Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55194 mal)

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Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #100 am: 2.03.2005 | 19:43 »
Keitaro wollte ihm glauben... war Septimus Botschaft nur die Spinnerei eines verrückten Weltuntergangspredigers, dann war auch Kiritan noch am Leben! Dennoch...

Sein Lächeln erstarb, als der Baron Malignatius wie selbstverständlich als Hoheitsgebiet der Decados deklarierte. Als sei es schon immer so gewesen! Noch vor wenigen Jahren hatten dort die Truppen der Li Halan die Invasion der Mantis erbittert bekämpft. Er selbst hätte die Erste Cyberforce-Division in den Kampf führen sollen, um die Rückeroberung das Planeten einzuleiten. Der Befehl zur Rückkehr nach Kish hatte sein Schiff schon kurz nach dem Start ereilt: Haus Li Halan hatte sich "Imperator" Alexius unterworfen, die neuen Grenzen akzeptiert. Keitaros wütende Flüche vor versammelter Truppe über die Feigheit von Prinz Flavius hatten ihn damals seine längst verdiente Beförderung gekostet.

Du bist eine Schande für unser Haus, Enkidi. Aber bist du auch ein Lügner?

"Euer Bedauern ehrt mich, aber die Aufklärung der Ereignisse auf Malignatius ist gar nicht die mir vorranging übertragene Aufgabe" Ich muss es trotzdem wissen, verdammt! Er unterdrückte das wachsende Bedürfnis, seine Hände um den Hals des Barons zu legen, die ersehnten Antworten einfach aus ihm herauszuschütteln. Später vielleicht. Zeit, die nächste Karte auszuspielen. "Dennoch... ich hätte vermutet, der gute Vater hätte Euch über diese Geschehnisse informiert, Baron. Angesichts dessen, was er Euch anvertraut hat."

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #101 am: 2.03.2005 | 21:16 »
Er neigte den Kopf zur Seite und blickte ihm über die Schulter hinweg in die Augen. Dieser Ritter begann, sich zu einem Problem zu entwickeln.

Wie war das möglich? Wie konnte er wissen...? Konnte dieser Priester wirklich so dumm gewesen sein, jemand anderen einzuweihen?
Nein. Das einzige, woran er sich klar erinnerte, war die Furcht in Septimus Augen. Er trug einen kostbaren Schatz um den Hals, und der Priester war sich dessen bewußt gewesen. Wenn Informationen wie diese an die falschen Ohren gelangten, hatte man schnell die Herren in den roten Kutten im Haus. Vielleicht war er deswegen verschwunden... aber wenn dieser Li Halan wußte, worum es ging, stünde er mit Gewissheit nicht allein vor ihm.

Die hinter dem Rücken gefalteten Hände spielten gedankenverloren mit dem Siegelring, dessen Rubin dunkel an der Schwerthand glomm, und er kam schon nach kurzer Zeit zu dem einzigen Schluss, der Sinn machte.

Keitaro bluffte.

Und darauf gab es nur eine Antwort.
"Als ich Vater Septimus das letzte Mal traf, Sir Keitaro, gab er mir seinen Segen für diese Reise und Grüße an einen alten Freund mit auf den Weg. Das ist alles." Er drehte sich wieder zu seinem Gast um, die rechte Hand locker in die Falten seiner Robe gehakt.

"Ich nehme an, dass die dramatischen Ereignisse, die Ihr beschreibt sich erst nach unserer Abreise zugetragen haben. Natürlich hoffe ich inständig, dass dem Vater nichts zugestoßen ist, und ich werde heute Abend... sicherlich ein paar Gebete für ihn sprechen." Er trat auf Keitaro zu und straffte sich, ein deutliches Spiel der Muskeln unter der dunklen Seide.

"Aber das ist alles. Ihr wurdet in die Irre geleitet, Sir Keitaro. Die Hilfe, die ihr bei mir sucht, kann ich Euch nicht geben. Bedauerlich, dass ihr so einen weiten Weg dafür in Kauf nehmen musstet." Er lächelte unverbindlich und streckte ihm die beringte Hand entgegen. "Ihr dürft Euch nun entfernen, Sir."
 




