Autor Thema: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler  (Gelesen 7232 mal)

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Offline Silas

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"Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« am: 12.02.2005 | 18:16 »
Hi Leute,
jeder hat das bestimmt schonmal erlebt, das plötzlich die Freundin eines Spielers ebenfalls mitspielen will. In den meisten Fällen verstehen solche Leute sicher die Spielwelt, spielen dann jedoch eher halbherzig und reagieren mitunter sehr beleidigt, wenn sie in ihrem Charakterspiel auch in der Phantasie nicht alles tun können, ohne dass dies Konsequenzen hat.
Ich glaube, manchmal versteht ein solcher Spieler selten die Motivation von Nicht-Spielercharakteren, wohl aber von denen, die mit ihnen am Tisch in einer Runde sitzen - den SCs eben.


Um ehrlich zu sein, das macht mich echt traurig. :,,(

Hattet Ihr schonmal so eine Situation? Wie geht man damit um, ohne jemanden auf die Füße zu treten?


mfg
Silas
« Letzte Änderung: 10.03.2005 | 15:10 von Silas »
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Offline Haukrinn

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Ja, die Situation kenn ich. Ist echt zum  :,,(

Meine Lösung, die damals interessanterweise hervorragende Ergebnisse nach sich zog, war folgende:

Hole die Mitläuferin und ihren tatsächlich Lebensabschnittsgefährten an einen Tisch und rede mit den beiden einfach mal ganz offen darüber. Sage Ihnen, daß Du durchaus verstehst, daß sie beide ihre Freizeit gemeinsam verbringen wollen, daß Du aber andererseits nicht verstehst, wieso jemand seine Freizeit für ein Hobby opfert, daß ihn/sie garnicht interessiert. Führe weiterhin aus, daß unmotivierte Mitspieler für die Gruppenmotivation alles andere als förderlich sind und das so etwas dazu führt, daß denen, die ernsthaft ihrem Hobby nachgehen, der Spaß genommen wird. Und dann sage ganz offen, daß Du erwartest, daß die Mitläuferin entweder der Sache fernbleibt oder mehr Motivation zeigt. Wenn Du Glück hast, verstehen beide das und die Sache ist aus der Welt. Wenn Du Pech hast, motzen beide rum (genau das trat bei mir auch erst auf). Da würde ich mich dann aber nicht groß drauf einlassen, sondern einfach sagen, daß die beiden mal darüber nachdenken und Dir dann ihre Entscheidung mitteilen sollen. Bei mir kam es damals darauf hinaus, daß die Freundin des Mitspielers nicht mehr teilnahm. Auf die übrige Freizeitgestaltung hatte es aber keinen Einfluß. Und die beiden sind heute immer noch zusammen und sind auch beide noch mit mir gut befreundet.

Resumee: Es kann gut gehen oder nicht. Aber reden mußt Du drüber, sonst geht irgendwann eure komplette Runde den Bach runter und es gibt viel Geheule.
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Chiungalla

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #2 am: 12.02.2005 | 21:03 »
Oh ja, das kenne ich nur zu gut.
Wobei ich auch durchaus sehr viele positive Erfahrungen mit den Lebensabschnittgefährtinnen hatte, die einige meiner Mitspieler angeschleppt haben.

Ganz oft saß ich aber auch dabei, als teilweise sehr erfahrene Rollenspieler, eben solchen angehenden Mitläuferinnen so gut wie keine Hilfestellungen im Rollenspiel anboten.
Okay, Charakter war schnell und mit reichlich Hilfe gemacht. Und bei Regelfragen haben sich fast alle darum gekloppt den Neulingen zu helfen, aber alles was über schnöde Regeln hinausgeht, wird bei der Einführung solcher Neulinge oft vollkommen vergessen, weil man es als selbstverständlich hinnimmt.

Das was Rollenspiel eigentlich ausmachen sollte, wird dann in drei knappen Sätzen abgehandelt, wobei doch gerade dies genau das neue Konzept ist auf das der Neuling gerade zum ersten mal trifft. Spielregeln anderer Art kennt er ja für gewöhnlich schon vom Brettspiel.

Ich gehe, seit ich dies bemerkt habe, fast ausschließlich dazu über Rollenspielneulingen die universellen Regeln die bei jedem Rollenspiel nahezu gleich sind, zu vermitteln.
Und das sind jene, die leider in den wenigsten Regelbüchern auftauchen. Wenn man sie aber am Anfang, vor der ersten Sitzung, ganz selbstverständlich erklärt, werden sie, meiner Meinung nach, sehr wohlwollend aufgenommen. Und den erfahrenen Hasen schadet es meist auch nicht all zu sehr sich diese Grundfesten des Rollenspiels nochmal zu vergegenwärtigen. Mäkelt man allerdings während des Spiels über "Regeln" rum, die man vorher garnicht erklärt hat, so führt dies oftmals zu Stress, weil sich die Neulinge dann gleich in der Defensive wiederfinden.

