Autor Thema: These: Es gibt keine Powergamer...  (Gelesen 17734 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #25 am: 14.10.2004 | 15:54 »
Zitat
Der Tactician liebt das Brüten über In-Game-Problemen. Der Powergamer liebt das Brüten über Regelfragen.
Auch das würde der Laws Definition widersprechen, denn Laws Charakterisiert den Powergamer eher in Richtung "profilierungsgeil".
Abgesehen davon würde in diesem Fall sagen, dass man dann wieder eine Gruppe geschaffen hat, die Überflüssif wäre.
Denn der Tactican ist ein Tüftler über inGame-Herausforderungen, der Powergamer ein Tüftler über Regelwerk-Herausforderungen.
Beides sind Tüftler und machen das Gleiche nur auf verschiedenen Ebenen. Das könnte man vereinheitlichen und zu einer Gruppe machen. Insbesondere, da ich meine, dass viele "inGame"-Tüftler auch "outGame"-Tüftler sind und umgekehrt.
Soll heissen, da könnte man eher eine gemeinsame Schublade draus machen (den "Tüftler") mit der Erwähnung, dass "zwei Spezialisierungen des Tüftlers" existieren, wobei viele Tüftler in beiden Spezialisierungen hausen.
Die Vereinheitlichung hätte auch den Vorteil, dass die Motivation, die grundsätzlich die Gleiche ist (Spaß am Rumtüfteln) eine einheitliche Gruppe besitzt.



« Letzte Änderung: 14.10.2004 | 16:16 von Boba Fett »
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Offline Wawoozle

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #26 am: 14.10.2004 | 15:56 »
@Vale
Warum ?
Nur weil sie viel Power haben heisst das ja nicht das das für sie das wichtigste ist.
In einem Superheldensetting stehen die meisten Charaktere erstmal recht gut da.
Von daher wäre da fast jeder Typ drin.
Nur weil jemand SuperVale spielt ist er noch kein Powergamer, er könnte z.B. durchaus auch Method Actor sein.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Ein

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #27 am: 14.10.2004 | 15:57 »
Ansatz Nummer 5...

@Boba
Du musst dich Fragen, was dem Tactician und dem Powergamer am Spiel Spaß macht. Dem Tactician sind es in-game Sachen, während der PG sich dafür nicht sonderlich interessiert, sondern nur für seine Werte. Das sind zwei vollkommen verschiedene Aspekte. Aber ja, man darf Spielertypen auch mischen, steht sogar drin.

@Vale
Dein Frage passt hier nicht rein, weil die Motivation der Spieler nicht klar wird. Warum spielen sie den Hochstufig?

- weil sie Dampf ablassen wollen? -> Butt-kicker
- weil ihnen nur auf hohen Stufen möglich ist, strategische Problem richtig anzugehen? -> Tactician
etc. etc.

Aber grundsätzlich würde ich sagen Method Actor, denn es geht hier wohl um das Darstellen eines Charakters. (übrigens auch ein Selbstzweck).

Offline Vale waan Takis

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #28 am: 14.10.2004 | 16:03 »
@Vale
Warum ?
Nur weil sie viel Power haben heisst das ja nicht das das für sie das wichtigste ist.
In einem Superheldensetting stehen die meisten Charaktere erstmal recht gut da.
Von daher wäre da fast jeder Typ drin.
Nur weil jemand SuperVale spielt ist er noch kein Powergamer, er könnte z.B. durchaus auch Method Actor sein.
@woozle und @ein

aja deswegen frag ich halt, weil wenn es keine poergamer gibt (so lautet ja dieser thread) muss ich mir meine ganz persönliche einteilung die nicht von x theoretikern aufgestellt wurde mal diesbezüglich leicht überdenken (nicht das ich plötzlich zum theoretiker werden würde gott bewahre  ;))

Wegen mir können das durchaus sog. Method Actors sein, oder Butt-Kicker oder von wasweisich für einer Motivation beseelt sein. Für mich waren es halt Powergamer weil Power das wichtigste war (ich hätte sie nie als solche öffentlich bezeichnet sondern sie halt in meine ganz private schublade gesteckt)
Also gut zurück zum method actor. Also derjenige kann durchaus an der rolle interessiert sein, was aber ist dann ein method actor der nicht auf power achtet oder gar gerne low-power spielt?

