Autor Thema: Euer "Leit-Stil"  (Gelesen 8247 mal)

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Offline max

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Euer "Leit-Stil"
« am: 12.12.2004 | 21:46 »
Mich würde mal interresieren, wie ihr leitet und Abenteuer Schreibt...
Führt ihr für eure Gruppen Tagebücher oder ähnliches ? Schreibt ihr Dialoge und Npc´s vor ? habt ihr immer alles gleich griffbereit oder Zeichnet ihr Bodenpäne während des Spiels ? Leitet ihr nur gekaufte Abenteuer ? Leitet ihr ohne "Roten Faden" drauf los oder habt ihr immer ein Paar Säötze zum Plot griffbereit?
Und besonders... habt ihr irgendwelche Tricks und Tipps, die das Leiten erleichtern?
(Nich das ich es nötig hätte... aber man lernt ja nie aus.  ;D)
Wie macht ihr es? 
StGB § 328 Absatz 2, Nr.3 :
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

Offline Lord Verminaard

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #1 am: 12.12.2004 | 22:00 »
Wie ich leite, kommt ganz darauf an, was und mit wem ich spiele. In meiner Stamm-Runde versuche ich mich an Atmosphärischem Rollenspiel (tm). Kaufabenteuer verwende ich nicht, vorbereitete Karten und Pläne nur sehr selten. Ich schreibe die Abenteuer den Charakteren auf den Leib und plane in der Regel schon einen Plot, der eine ausreichende Dramatik mit sich bringt, versuche jedoch, flexibel zu sein und nicht krampfhaft an dem Plot festzuhalten, wenn die Spieler einen anderen Weg einschlagen. Das bedeutet nicht, dass ich meine Pläne alle in den Wind schlage und blind weiter leite. Ich schreibe meine Pläne während des Spiels im Kopf ständig um. Das gelingt mir besser, wenn ich mir schon ein paar Tage lang Gedanken über das Abenteuer gemacht und auch ein paar Seiten niedergeschrieben habe. Aber notfalls geht es auch aus dem Stehgreif. Wenn ich allerdings schlecht vorbereitet und müde bin, dann geht es auch mal in die Hose.

Einen ziemlich anderen Leitstil, aufgrund der ziemlich anders besetzten Runde und des ziemlich anderen Systems, kannst du in unserem Primetime Adventures Forenspiel begutachten. Schon weil die Spieler viel mehr Rechte haben als in einem herkömmlichen Rollenspiel, muss man PtA ganz anders leiten als das Unisystem.
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Offline Doc Letterwood

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #2 am: 12.12.2004 | 22:21 »
Neue Gruppe, neue Erfahrungen, neuer Leit-Stil - mit den Leuten aus dem Südwest-Derby (Korvin, Axx, Nightsky, Preacher) habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mein Leiten den Spielern anpassen kann. Vorher war ich immer vorbereitet (mal mehr, mal weniger...) und habe Kaufabenteuer und Selbstgeschriebene durcheinander geleitet, wie es gerade passte, habe zu früheren Zeiten superdetailierte Pläne gezeichnet.
Danach wurde mir Atmosphäre immer wichtiger, wichtiger als Werte und Regeln. Das hat sich bis heute fortgesetzt. Die Geschichte und das "Drumherum", die Szenerie, Situation, das Bühnenbild - nennt es, wie ihr wollt - wurde zum wichtigsten Bestandteil. Das ist immerhin der essentielle Bestandteil, mit dem sich die Spieler in der Spielrealität zurechtfinden können.