Deshalb sollte man ihnen möglichst vor der ersten Sitzung erklären, das ein Charakter doch irgendwie etwas anderes ist als eine Spielfigur, und ganz gewiss auch anders geführt werden will. Das alle Handlungen in der Spielwelt ihre logischen Konsequenzen nach sich ziehen werden, das es beim Rollenspiel nicht so sehr aufs würfeln sondern aufs erzählen ankommt u.s.w.
Ganz wichtig ist das man die Spieler von diesem "Ich muss gewinnen" oder Brettspieldenken wegbekommt.

Das ist im allgemeinen viel viel wichtiger, als wieviele von welchen Würfeln man jetzt in welcher Situation würfeln müsste.
Und den Hintergrund der Welt muss man auch nicht sofort kennen.
Da helfen ja dann auch erfahrungsgemäß gerne dann die anderen Spieler aus, und das lernt man auch am besten einfach mit der Zeit.

Ein interessanter Ansatz wäre auch einmal als Spielleiter in den ersten Sitzungen alle Würfelwürfe für den Neuling zu übernehmen, allerdings kommt das sehr auf den Neulingstyp an mit dem man es zu tun hat. So würde man dem Neuling gleich zeigen, das es beim Rollenspiel (anders als beim Brettspiel) nicht vorrangig auf das Würfeln ankommt.

Im Nachhinein ist dann aber meist schon das Kind in den Brunnen gefallen.
Und ganz oft sind es gerade solche Neulinge die sich dann nach kurzer Zeit vom Rollenspiel abwenden, und es auf ewig als doofes Hobby abtun.

Auf jeden Fall muss da wohl in Deinem Fall ein klärendes Gespräch sein.
Am besten versuchst Du erstmal ein behutsames Gespräch mit Deinem Freund.
Hast Du ihm das Problem dann erstmal zugetragen, könnt ihr beide zusammen versuchen es zu lösen.
Er kennt seine Freundin ja weit besser, und kann so argumentative Untiefen weit besser ausloten als Du.
Auf jeden Fall solltet ihr zu einem guten Teil immer den Fehler euch selber zuschreiben (in der Diskussion), also eher einen Satz wie "Wir haben Dir da etwas nicht so richtig erklärt fürchte ich." als "Du hast da was nicht gerafft".
Ihr dann halt alles nochmal haarklein erklären was zum Rollenspiel außer Würfel schwingen noch dazu gehört, und hoffen das es etwas bring.

Allerdings zeigt das alles nur Wirkung, wenn ihr sie wenigstens ein bischen für die Materie interessiert kriegt über ein "ich möchte Zeit mit meinem Freund verbringen" hinaus. Ansonsten solltet ihr euch überlegen ob nicht alle damit besser fahren, wenn sie nicht mehr mitspielt, ganz im Sinne von Haukrinns Post.

Kornhulio

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #3 am: 13.02.2005 | 14:16 »
Ähm... ich denke das empfehlenswerteste dürfte sein mit dem Freund der betroffenen Spielerin zu reden (das müsste dann ja der "echte" sein). Dieser müsste nicht nur den meisten Einfluss auf sie haben, sondern sie wird es ihm wahrscheinlich auch am wenigsten übel nehmen, wenn er sie fragt ob sie nciht mal etwas mehr "spielen", oder aufhören will. Das dürfte eigentlich die schonendste Variante sein, also das über den Freund zu regeln, es ist doch recht wahrscheinlich, dass er die Problematik auch bemerkt hat, oder? Außerdem hälst du dich damit aus der Gefahrenzone  ;D

Offline Smendrik

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #4 am: 14.02.2005 | 14:27 »
Ähm... ich denke das empfehlenswerteste dürfte sein mit dem Freund der betroffenen Spielerin zu reden (das müsste dann ja der "echte" sein). Dieser müsste nicht nur den meisten Einfluss auf sie haben, sondern sie wird es ihm wahrscheinlich auch am wenigsten übel nehmen, wenn er sie fragt ob sie nciht mal etwas mehr "spielen", oder aufhören will. Das dürfte eigentlich die schonendste Variante sein, also das über den Freund zu regeln, es ist doch recht wahrscheinlich, dass er die Problematik auch bemerkt hat, oder? Außerdem hälst du dich damit aus der Gefahrenzone  ;D

Wenn sie wirklich so drauf ist wie Silas es beschreibt dann wird der Freund zum Feindbild und wenn die nicht erst seit gestern zusammen sind wird er das wissen...  :-\
Wenn jetzt Silas sie einfach rauswirft wird sie vielleicht seinen Freund gegen ihn aufbringen und ihm Stress machen wenn er Zocken geht.

