Autor Thema: Tödlichkeit  (Gelesen 33407 mal)

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Chiungalla

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #100 am: 17.12.2004 | 15:00 »
Zitat
Oder andersrum gefragt: Zeugt es nicht eigentlich von "schlechtem Stil", wenn man die Dinge ihrer Effektivität wegen wählt?
Wir hatten in "Jedes Setting mit GURPS machbar" die Diskussion über die Möglichkeit unterschiedliche Kosten für ein Vorteil der unterschiedliche Gewichtung in unterschiedlichen Settings zu erheben.
Da wurde gesagt, dass man die Rolle gerecht eben die Kosten investieren muss, wenn man einen Vorteil kauft, der zur Rolle gehört, auch wenn dieser für die Kampagne uneffektiv ist. Das sei nun mal realistisch.
Dieses hier ist nichts anderes. Es jetzt anders zu propagieren, hiesse, sich zu widersprechen...

Ist mir grad eingefallen.

Ist es nicht von Dir vielmehr paradox mit "Realismus" für ein cineastisches Feature wie Charakterunsterblichkeit zu argumentieren?

Entweder man spielt Realistisch, dann sterben Charaktere und das rechtfertigt die realistischen Kosten für Zähigkeit.

Oder man spielt cineastisch, dann sterben keine Charaktere, dann kann man aber auch Realismus nicht als Argument heranziehen warum Zähigkeit noch die gleichen Kosten verursacht.

Und wir haben in dem anderen Thread nicht gegen die Möglichkeit argumentiert die Kosten anzupassen.

Ich habe damals immer geschrieben das es mindestens zwei Möglichkeiten gibt soetwas zu handhaben, wobei beide etwas für sich haben:
Die Balance-Variante und die Realismus-Variante.

-----

UND:

Ich habe NIE geschrieben das Zähigkeit UNSINNIG, ÜBERFLÜSSIG, UNTERBEWERTET ODER GAR WERTLOS wird, weil man nicht stirbt in einer Kampagne.

Ich habe ausschließlich geschrieben, das es weniger wert wird, und das ist wohl eine Tatsache.

Also hört bitte auf ständig Beispiele aufzuzeigen wo Zähigkeit wichtig ist, damit widersprecht ihr NICHT meiner Aussage, sondern nur dem was ihr denkt was ich geschrieben habe.

Nur habe ich das, wem ihr immer zu widersprechen versucht, niemals geschrieben...

Ludovico

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #101 am: 17.12.2004 | 15:13 »
Zugegebenermaßen ist es dann weniger wert, allerdings ist der Wertverlust nur minimal, so daß es zu keinem Ungleichgewicht kommt, da wir mehr als genügend Beispiele zusammengetragen haben, die aufzeigen, daß Zähigkeit weiterhin sehr wichtig ist.

Offline Boba Fett

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #102 am: 17.12.2004 | 15:14 »
Ich gebe zu, der Beitrag war provokativ formuliert...
Ich wollte Dir da nichts unterstellen...
Wenn das so aussah, entschuldige bitte!

Die Überlegung, die ich da angestellt habe, bezog sich nicht direkt auf Deinen Beitrag.
Sie war einfach eine Idee, die ich ausformuliert habe.

Aber grundsätzlich hast Du mit vielem Recht.
Wenn man realistisch spielen möchte, dann spielt der Tod auch eine Rolle - er ist Teil der Realität.
Wenn man cinematisch spielen möchte, dann muss der Tod keine Rolle spielen - man verzichtet ja bewust auf realistische Darstellung. Ob Tod dann noch wichtig ist, liegt dann letztendlich in eigener Verantwortung.
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Chiungalla

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #103 am: 17.12.2004 | 17:31 »
Hab mich nicht angegriffen gefühlt, wollte das halt nur klarstellen.

Aber im Grunde ist die sterbende Charaktere oder nicht auch wirklich ausschließlich eine Stil- und Meinungsfrage.

Beim pur realistischen Spielen muss das quasi sein, während es beim pur cineastischen Spielen wirklich nix zu suchen hat.

