Zwischenfrage: Was wollt ihr überhaupt?
Möchtet ihr pathetische Gestalten spielen, die anderthalb Stunden Monologe darüber halten, wie schlecht es ihnen doch geht, in welcher moralischen Zwickmühle sie sich doch jetzt befinden. 10seitige Charakterbögen voller Geschwafel, die den Charakter tiefgehend beschreiben, bis zu seinem Ödipuskomplex und den Gründen für seine Bulimie in Jugendjahren? Spieler und Spielleiter wischen sich die Tränen aus den Augen, nachdem der Shylock'sche Bösewicht eine ergeifende Rede gehalten hat und ...
Hogswash!
Ich will einen Charakter, der den Ogern und Orks in den Arsch tritt und zwar so richtig! Ich will eine Menge Kewl Powerz mit meinem Char, ich will, dass er was besonderes ist!
Klar, wenn ich meinen Beschreibungen Regelmechanismen vorschiebe, dann wird das kein schönes Rollenspiel sondern das erwägen taktischer Optionen. Ich kann aber auch die Kewl Powerz richtig gut beschreiben, meine Boni für mich behalten, würfeln und den Ausgang der Aktion beschreiben oder beschreiben lassen. Und darin liegt für mich der Kern des guten Rollenspiels: Den Namen der Regel, die Anzahl der Würfel, etc. für sich behalten, und den Impact des ganzen beschreiben.
Menschen gehen auch in Actionfilme, weil sie kurzweilig sind, nicht weil sie sich daraus Offenbarungen für's Leben erhoffen. So auch mit dem Rollenspiel. Action und Kewl Powerz sind immer nett, wenn sie, nochmal, richtig beschrieben sind und die Regeln den Hintergrund bilden.