Online Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #102 am: 2.03.2005 | 22:12 »
Eine jugendlich klingende Stimme riss ihn aus der friedlichen Einstimmung auf die Totenmesse. Er erwartete schon wieder den Novizen mit der Frage nach Weihrauch vorzufinden, aber vor ihm stand ein junger Mann in traditioneller LiHalan Kleidung. Sehr ordentlich geguertet, peinlich genau ausgerichtete Falten. Bruder Erland vermeinte, einmal gelesen zu haben, dass diese Art der Gewandfaltung einen Knappen kennzeichnete.
Das Gesicht des Knappen wies Linien der Erschöpfung auf, und war geradezu einfach zu deuten. Zweifel, Neugier, Unsicherheit, das verzweifelte Bemuehen, stark zu sein. Bruder Erland sprach ihn sanft an.
"Oh, guten Abend, mein Sohn. Ja, ich bin Bruder Erland. Was kann ich fuer Euch tun, junger Freund?"

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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #103 am: 2.03.2005 | 22:25 »
Itaru presste die Lippen aufeinander und hielt es plötzlich für keine gute Idee mehr, mir dem Priester zu sprechen. Es war falsch. Wie konnte er sich erlauben, Dinge die zwischen ihm und seinem Lord lagen, nach außen zu tragen. Und wenn, dann war das Sache von Vater Valentinian, nicht die eines Eskatoniers. Er nahm sich zu viel heraus.

Aber seine in ihrem Stolz so gekränkte Seele brannte. Er brauchte Rat. Verständnis. Einen Weg. 

Trotzdem rang er mit den Worten und wich dem freundlichen Blick des Bruders aus. Wie konnte man eine solche Sache beginnen, außerhalb der schützenden Umarmung eines Beichtstuhls?
"Vater..ich.... Es geht um ...meinen Herren", begann er stockend.
"Ich glaube Ihr kennt ihn. Seine Lordschaft Baron Enkidi Donato Li Halan. Ich bin sein Knappe. Itaru." Er neigte den Kopf.
« Letzte Änderung: 3.03.2005 | 13:38 von Enkidi Li Halan »

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #104 am: 2.03.2005 | 23:56 »
Zielsicher steuerte sie durch den Kirchensektor direkt auf die Kapelle der Eskatoniker zu.  Bewegte sich dabei jedoch mit gemessenem, nicht zu schnellem Schritt, dem Anlass angemessen. Hinter ihr folgte die Mannschaft, ebenfalls in schwarzer oder zumindest dunkler Kleidung.
Ob Bruder Valentinian immer noch mit seinem roten Samt beschäftigt ist? Welch typischer Vertreter der Orthodoxie....
Sie betrat die Kapelle und atmete tief durch, wappnete sich fuer den Abschied und fuer Andacht.
Als sie den jungen Li halan neben dem Eskatoniker erblickte hielt sie einen Moment erstaunt inne, ueberrascht hob sich kurz eine Augenbraue, ehe sie dann zielsicher nach vorne schritt.
Der Knappe des Li Halan? Interessant!
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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #105 am: 3.03.2005 | 00:54 »
Der Adjuntant nickte Uriel freundlich zu. "Der Hauptmann... wird jetzt... seine Angelegenheiten regeln wollen, BRuder. Folgt mir."

Er führte Uriel zum Decados-Sektor, zeigte ihm. wo der Graf residierte, der Lehensherr von Ras Chandra, dann Ras Chandras Kabine, und zuletzt seine neuen Quartiere. Es ist ausreichend Platz, daß Uriel sein eigenes Kämmerchen erhält. "Es steht Euch frei, Euch hier frei zu bewegen. Achtet nur etwas... auf die Kossacken. Sie sind manchmal... nicht ganz unter Kontrolle. Ihr versteht?"

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #106 am: 3.03.2005 | 01:29 »
Der Lextiusritter verfluchte sich innerlich. Eben diese Situation hatte er seit Tagen in Gedanken immer wieder durchgespielt, aber nie einen Ausweg gefunden. Wie sollte er die Wahrheit aus dem Baron herauskitzeln, wenn er die Einzelheiten selbst nicht kannte? Die Lüge war allerdings so plump, dass Enkidi wissen musste, dass Keitaro sie durchschaut hatte. Von nichts gewusst haben wollen, aber mich hinauszuwerfen, ohne überhaupt nachzufragen, über was ich eigentlich rede! Dass ein Angehöriger seines Hauses keine Bestürzung über die Schändung eines Heiligtums oder wenigstens etwas Interesse zeigte, war für den Li Halan-Ritter schlechthin unvorstellbar.