Diese ganze einteilerei macht für mich immer weniger sinn je mehr ich davon mitbekomme.
Ich glaube ich bleibe mein meinen Schubladen und ziehe mich aus dem Theoriegeschäft zurück  ;)
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Ein

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #29 am: 14.10.2004 | 16:06 »
@Vale
Auch Method Actor, der Powerlevel ist unwichtig für die Interessen der Spieler.

Die Einteilung nach Robin bringt durchaus etwas, denn du kannst damit erkennen, was sich die Spieler vom Spiel erhoffen und wie du diese am besten ins Spiel einbringen kannst. Wenn man das richtig macht, hat man glückliche Spieler und nähert sich den 100% Spielspaß.

Offline Vale waan Takis

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #30 am: 14.10.2004 | 16:11 »
@Vale
Auch Method Actor, der Powerlevel ist unwichtig für die Interessen der Spieler.

Die Einteilung nach Robin bringt durchaus etwas, denn du kannst damit erkennen, was sich die Spieler vom Spiel erhoffen und wie du diese am besten ins Spiel einbringen kannst. Wenn man das richtig macht, hat man glückliche Spieler und nähert sich den 100% Spielspaß.

hmm also ich weiß nicht  :-\
also die als solche eingeteilten method actor haben meinen spielziel bisher am besten entsprochen
wenn ich mir das jetzt anschaue bringt es mir aber gradmal gar nix

denn:
jemander der method actor nur hochstufig betreibt hat definitv ein anderes spielziel als einer der es auf niedrigerem powerlevel betreibt. Such ich mir nun eine method actor gruppe bin ich trotzdem noch so weit vom ziel entfernt als würde ich einfach zufällig eine gruppe aus allen kategoriien zusammenwürfeln  :(
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Ein

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #31 am: 14.10.2004 | 16:13 »
@Vale
Richtig, denn wichtig ist der richtige SL, der es versteht die Wünsche seiner Spieler in die Realität umzusetzen. Ein D-SL halt, ein Entertainer der Rollenspielbranche.

Offline Boba Fett

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #32 am: 14.10.2004 | 16:21 »
@Ein:
Ich will ein anderes Modell als das von Laws erstellen, das den Begriff Powergamer sinnvoll benutzt.
Die Definition "Powergamer ist einer, der sich gern mit den Spielwerten des Charakters beschäftigt" halte ich für schlecht.
Er widerspricht der allgemeinen Vorstellung der Begriffsbedeutung.
Und die Bedeutung des Wortes Powergamer hat was mit Power und spielen zu tun; das Beschäftigen mit Spielwerten hat was mit Rumtüfteln zu tun. Das sind widersprüchliche Inhalte. Daher meine Abneigung...
Ich will gar nicht über die Funktion von Laws Modell diskutieren, oder überlegen, ob ich mich damit abfinden will.

Ich denke, mein Modell macht Sinn. Es verwendet die Begriffe so, wie im "Volksmund" (ersetze bei bedarf durch "im Rollenspielerjargon")gebräuchlich. Es definiert Ursachen und Motivation und erklärt deren Auswirkung in Methoden.
Eine Betrachtung erscheint mir verständlicher,
eine Analyse der Motivation leichter
und eine Ableitung in Methoden zum Motivation steigern,
Begeisterung oder Interesse zu wecken einfacher.

Letztendlich wächst meine Modell-Definition...