Meine letzte Leitung im Südwest-Derby war völlig frei - ich hatte zu Anfang eine grobe Story im Kopf, die ich versucht habe, filmreif, also cineastisch umzusetzen. Dabei haben mir die Spieler sehr viel geholfen, was zu einer wohltuenden Eigendynamik geführt hat. Das Abenteuer hat sich quasi während den Spielsitzungen selbst in meinem Kopf geschrieben, die Querverbindungen zu weiteren Schauplätzen, NPCs und Handlungsfäden sind von selbst entstanden. Dabei kann es zu Unstimmigkeiten kommen, die, wenn sie nicht all zu unlogisch werden, in das Handlungsgerüst eingebaut werden können (umgedeutet ist das richtige Wort...).
In einer kleinen Degenesis-Anfängerrunde habe ich das gleiche probiert mit dem Ergebnis, dass alles etwas schleppender lief, da weniger Feedback, Beschreibung etc. von den Spielern kam.
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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #3 am: 12.12.2004 | 22:49 »
Ich bin eigentlich für jeden Spaß zu haben und versuche, hin und wieder etwas rujm zu experiementieren. Mein Standartleitstil, ist aber normalerweise: hard and gritty

Offline Suro

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #4 am: 12.12.2004 | 22:53 »
ALso ich leite eigentlich immer ohen allzuviel Planung, weil sowieso ungefähr genausoviel rauskommt, wenn ich mal was wirklich plane, und da bin ich halt dann etwas faul.
Da meine Spieler die angewohnheit haben, laut zu denken, nehm ich auch gerne mal was von dem auf, was die da schwafeln.
Sonst hab ich ein Konzept, um was es geht,mehrere Schauplätze, an denen interessante Dinge schon rauszufinden sind, und weitere Sachen ergeben sich dann meistens.Funktioniert oft ganz gut, manchmal weniger gut.
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Offline Vale waan Takis

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #5 am: 12.12.2004 | 23:34 »
Mein Leitstil?
Naja Dorin würde wohl sagen orthodox  ;)
Ich versuche eigentlich immer mir einen zu den Chars passend Plot vorher zu überlegen. Wichtige Schauplätze, wichtige NSCs eben alles was wichtig ist wird ausgedacht und im Normalsfall kurz notiert. So gut wie immer gibt es einen roten Faden und dorthhin kann ich manchmal meine Spieler auch wieder zurückprügeln wenn sie gar zu exzessiv ausschweifen und ich keinen Spass mehr daran habe die X-te Kneipenschlägerei zu beschreiben (wobei meine Spieler eigentlich meistens selbst sehr planvoll Spielen *lob*).
Kaufabenteuer habe ich noch nie geleitet und werde ich wohl auch nicht (langweilig).
Pläne werden zur Not mal hingekrittelt. Bei Cthulhu setzte ich aber liebend gerne stimmungsvolle Handouts ein.
Musik hab ich eigentlich selten. Schade aber zuviel Schaff.
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Chiungalla

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #6 am: 13.12.2004 | 09:01 »
Oh, ich fürchte das ist schwer zu erklären, so das es nicht gleich wieder Kritik aus allen Richtungen hagelt.

Ich habe für gewöhnlich garkeine Abenteuer in dem klassischen Sinne.

Das heißt ich gehe nicht mit einem Stapel Notizen unter dem Arm zum Rollenspiel, und zwinge dann meine Abenteurer mehr oder weniger genau das zu tun was ich mir ausgedacht habe, was sie tun sollen.

Vielmehr zeige ich meinen Spielern im Verlaufe des Spiels eine Menge von Handlungssträngen auf, von denen sie einigen folgen können, wenn sie das wollen.

Beispiel:[/u]

Die Charaktere kommen einzelnd alle in eine Stadt, wo ein Magier eine Gruppe sucht die etwas für ihn erledigt.

Sie hören sich das vom Magie an, entscheiden dann aber das die Bezahlung zu schlecht ist oder die Aufgabe zu gefährlich.

Jetzt kennen sich aber schonmal die Charaktere, was ja meist schonmal Gold wert ist, und ziehen gemeinsam in die Taverne.

Dort fragt typischerweise mindestens einer den Wirt ob Abenteurer benötigt werden.