Diese Extreme spielt ja aber meistens eh keiner, und bei welchem Grad von Realismus SCLeichen dazugehören, und ab welchem Grad von Cineasmus nicht mehr ist halt sehr individuell.

Beim blütenreinen Helden retten die Welt High-Fantasy werden wohl genauso selten Charaktere sterben wie bei Siebte See.

Allerdings finde ich diese Settings, nicht nur, aber unter anderem auch wegen einem gewissen Mangel an Spannung wesentlich weniger Reizvoll als Dark Fantasy und Cyberpunk.

Offline Timo

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #104 am: 17.12.2004 | 23:49 »
Hm, nachdem ich alle Posts gelesen habe möchte ich auch was loswerden:
D+D ist eines der tödlichsten Systeme überhaupt(wollte das nochmal klar stellen, da mir das zu vage rüberkam)
Cthulhu hat zwar eine hohe Tödlichkeit, aber ich finde die muß man in diesem Thread außen vor lassen, oder zumindest erwähnen, daß sterben, bzw. wahnsinnig werden ein Teil des Spiels ist und die Spieler da praktisch keinen Einfluss haben, die Frage bei Cthulhu dreht sich eher darum ob man die Alten/Monstren/Ritualisten/Scientology-Anhänger stoppen konnte, oder nicht, wobei cih sagen muß das mirt das auch nicht so wichtig ist hauptsache der Abend war schön gruselig.

Thema Realismus:
Ihr habt immer gesagt das sterben realistsch ist, oder eine hohe Tödlcihkeit real ist. Da möchte ich euch kurz "widersprechen"(zumindest mal einen anderen Blickwinkel zeigen). Soweit ich das gesehen habe ging es hier nur um Würfelwürfe(ich vertrete übrigens Pos. 3 von Chiungalla, tödlcih aber nicht oft vorkommend), denen man ja durch geschicktes Rollenspiel, bzw. taktischem Rincewindmanöver oft aus dem Weg gehen kann. Tödlcihkeit kann man noch imens steigern indem man Wundbrand, Krankheiten, schlechte Ernährung, Wasserversorgung, gesunde Unterkunft etc. pp einführt. /Wann hat eure Heldengruppe das letzte mal das Wasser was sie trinkt abgekocht?)
Mir persönlich liegt so ein Realismusgrad nicht und mir fallen nur wenige Systeme ein wo sowas auch spielbar wäre.

Apropos Realismus, ich möchte noch mal die wilden Tiere/Bestien aufgreifen, in KEINEM mir bekannten Fantasy/Mittelalter-Setting haben normale, nicht verhungernde Tiere/bestien einen Grund einen Menschen anzugreifen, ich meine wenn es die Helden schaffen im Wald was zu Essen zu jagen, dann schafft das das Rudel Wölfe schon lange- Bären greifen fressen eher die von den Spielern erlegten Orks als die schwerbewaffnete und gerüstete Gruppe anzugreifen. Also besteht hier keine tödliche Gefahr.

BTW ein kleiner Tip an Ludovico,wer sagt denn, daß du sie gefangen nehmen musst? Verstümmel sie!*harharhar* MAl im Ernst, wenn sie den Kampf gegen den Oberschurken verlieren, können sie ja auch tödlcih verwundet liegengelassen werden, eine Klippe runtergeworfen, was man garantiert nicht überleben kann...oder sie sind unwürdig und der grausame Pirat schlägt ihen ein Ohr ab, ein Auge aus, oder (für Juhanito) eine Hand ab, da lassen sich auch hervorragende Plots drauss stricken.
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Chiungalla

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #105 am: 18.12.2004 | 09:03 »
Zitat
Wann hat eure Heldengruppe das letzte mal das Wasser was sie trinkt abgekocht?

Erst vorletzten Sonntag hat mein Charakter Wasser abgekocht.
Da seitdem nicht sehrviel Ingamezeit vergangen ist, brauchte er letzten Sonntag seine Vorräte nicht auffrischen.