Powergamer (Leute die ihre Spielwerte stark optimieren) - Untergruppen:
- Tüftler Spezialisierungen:
-- Stratege (Tüftelt gern inGame - Optimierung aus taktischen Motiven)
-- Architekt (Tüftelt gern am Charakter [ggf auch an Regelsystemen] - Alternative Bezeichung: Regelfuchser [mir zu negativ])
- Buttkicker (will sich abreagieren, braucht deswegen heftigen Charakter)
- Munchkin (will sich profilieren, braucht deswegen aussergewöhnlichen Charakter)

Method Actor, Specialist, Casual Gamer und Storyteller müsste man auch einbetten...
Gegebenenfalls mal beleuchten, ob man da nicht auch eine Obergruppe findet.
Storyteller finde ich auch sehr allgemein gehalten, das sollte man ggf. auch als Obergruppe anordnen und in Untergruppen aufteilen.
Das würde auch darin Unterstützung finden, dass viele Powergamer und Storyteller als "gegensätzliche Pole" betrachten.
Auch da unterstützt der "Volksmund" wieder dieses Modell.
Je mehr ich das betrachte, desto besser gefällt mir dieses Modell.
« Letzte Änderung: 14.10.2004 | 16:47 von Boba Fett »
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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #33 am: 14.10.2004 | 16:25 »
Gut, dann ist für mich die Frage, ob du aus deinem Modell irgendeinen praktischen Nutzen ziehen kannst oder ob es nur noch ein weiteres theoretisches Modell ist.

Teclador

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #34 am: 14.10.2004 | 16:32 »
Mal was eher persönliches an Vale:
Wenn mein Charakterkonzept lautet: Ich bin Hugo, der Axtschwingende Barbar aus dem Norden, unbezwungen im Kampf. Ich kann tagelang laufen ohne schlafen oder ruhen zu müssen, ich fälle Bäume mit der bloßen Hand.
Und das ganze im Setting von meinetwegen DSA, dann bist und bleibtst du ein Powergamer ;)

Wenn du zu diesem Konzept noch dazu nimmst, dass der betreffende Barbar leider keine zivilisierte Sprache fließend spricht und außerdem die Sitten seines Stammes (Essen von Insekten und Kleintieren...roh und in der Öffentlichkeit; das Tragen von abgehackten Köpfen als Statussymbole etc.) mit in die Zivilisation bringt hast du auf einmal ein ziemlich interessanten Charakter vor dir. Obwohl er der beßte Kämofer ist, der in der ganzen Kampagne der Spielrunde je vorkommen wird (NSCs eingeschlossen).

Ich weiß nicht Vale...hast du nicht mal irgendwann deinen Spiel und SL-Stil als brainlastig und mit viel (komplizierter) Story definiert?

Ich komme irgendwie nämlich von dem Gefühl los, dass du hier gegen die These vom "netten Powergamer" so forsach angehst, weil du selbst nicht viel von Kampf/Action/Macht-orientiertem Spiel hälst.

Soll keine Beleidigung sein, aber warum akzeptierst, du nicht einfach, dass es Leute gibt die den Kräften ihres Chars ein größeres Interesse zu kommen lassen als du?


Offline Boba Fett

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #35 am: 14.10.2004 | 16:43 »
Ein Vorteil dieses Modells ist schon mal, das der Begriff Powergamer bei Diskussionen eher zutrifft.
Wenn Rollenspieler über Powergamer diskutieren reden sie oft einander vorbei, denn der einen spricht über einen Tüftler, der andere über einen Munchkin. Beim einen ist Powergamer abwertend gemeint, beim anderen nicht.
Durch die Erweiterung der Definition haben beide erst mal Recht, Tüftler und Munchkin sind Powergamer.
Und es wird klar, dass eine genauere Definition nötig ist - es muss klargestellt werden, von welcher Unterklasse die beiden überhaupt reden.

Außerdem kann man über die Motivation als Ursache für Powergaming besser untersuchen, wie sich das Ganze auswirkt, was das Powergaming bewirkt und wie man dem ggf. entgegenwirken kann.
Einen Buttkicker wird man beispielsweise davon abhalten können, zu Powergamen, wenn man ihn mit einem "normalen Charakter" Butts kicken lässt (nur als Beispiel, nicht zum Haare spalten!), während ein Tüftler/Architekt ja des Tüftelns wegens rumbastelt. Der wird das unabhängig der Geschehnisse im Rollenspiel machen. Vielleicht nicht mehr, wenn man ihm etwas anderes zum Tüfteln gibt (Hausregeln).

