Phantasie handelt, welches sehr gut ist um soziale Interaktion zu lernen. Als ich dann erklärte, dass man sich das alles nur vorstellt (die Frage nach dem Computer kam natürlich prompt), würde es übel. Alles was sie erwiederte war: "aber da schluckt man jetzt nichts, oder?"
Ich hab natürlich nicht gerallt, was sie meint und dachte an Chips und cola und erwiederte völlig naiv: "Doch natürlich, bei so nem abend geht ordentlich was weg!"
Ensetzte Blicke aller Anwesenden, und so wirklich haben sies mir dann doch nciht abgekauft, dass ich Cola und Chips meinte. Mein Onkel ist heute noch der Meinung ich sei drogensüchtig...
Und die Nachbarin durfte sich ne Tirade von mir anhören, was ihr denn einfällt mich vor versammelter Manschaft nach Drogenkonsum zu fragen. Ich habs ihr bis heute nciht verziehen.

Offline Megan

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #23 am: 3.10.2004 | 22:32 »
... und dann wären diese Personen mir so als auch Rollenspieler schon ein bißchen peinlich.

Sich auf der einen Seite beschweren, dass viele Leute Vorurteile gegen Rollenspieler haben und auf der anderen Seite dann so ein Blödsinn. Da muss man doch zu dem Schluss kommen, dass die meisten Rollenspieler irgendwie komisch sind.

finde ich es irgendwo sehr nervig, wenn sich viele Rollenspieler den ganzen ABend in irgendeiner Ecke verkriechen und über das Rollenspiel und ihre Abenteuer quatschen.

Es scheint mir auch manchmal so, dass es für viele Rollenspieler kein Leben neben dem Spiel gibt und genau diese prägen dann auch unser Bild bei der Allgemeinheit.


Da bin ich sehr Deiner Meinung. Viele Rollenspieler, die ich kenne - vor allem Liverollenspieler - bemühen sich aber auch mit aller Absicht um solche Situationen und amüsieren sich dann köstlich darüber, wie blöd die Leute geguckt haben. Natürlich ist es lustig, aber irgendwie finde ich dieses Verhalten total ätzend. Hab immer das Gefühl, dass sie ihrer Umgebung unbedingt beweisen müssen, dass sie "anders" sind. Total affig, und unserem Ruf tut es gar nicht gut.
Im Übrigen sollte man sich auch mal überlegen wie idiotisch es für jemanden ist, der Zivilcourage zeigt, eingreift, und dann "belächelt" wird. Kann ich nicht drüber lachen. Naja, einem Bekannten von mir ist mal was Skurriles passiert:

Er wohnte neben einem Polizeirevier und eine etwas heftiger formulierte Coneinladung oder sowas kam bei einem Polizisten mit gleichem Nachnamen an. Der wollte dann natürlich sehr genau wissen, was es mit dem "NSCs bekommen die Waffen gestellt." auf sich hatte.

Meine Eltern sind übrigens sehr tolerant. Sind sogar mal bei einer Motorradtour auf einem Con, auf dem ich war vorbeigekommen. Fanden sie sehr interessant. :)

Romaal

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Re: Erlebnisse mit Nichtrollenspielern
« Antwort #24 am: 3.10.2004 | 23:04 »
Da haste schon recht. Es gibt echt viele Rollenspieler die sich und ihrer Umwelt täglich beweisen wollen, wie anders sie sind.