Versuch sie eher InPlay  zum Spielen zu "zwingen".
Mach eine Runde ohne Würfel, sollte in der WoD nicht so schwer sein. Lass sie Mist bauen und sich vor dem Prinzen der Stadt rechtfertigen. Entweder spielt sie, oder muss die Konsequenzen tragen.
Das kannst du so lange treiben bis sie entweder spielt oder von selber geht.

Ich kenn solche Spieler und ich werfe sie als "Spaßbremsen" die sie sind nach spätestens der dritten Runde wieder raus wenn ich leite. Ich mach mir die Mühe nicht ein Abenteuer vorzubereiten wenn solche Reaktionen kommen. Da fahr ich eher eine harte Linie.
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Chiungalla

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #5 am: 14.02.2005 | 15:07 »
Zitat
Versuch sie eher InPlay  zum Spielen zu "zwingen".
Mach eine Runde ohne Würfel, sollte in der WoD nicht so schwer sein. Lass sie Mist bauen und sich vor dem Prinzen der Stadt rechtfertigen. Entweder spielt sie, oder muss die Konsequenzen tragen.
Das kannst du so lange treiben bis sie entweder spielt oder von selber geht.

Wenn die Spielerin nur halb so drauf ist wie es hier beschrieben wurde, ist das ein sehr gefährlicher Weg.
Ziemlich sicher wird sie sich auch angepisst fühlen, wenn man ihr ingame durch Stress mit dem Prinzen o.ä. die Pistole auf die Brust setzt.
Dann ist man in ihren Augen plötzlich der böse SL der sie aus der Gruppe moppen möchte.
Zudem wird sie als unerfahrene, und wenig engagierte, Spielerin mit einer solchen Situation sicher überfordert sein.

Dann ist man auch so als SL, und viel schlimmer als Mensch, das Feindbild dieser Frau.
Wahrscheinlich wird sie früher oder später gehen, wenn man diese Taktik fährt.
Allerdings bezweifle ich das die junge Dame dann noch sehr gut auf den SL zu sprechen ist, wenn sie nur halb so schwierig ist wie es bisher dargestellt wurde.

Rraurgrimm

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #6 am: 14.02.2005 | 15:21 »
Zum spielen zwingen laesst sich niemand. Genausowenig kann man von irgendwem erwarten, mit mehr Motivation - selbst nach einem klaerenden Gespraech - an die Sache heranzugehen. Die betreffende Spielerin in eine Situation zu werfen in welcher sie sich im kalten Wasser von alleine freischwimmen muss kann auch arg ins Auge gehen weil sie sich dann spontan unter Druck gesetzt sieht - und moeglicherweise ungerechtfertigt und zumal unter der Kritik ihrer ja um sovieles erfahreneren und wissend oder gar gehaessig laechelnden Mitspieler. Letztlich kann das gutgehen - oder aber nicht was einen dann gleich zwei Spieler kostet denn der Freund waere denke ich auch nicht so gluecklich darueber, seine Freundin "blossgestellt" zu sehen.

Ich wuerde meinen dass es nur einen moeglichen Weg gibt den Chiungalla schon sehr gut umschrieben hat. Zum einen koennte man versuchen, ihr die Grundlagen des Rollenspieles noch einmal zu erklaeren - ich gebe zu dabei rasch (wie man mir sagte) ungewollt in eine schulmeisterliche Art zu verfallen also aufpassen wie man es darstellt. Zum anderen koennte man die Freude am Rollenspiel (im Gegensatz zum Wuerfelspiel) ein wenig mehr in den Vordergrund ruecken indem man die Aktionen der anderen - SCs wie auch NSCs ein wenig weiter umschreibt und die Wuerfe dabei etwas in den Hintergrund treten laesst. Ich habe keine Ahnung was fuer einen Vampir sie spielt aber ich koennte mir vorstellen dass es Geschehnisse gibt die die ganze Gruppe aber auch sie umfassend in ein Geschehen einbinden wo sie alle gemeinsam an einem Strang ziehen muessen. Und wenn es dann zum Spiel kommt und sie nach und nach lernt was dabei am Rollenspiel das tatsaechlich suechtigmachende sein kann und wie man den Funken der Inspiration zu einem lodernden Leuchtfeuer werden lassen kann das alle waermt und mit seinem Licht durch das Dunkel weist (ah, ich liebe Pathos *schwaller*) - dann hat man denke ich das Ziel auf die einzig gangbare Weise erreicht ohne irgendwem vor den Kopf zu stossen.