Zu guter Letzt kann ich folgenden praktischen Nutzen vorweisen: Das neue Modell passt auf meine Spieler, das Modell von Laws passt nicht. Dementsprechend kann ich jetzt anhand des neuen Modells weitersehen, wie man gewisse Effekte erzielt oder ungewollten Effekten entgegenwirkt. Das ist leichter wenn man die Motivationen kennt.
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Offline Vale waan Takis

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #36 am: 14.10.2004 | 16:45 »
Mal was eher persönliches an Vale:
Wenn du zu diesem Konzept noch dazu nimmst, dass der betreffende Barbar leider keine zivilisierte Sprache fließend spricht und außerdem die Sitten seines Stammes (Essen von Insekten und Kleintieren...roh und in der Öffentlichkeit; das Tragen von abgehackten Köpfen als Statussymbole etc.) mit in die Zivilisation bringt hast du auf einmal ein ziemlich interessanten Charakter vor dir. Obwohl er der beßte Kämofer ist, der in der ganzen Kampagne der Spielrunde je vorkommen wird (NSCs eingeschlossen).

Ich weiß nicht Vale...hast du nicht mal irgendwann deinen Spiel und SL-Stil als brainlastig und mit viel (komplizierter) Story definiert?

Ich komme irgendwie nämlich von dem Gefühl los, dass du hier gegen die These vom "netten Powergamer" so forsach angehst, weil du selbst nicht viel von Kampf/Action/Macht-orientiertem Spiel hälst.

Soll keine Beleidigung sein, aber warum akzeptierst, du nicht einfach, dass es Leute gibt die den Kräften ihres Chars ein größeres Interesse zu kommen lassen als du?


Persönliche Frage persönliche Antwort. Ich hoffe Boba verzeiht mir dieses Threadnapping  ;)
Natürlich läßt sich aus Hugo was machen. Ich streite nicht ab das Powergmaer auch Charakterspiel betreiben können. Ich selbst mag Kampf/Aktion/Macht orientiertes Spiel zwar nur in Grenzen weil mein Stil vielleicht wirklich etwas Brain und Storylastiger ist, aber deswegen verurteile ich doch Powergmaer nicht. Meine ganz persönliche definition unterscheidet sich ja anscheinend eh etwas von dem was als allgemeingültig angesehen wird.
Ich akzeptiere durchaus das es Leute gibt die den Kräften ihres Chars ein sehr großes Interesse zukommen lassen, sollen sie doch. Aber für mich sind es halt Powergamer. Diese für mich getroffene Einteilung hilft mir bei der Auswahl meiner Spieler und Spielrunden deutlich besser als ein gewisser Robin Soundso  ;), denn ich weiß das diese Leute ein anderes Ziel verfolgen als ich. Ich kann sie trotzdem mögen aber ich muss ja nicht mit ihnen spielen oder?
Genau so ist es bei mir mit cineasmus, wie sicherlich schon einigen aufgefallen ist. ich lasse jedem seinen spass daran, aber wenn man mich nach meiner meinung fragt sage ich halt meinen meinung und die ist nunmal das es nicht meine spielweise ist.
Ganz einfach. Ich weiß dass ich wahrscheinlich niemals Liquid bei 8t88 oder 7thSee bei Juhanito spielen werde, trotzdem würde ich mich sehr freuen mit den beiden wieder mehr als zwei worte zu wechseln  ;D
Powergamen hat für mich nicht mit nett oder nicht nett zu tun, sondern nur mit einem gewissen powerlevel im Spiel. Ist es höher als das was ich will ist derjenige Powergamer  ;) Simpel aber Einfach  ;D
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Ein

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #37 am: 14.10.2004 | 16:50 »
Okay, ich sehe ein paar Punkte, die mir an deinem Modellentwurf nicht gefallen:
 - Du setzt Powergamer indirekt gleich Munchkin
 - Du verurteilst Powergaming als "schlechtes Spiel"

Ergo: Wo ist der Nutzen? Dafür brauchst du kein Modell. Die Idee des Besseren Rollenspiels(TM) dominiert doch eh die Besseren Kreise(TM) des Rollenspiels.