Der Wirt erzählt dann mindestens von dem Magier und vielleicht noch einem oder zwei Abenteuergelegenheiten mehr.

Das müssen nicht immer Auftraggeber sein, sondern können auch einfach Gerüchte sein.

Sollten die Charaktere noch immer nix passendes für sich gefunden haben, kommt des Abends dann ein Barde vorbei, dieser bringt Kunde aus umliegenden Gemeinden UND/ODER erzählt eine Legende von einem versunkenen Schatz oder so...

So gehts dann weiter bis sich die Charaktere für ein Abenteuer entschieden haben.

Innerhalb des Abenteuers passieren dann immer eine Vielzahl von Dingen, welche jeweils einen neuen Plotstrang anreißen (Begegnungen mit NSCs, Schatzkarten, Flüche, e.t.c.).

Besonders gerne mag ich dabei Plots die aus individuellen Fehlern von Charakteren entstehen.

-----

Plots arbeite ich dabei aus Prinzip nicht sehr detailiert aus.

Das liegt nicht an meiner Faulheit, oder weil es sich mit dem oben genannten Spielleiterstil nicht so gut verträgt, sondern weil ausgearbeitete Plots in meinen Augen oft sehr unflexibel sind.

Bei mir besteht ein Plot eben nur aus den räumlichen Gegebenheiten und den NSCs und deren Motivation.

Den Rest leite ich spontan von diesen Gegebenheiten ab.

Es gibt keine detailierten Zeitpläne wann NSC A die Tat A oder B vollbringt.

Vielmehr kenne ich Fähigkeiten, Ressourcen, Charakter und Ziel des NSCs und überlege ständig aufs neue was ein Charakter mit diesen Fähigkeiten und Ressourcen Charaktergerecht anstellen könnte um sein Ziel zu erreichen.

Das führt im Vergleich zu detailierten Zeitplänen zu weit mehr flexibilität, so das NSCs auch sehr schön auf Einmischungen der Charaktere reagieren können, ohne das der SL gleich den ganzen Zeitplan umschreiben muss.

-----

Ansonsten wäre noch zu sagen, das ich hart aber fair leite.

Es springen schon mal Charaktere über die Klinge, auch aus purem Würfelpech, allerdings wird das nicht zur Regel (es sei denn einer spielt seinen Charakter wirklich dämlich).

Wolf Sturmklinge

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #7 am: 13.12.2004 | 09:55 »
Ich habe mich seit langem mal wieder durchgerungen 5 alte Kaufabenteuer zu leiten, 3 waren meiner Meinung exzellent, die anderen beiden grottenschlecht bzw. Hack'n'Slay (Die Story sah gut aus und war dann doch sehr bescheiden).

Ansonsten sind all meine Kampagnen selbstgestrickt.
Wenn ich mir eine Kampagne ausdenke, mache ich das oftmal von hinten nach vorne. Das bedeutet, ich stelle mir zuerst das (erfolgreiche) Ende vor, dann den/die Aufhänger und dann einige 'große' Szenen für die Spieler. Da ich meist auf vorgefertigten Welten spiele, schaue ich mir dann mal die Karte an und entscheide wo das Ganze los geht.

Der ganze Rest der Geschichte hängt von der Gruppenzusammenstellung und deren Entscheidungen ab.
Meine Spieler führen ein eigenes Tagebuch und ich fasse die Abende noch mal in unserem Forum zusammen. Ich mache das erst seit kurzem, da wir leider vieles im Laufe der Zeit vergessen haben. Das soll uns kein zweites Mal passieren.
Wichtige NSC's arbeite ich immer sehr detailliert aus (auch wenn das teilweise nur in meinem Kopf passiert).

Bodenpläne zeichne ich nur dann, wenn man sich das erzählte nur schwer vorstellen kann. Meist tut es eine Packung Streichhölzer und eine Mandarine.
Ich versuche immer mit Minimalaufwand das Maximum zu erreichen.
Die Spielercharaktere sind nicht an den 'roten Faden' gebunden, aber sie sollten nicht denken, daß bestimmte Dinge nur mit ihrer Teilnahme geschehen.