Was hast du vor, Baron? Enkidi versteckte sich hinter den ungeschriebenen und dennoch eisernen Regeln der Etikette, ging offenbar davon aus, dass Keitaro Folge leisten würde. Wollte er Zeit gewinnen? Aber wozu? Ich sollte es jetzt und hier aus dir herausprügeln! Bei allen Heiligen, ich will die Wahrheit wissen!

Was, wenn der Baron log, Vater Septimus aber die Wahrheit geschrieben hatte? Dann ist Kiritan tot! Und Enkidi wollte den Gegenstand aus dem Heiligtum für sich selbst. Zur Hölle mit Septimus, dem elenden Paranoiker! Hätte er geschrieben, um was es sich handelt, dann könnte ich Enkidi festnageln!

Keitaros Augenbrauen zogen sich bedrohlich zusammen. Die Wut wurde stärker, angeheizt durch die drohende Imponierhaltung seines Gastgebers. Wenn du kämpfen willst, dann komm doch! Seine Hände spannten sich. Der Baron stand nun direkt vor ihm. So einfach, ihm jetzt den Hals zu brechen. Enkidis Erscheinungsbild verriet einen formidablen Krieger, aber...

Er ist nur ein Mensch. Weiches Fleisch! Töte ihn und nimm dir was du willst! Es ist ganz nah...

Keitaro schauderte. Kaori. In seinem Zorn hatte er seinen ewigen Begleiter völlig vergessen.

Auch ich bin "nur" ein Mensch, alter Mann. Lass mich zufrieden!

"Bedauerlich, in der Tat, dass Ihr Euch an ein Gespräch dieser Art mit Vater Septimus nicht erinnern könnt. Ihr seid Euch sicher, dass er Euch nichts etwas mehr... Gegenständliches 'mit auf den Weg gegeben' hat? Möglicherweise hat er Euch auch gar nicht mitgeteilt, worum es sich eigentlich handelt. Um sich und auch Euch zu schützen - schließlich fühlte er den heißen Atem der Heiligen Inquisition im Nacken... und... was Ihr nicht wusstet, konntet Ihr auch niemandem verraten."

Keitaro warf einen kurzen Blick auf die beringte Hand des Barons. Erwartest du, dass ich auch noch deinen Ring küsse? In deinen Träumen, Kleiner!

"Was übrigens auch der Grund sein dürfte, warum gerade ich die lange Reise von Kish bis hierher auf mich nehmen musste. Ich bin wohl der einzige mit dieser... Angelegenheit befasste Kirchenmann, der nicht das Siegel der Inquisition auf der Brust trägt. Wie auch immer... ich bin untröstlich, Eure wertvolle Zeit verschwendet zu haben, Baron."

Er verbeugte sich vor dem Lord, diesmal gerade tief genug, um die Regeln des Decorum nicht zu verletzen.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #107 am: 3.03.2005 | 10:16 »
Ein missbilligendes Stirnrunzeln lief über seine Züge, als ihm der Ritter nicht die gebührende Ehrerbietung entgegen brachte. Er zog die Hand zurück und verbarg sie wieder hinter dem Rücken. Das Gespräch war beendet.

Wir werden uns später wiedersehen, Sir Keitaro.... nach dem Duell.... dann werde ich mich gerne Eurer ... Belange... annehmen.
Ein dunkles Blitzen erschien in seinen Augen.

Online Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #108 am: 3.03.2005 | 13:31 »
Freundlich entgegenete Bruder Erland:
"Ich hatte bereits das Verguegen, seine Lordschaft zu treffen - Ein höchst bemerkenswerter Mensch."
Warum weicht er so aus? Bei St. Hombor, irgendetwas ist wirklich faul - oder ist es nur ein ueberbesorgter Knappe? Aber da war noch das seltsame Bild, das der Allschöpfer in seiner Gnade ihm enthuellt hatte...
Mehr unbewusst vernahm er das Nahen der Baronin und ihres Gefolges.
"Wenn Ihr vielleicht ein mehr vertrauliches Gespräch wuenscht..." Er liess den Satz in der teilchenreichen Luft hängen.

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #109 am: 3.03.2005 | 13:48 »
"Ja, das ist er in der Tat", antwortete Itaru und wurde sich plötzlich bewusst, dass er keine besonders gute Figur in diesem Gespräch machte. Er holte tief Luft und straffte sich, bemüht, sich zu sammeln.