Aber naja, jedem das seine.

Offline Boba Fett

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #38 am: 14.10.2004 | 16:56 »
Hmmm...
@Vale:
Wenn Nicht-Powergaming "brainlastig" ist, dann sit Powergaming im Umkehrschluss also hirnlos?
(klingt jedenfalls danach)
Und wenn dem so ist, dann "verurteilst" Du es durchaus... 8)

Die Machtebene in der eine Kampagne spielt hat gar nichts mit Powergaming zu tun.
Wenn Du Standard-Fantasy mit Vampire vergleichst, dann ist Vampire auch gleich zu beginn schon sehr Powerfull.
Trotzdem kann sich Vampire sehr stark auf Story und Rollen beziehen.
Auch InNomine oder sowas, wo man Götter spielt (Macht?), kann den Fokus auf Charaktere, Rollen und Story(-telling) haben.

Ich glaube, da solltest Du stark differenzieren, ob die gespielte Rolle einfach in einem machtvollerem Ambiente ausgespielt wird, oder ob der Fokus im Spiel auf Machtgewinn, -erhaltung und -ausübung liegt.
Man kann Fading Suns auch in der High Society spielen, wo es nur um Ränke und um Intrigen geht. Genausogut kann man einen Hack und Slay Tag in Stigmata durchspielen. Ersteres wird wesentlich mehr Power implizieren, letzteres wesentlich weniger mit Storytelling zu tun haben.
Ich glaube, hier werden mal wieder viele Begriffe und Definitionen durcheinandergeworfen.

Okay, ich sehe ein paar Punkte, die mir an deinem Modellentwurf nicht gefallen:
 - Du setzt Powergamer indirekt gleich Munchkin
 - Du verurteilst Powergaming als "schlechtes Spiel"

Ich zitiere mal Lord V:
Zitat
Pssst... bevor der Kopfgeldjäger auftaucht... lasset uns trennen zwischen Powergamen (höher, schneller, weiter) und Minimaxing (drei hin, fünf im Sinn).

Soll heissen, dass ich eigentlich einer derjenigen bin, die massiv auf die Trennung zwischen den Begriffen Munchkinsm, Powergaming und Minmaxen pochen.

Also ganz ganz weit vorbei...

Und ganz nebenbei: Genau deswegen will ich das Modell ja, um zu erklären, dass Munchkins nicht automatisch das gleiche sind, wie Powergamer, sondern dass man Powergaming als Methode betrachten muss.
Und dass Munchkins diese Methode benutzen, aber dass es eben auch andere gibt, die diese Methode (PG) auch anwenden und zwar aus anderen Motiven.
Dass man eben nicht jeden, der seine Werte stark optimiert als Munchkin werten muss, sondern dass man die Motivation erstmal hinterfragen sollte.
« Letzte Änderung: 14.10.2004 | 17:07 von Boba Fett »
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Offline Vale waan Takis

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #39 am: 14.10.2004 | 17:39 »
@Vale:
Wenn Nicht-Powergaming "brainlastig" ist, dann sit Powergaming im Umkehrschluss also hirnlos?
(klingt jedenfalls danach)
Und wenn dem so ist, dann "verurteilst" Du es durchaus... 8)

Dieser Umkehrschluss ist schlicht und einfach falsch boba!