Je länger ich Rollen spiele, desto leichter fällt mir alles, leider ist das kein sonderlich hilfreicher Tipp, aber mir fällt nichts anderes ein.

Obwohl einen Tipp habe ich: Niemals knallhart nach Regeln spielen. (imo)

Ein

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #8 am: 13.12.2004 | 10:28 »
Ich bin Dienstleistungs-SL und leite ganz nach der Philosophie von Robin. D. Laws.

Offline Bitpicker

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #9 am: 13.12.2004 | 14:19 »
Ich erschaffe zunächst einen Hintergrund für die Handlung, Situationen, die ohne Zutun der SC auf jeden Fall zustande kommen, plane einige wahrscheinliche Ereignisse vor usw. Das mache ich sehr detailliert, weil ich nicht ins Blaue improvisieren kann. Ich kann von einem roten Faden abweichen, aber ich muss diesen erst einmal haben.

Meist plane ich neues zusätzliches Material von Session zu Session. Darin spiegelt sich dann das wieder, was die Charaktere bis zu diesem Zeitpunkt getan haben oder was die Spieler vielleicht angedacht haben. Es ist auch möglich, dass retrospektive Änderungen an dem Material vorgenommen werden, sofern das keine logischen Konflikte in der wahrgenommenen Story aufwirft.

Das eigentliche Spiel ist sehr dialoglastig. Meine Spieler diskutieren viel und müssen oft Nachforschungen betreiben. Es kommt recht selten zu Würfelproben, häufig gibt es ganze Sessions ohne Würfel. Es gibt nur selten vorgefertigte Texte zum Verlesen und eher selten echte Interaktion in der ersten Person in wörtlicher Rede (also eher 'ich frag mal nach dem Weg' als dass die tatsächliche Frage formuliert wird).

Um Kaufabenteuer mache ich meist einen großen Bogen, weil ich mich da immer rettungslos verfranse. Es fehlen auch immer die Informationen, die ich im Spiel brauche.

Der Spielstil ist realistisch, wobei der Realismus nicht auf Regeln beruht, sondern auf der Darstellung der Handlung (z. B. durch NSCs, die weder bescheuert noch allwissend sind) und auf der Interpretation der seltenen Würfe. Da die einzige Möglichkeit, Realismus zu beurteilen, unser eigenes Verständnis von Realität ist, macht es keinen Sinn, Realismus von etwas anderem als eben diesem Verständnis abhängig zu machen. 'Realismus' enthält in diesem Fall natürlich übernatürliche Elemente, wenn diese im Setting vorgegeben sind. Aber Kämpfe usw. sind realistisch und ggfs. tödlich, Aktionen haben Konsequenzen, Auflösungen sind nicht immer perfekt, schon gar nicht, wenn man alle Zeugen auslöscht, usw. Es kommt recht häufig vor, dass die Spieler und ihre NSCs nach dem Ende eines Szenarios nicht wirklich alle Details verstanden haben, die aufgetreten sind, was nicht zuletzt daran liegt, dass meine Spieler in der Regel nichts oder nur wenig über die Spielwelt wissen und deshalb manche Phänomene gar nicht einordnen können. Da ich Horror-Settings bevorzuge, ist das ein gewünschter Effekt.

Robin
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Offline Bad Horse

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #10 am: 13.12.2004 | 16:11 »
Das kommt bei mir drauf an. Ich kann auch völlig ins Blaue hineinleiten... hab ich schon gemacht, und es kamen ein paar wirklich schöne Abenteuer dabei heraus. Und ein paar wirklich wirre.