Die Pistole auf die Brust setzen und sagen: "Habe Spass oder geh!" klappt IMHO nicht. Mit gutem Beispiel vorangehen dagegen schon.

Offline Lord Verminaard

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #7 am: 15.02.2005 | 10:28 »
In-Game ist der falsche Weg. Das Problem ist kein In-Game Problem, also liegt auch die Lösung nicht In-Game. Das Problem scheint mir auch nicht die mangelnde Motivation, sich mit Regeln und Setting zu befassen, zu sein. Über so was sieht man doch gern hinweg, wenn die Spielerin mit ihrem Spiel die Gruppe bereichert. Ich musste meinen Spielerinnen (allen dreien!) auch nach vielen Jahren jedes Mal neu die Bewegungs-Regeln von Star Wars d6 erklären. Spricht das nun gegen die Spielerinnen oder gegen die Bewegungs-Regeln von Star Wars d6?

Was ein echtes Problem ist: Wenn eine Spielerin nicht zwischen einem Charakter und der Person, die den Charakter spielt, trennen kann. So was kenne ich zum Glück nur vom Hörensagen (mit Ausnahme des Hundes einer Mitspielerin, der gelegentlich anfängt zu bellen, wenn wir uns In-Play streiten... ;)) Einer meiner Mitspieler hat mal für seine Frau und ein paar andere geleitet, und seine Frau wurde auch regelmäßig sauer auf ihn, wenn er sie als NSC beleidigt oder angegriffen hat. Das war schlicht und ergreifend nicht durchführbar. Sie haben es dann recht bald aufgegeben.

Silas, du schreibst, sie aus der Runde zu werfen ist keine Option. Ich würde an deiner Stelle lieber anfangen, nach einem Weg zu suchen, wie du sie doch aus der Runde entfernt bekommst.

Edit: Was das allgemeine Heranführen von "Mitläufern" angeht, Full Ack @ Chiungalla.
« Letzte Änderung: 15.02.2005 | 10:30 von LADY Verminaard »
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Teclador

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #8 am: 15.02.2005 | 11:35 »
In-Game ist der falsche Weg. Das Problem ist kein In-Game Problem, also liegt auch die Lösung nicht In-Game.

Full Ack!!! Man sollte sich mal in erinnerung rufen, dass die Mitspieler auch nur Menschen mit Vorlieben und Abneigungen sind. Und jemandem der nicht so richtig begeistert vom RPG ist, das ganze also nur wegen sozialer oder situationaler Einflüsse mitmachen dem wird man vielleicht das ganze etwas schmackhaft machen können. Mehr aber nicht!

Jeder In-Game Umerziehungsversuch ist da zum scheitern veruteilt.

Offline Bad Horse

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #9 am: 15.02.2005 | 17:20 »
Es geht ja auch nicht unbedingt darum, sie zu "erziehen", sondern ihr vielleicht etwas mehr Spaß am Hobby zu vermitteln. Da macht es aber keinen Meter Sinn, sie unter Druck zu setzen - ganz im Gegenteil. Gib ihr doch mal ein paar Situationen, in denen sie glänzen kann. Oder ein paar NSCs, die sie richtig cool finden. Vielleicht kannst du ja einen "Verbündeten" aufbauen, der ihr gegen die "Feinde" beisteht. Dann könnte sie vielleicht kapieren, daß es eine Trennung zwischen Char und Spieler/Spielleiter gibt.

Alles das hilft aber nichts, wenn du nicht mal mit ihr redest und ihr schilderst, was du gerade für ein Problem hast. Vielleicht sieht sie ja auch ein, daß Spieler ungleich Char ist. Vor allem, wenn das im Spiel noch ein bißchen forciert wird.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Silas

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #10 am: 15.02.2005 | 18:24 »
Ich denke mal, daß ich nicht drumherum komme dieses Thema mal mit ihr und/oder mit ihrem Freund zu besprechen.

Den OT-talk würde ich auch gerne einschränken, da sich dann alle, mich eingeschlossen, hoffentlich besser aufs Spiel konzentrieren können und niemand mir aufs Dach steigt und meckert, weil er meine Schilderungen wieder einmal nicht gehört hat, weil er selbst oder andere gelabert haben.