Zitat
Apropos Realismus, ich möchte noch mal die wilden Tiere/Bestien aufgreifen, in KEINEM mir bekannten Fantasy/Mittelalter-Setting haben normale, nicht verhungernde Tiere/bestien einen Grund einen Menschen anzugreifen, ich meine wenn es die Helden schaffen im Wald was zu Essen zu jagen, dann schafft das das Rudel Wölfe schon lange- Bären greifen fressen eher die von den Spielern erlegten Orks als die schwerbewaffnete und gerüstete Gruppe anzugreifen. Also besteht hier keine tödliche Gefahr.

Das stimmt fast.

Normalerweise fallen Menschen in kein Beuteschema eines Tieres, wobei Wölfe, große Wildkatzen, Komodowarane und auch einige Bärenarten durchaus dazu tendieren könnten mal einen Menschen zu kosten.
Vor allem die Wildkatzen sind recht gefährlich für Menschen, da für diese oft Menschenaffen mit zum Nahrungsangebot gehören, und Menschen damit in ihr Beuteschema fallen.

Wie gefährlich die Menschen jetzt aufgrund von Waffen, Rüstungen und Magie sind, wird das Tier dabei nicht realisieren, weil es von sich aus mit Begriffen wie Waffen und Rüstungen nichts anfangen kann. (es sei denn es hat da schon einschlägige Erfahrungen)

Zudem werden einige Tiere die Menschen auch nicht nur aus Hunger, sondern auch aus territorialen Gründen oder Angst angreifen.

Es gibt mehr als genug Tiere deren Panikreaktion ist den Grund der Panik plattzuwalzen (Nashörner, Elefanten...).

Und ein Bär der denkt Du machst ihm das Revier streitig, ist ein recht unangenehmer Zeitgenosse.

Eine durchaus realistische Szene wäre auch, das NACHDEM die Charaktere gejagd haben, ein Bär angetrottet kommt welcher ihnen die Beute streitig machen will.

Und ansonsten gelten nunmal keine naturwissenschaftlich / ethologischen Ansätze für magische Monster.
Die verhalten sich immer gerade so wie der SL das möchte.

---------

Und die Tödlichkeit von D&D kann man, abgesehen von den ersten drei Stufen, quasi stufenlos regeln, je nachdem welche Monster man vorkommen lässt.

Nimmt man supergroße Monster, dann verrecken ständig Charaktere.

Nimmt man zu kleine Monster nie jemand.

Allerdings würde ich D&D nie als super tödlich bezeichnen.

GURPS, Shadowrun und Earthdawn sind weit aus tödlicher.

Und spielt man GURPS oder Earthdawn in einem ähnlichen Verhältnis von Charaktererfahrung -> Monstergröße wie bei D&D, dann überlebt da niemand...

Offline Boba Fett

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #106 am: 19.12.2004 | 12:55 »
Ich denke, dass die "Tödlichkeit" im Rollenspiel systemunabhängig ist.
Jedes System kann supertödlich gespielt werden, oder auch "unsterbliche" Charaktere beheimaten.
Das ist alles vom Spielleiter abhängig.
Und auch von der Runde selbst.
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Raven

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #107 am: 19.12.2004 | 13:02 »
Zitat
Ich denke, dass die "Tödlichkeit" im Rollenspiel systemunabhängig ist.
Jedes System kann supertödlich gespielt werden, oder auch "unsterbliche" Charaktere beheimaten.
Das ist alles vom Spielleiter abhängig.
Und auch von der Runde selbst.

Dito. Du kannst beispielsweise bei Call of Cthulhu jeden Spieleabend einen neuen Charakter wahnsinnig werden lassen, oder nach vier Jahren, und einem Cthulhu Mythos Wert von 33% den ersten Kontakt mit einem Mythoswesen vorbereiten. Je nachdem, ob die Gruppe lieber darauf eingehen möchte, dass der Tod nur einen Schwertkampf entfernt ist, oder ob sie sich stattdessen Todesmutig in Gefahr begeben, sollten derartige Fragen wohl am Spieltisch geklärt werden.