Ansonsten überlegt ich mir das Grundproblem, was die Chars damit zu tun haben, warum die NSCs gewisse Dinge tun und worauf das vielleicht hinauslaufen könnte. Danach kriegen die NSCs, mit denen die SCs vielleicht kämpfen müssen, ein paar relevante Werte, und gut ist. Raum- und Bodenpläne zeichne ich fast immer spontan. Die einzigen Raumpläne, die ich richtig habe, sind die von den Locations, an denen die SCs wohnen.

Im Spiel lass ich die Chars machen. Ich achte darauf, daß sie nur selten in Sackgassen laufen, wenn sie irgendwo rumfragen, sondern dass sie immer irgendwie weiterkommen. Es gibt viel Gespräch in der 1. Person (grade auch mit NSCs), wobei ich in letzter Zeit dazu neige, undramatische Aktionen mit einem "Ja, klappt" zu übergehen - es sei denn, ich sehe eine Möglichkeit, komödiantisch zu werden (und das passt auch).
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Offline Joerg.D

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #11 am: 13.12.2004 | 23:42 »
Ich leite flüssig und ohne große Vorbereitungen.
Einige Punkte, die die Gruppe durchlaufen soll, ohne diese auf bestimmte Orte zu fixieren.
Danach lasse ich die Gruppe den Plott vorrantreibén und passe mein Abenteuer an die Aktionen der Gruppe an.
NSC`s die ich grob im Kopf hatte, werden Ihr Verhalten gegenüber der Gruppe von deren Verhalten abhängig machen. Die Welt reagiert auf die Spieler und die Speiler hoffentlich auf die Welt.

Ich versuche etwas cineastisch zu leiten und den Spielern etwas Players Empowerment aufzuzwingen, um mir als SL das Leiten zu vereinfachen. So ergeben sich oft die bessten Abenteuern aus Aktionen/Reaktionen oder Ideen der Spieler.

Meine Gegner haben für gewöhnlich 75% der Kampfkraft der Gruppe, werden aber hart und dreckig gespielt. Sie nutzen Ihre Fähigkeiten und es beißt auch durchaus ofter mal einer der Spieler ins Graß.

Ich bin eine strenger SL, mein Wort ist Gesetz und ich lasse Vulkane Cola Spucken und Fische oder Klaviere vom Himmel regnen, wenn es mir passt. Mir wird wärend des Spiels nicht wiedersprochen und ich behalte mir das Recht auf Sequenzen wie in Videospielen vor um meine NSC`S nach eigenen Gutdünken überleben zu lassen oder den Endverlauf einer bestimmten Situation an eine Settingidee anzupassen, wenn mir gerade mal danach ist.

Meine Spieler haben IMMER zumindest Teilerfolge. Vielleicht entkommt der Oberbösewicht oder der Mörder, aber Er wird nach dem Abenteuer Seine Wunden lecken und die Gruppe ein gutes Gefühl plus Rachegelüste haben.
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Offline Kardinal Richelingo

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #12 am: 16.12.2004 | 11:02 »
Das hängt sehr davon ab. Kampagnen lasse ich mir vergleichsweise offen, wobei hier der ganz grobe Rahemn zumeist steht. One - threeshots plane ich starrer, sonst komme ich mit der Zeit niemals hin......

Ich plane eine Kampagne in den Rahmenbedingungen, lasse mir aber eine sehr hohe Flexibilität und Improvisationsmöglichkeiten. Zumeist schreibe ich mir die wichtigsten NSCs, Plätze, Orte und Ereignisse auf, die jedoch während des Spiels meisten erst wirklich an Leben gewinnen. Oft überrascht mich der Verlauf eines Abends sehr, sodass ich wieder an die Story muss.