"Ich..", setzte er an, als die Baronin die Kapelle betrat. Itaru verstummte und blieb dem Pater die Antwort schuldig. Er verneigte sich gebührend vor der in dunklen Trauerflor gehüllten Dame. "Mylady."

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #110 am: 3.03.2005 | 13:52 »
"Sehr erfreut, Sir...," sie liess das Satzende ein wenig fragend ausklingen, ehe sie sich dem versunken scheinenden Eskatoniker zuwandte: "Bruder Erland, ich bin sehr froh, dass Ihr Zeit finden konntet!" Sie nickte beiden freundlich zu, während sie gleichzeitig ihrem Gefolge bedeutete Platz zu nehmen.
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Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #111 am: 3.03.2005 | 15:12 »
Keitaro fuhr herum, gerade rechtzeitig, um seine wutentbrannt gefletschten Zähne vor Enkidi zu verbergen.

Wie kann er erwarten, dass ich mich noch weiter vor ihm demütige?

Die unverschämten Lügen des Barons waren eine kaum verhohlene Beleidigung seiner persönlichen Ehre und verletzten, Enkidi ja selbst Li Halan, auch die Ehre das gesamten Hauses. Wenn ich ihn jetzt der Lüge bezichtige, wird er mich fordern...

So sehr der Kirchenritter ein Duell herbeisehnte, es durfte nicht sein. Er oder Enkidi würden eine weitere Narbe davontragen, und damit wäre das Thema erledigt, für immer und ewig. Eine erneute Anschuldigung würde einen enormen Gesichtsverlust bedeuten. Ein Kampf bis zum Tod, noch verlockender, kam schon gar nicht in Frage. Entweder würde die Wahrheit mit dem Baron sterben, oder die Mission mit Keitaro. Öffentlich anklagen konnte er Enkidi auch nicht. Zum einen fehlten ihm Beweise, zum anderen würde er die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich ziehen, die er unbedingt vermeiden sollte. Warum eigentlich?

Der Einsatz von Gewalt, ohne eine Forderung auszusprechen - noch dazu gegen einen Baron! - würde ihn dieses Mal endgültig seinen Titel kosten. Und wenn schon! Ich muss wissen, was auf Malignatius passiert ist!

Ein letzter Blick zurück über die Schulter, auf den Gastgeber. Etwas respektlos vielleicht, aber kaum ausreichend für eine Satisfaktionsforderung. "Ich wünsche einen gesegneten Abend. Möge der Heilige Lextius seine schützende Hand über euch halten, Lord Enkidi. Sollte Eure Erinnerung an Eure Begegnung mit Vater Septimus über Nacht doch noch wiederkehren, wäre ich sehr zu Danke verpflichtet, wenn Ihr morgen nach mir schicken ließet. Mein Quartier befindet sich auf Deck 4 A."

Ich gebe dir ein paar Tage Zeit, Enkidi. Danach tut es mir für uns beide leid.

Auf dem Weg nach draußen fiel sein Blick auf die Sternfahrerin, die der Konversation schweigend zugehört hatte. Wenn ich sie das nächste Mal treffe, wird der Baron sie instruiert haben, was sie zu sagen hat. Ich hätte sie vorher befragen sollen! Keitaro begann sich zu wundern, ob die Entsendung eines Inquisitors an seiner Stelle nicht von mehr Erfolg gekrönt gewesen wäre. Seine Erfahrung im Umgang mit Menschen beschränkte sich im Wesentlichen auf physische Konfrontationen. Onkel, was für ein Spiel spielst du mit mir? Er zwang sich zu einem ansatzweisen Lächeln - schließlich war es nicht Megan Lindsey, die ihn beleidigt hatte - und neigte den Kopf zum Abschied. "Gehet im Lichte, Commander."

Dann stürmte er an ihr vorbei, hinaus aus der Höhle des Drachen. Die schweren Panzerplatten auf seinen Schultern streiften den Türrahmen und hinterließen, Funken schlagend, einen tiefen Striemen in der Metallverkleidung.


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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #112 am: 3.03.2005 | 18:26 »
Itaru wollte keinesfalls das Zeremoniell der Andacht verzögern, also verbeugte er sich noch einmal vor Bruder Erland und der Lady und zog sich zurück, auch wenn dies nicht gerade dem höfischen Zeremoniell entsprach. Aber vielleicht wäre später noch Zeit, sich angemesen bei der Hawkwood vorszustellen.
"Wir können das auch später noch besprechen, Bruder."