Ich hab nicht gesagt: intelligent sondern hirnlastig
Demzufolge sein "meine" Powergamer nicht hirnlos sondern sie setzen ihren focus einfach nur weniger auf rätsel u.ä.
Einzig und allein der Focus ist unterschiedlich, auch powergaming (meins) kann mit intelligentem Spiel verbunden sein genau so wie ein weniger-powergameristischer Ansatz durchaus hirnlos durchgeführt werden kann.
Durch das "lastig" wird einzig und allein eine bestimmte vorliebe ausgedrückt.
Wenn du es als verurteilung ansiehst das ich den powergamern ein anderes Ziel andichte könnte man es als verurteilung bezeichnen, dann aber ist jede eurer einteilungen eine art verurteilung...
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Offline Lord Verminaard

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #40 am: 14.10.2004 | 18:26 »
@ Boba:

Zitat
Die Definition "Powergamer ist einer, der sich gern mit den Spielwerten des Charakters beschäftigt" halte ich für schlecht.
Er widerspricht der allgemeinen Vorstellung der Begriffsbedeutung. (...)
Wenn Rollenspieler über Powergamer diskutieren reden sie oft einander vorbei, denn der einen spricht über einen Tüftler, der andere über einen Munchkin. Beim einen ist Powergamer abwertend gemeint, beim anderen nicht.

Sorry, ist nicht böse gemeint, aber ich glaube eher, sie widerspricht deiner Vorstellung der Begriffsbedeutung, die du dir irgendwann mal überlegt hast, als du angefangen hast, Lanzen für die Powergamer zu brechen. Bevor das hier im Forum losging, waren sich, soweit ich das überblicke, eigentlich alle einig: Powergamer sind die Typen, die sich an den oberhammermäßigen Werten ihrer Charaktere aufgeilen. Und fast niemand mag Powergamer. Weil es aber dann hier im GroFaFo plötzlich nicht mehr okay war, über Powergamer zu lästern, musste das Verständnis von Powergamer so geändert werden, dass es auch "cool" und "legitim" sein konnte, Powergamer zu sein. Ich finde die Definition von Robin Laws völlig klar und zweckmäßig, wenn man sie verständig liest. Zur Verdeutlichung:

Sp1: "Alter, die Aktion war geil. Ich hatte sowieso schon Attacke 18 und Sonferfertigkeit Wuchtschlag. Mit dem Andergaster und Stärke 17 3W6+4 Schaden mal zwei, krass oder? Und dann zaubert der Elf nen Axxelleratus auf mich und der Magier nen Attributo Stärke und noch nen Armatrutz mit RS 4, dann noch das Kettenhemd, macht RS 7..."

Sp2: "Also, es war ein schmaler Canyon. Wir hatten den Bogenschützen am Südeingang postiert, damit er die Sonne im Rücken hatte. Der Magier fand Deckung hinter einem größeren herabgestürzten Felsen, wir anderen mussten uns in Felsspalten quetschen. Wir hatten ein paar Seile unter dem Geröll am Grund des Canyons versteckt, die wir im richtigen Moment spannen konnten, um die Pferde zu Fall zu bringen. Als Signal für den Angriff wollten wir..."

Sp3: "Das ging ab. Pass auf, ich zieh meine Schwert, greif den ersten an - kritischer Treffer, der Typ ist weg. Der zweite schlägt zu, ich pariere und hau gleich mit +5 drauf. Wieder getroffen, zack, 13 Schaden, und gleich Ausfall, der nächste Angriff, er noch Abzüge wegen dem Treffer, wieder +5, wieder getroffen. Da nagelt mir dieser Bogenschütze seinen Pfeil rein, Alter, fieses Ding, 18 Schaden trotz Rüstung. Aber egal, ich will den Kerl jetzt finishen..."

Sp1 ist Powergamer. Sp2 ist Tactician. Sp3 ist Butt-Kicker. Sie spielen so, wie sie spielen, weil sie Spaß daran haben. Nicht aus irgend einer tiefgründigen verborgenen zusätzlichen Motivation heraus. Wo liegt das Problem? ???
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Gast

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #41 am: 14.10.2004 | 18:29 »
@Vale:
Wenn Nicht-Powergaming "brainlastig" ist, dann sit Powergaming im Umkehrschluss also hirnlos?
(klingt jedenfalls danach)
Und wenn dem so ist, dann "verurteilst" Du es durchaus... 8)

Dieser Umkehrschluss ist schlicht und einfach falsch boba!