Freut mich aber, daß ich mit der Situation bzw. der Erfahrung damit nicht alleine bin. Man (ich) befürchte(t) schließlich immer, daß es die Abenteuer sind, die insgesamt langweilig sind, wenn so eine Situation kommt.
Fühle mich getröstet. :-\
« Letzte Änderung: 10.03.2005 | 15:11 von Silas »
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Offline Smendrik

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #11 am: 15.02.2005 | 19:41 »

Den OT-talk würde ich auch gerne einschränken, da sich dann alle, mich eingeschlossen, hoffentlich besser aufs Spiel konzentrieren können und niemand mir aufs Dach steigt und meckert, weil er meine Schilderungen wieder einmal nicht gehört hat, weil er selbst oder andere gelabert haben.


In unserer Runde rechnen wir immer ein Fenster von einer Stunde ein  zwischen dem Punkt wo der letzte ankommt und wir zum Spielen anfangen. Da kann der SL nochmal ein wenig vorbereiten und wir unterhalten uns über den Alltag und was nicht alles passiert ist, tauschen Rezepte aus und diskutieren über die neue Axt "Orkentot"...

Dann ist meist alles gesagt und wir konzentrieren uns danach auf das Spiel.



Freut mich aber, daß ich mit der Situation bzw. der Erfahrung damit nicht alleine bin. Man (ich) befürchte(t) schließlich immer, daß es die Abenteuer sind, die insgesamt langweilig sind, wenn so eine Situation kommt.

Achte da einfach auf die anderen Spieler. Wenn sie interessiert sind dann ist es nur die eine die Stress macht. Wenn die anderen "echten" Spieler auch nicht auf die Story anspringen dann erst solltest du was ändern oder fragen was los ist. Such die Schuld nicht nur bei dir.

.
Fühle mich getröstet. :-\


Dafür ist das GROFAFO doch da, oder nicht?  ;)
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Offline Boba Fett

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #12 am: 15.02.2005 | 21:38 »
@Silas: Schon mal überlegt, das Anhängsel mal an einem Abend mitspielen zu lassen, wo ihr Typ nicht dabei ist (sein darf) und wo ihr in einer kleinen Runde spielt...
Dementsprechend muss sie alleine spielen und ihr könnt ihr zeigen, worum es im Rollenspiel geht...
Da kann sie sich weder hinter ihrem Typen verstecken, noch kann der sich einmischen und auf der anderen Seite bekommt sie einen Einstieg ins Rollenspiel, ohne Freund, so wie jeder andere auch - ungeschminkt.
Letztendlich muss sie ja theoretisch auch alleine spielen können, sollte es mal mit ihrem Typen aus sein.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Miriamele

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #13 am: 15.02.2005 | 22:05 »
Wenn es ihr schwer fällt, zwischen Spieler und Charakter zu trennen, vielleicht kann man ihr diesen Unterschied dann noch mal näher bringen? Oder vielleicht kann man auch - soweit es die Glaubwürdigkeit der Spielwelt nicht untergräbt - ihr ein bisschen entgegen kommen? Wenn sie es nun mal einfach nicht leiden kann, sich In-Character zu streiten und zu beharken, dann kann man ja versuchen, ihr das zu ersparen.

Für mich klingt das nach Typ Casual Gamer (was du ja selbst bestätigst). Sie will sich nicht streiten, das gefällt ihr nicht. Wenn sie aufgefordert wird, etwas auszuspielen (= in den Mittelpunkt gerückt wird, Entscheidungen fällen muss), zieht sie sich auf Würfelwürfe zurück, auch wenn sie ansonsten wenig Ahnung von Setting und Regeln hat. Sie will diese Aufmerksamkeit nicht. Es macht sie nervös, sie fühlt sich damit überfordert. Sie sieht wie ihr spielt, traut sich das aber selbst nicht zu, und der Erwartungsdruck nervt sie.

Ferndiagnosen sind natürlich immer schwierig, und vielleicht liege ich auch völlig daneben. Aber wenn es so ist: Lass sie einfach in Ruhe. Glaub mir, ich habe Erfahrung mit diesem Typ Spieler. Als SL empfindet man die Zurückhaltung des Spielers oft als Missachtung, man denkt: "Wenn er keinen Spaß am Spiel hat, warum will er dann überhaupt mitspielen?" Die Antwort ist: Er hat Spaß am Spiel, nur anders. Er findet es schön, mit Freunden zusammen zu sein, und sieht ihnen auch gerne dabei zu, wie sie ihre Charaktere ausspielen oder knifflige Probleme lösen oder dramatische Szenen erschaffen. Aber er fühlt sich der allzu aktiven Teilnahme an diesem Geschehen nicht gewachsen. Er macht auf Zuruf das, was man ihm sagt, und das reicht ihm auch!