Online Dash Bannon

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #108 am: 20.12.2004 | 15:37 »
auch wenn ich bestimmt schonmal was zu dem Thema gesagt habe..ich sag einfach nochmal was ;)
also ich mag irgendwie beides..ich mag es wenn mein Char richtig aufn Putz hauen kann und nicht wirklich in Gefahr geraten kann und ich mag es auch, wenn jeder Kampf Todesgefahr mit sich bringt (und auch tödlich enden kann).
für eine längere Kampagne wünsche ich mir irgendetwas zwischendrin..ich will dann keinen unkaputtbaren Char der aus allem wieder rauskommt, will aber auch keinen der nach einer Messerwunde an Wundbrand krepiert.
Aber wenn sich mein Char mit ner ganzen Räuberbande anlegt soll das gefährlich werden (jedenfalls wenn ich ohne Taktik kämpfe).
Kurz gesagt ich kann beide 'Richtungen' (also Tödlich/nicht-Tödlich) verstehen, denke aber das die allermeisten eh und wie immer ne Mischung bevorzugen. Man darf aber auch nie die 'Setting-Realität' verletzen, wenn es also ein Setting ist, dass sehr düster ist, sollte man es nicht in ein 'harmloseres' verbiegen nur um einen Char zu retten.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Gwynnedd

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #109 am: 21.12.2004 | 10:43 »
Zitat
Wann hat eure Heldengruppe das letzte mal das Wasser was sie trinkt abgekocht?
Erst vorletzten Sonntag hat mein Charakter Wasser abgekocht.
Da seitdem nicht sehrviel Ingamezeit vergangen ist, brauchte er letzten Sonntag seine Vorräte nicht auffrischen.
das ist nicht dein Ernst oder?! Für mich gehört so etwas zur Welt oder allgemein überleben dazu und ausgespielt wird das wirklich nur in Extremsituationen, denn ich spiele auch nicht aus, wie und wo man die Notdurft verrichtet, obwohl das auch je nach setting recht spannend sein könnte...

Zitat
Zitat
Apropos Realismus, ich möchte noch mal die wilden Tiere/Bestien aufgreifen, in KEINEM mir bekannten Fantasy/Mittelalter-Setting haben normale, nicht verhungernde Tiere/bestien einen Grund einen Menschen anzugreifen, ich meine wenn es die Helden schaffen im Wald was zu Essen zu jagen, dann schafft das das Rudel Wölfe schon lange- Bären greifen fressen eher die von den Spielern erlegten Orks als die schwerbewaffnete und gerüstete Gruppe anzugreifen. Also besteht hier keine tödliche Gefahr.

Das stimmt fast.

Nein, das stimmt in der Regel immer, da Tiere allgemein eine angeborene Scheu vor Menschen haben...
Die Großkatzen die in Indien in Dörfer einfallen und Kinder oder Erwachsene sind fast ausnahmslos alte und "schwache" Tiere, die aus Verzweiflung mal einen Menschen getötet haben und dann "festgestellt" haben, dass das recht einfach ist.

Zitat
Allerdings würde ich D&D nie als super tödlich bezeichnen.

ich auch nicht  ~;D
Ich kämpfe um zu töten, nicht weil ich Spaß daran finde!
Hast Du Spaß zu sterben?
- Gil-Estel - Elfischer Kriegstänzer -

Tritt niemanden der am Boden liegt!
... mach Downstrike, das macht mehr Schaden.

Chiungalla

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #110 am: 21.12.2004 | 12:05 »
Zitat
das ist nicht dein Ernst oder?! Für mich gehört so etwas zur Welt oder allgemein überleben dazu und ausgespielt wird das wirklich nur in Extremsituationen, denn ich spiele auch nicht aus, wie und wo man die Notdurft verrichtet, obwohl das auch je nach setting recht spannend sein könnte...

Und ein intelligenter Spieler sagt halt dazu, das sein Charakter das Wasser abkocht...
Da muss man ja nicht 100 Stunden Rollenspiel draus machen, aber ich kenne echt mehr als einen Spielleiter der einem aus dem vergessen solcher Details einen Strick drehen würde.

