Hi,
Du kannst zwischen zwei Alternativen wählen, meiner Meinung nach jedenfalls.
1. Du kannst die Charaktere zusammen mit den Spielern entwerfen (gut, das sollte man eh machen..) und hast spezielles Augenmerk auf die Fähigkeiten der Chars. Wenn sie unbedingt kampfstarke Charaktere mit den von Dir erwähnten einseitigen Fertigkeiten spielen wollen, sollen sie sich ausarbeiten, wo und vor allen Dingen von WEM sie wie lange welchen Stil gelernt haben. Wenn sie Dir nicht eine 1A-Hintergrundgeschichte liefern (damit ist nicht " Er war von Kindesbeinen an ein Barbar und ist unter diesen aufgewachsen" gemeint), in der sie detaliert beschreiben, wieviel Zeit sie ins Lernen dieser Fähigkeiten gesteckt haben, kannst Du ihnen die Fähigkeiten einfach nicht gestatten (jedenfalls nicht in dem Ausmaße). Zur Not könntest Du auf diverse Eastern hinweisen, in denen die Schüler von ihrem Meister zunächst dazu gezwungen wurden zu Putzen, Kochen wischen, Holzholen etc allg. Hausarbeiten zu verrichten und erst dadurch die nötige Disziplin für das Erlernen von Kampf-Fertigkeiten zu erwerben.
Vorteil: Spieler weiß, was auf ihn zukommt, SL sieht, was für ein Spieler das ist, schon wenn dieser nur auf seine Waffentabelle starrt und überlegt, welche Waffe ihm mit der Kombination mit einem Schild und der und der Rüstung die meisten Boni bringt oder welche Pistole die beste Schußfolge und Schadenswirkung hat, wenn er ...-soundsoviele Würfel zur Verfügung hat
Nachteil: Das Ausarbeiten und Kompromisse-Aushandeln zwischen Spieler und SL ist unglaublich zeitintensiv für beide. Dem SL können dadurch zwar noch diverse Ideen für Handlungsstränge kommen, aber ein einziger SC kann durch ein extremes Konzept oder extremen Fertigkeiten/Kombinationen das Spielgleichgewicht stören.
2. Du entwirfst ihre Charaktere, das funktioniert natürlich besser, wenn Ihr Euch schon gut kennt. Ich habe das mal mit einigen Freunden gemacht zum Zwecke eines One-Shotsabenteuer in WoD. Die benötigten Fähigkeiten kannst Du dann selber eintragen, Atribute etc ist etwas schwierig, wenn es kein Kaufsystem ist. Das Konzept kann man mit den Spielern festlegen oder sie auch damit (positiv) überraschen.
Vorteil: Chars passen gut zu Deiner Story, sind nicht überzüchtet gerade im Bezug auf Kampf, Du kennst die Chars ziemlich gut, was Dir beim Entwerfen von Handlungen etc. ziemlich nützlich ist. Meine Spieler haben die jeweilige Hintergrund-Story zu ihrem Char gierig verschlungen und musten mehr als einmal schmunzeln. Du vermeidest dadurch, daß Spieler ihre Chars mitlangweiligen, lediglich punkteeinbringenden Nachteilen ausschmücken, von denen die wenigstens vernünftig ausgespielt werden können. Die Spieler versuchen dann mit den Nachteilen, die sie bekommen haben, umzugehen, zu arrangieren. Dies ist dann eine wirkliche Hilfe einen Char zu vetiefen. Der Spieler fürchtet den Tod/Verlust seines Chars nicht so sehr, wie er um seinen mühsam erstellten, möglicherweise ausgefeilten Charakter bangt und dieser dann eine unlogische Handlung nach der anderen begeht, um seinem Schicksal zu entrinnen...(Stichwort: Spielerwissen contra Charakterwissen).Die Spieler können die Stärken und eben auch die Schwächen/Eigenarten geniessen und lieben lernen. Vergleichbar mit einem alten, unmodernen Sessel, der aber dennoch superbequem und auf seine Art doch ganz stylisch ist.
Die NSC-Gegner der SC können, da die SC selber keine hochgezüchteten Kampfmaschinen sind, umso realistischer sein, Stärken UND Schwächen all inclusive, sind also ebenfalls keine übertriebene krasse Monster-Gegner, sondern würdige Gegner.
Spieler haben weniger Arbeit, Du selbst hast spielbare Chars in Deiner Party.
Nachteil: Kennt man seine Spieler doch nicht so gut, wie man dachte, kann sicher schnell Unzufriedenheit auftreten,jedoch weniger wg. den spezifischen Fähigkeiten, sondern wg. dem gewählten Charakter-Konzept.
Meine Spieler haben natürlich etwas skeptisch geschaut (zwei von vieren kannten das System) wegen den Werten bestimmter Fertigkeiten, haben dann aber rasch gemerkt, daß die Gegner ebenfalls nicht übertrieben kampfstark waren und fanden den Abend klasse.
Wenn das Konzept eines Chars nicht so wirklich dem entspricht, was der Spieler spielen will, teilt er mir das mit und wir sprechen dann ab, welches Konzept er sich so vorstellt und ich entwerfe einen neuen Charakter. Der alte wird dann aus dem Verkehr gezogen, was durch gewaltsamen Tod (muß aber nicht sein), Vortäuschen des eigenen Todes oder schlichtweg abtauchen passieren kann. Möglicherweise wird er einer der nächsten NSC-Gegner (oder dessen Lakai..*g*)
Ok, es gibt natürlich noch mehr Nachteile, gerade, aber nicht nur, wenn man mit sog. Problemspielern zu tun hat
...aber das gehört nicht so ganz hier her....
ok,
bis denne,
es grüßt
Silas