So ein Spieler ist eigentlich das Beste, was dir als SL passieren kann - wenn du ihn zu nehmen weißt. Er wird seinen Charakter nie gruppenundienlich spielen. Er verlangt nicht deine Aufmerksamkeit. Du musst keine Spotlights für ihn einbauen und auch keine großartige Motivation für seinen Charakter. Oft ist seine wichtigste Aufgabe, für Ausgleich zwischen den dominanten Spieler-Persönlichkeiten innerhalb der Gruppe zu sorgen.

Mein Tipp: Lass sie einfach in Ruhe. Gib ihrem Charakter eher eine Nebenrolle, zwing sie nicht, eigenständig zu agieren und Entscheidungen zu treffen. Und weise auch die anderen Spieler darauf hin, dass sie vielleicht nicht unbedingt den In-Game-Konflikt mit ihrem Charakter suchen sollen. Wenn sie tatsächlich eine Casual Gamerin ist, wird das Wunder wirken.

Offline Psycho-Dad

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #14 am: 20.02.2005 | 18:30 »
Mein Tipp: Lass sie einfach in Ruhe. Gib ihrem Charakter eher eine Nebenrolle, zwing sie nicht, eigenständig zu agieren und Entscheidungen zu treffen. Und weise auch die anderen Spieler darauf hin, dass sie vielleicht nicht unbedingt den In-Game-Konflikt mit ihrem Charakter suchen sollen. Wenn sie tatsächlich eine Casual Gamerin ist, wird das Wunder wirken.

Der Schuss kann auch gewaltig nach hinten losgehen, denke ich. Ich meine, was ist, wenn sie wegen ihres freundes Angefangen hat, mitzuspielen, aber insgeheim doch ein aufkeimendes Interesse vorhanden ist ? Dann würde diese Nebenrolle sicherlich der Winzigkeit "echten Spielspaß" den Todesstoß geben und ihre Motivation endgültig erdrosseln.

Das nur als einwand am Rande, ansonsten find ich die idee klasse (wenn es wirklich eine Spielerin ist, die lieber zuguckt als mitspielt  :d )

Ansonsten kann ich auch nur sagen: Rede mit ihr/ihrem Freund, alles andere ist IMO auf dauer gesehen Zeitverschwendung...

Ludovico

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #15 am: 21.02.2005 | 10:37 »
Eine Frage:
Was macht sie während der Runde?
Schaut sie interessiert zu oder liest sie ein Buch oder lenkt sich sonstwie ab?
Macht sie zweiteres solltest Du sie auf Rundeninterne "Ignore"-Liste setzen. Die Frau ist nicht wirklich am Rollenspiel interessiert. Im Endeffekt hast Du da nur einen Zuschauer, der hin und wieder mal würfelt. Wenn es möglich ist, schmeiß sie raus.
Zumindest würde ich das, weil ich mit Zuschauern nicht sonderlich gut klar komme.

Macht sie aber ersteres besteht für die Dame noch Hoffnung. Dann würde ich mit ihr auch mal schnacken, um herauszufinden, ob sie eben so ein Rollenspieler ist, wie Miriamele es meint oder aber, ob es ihr einfach nur an Selbstvertrauen mangelt.

« Letzte Änderung: 21.02.2005 | 10:41 von Ludovico »

Offline Silas

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #16 am: 21.02.2005 | 11:01 »
Verschiedenes. Rauchen. Zuschauen. Rumhängen


*seufz*

« Letzte Änderung: 10.03.2005 | 15:12 von Silas »
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Offline Lord Verminaard

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #17 am: 21.02.2005 | 11:23 »
Klingt für mich auch ein bisschen danach, dass Ihr diese Spielerin mit eurem Erwartungshorizont überfordert. Sie soll so spielen wie die anderen in der Gruppe auch, und wenn sie das dann nicht gut genug macht, bekommt sie die Konsequenzen zu spüren. D.h. ihr Charakter erleidet Nachteile, weil sie „schlecht“ spielt. Schon nachvollziehbar, dass sie das als persönliche Niederlage empfindet. Und wenn sie dann emotional reagiert, habt ihr den Salat.