Und nicht jeder Charakter ist bewandert genug vom Überleben um immer daran zu denken das sowas nötig ist.

Es gibt auch Stadtcharaktere die frisches Wasser aus einem Brunnen gewohnt sind.

Und nicht jeder Charakter ist fleißig genug sich die Mühe zu machen mit dem Feuerholz sammeln u.s.w.

Es ist durchaus eine Charakterindividuelle Entscheidung ob man Wasser abkocht oder auf seine Sauberkeit vertraut, also auf jeden Fall eine Erwähnung wert.

------

Und gerade die Notdurft ist doch sehr interessant eigentlich.

Wir spielen sie nie aus, das vorweg, aber wenn dann mal ein Spielleiter was in die Richtung einbaut, dann weiß man gleich das währenddessen etwas passiert...

Zitat
Nein, das stimmt in der Regel immer, da Tiere allgemein eine angeborene Scheu vor Menschen haben...
Die Großkatzen die in Indien in Dörfer einfallen und Kinder oder Erwachsene sind fast ausnahmslos alte und "schwache" Tiere, die aus Verzweiflung mal einen Menschen getötet haben und dann "festgestellt" haben, dass das recht einfach ist.

Tiere meiden im allgemeinen menschliche Siedlungen.

Aber wenn Du einem Tiger im indischen Dschungel begegnest, dann hast Du auf jeden Fall ein großes Problem.

Denn Menschen fallen in das Beuteschema von Großkatzen, und nicht nur von alten und schwachen.

Und viele Tiere haben eben keine angeborene Scheu vor Menschen, das ist so schlicht weg falsch. Ein populärer Irrtum aber trotzdem falsch.

Viele Tierarten, hauptsächlich langlebige Säugetiere mit sozialen Bindungen, legen in der Regel eine gewisse Scheu vor menschlichen Siedlungen oder auch Menschen an den Tag.

Diese erlernen sie in ihrer entwicklung von den Vorfahren, und diese ist NICHT angeboren.

Andere Tiere haben eine angeborene Scheu vor den Menschen, wenn sie seit jeher von Menschen und Affen gejagd wurden.

Auf Großkatzen u.s.w. trifft höchstens die erlernte Scheu vor Menschen zu, das aber dann auch nur, wenn sie häufigen Kontakt mit Menschen haben.

Was für Großkatzen im indischen Dschungel auf keinen Fall gelten wird, und auch auf viele der Raubtiere in einer mittelalterlichen Welt kaum.

So waren Wölfe im Mittelalter durchaus weniger Scheu Menschen gegenüber als sie es heute sind.

Das liegt vor allem daran, das Menschen damals in einer weit weniger bevölkerten Welt, nicht so oft in Kontakt mit solchen Rauttieren kamen, und auch oft noch keine große Bedrohung für diese darstellten.

Mit zunehmender Verbreitung und Bewaffnung der Menschen, und der gezielten Tötung und dem gezielten Fangen von gefährlichen Raubtieren, haben viele Spezies aber tatsächlich eine erlernte Scheu vor Menschen entwickelt.

Das trifft aber auf Raubtiere in wenig Menschenbewohnten Gegenden der Welt nicht zu...

Offline Boba Fett

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #111 am: 21.12.2004 | 12:09 »
Und ein intelligenter Spieler sagt halt dazu, das sein Charakter das Wasser abkocht...
Da muss man ja nicht 100 Stunden Rollenspiel draus machen, aber ich kenne echt mehr als einen Spielleiter der einem aus dem vergessen solcher Details einen Strick drehen würde.
Und ein intelligenter Spieler sucht sich halt andere Spielleiter...
scnr! 8)
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Mc666Beth

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #112 am: 21.12.2004 | 12:16 »
Also wenn das ein SL machen würde ... dann bin ich die längste Zeit in der Gruppe gewesen.

Btw mir fehlt ein Smilie der sich auf die Tischkante haut oder so.