Mal ganz davon abgesehen, dass der Umkehrschluß ohnehin in den meisten Fällen absolut unzulässig ist.
Aber das weiß der Boba auch selbst ;-)

Preacher

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #42 am: 14.10.2004 | 19:06 »
Ich denke auch, daß die Optimierung des Chars nicht das alleinige Ziel des Powergamers ist. In unserer Runde gibts einen wirklich archetypischen Powergamer:
Extrem gute Regelkenntnis und Minmaxing vom Feinsten, um das Optimum aus dem Char rauszuholen. Andererseits sind seine Chars immer durchdacht, er treibt die Story voran, bringt immer wieder extrem atmosphärische Aktionen, hat eine erstaunliche Kombinationsgabe.
Als Spielleiter sind seine Kampagnen zwar sehr abgepfiffen und auf extrem hohem Powerniveau (bei SR gabs letztens ein Crossover mit Earthdawn - die Kampagne hat über 2 Jahre Realzeit gedauert, inklusive Vorgeschichte  sogar 3), aber durchdacht, verwinkelt, mit Nebenplots, das Bezihungsgeflecht zwischen den NSC ist vom feinsten, die Vorgeschichten der Chars werden eingebaut und die NSC die er spielt sind alle unverwechslebar, einzigartig und haben Persönlichkeit.

In meinen Augen ein guter Rollenspieler und auch guter Spielleiter. Und wenn er noch dazu seine Chars rocken lassen will, warum denn nicht? Zumal so viel bei uns auch nicht gewürfelt wird.

Von daher muß ich Bobas These, daß Powergaming nur das Resultat des Spielertyps sei ein wenig erweitern: Powergaming kann ein, sagen wir sekundärer Spielstil auch für einen Storyteller oder Method Actor sein.

Offline Lord Verminaard

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #43 am: 14.10.2004 | 19:11 »
@ Preacher: Wenn die Optimierung der Charakterwerte nicht das einzige ist, woran der Spieler Spaß hat, dann ist er eben nicht nur Powergamer, sondern auch noch was anderes. Mischlinge sind weit verbreitet... ;) Man muss nur aufpassen, dass man nicht mit sich selbst inkompatibel wird. ;D
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Preacher

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #44 am: 14.10.2004 | 19:33 »
Jo, das ist klar.
Aber er erfüllt eben geradezu archetypisch alle Voraussetzungen für den Powergamer nach Robin. Und wenn selbst der kein "reiner" PG ist, wäre ich derzeit geneigt, Boba zuzustimmen: Es gibt keine reinen PG. Zumindest kenn ich keine.

Obwohl der beschriebene Spieler nochmal ein ganz eigener Typ ist - für ihn ist RSP zumindest zum teil auch Aufbausimulation und Strategiespiel. Zwischen den Sitzungen, macht er sich tierische Gedanken, wie der Char die Zeit verbringt. Er investiert, intrigiert, klüngelt und baut seine Machtbasis aus (wir spielen eine V:tM-Ahnenkampagne). Und auch das macht er verdammt gut.

Da müßte man vielleicht einen neuen Typ einführen - "Stratege" oder sowas ;)

Ein

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #45 am: 14.10.2004 | 19:39 »
Gibt's schon: Tactician

Ich werde das ganze wohl die Tage mal eindeutschen, vielleicht wird es dann "ersichtlicher"!?

Preacher

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #46 am: 14.10.2004 | 19:41 »
Den beschriebenen Tactician hab ich aber immer so interpretiert, daß er an konkrete Situation, Kämpfe etc. taktisch herangeht.
Der beschriebene Spieler plant aber längerfristig die Entwicklung seines Chars. Fällt für mich nicht unter den beschriebenen Archetyp.
Unter keinen davon, was das betrifft.