Da stellt sich dann schon die Frage: Wäre es wirklich so schlimm, sie einfach gewähren zu lassen? Nicht von ihr zu verlangen, dass sie dies und jenes tut (weil es die anderen Spieler ja auch machen), sondern einfach abzuwarten, was sie von sich aus machen möchte? Und ihr ansonsten eben eine Nebenrolle zukommen zu lassen?

Zitat
Natürlich war ich als SL schuld, daß ein Ghul so reagiert und nicht etwa ihre heftigen Disziplinsanwendungen. Die Regeln habe ich mir ja nicht selbst ausgedacht, sondern sind ja von WhiteWolf veröffentlicht.

Zu diesem Thema möchte ich dir die Lektüre des folgenden Threads empfehlen:

http://tanelorn.net/index.php?topic=17547.0
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Offline Silas

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #18 am: 21.02.2005 | 12:30 »
Ein Nebenrollen-Spieler ist auch nicht unbedingt glücklich, weil die meisten Abenteuer...eher nicht auf diesen Char zugeschnitten sind.
Die anderen Spieler können das ganz gut, also unterscheiden zwischen Freund und Feind, sie wissen, daß der SL weder ihr Freund noch ihr Feind ist, sondern das es lediglich die NSCs sind, pro- und antagonistisch wirken. Ein anderer Spieler, dessen Char gerade von einem NSC heftigst aufs Kreuz gelegt wurde, ist um einen anderen NSC sehr besorgt....aus welchen Grund auch immer....weil er eben spielt.
Jeder Char, ob SC oder NSC trägt die Konsequenzen seiner Handlungen, die natürlich so oder so ausfallen. "Konsequenzen tragen müssen" hört sich immer negativ an, ist es aber keineswegs immer.


« Letzte Änderung: 10.03.2005 | 15:13 von Silas »
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Offline Lord Verminaard

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #19 am: 21.02.2005 | 13:45 »
Zitat
Meine NSC würfeln auch nicht nur ihre 6 Würfel, wenn es darum geht, einen Plan zu schmieden. Da wird erpresst, geblufft, getäuscht, betrogen und gelogen, manipuliert und geschleimt.

Das klingt für mich nach: "Ich spiele gut, sie spielt schlecht. Sie spielt nicht so, wie ich es von meinen Spielern erwarte. Dabei sollte sie so spielen."

Ich kann kaum glauben, dass ausgerechnet ich das schreibe, aber ich denke du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass deine Art zu spielen nicht jedem gefällt, und dass du keinerlei höhere Legitimation für deine Spielweise hast, nur weil du glaubst, sie im Regelwerk verankert zu wissen. (Mensch, wo ist Boba, wenn man ihn braucht? ;))

Die Frage ist doch, was willst du? Dass die Spielerin so spielt, wie du es von ihr erwartest? Unrealistisch. Dass sie in der Gruppe bleibt, aber keinen Streit mehr verursacht? Dann mach das was Miri vorgeschlagen hat. Oder dass sie die Gruppe verlässt? Dann finde einen Weg, ihr das schonend beizubringen.
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Ludovico

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #20 am: 21.02.2005 | 15:02 »
Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, daß die Frau in einem anderen RPG glücklicher wäre.
Hey, die ist zum Rollenspiel gekommen, um mit ihrem Freund zu spielen. Vampire ist aber nicht unbedingt das Spiel, daß für Gruppenzusammenhalt, Treue,... steht.
Vielleicht ist sie aber auch etwas überfordert mit den Möglichkeiten, die Vampire bietet oder gar mit Intrigenspielchen allgemein.

Mein Vorschlag wäre ein One-Shot in einem vollkommen anderem System, um mal zu sehen, wie sie darauf reagiert.
Ich denke dabei an SR, D&D, DSA,...Die etwas direkteren Sachen halt.

Offline Haukrinn

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #21 am: 21.02.2005 | 15:58 »
Ich kann kaum glauben, dass ausgerechnet ich das schreibe, aber ich denke du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass deine Art zu spielen nicht jedem gefällt, und dass du keinerlei höhere Legitimation für deine Spielweise hast, nur weil du glaubst, sie im Regelwerk verankert zu wissen. (Mensch, wo ist Boba, wenn man ihn braucht? ;))

[BöserMenschModus]
Die einzige Legitimation, die Du brauchst, ist "So wie Du spielst paßt Du nicht zu uns". Regelwerke vorzuschieben ist komplett unsinnig. Es gefällt Dir nicht, Deine spärliche Freizeit und Dein Vergnügen dafür zu opfern, daß jemand vielleicht Gefallen am Spiel findet? (Ich persönlich würde es nicht tun. Dafür ist mir meine Freizeit zu kostbar). Dann sag das! Hast Du eigentlich mal mit den anderen Gruppenmitgliedern gesprochen? Wie denken diese über die momentane Situation?
[/BöserMenschModus]

Die Frage ist doch, was willst du? Dass die Spielerin so spielt, wie du es von ihr erwartest? Unrealistisch. Dass sie in der Gruppe bleibt, aber keinen Streit mehr verursacht? Dann mach das was Miri vorgeschlagen hat. Oder dass sie die Gruppe verlässt? Dann finde einen Weg, ihr das schonend beizubringen.