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #113 am: 21.12.2004 | 12:18 »
@Boba:
Das kommt auf die präferierte Spielart drauf an. In meiner Studizeit war die beste Runde unter einem SL der sehr "detailverliebt" war. Allerdings war die komplette Spielart sehr intrigenlastig und sehr wettkampfmäßig unter den Spielern und ziwschen den Spielern und dem SL... :)

EDIT: Ich muss aber dazu sagen, dass ich in der Zeit meine meisten Charaktere verloren habe und alle meine Charaktere den Ruf hatten suizidgefährdet zu sein... ;)
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Re: Tödlichkeit
« Antwort #114 am: 21.12.2004 | 12:21 »
@Preuss:
Schon klar... Sims können da Gefallen dran finden.
Aber die Aussage liess sich sonst nicht so passend an das Urpost hängen.
Abgesehen glaube ich, gibt es nicht sehr viele SIMS.
Die meisten starben in der Kalahari, beim Beweis, dass sie sich eben doch mit 2 l Wasser durchqueren lässt. ;D

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #115 am: 21.12.2004 | 12:29 »
@Boba:
"I am not a SIM. I am a free man!" ;) (SCNR)
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #116 am: 21.12.2004 | 12:32 »
Und ein intelligenter Spieler sagt halt dazu, das sein Charakter das Wasser abkocht...
Und nicht jeder Charakter ist bewandert genug vom Überleben um immer daran zu denken das sowas nötig ist.
[...]
Es gibt auch Stadtcharaktere die frisches Wasser aus einem Brunnen gewohnt sind.
Man kann aber auch davon ausgehen dass eine Gruppe in der jemand mit genuegend Ahnung von derartigen Dingen (ob jetzt als Faehigkeit gelernt oder durch monatelange Erfahrungen in der Reise durch die Wildnis "nebenbei" mitgekriegt) hat auf solche Details geachtet wird auch ohne dass das JEDER Spieler (bzw. dessen Charakter) extra erwaehnen muss.
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Offline Bad Horse

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #117 am: 21.12.2004 | 13:42 »
Ehrlich gesagt sollten eher die Stadtchars ihr Wasser abkochen - die Brunnen in einer Stadt liefern wohl kaum frisches Wasser, weil das Grundwasser durch Abfälle verdreckt wird. Kläranlagen gibt es in Fantasy-Welten eher selten...

In der Wildnis muß man Quellwasser dagegen nicht unbedingt abkochen. Haben wir bei einigen Wanderungen auch nicht gemacht, und niemand hat Durchfall gekriegt. Könnte also eher sein, daß der Waldläufer so etwas nicht macht, und der Händler schon... obwohl ich solche "hygienischen" Aktionen in einer Fantasy-Welt ziemlich fehl am Platz finde.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Chiungalla

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #118 am: 21.12.2004 | 15:11 »
Zitat
obwohl ich solche "hygienischen" Aktionen in einer Fantasy-Welt ziemlich fehl am Platz finde.

Da beschränkst Du Fantasy aber sehr stark auf das Genre der High-Fantasy, oder?

Gerade in Dark-Fantasy oder ans Mittelalter angelehnte Fantasywelten finde ich das Ausspielne von Fragen des täglichen Überlebens als nicht so trivial, gerade wenn man sich weit ab von der Zivilisation befindet.

Und das abkochen von Wasser ist ja sicherlich nicht so eine unbedeutende Angelegenheit wie ihr sie hier schildert.

Setzt man vorraus das die Charaktere immer Wasser abkochen, dann ignoriert man völlig das es oftmals schwierig und gefährlich ist z.B. das Holz für das Feuer zu finden, Kochgeschirr mitzuschleppen (ja, Traglasten sind beschränkt, vom Volumen ganz zu schweigen) u.s.w. .

Nicht immer lagert man ja im Wald, und bringt man das Detail des Holz sammelns mit ins Rollenspiel hinein, dann hat man als Spielleiter eventuell noch Chancen für Entdeckungen oder Zufallsbegegnungen.

Außerdem kostet es die Spielercharaktere auch ein gutes Stück Zeit Feuerholz zu sammeln, wenn sie eben mal ihr Wasser abkochen wollen.

