Die dritte Spielsitzung letzten Samstag verlief, wie ich schon befürchtet hatte, sehr schleppend. Vor allem, da anfangs jeder der "alten" Charaktere separat seiner Fraktion Bericht erstatten wollte und zwei neue Charaktere eingeführt werden mussten. Danach kam erstmal eine lange Plangungsszene. Immerhin die Atmosphäre im von dem Sporenpilz befallenen Urwald scheint einigermaßen funktioniert zu haben, wenn ich den Aussagen der Spieler glauben schenken darf.
Genaueres wie immer im "Previously on Leminkainen" PDF.
Wenigstens sind jetzt alle Charaktere über die Handlung informiert und in die Gruppe integriert. Somit kann ich bei der nächsten Sitzung ohne weitere Verzögerung loslegen.
Was auf die Gruppe zukommt:Zunächst ein heftiger Kampf um den Nirgali-Tempel - die Kultisten werden die Charaktere bis zum Letzten bekämpfen, damit nur die besten Krieger Kontrolle über das Heiligtum des Gottes ausüben können. Kraft ihrer besseren Ausrüstung werden das aber am Ende die Eindringlinge sein, obwohl die Kultisten ihre primitive Bewaffnung mit okkulten Kräften aufbessern. Der Kampf wird in dem oben beschriebenen Dom stattfinden, noch dazu in luftiger Höhe, da die Charaktere den Tempel von der Spitze der Pyramide aus betreten.
Während des Kampfes wird es wohl unvermeidbar sein, dass der eine oder andere Charakter Kontakt mit den Pilzsporen hat, sei es wegen Atembeschwerden in den Atemmasken während der anstrengenden Action, oder wegen offener Wunden. Außerdem läuft Blut auf den zentralen Altar des Tempels, der in der Mitte des Doms frei in der Luft schwebt... ab hier werden die Charaktere mit Halluzinationen und Visionen malträtiert. Ich bin am überlegen, ob ich das ganze in einer Massenhalluzination gipfeln lasse, die dem Sathra-Effekt nicht unähnlich ist... der Masseri sollte die Parallelen durchaus bemerken.
Was die Gruppe dabei mitbekommen soll: Der Kriegsgott ist nicht "böse", sondern Teil eines größeren Ganzen, in dem es zu seinem aggressiven Naturell auch genügend Gegengewicht gibt. Das aktuelle Problem entsteht nur durch die Kombination mit dem Sporenpilz, wegen dem ganze Stämme, nicht nur die Krieger, unter dem Einfluss des Annunaki stehen. Grund dafür, dass ich hier zurückrudere: Wenn die Gruppe Nirgali selbst als das absolute Böse betrachtet, werden sie niemals irgendwelche Artefakte aus dem Tempel mitnehmen, und mein Rahmenplot geht den Bach runter... wenn sie ihn nur als fremdartig und bedrohlich ansehen, wird letztlich die Gier über die Skepsis den Sieg davon tragen. Sobald ein Charakter in den "d&d"-Modus geschaltet hat, wird er die anderen schon mitreißen, das funktioniert so ähnlich, wie Futterneid
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Sobald sich der Tempel wieder deaktiviert hat, können sich die Charaktere an die Erforschung des Tempels und die Vernichtung der Mutterkultur des Pilzes machen. Wie genau diese aussieht und wie sie sich wehren wird (wenn überhaupt), muss ich mir noch überlegen - für Ideen wäre ich dankbar! Als ungeeignet erscheint mir jedenfalls rein körperliche Action, davon gibt es in der ersten Szene schon mehr als genug. Vielleicht wird der Pilz auf das Unterbewusstsein der Charaktere zugreifen und in ihrer Vorstellung Abbilder von Personen und Orten aus ihrer Vergangenheit erzeugen - Solaris lässt grüßen. Problem dabei aber: Ich habe erst von zwei von fünf Charakteren einen ausformulierten Hintergrund.
Schließlich wird die Gruppe ihr Ziel erreichen - mir ist dabei nicht so wichtig, wie sie gegen den Pilz vorgehen, jede halbwegs kreative Idee wird letztlich von Erfolg gekrönt sein. Vom zentralen Heiligtum aus lassen sich die Haupteingänge der Pyramide schließen, so dass ausgeschlossen ist, dass der Pilz von außen zurück in den Tempel gelangen kann. Unter den Resten der Mutterkultur des Pilzes tritt jedenfalls schließlich der Eingang zur Schatzkammer zu Tage, und das Schicksal nimmt seinen Lauf. An dieser Stelle benötige ich mindestens fünf tragbare Ur-Artefakte - Ideen sind immer willkommen!
Ein kleiner Gag am Rande: Der Fluch, der auf dem Annunaki-Schatz lastet, entsteht durch eine Anrufung an den Todesengel Azzurayelos, der auf einem Relief in der Schatzkammer dargestellt ist
. Azzurayelos ist in tDbtS übrigens mit sechs Augen abgebildet - ganz klar ein Verwandter des Hausherren Nirgali...
Ganz eventuell kommt es am Ende der Session nochmal zu einem Kampf (mit einigen Pistoleros des Blackthorne-Clans, der das Gebiet ja zur Sperrzone erklärt hat), ein Charakter stirbt und der Fluch wird offenbar - aber ich denke, das wäre zuviel okkulter Dauerbeschuss für einen Spielabend. Wenn die Charaktere sich aus dem versporten Gebiet zurück melden, wird es nur wenige Tage dauern, bis der Kriegstempel mit einem großflächigen Orbitalbomardement den Rest der Pilzkulturen auslöscht (der Tempel wird davon kaum Schaden nehmen).
Die Session darauf wird von Detektivarbeit geprägt sein - die Charaktere werden wissen wollen, was sie da gefunden haben, und schließlich auch den Fluch "bemerken" und der Sache auf den Grund gehen wollen. Aber darüber mache ich mir erst Gedanken, wenn es soweit ist.