Das stimmt. Meckern ist eine Sache. Aber ohne etwas zu unternehmen wird sich die Situation nicht verändern. Zumindest nicht zum Guten...
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Offline Silas

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #22 am: 21.02.2005 | 18:56 »
Im ersten Beitrag habe ich "vorsichtig formuliert" in Verbindung mit "Mitläufer" gebracht, weil ich damit ausdrücken wollte, daß ich mich nicht über einen meiner Spieler erheben wollte.
Die Gruppe leite ich natürlich auch mit ihr weiter, aber es ist nun einmal eine Sache, die mich etwas zwickt. In einer ruhigen Stunde kann sicher mit meinen Spielern darüber reden, es ist nur die Frage, bei wem ich anfange: Frage ich zuerst die anderen Spieler, ob sie das ähnlich sehen wie ich, reden wir hinter ihrem Rücken über sie. Das ist besonders doof, wenn sie es dann hintenrum mitkriegt. Frage ich alle in einer großen Runde, geht eine heftige Diskussion los, in der sie und ich uns beide in der Defensive wiederfinden und alle mehr oder weniger versuchen werden, ihre Meinung äußerst diplomatisch (oder auch nicht) an den Mann zu bringen. Frage ich nur sie, tue ich das ohne zu wissen, ob jemand anders ebenfalls diese Ansicht hat, mit der Folge, dass wir uns beide wieder in der Defensive befinden, ohne das auch nur irgendetwas geklärt ist. Je nach dem wäre ihr Freund dann auch ziemlich angefressen, was ich verstehen würde.
Ums Reden komme ich irgendwann nicht herum, soviel ist klar.

« Letzte Änderung: 10.03.2005 | 15:15 von Silas »
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Offline Boba Fett

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #23 am: 21.02.2005 | 20:18 »
Wie sehen das die Mitspieler der Spielerin?

Hast Du schon mal überlegt, die Spielerin etwas aus den Intrigen herauszuhalten? Sie verliert nicht mehr, gewinnt aber auch weniger (Status, weil sie sich nicht durch durchkreuzte Intrigen Respekt verschaffen kann).
Das würde sie entlasten, und Dir weniger Arbeit machen.
Sollte Ihr das auffallen, hast Du eine gute Grundlage für ein SpL-Sp Gespräch.

Ansonsten könntest Du ihr einen erfahrenen Spieler an die Seite stellen (nicht ihr Freund), der sie in die "Schule" nimmt, oder einen erfahrenen NSC, der ihr ein wenig hilft (ihr Ahn, der mitbekommt, dass sie Status verliert und besorgt ist, dass das auf ihn zurückfällt).

Und auf jeden Fall solltest Du mit ihr darüber reden. Und schau, wie sie dass sieht. Vielleicht fühlt sie sich auch selbst etwas überfordert. Abgesehen davon ist so ein Intrigenspiel nicht jedermanns Sache. Manche wollen auch lieber straighte Abenteuer ohne große Verwicklungen.
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Offline Silas

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Re: "Echte" und "Mitläufer-" Rollenspieler
« Antwort #24 am: 21.02.2005 | 22:25 »
Einer der anderen Spieler zuckt mit den Schultern und schaut ab und an verdrossen oder ernst, wenn von der Seite der Spielerin erwähnte Kommentare kommen. Die anderen haben zur Kenntnis genommen, daß sie sich nicht mit den Regeln beschäftigen möchte. Eine andere Spielerin hat sie schon mal sanft in die "richtige" Richtung geschoben und ihr Mut gemacht, ihren Char auszuspielen. Das war schon ziemlich wirksam und kam von der Spielerin selbst. Wenn ich es mir so recht überlege, sollte ich sie vielleicht mal ansprechen, daß sie das bei Gelegenheit wieder macht....sie hat das sehr gut gemacht, je mehr ich drüber nachdenke und mich zurück erinnere....keimt zunehmend Hoffnung in mir auf  :)
« Letzte Änderung: 21.02.2005 | 22:29 von Silas »
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