Oftmals haben die Charaktere vielleicht auch garnicht die Chance das Wasser abzukochen, was auch irgendwie blöd ist, wenn man es jetzt und hier zum ersten Mal überhaupt erwähnt, weil dann die Spieler auch hellhörig werden.

Wischt man da einfach mit "ihr tut halt das was ihr jeden Abend im Lager tut" drüber, nimmt man sich sehr viele Chancen, und macht die Spieler höchst aufmerksam, wenn man es mal im Detail ausspielen will.

------

Das hat auch garnix damit zu tun das sich durch solche Details Rollenspieler von Simulanten  ~;D abheben.

Um so mehr Details man ins Rollenspiel einbaut, umso lebendiger wird die Welt.

Und gerade Details die nicht automatisch etwas mit dem Plot zu tun haben, bereichern das Rollenspiel immens.

Offline Roland

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #119 am: 21.12.2004 | 15:40 »
Zitat
obwohl ich solche "hygienischen" Aktionen in einer Fantasy-Welt ziemlich fehl am Platz finde.

Da beschränkst Du Fantasy aber sehr stark auf das Genre der High-Fantasy, oder?

Weder in DSA, Ars Magica oder Harnmaster habe ich regelmässig verlangt, das die Charaktere ihr Wasser abkochen. Manchmal, z.B. um die Fremdartigkeit und Feindseligkeit einer Sumpflandschaft zu betonen, habe ich die Notwendigkeit des Wasserabkochens in Spiel gebracht, aber nach dem ersten Mal angenommen, das die Charaktere (und Spieler) intelligent genug sind, das von nun an jedes Mal zu machen.

Setzt man vorraus das die Charaktere immer Wasser abkochen, dann ignoriert man völlig das es oftmals schwierig und gefährlich ist z.B. das Holz für das Feuer zu finden, Kochgeschirr mitzuschleppen (ja, Traglasten sind beschränkt, vom Volumen ganz zu schweigen) u.s.w. .

Das ingnoriere ich mit Freuden. So lange es nicht völlig unvernünftig wird, ist mir egal, ob jeder Charakter sein eigenes Kochgeschirr mitschleppt, es nur einer tut, oder der Helm als Topf hergenommen wird :P.
Wenn sich einer oder mehrere Charaktere in der Wildnis halbwegs auskennen, gehe ich davon aus, das sie Holz finden, es ei denn, ich sage, das es keins gibt.     

Nicht immer lagert man ja im Wald, und bringt man das Detail des Holz sammelns mit ins Rollenspiel hinein, dann hat man als Spielleiter eventuell noch Chancen für Entdeckungen oder Zufallsbegegnungen.

Entdeckungen beim Holzsammeln gehen ganz einfach. "Als Du gerade etwas abseits vom Lager Holz sammelst, hörst Du hinter Dir ... ". Dafür muss man nicht jeden Spieltag das Holzsammeln beschreiben und Holzsammelfertigkeitstests aufrufen.

Und gerade Details die nicht automatisch etwas mit dem Plot zu tun haben, bereichern das Rollenspiel immens.

Darunter fallen bei mir aber eher Begegnungen mit Mitmenschen oder ungewöhnliche/farbenfrohe Beschreibungen, nicht das Zusammentreffen mit einem toten Ast oder den Bakterien im Wasser.
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

http://www.sphaerenmeisters-spiele.de

Teclador

  • Gast
Re: Tödlichkeit
« Antwort #120 am: 21.12.2004 | 15:49 »
Also neee das find ich jetzt zu geil.

Wasser abkochen? Treff ich mich mit meinen Freunden um Rollenspiel zu spielen oder um Babynahrung zuzubereiten? ;)

Was mich jetzt noch interessiert:

Achtet auch jeder Charakter darauf welche Hand die reine bzw. unreine ist? Also mit welcher er sich den A**** abwischt und mit welcher Fremde gegrüßt werden?

Wie steht es mit unterschiedlichen Abzügen auf gesellschaftliche Talente, je nach Floh- bzw. Ungezieferberfall?

