Wenn jemand so etwas spielen will, dann wäre es für mich in Ordnung. Damit hab ich gar kein Problem.
Ich würde mit so jemandem nichts zu tun haben wollen. Wenn ich sage, dass Fantasy-
Charaktere in der Regel Rassisten sind, will ich keinesfalls so verstanden werden, dass Fantasy-
Spieler Rassisten wären. Wie in allen Bevölkerungsgruppen gibt es da solche und solche. Aber es gibt Grenzen. Zu einem gewissen Grad lassen auch die Hobbies eines Menschen Rückschlüsse auf sein Persönlichkeit zu. Und bei einem Spieler, der gerne Rollenspiele spielt, die Vernichtungslager oder Massenvergewaltigungen seitens der Spierlercharaktere beinhalten, hätte ich da ganz klar ein Problem damit.
Aber mal ne Gegenfrage: Ist es nicht auch verwerflich aus Sicht der Tierschützer, wenn ein SC eine Vorliebe für Drachenschuppenrüstungen hat, da Drachen ja selten sind?
Na ja - ein Druiden-Charakter, der in-game Naturschützer, würde ziemlich sauer, wenn du Drachen nur wegen ihrer Schuppen erlegst (dass Drachenschuppen bei D&D als DIE Rüstung für Druiden gehandelt werden, finde ich reichlich inkonsequent
).
Nochmal: Ich mache einen Unterschied zwischen Spielern und Charakteren (ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich das so deutlich ausführen muss). Für den Fantasy-Charakter sind Orks sehr real. Und er hasst Orks, tötet sie auf Sicht. Also ist er ein Rassist. Für den Spieler sind natürlich weder sein Charakter noch Orks real. Nur, weil der fiktive Charakter fiktive Orks hasst, ist der Spieler noch lange kein Rassist. Was nichts daran ändert, dass Rassismus ein Bestandteil von fast allen Fantasy-Settings ist, den man nicht wegleugnen sollte.
Und was soll ich alles damit rechtfertigen können?
Alles, was dein Charakter denkt und tut - er tut es ja nicht realen Personen an. Aber irgendwo, wie oben schon gesagt, ist dein Charakter doch Ausdruck deiner selbst.
Kann ich damit rechtfertigen, wenn ich Schwarze in ein Vernichtungslager stecke?
Nein, kann ich nicht, denn Schwarze existieren und Orks nicht.
Wenn es im Rollenspiel passiert - klar. Denn die NPCs im Vernichtungslager existieren ja auch nicht wirklich. Wenn aber jemand gerne einen Charakter spielt, der so etwas aus Überzeugung tut, würde ich auf seine Bekanntschaft keinen großen Wert legen - siehe oben.
Für mich haben Vernichtungslager und Kämpfe gegen NPC-Gegner auf Leben und Tod (ob nun rassistisch motiviert, oder nicht) eine ganz verschiedene Qualität. Letzteres ist Bestandteil sämtlicher Action-Romane und -Filme unserer Kultur, macht in fiktiven Erzählungen fast jedem Spass. Ersteres zählt zu den schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Irgendwo muss es eine Grenze geben. Aber so langsam geraten wir mit unseren extremen Beispielen vom Thread ab!
Ein letztes Mal: Ich habe gar nichts dagegen, wenn jemand einen rassistischen Charakter spielt. In Fantasy-Settings ist ein solcher Charakter sehr stimmig, stimmiger als ein aufgeklärt-moderner "Ork-Versteher". Aber ich finde es inkonsequent, wenn Charaktere rassistisch motivierte Handlungen begehen, pauschal zu behaupten, dass Fantasy und Rassismus nicht zusammen in einem Satz genannt werden dürften.
Ich hab schon sehr vielen Wesen und Monstern und Rassen im Rollenspiel wehgetan, aber Anzeigen wegen Mordes hab ich deshalb noch nicht bekommen.
Ich fühle mich hier schon fast absichtlich missverstanden
.
Wofür stehen denn Deiner Meinung nach DSA-Achaz oder 7te See-Sidhe.
Ich kenne beide Settings nicht.
Mal ganz salopp gesagt - Was zum Henker hat das mit dem Thema zu tun? Wenn Fantasy-Spezies sich nicht untereinander vermehren können, daß ist das rassistisch oder faschistisch?
Gar nichts, natürlich, aber die Unterscheidung war irgendwie in den Thread geraten
.