Dann überarbeite ich die nächste Session usw. So entwickelt sich dann langsam ein Bild der Kampagne und wirkt im nachhinein nicht selten gut durchdacht. Ist es aber zumeist nicht ;)

Mein leistil ist auf eine gewisse Art autoritär und mit druck, wobei ich meinen Spielern maximale Entfaltungsmöglichkeiten geben will. Mehr und mehr stehen in meinen Geschichten die Charaktere und eure Menschlichkeiten im Vordergrung, immer weniger "Heiltränke, Schlachten und Feuerbälle". Wir würfeln vergleichsweise wenig und spielen viel. Das ist für mich eine Grundbedingung.
« Letzte Änderung: 16.12.2004 | 11:11 von eed_de »
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

Kristian Wilson, Nintendo, Inc, 1989

Kornhulio

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #13 am: 16.12.2004 | 19:33 »
Bei mir mischt das komplett durch, ich habe einige Kaufabenteuer (Harlekin, Brainscan), allerdings auch sehr viel selbstgemachtes, dabei variiert es da sehr stark, es gibt einige Sachen die ich auf über 30 Seiten ausgeschrieben habe, und dann gibt es wieder andere, die ich komplett improvisiert habe, wo ich nur ne ungefähre Idee vom Setting und Hintergrund hatte (eins war sogar nen Detektiv Abenteuer).

Auch Plottechnisch gabs fast alles schonmal, auch persönliche Plots für ein paar Spieler, nur auf deren Hintergrund basierend.

Aber Gespräche kann man nicht von vorneherein planen, ich habe mal eins vorher geplant, dass war dann aber auch eher ein Monolog, bei dem die Spieler nix sagen konnten, ansonsten kommen eh nur antworten, die du nicht erwartest ^^

Offline Bad Horse

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #14 am: 17.12.2004 | 13:40 »
Meine Gegner haben für gewöhnlich 75% der Kampfkraft der Gruppe, werden aber hart und dreckig gespielt. Sie nutzen Ihre Fähigkeiten und es beißt auch durchaus ofter mal einer der Spieler ins Graß.

Oh je, das klingt aber hart... ich meine, Charaktere sterben zu lassen ist eine Sache, aber gleich Spieler???   :o Was muß ich denn auf Hessenstein tun, um zu überleben?  ::)

Tschuldigung, es kam so über mich.  ;)

Ich bin auch einigermaßen autoritär, aber nicht fürchterlich. Wenn ein Einwand berechtigt ist, nehme ich auch Rücksicht drauf... ("Aber vorher hieß Leo doch noch Karl!" "Echt? Na gut, dann greift euch eben Karl an..."). Ich leite einigermaßen souverän, d.h., ich habe kein Problem damit, auch mal einen Fehler zuzugeben und dann einfach weiterzumachen.
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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #15 am: 17.12.2004 | 13:45 »
Meine Gegner haben für gewöhnlich 75% der Kampfkraft der Gruppe, werden aber hart und dreckig gespielt. Sie nutzen Ihre Fähigkeiten und es beißt auch durchaus ofter mal einer der Spieler ins Graß.
Oh je, das klingt aber hart... ich meine, Charaktere sterben zu lassen ist eine Sache, aber gleich Spieler??? :o Was muß ich denn auf Hessenstein tun, um zu überleben? ::)
Dem Spielleiter lieb hinter den Ohren kraulen. 8)
Oder dem Kopfgeldjäger, dann beschützt er Dich... ;)
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Offline Joerg.D

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #16 am: 21.12.2004 | 19:40 »
Pö, der Kopfgeljäger zeigt wieder einmal, das Er absolut käuflich ist.

Äh spielt Leonie den auf Hessenstein bei Mir (grübel)?

Also gemeint waren die Charaktäre, die Draufgehen
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Boba Fett

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #17 am: 23.12.2004 | 10:08 »
Mietbar, nicht käuflich! 8)
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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #18 am: 23.12.2004 | 10:26 »
Spieler gehen bei Juhanito höchstens drauf, wenn sie ihm seinen letzten Alc wegsaufen. >;D
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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #19 am: 27.12.2004 | 16:16 »
*ups*  ::)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #20 am: 27.12.2004 | 16:21 »
Ich Favorisiere in jedem Fall cinematisch.