Und nimmt die Gruppe auch "weiche" Lebensmittel mit auf die Reise, für die Charaktere denen aufgrund von mangelnder Hygiene schon alle Zähne ausgefallen sind?

@Chiungallal:

Bei allem Spott jetzt mal im Ernst: Dir muss klar sein, dass du einen echt ungewöhnlichen Spielstil hast, der große Teile der RPG-Gemeinde schlicht und ergreifend langweilen würde.

Die Tatasache, dass dein Spielstil ungewöhnlich ist macht ihn zwar nicht schlechter als andere, es macht ihn auf der anderen Seite aber auch kein Stück besser als das blütenreine High-Fantasy von nebenan.

Also frag ich mal frei nach Farin Urlaub: WO ist das Problem?

Miriamele

  • Gast
Re: Tödlichkeit
« Antwort #121 am: 21.12.2004 | 16:29 »
@ Vio... God... Tecci ;D

Du hast ja SO recht. Selbst wenn man simulationistisch spielt, muss der Spieler ja wohl nicht jede winzige Kleinigkeit dazu sagen. "Du hast es nicht gesagt, also hast du es auch nicht gemacht", ist wohl der größte Schwachsinn, den ein Spielleiter bringen kann. Der Spieler weiß einfach viele Dinge nicht, die der Charakter weiß. Er sieht nicht alles, was der Charakter sieht, fühlt nicht alles, was der Charakter fühlt, lebt nicht seit jeher in der Welt, in der der Charakter lebt.

Ich hatte auch mal einen SL, bei dem man immer dazu sagen musste, wenn man aufmerksam ist, oder flüstert, oder, oder, oder...

Verdammte Kacke noch mal, wenn ich mich mitten in einem Feldlager der Ork-Armee befinde, dann REDE ICH IN HERRGOTTSNAMEN NICHT LAUT!!! Und ich achte auch darauf, ob ich vielleicht Orks höre, die sich nähern! Es ist das un-simulationistischste, was man machen kann, davon auszugehen, dass ein Charakter so selbstverständliche und essentielle Sachen vergisst. Der Charakter wird dadurch jeden Sinns und jeder Glaubwürdigkeit beraubt.

Meine Fresse. So ein Schwachsinn.

Mc666Beth

  • Gast
Re: Tödlichkeit
« Antwort #122 am: 21.12.2004 | 16:37 »
@Miriamele
Bitte weniger Kraftausdrücke, dann haben wir uns auch alle lieb.  :-*  ~;D

@Chiungalla

Nimms nicht persönlich aber ich würde wahrscheinlich nach einer Stunde spielen bei dir schreiend weglaufen. Das ist einfach nicht meine Art. Solange es aber deiner Gruppe Spaß macht und ihr nicht meint andere missionieren zu müssen, wünsche ich euch viel Spaß, den ihr wohl habt, den ihr spielt ja noch.

Offline Boba Fett

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #123 am: 21.12.2004 | 16:38 »
Auch wenn ich Deine Meinung teile, Miramele, wäre etwas Mäßigung nicht verkehrt.
Immerhin könnten andere User anderer Meinung sein, und die setzt Du dann mit Aussagen wie "so ein Schwachsinn" ziemlich herab.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Managarmr

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Re: Tödlichkeit
« Antwort #124 am: 21.12.2004 | 18:24 »
Wenn wir jetzt schon beim Thema Realismus sind:
Wasser abkochen kann je nach Welt und gespieltem Ort und Zeitalter total unrealistisch sein, weil der Zusammenhang (abgetötete Krankheitserreger) nicht bekannt und/oder nicht genuegend Brennmaterial vorhanden war. Dementprechende, fuer heutige Verhältnisse unglaubliche, Mengen Alkohol wurden vertilgt. Nicht umsonst heisst der Whisky Wasser des Lebens und Bier tägliches Brot. Wasser wurde also entweder Alkohol beigegeben, oder es wurde gleich stattdessen Wein, Bier etc getrunken

"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
Alfons V. von Aragonien