Eulenspiegel

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #47 am: 15.10.2004 | 01:46 »
Wenn du es als verurteilung ansiehst das ich den powergamern ein anderes Ziel andichte könnte man es als verurteilung bezeichnen, dann aber ist jede eurer einteilungen eine art verurteilung...
Was ist nun mit einem Spieler, der Intrigen liebt?
Unglücklicherweise kann er diese mit einem Bauern oder Söldner nicht ausspielen. Dafür braucht er als Char mind. einen Baronensohn oder reichen Händler. - Zwei Charaktere mit hohem Powerniveau. Würdes du ihn ebenfalls als Powergamer und nicht kopflastig beschreiben?

@Lord
Für mich ist SP1 eine Mischung aus SP2 und SP3.
Er hat eine taktische Komponente: Lässt sich vom Magier erstmal mit vielen Sprüchen boosten/aufpumpen bevor er angreift. Und erzählt dann voller Stolz, was das gebracht hat.
Er hat aber auch eine But-Kicker Komponente: Kampf geil! Ich habe dem Gegner in den Arsch getreten.

Offline Boba Fett

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #48 am: 15.10.2004 | 12:00 »
Hmmm Überlegung:

Nehmen wir bei Laws Definition das Wort Powegamer als Bezeichnung für einen Spielertyp weg und ersetzen es durch Munchkin, dann gehe ich damit eigentlich konform.
Der Begriff Powergaming ist dann weg und könnte weiter benutzt werden, zum beispiel um als Methode definiert zu werden, wobei verschiedene Spielertypen PG machen (zum Beispiel) der Munchkin. Die weitere Verwendung ist aber jetzt nur ein Gedanke.

@Lord V:
Zitat
Sorry, ist nicht böse gemeint, aber ich glaube eher, sie widerspricht deiner Vorstellung der Begriffsbedeutung, die du dir irgendwann mal überlegt hast, als du angefangen hast, Lanzen für die Powergamer zu brechen.
Nur zur Erklärung: Stimmt nicht ganz. Die Vorstellung, was Powergaming ist, wurde in unserer Rollenspieler-Clique im heimischen Delmenhorst bei Bremen geprägt, bevor wir mit Internet und so in Kontakt kamen.
Powergaming war bei uns umgangssprachlich genau das, was das Wort bedeutet. Rollenspiel mit Charakteren, die Power haben. Also hochstufig, werteoptimiert und dergleichen. Wertfrei und ohne negativen Beigeschmack.
Erst danach bekam ich mit, dass Powergaming oft mit Munchkinism (ein begriff, den ich auch erst dann kennenlernte, der die "negative Wertung" imho besser trifft) gleichgesetzt wird. Ich gebe zu, das stört mich, denn die Wortschöpfung Powergaming ohne begleitende Definition ist wertfrei.
Und das Wort wird überall unterschiedlich eingesetzt und bei den Leuten, die es benutzen hat Powergaming ganz unterschiedliche Bedeutungen. Meistens aber immer die gleichen. Deswegen kam mir der Gedanke, dass man Powergaming besser als Obergruppe über verschiedene Elemente verwendet. Die einzelnen Begriffe sind dann eigentlich alle Powergaming (zugehörig). Leute, die sich unterhalten meinen verschiedenes, weil sie unterschiedliche Vorstellungen haben, und auch weil sie sich über unterschiedliche Elemente, die zu Powergaming zugehörig sind, reden.
Das löst das Problem, dass alle Powergaming sagen, jeder was anderes meint.
Es kommt kein Streit auf, ob PG jetzt dies ist oder nicht, oder jenes, sondern man muss nur noch erklären, welchen bestandteil von Powergaming man eigentlich meint.
Klingt für mich plausibler und harmonischer.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Vale waan Takis

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Re: These: Es gibt keine Powergamer...
« Antwort #49 am: 15.10.2004 | 13:10 »
Was ist nun mit einem Spieler, der Intrigen liebt?
Unglücklicherweise kann er diese mit einem Bauern oder Söldner nicht ausspielen. Dafür braucht er als Char mind. einen Baronensohn oder reichen Händler. - Zwei Charaktere mit hohem Powerniveau. Würdes du ihn ebenfalls als Powergamer und nicht kopflastig beschreiben?
Nein, weder noch.
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