Weitere beschreibende Worte für meinen Stil,
die sich dann Prozentual je nach Abenteuer verschieben (mal das mehr, mal weniger):
-Larger than Life
-Style over Substance
-Straight-Forward
-Action
-Charakterorientiert
-Storyorientiert
-Spielerorientiert
-Szenenunterteilung
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Offline Gwynnedd

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #21 am: 30.12.2004 | 14:35 »
Ich Favorisiere in jedem Fall cinematisch.

Weitere beschreibende Worte für meinen Stil,
die sich dann Prozentual je nach Abenteuer verschieben (mal das mehr, mal weniger):
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-Action
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kenn mich da nicht so aus, aber ich glaub das mach ich auch so  ;)
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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #22 am: 13.01.2005 | 13:42 »
Ich denke mir eine Rahmenhandlung aus die ich meistens mit Optionen für die Spieler verbinde.
Meistens betrifft  die ein oder andere Option den oder die Spieler derart das sie sich dem Plot nicht entziehen können.
Ich baue wiederkehrende hassenwerte Gegner oder Rivalen ein die oft die Charas der Spieler in den Plot mit einbeziehen.
Aus den Zielen meiner Spieler lassen sich die besten Abenteuer machen.
Meinen Leitstil würde ich als Charakter-Anime-Hong Kong Stil bezeichnen.

NiceGuyEddie

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #23 am: 14.01.2005 | 17:11 »
Auf die Formulierung genau stell ich mir so perfektes Spiel vor. Allerdings würde ich es eher nicht als meinen "Leit-Stil" bezeichnen, dafür ist die Realität viel zu weit von dieser Vorstellung entfern.  :-[

@Silverflash: Könntest du das hier:
Zitat
Meistens betrifft  die ein oder andere Option den oder die Spieler derart das sie sich dem Plot nicht entziehen können.
noch ein wenig genauer beschreiben? Höhrt sich sehr interessant an, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was ich mir darunter vorstellen soll.

Und eins hätte ich fast vergessen: Herzlich Willkommen im GroFaFo!

Offline Managarmr

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Re: Euer "Leit-Stil"
« Antwort #24 am: 14.01.2005 | 20:48 »
Meine letzte zweijährige Kampagne (Fading Suns) hatte ein grosses Ziel, auf das sie hinsteuerte, bzw. die Spieler arbeiteten daraufhin. An den wöchentlichen Spielabenden liess ich die Spieler noch einmal kurz zusammenfassen,was die vorige Woche passiert war.
Fuer den Abend selbst habe ich mir oft nur eine Stimmung ausgesucht oder 1-2 Schluesselszenen gedanklich ausgearbeitet. Der Rest war reine Improvisation, da die Spieler in Science Fiction Systemen nicht linear arbeiten  :.). Und auch nicht dazu gezwungen werden können. Letzteres mache ich aber auch niemals, weil ich das selber als Spieler absolut hasse, immer nur den Hinweisschildern des SLs folgen zu muessen. In der Konsequenz liefen die Spieler an der gaaaannnz langen Leine, und oftmals gingen sie ganz andere Pfade als urspruenglich erwartet. Die nächsten Abend ergaben sie ganz von selbst als Konsequenzen der von den Spielern begangenen Schlauheiten und Dummheiten ;D. Im Hintergrund liefen dadurch mehrere rote Fäden gleichzeitig, die Spieler hatten immer die (fast) absolute Freiheit, wohin sie nun wollen, u.U. begrenzt durch ihre eigenen Handlungen. Sie haben sich natuerlich beschwert, sie wuessten vor lauter roten Heringen nicht mehr, wohin  ???. Aber sie kamen jede Woche wieder  :)
"Livet kan bara förstås baklänges, men måste levas framlänges" Søren Kierkegaard         
"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
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