[Ersetze "welche Aktionen cool sind und mit XP belohnt werden" durch "welche Aktionen mitreißend waren..." oder wie wärs mit "welche Aktionen passend und sinvoll waren ..." und das ganze passt weniger zu cinematischem Spiel, auch wenn die Methodik die gleiche bleibt.
So hatte ich das in dem anderen Thread auch gemein und hier so verstanden. grob gesagt: Aktionen, die dir wirklich gefallen haben, solltest du belohnen.
Hey Chiungalla, wie du dir schon fast gedacht hast, bin ich komplett anderer Meinung als du. Ich werde mal versuche, das zu begründen.
Ein "Argument" von Spielleitern taucht
immer auf, wenn es darum geht, den Spielern auch etwas Einfluss einzuräumen: "Gib den Spielern etwas Macht und sie werden nur Quatsch damit anstellen und das Spiel kaputtmachen. Ich bin der Einzige, der das Spiel am laufen hält, ohne mich würde hier alles zusammenbrachen und deswegen behalte ich als Einziger die Macht." Ich kann es nicht mehr hören! Es gibt sicher pubertierende Idioten als Spieler aber das ist doch kein allgemeines Argument, dass eine Gruppe Erwachsener nicht respekt- und verantwortungsvoll miteinander umgehen kann. Ich weigere mich einfach zu glauben, dass alle Rollenspieler sozial imkompetente Vollnerds sind, die ohne die Starke Hand des SL sofort zu einer Meute Kleinkinder mutieren!
Wie gesagt: wenn du einen Kindergarten als SL betreust und nicht mit Erwachsenen spielst, solltest du die Spieler nicht an Entscheidungen beteiligen. Habe ich ja bereits erwähnt. Also wenn deine Spieler sich gerne benachteiligt fühlen und dann quengeln, sich gegenseitig nicht respektieren sondern nur die "Macht" des Spielleiters respektieren, sich untereinander zoffen und sich eben allgemein wie dreijährige benehmen, ist das System wohl nichts für deine Gruppe. Ich glaube zwar, dass Spieler auch an ihren Aufgaben wachsen können und auch lernen, mit Verantwortung umzugehen, aber am Ende muss jede Gruppe selber entscheiden, ob einige Mitglieder reif genug sind, sich verantwortlich zu verhalten.
*Schnauf* Sorry, wenn das jetzt etwas emotional war. Ist auch nicht an dich persönlich gerichtet. Aber Ich kann es (wie gesagt) einfach nicht mehr hören.
Zu den anderen Punkten:
- Die stillen (aber oft guten) Rollenspieler werden durch das System sehr stark benachteiligt.
IMO gibt es keine stillen und guten Rollenspieler. Denn wie sagte Ein so wahr:
Denn wenn man es ganz genau nimmt, ist nur das interessant, was auch passiert - vor den Augen aller.
Gutes Rollenspiel ist nur solches, dass man sieht! Im Spiel, am Tisch. Ein tolles Charakterkonzept eines total schweigsamen Chars bringt für den Spielspaß der Gruppe überhaupt nichts.
Und: Das System belohnt keine Heißluftplapperer. Wer nur 3x am Abend den Mund aufmacht und seine Idee ist jedes mal brilliant bekommt genausoviel wie jemand der den ganzen Abend plappert und es sind nur 3 Perlen dabei. Nur einer, der den ganzen Abend wirklich gute Ideen bringt, wird (IMO zu Recht) belohnt.
d) Zu dem denke ich das ein einzelner Spielleiter fast immer objektiver und fairer Punkte verteilen wird, als eine Rollenspielgruppe.
Ähm, ist wieder das Problem mit den Erwachsenen. Warum sollte ein SL das besser können als die Spieler?
-Zu dem wird sich die Gruppe niemals im gleichen Maße wie ein guter Spielleiter Gedanken über Fairness und Kontext des ganzen machen, sondern einzig und alleine aus dem Bauch heraus entscheiden.
Und genau das ist ja der Plan: Ich belohne, was mit Spielspaß bring, damit mehr Dinge passieren, die mir Spielspaß bringen. Ist doch logisch, oder?
e) Es kostet Spielzeit und unterbricht die Handlung:
Das ist der einzige Punkt, den ich halbwegs nachvollziehen kann. Und dann doch wieder nicht. Denn einen Chip rüberzureichen kostet 2 Sekunden. Und wenn alle Spieler so in der handlung sind, denkt sowieso erst jemand dran, wenn die wirkliche Intensität der Handlung vorbei ist. Also quasi nach der Szene. Das unterbricht die Handlung nicht, ist aber immer noch näher an der Aktion als eine VErgabe am Ende des Spielabends. Hatte ich dazu schon PtA erwähnt?
Naja, so halt.