Er nahm auf der vordersten Kirchenbank auf der rechten Seite der Kapelle Platz, jene, die für den Adel reserviert war, und setzte sich; aufrecht und mit verschlossener Miene auf den Beginn der Predigt wartend.

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #113 am: 4.03.2005 | 23:55 »
Megan war unschlüssig. Er wusste eine Menge - soviel stand fest. Das machte ihn gefährlich. Enkidi oder das, was ihn lenkte hatte mit Sicherheit gut daran getan, vorsichtig zu sein. Wenn dieser Li Halan mit der Inquisition zu tun hatte wäre der Strick für sie leicht gedreht.
Doch er war allein hier - naja, er sah auch nicht so aus, als bräuchte er Hilfe - und er war freundlich und respektvoll - na und? Das waren schon ganz andere gewesen... - und er wirkte vernünftig - abgesehen von den ganzen Ungereimtheiten, den maßlos irritierenden Gegensätzlichkeiten, dem emotionalen Spiel seines Gesichtes, den Respektbekundungen und -verweigerungen - und er flößte Vertrauen ein - wären da nicht diese seltsamen Augen....

Und dann - Megan war fast zu tief im Grübeln versunken, um noch recht dem Gespräch zu folgen - brach ihr Wall des Schutzes ganz unvermittelt weg: der Ritter stürmte an ihr vorbei.

Sie zuckte zusammen. "Gehet im Lichte" schleudere er ihr noch entgegen und hätte vor Zorn(?) beinahe die Tür mitgenommen - Bazaar schien doch einigermaßen stabil gebaut. Doch das *Licht* würde sehr schnell verlöschen, wenn er sie hier zurückließ, allein mit diesem Dämonenhauch, der Enkidi beseelte. Und dieser Geist war zornig. Der Zorn würde seinen Weg finden und sie bezweifelte, dass Enkidi noch immer genug Willen besaß um sie ein zweites Mal zu retten.

"Aber... Sir....!" entfuhr es ihr, und sie beeilte sich, ihm nachzuhasten. Keine Sekunde wollte sie länger hier bleiben. "Wartet, ich... ich begleite Euch..."

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #114 am: 5.03.2005 | 10:04 »
Korridor vor Baron Enkidi Li Halans Quartier

Draußen angekommen ballten sich Keitaros Hände zu Fäusten, begleitet von einem strapazierten Knirschen seiner Panzerhandschuhe. Er unterdrückte einen Wutschrei, der sich statt dessen als Grimasse des Zornes auf dem narbigen Gesicht Ausdruck verschaffte. Ein junger Mann in der schwarzen und grünen Uniform eines Decados-Pagen machte beim Anblick des Ritters auf dem Absatz kehrt und hastete eilig den Korridor hinunter.

Schon nach wenigen Schritten hörte er die Stimme der Sternfahrerin hinter sich. So schnell? Sie kann sich kaum verabschiedet haben! War sie geflüchtet? Keitaro wandte sich um und warf einen langen Blick auf die Eingangstür zu Enkidis Quartieren, hoffte fast, dass der Baron mit gezogener Klinge hinausgestürmt käme. Ein weiteres mal an diesem Abend wurde er enttäuscht.

"Commander..." Eine erneute Neigung des Kopfes zur Begrüßung, immerhin hatte er sich gerade verabschiedet. "Wenn Sie es wünschen. Es ist mir eine Freude." Was willst du von mir? Er versuchte sich an einem freundlichen Lächeln und machte eine einladende Geste, den Korridor hinab. "Nach Ihnen, bitte." In alter Gewohnheit trat Keitaro in die gedachte Schusslinie von der Tür des Barons zu seiner Pilotin. Es war nicht auszuschließen, dass sie Schutz suchte. Enkidi muss glauben, dass sie ihn verrät... oder hat er sie geschickt? Will er, dass ich so denke? Heiliger Lextius, ich werde schon so paranoid wie Septimus!

Trotz der wachsenden Ungeduld hielt der Ritter seine Fragen zunächst zurück. Zuviele Pagen und Diener - zwei Stände, deren chronische Neugierde berüchtigt war - bevölkerten die Gänge im Adelssektor. Wenn Megan Lindsey Antworten für ihn hatte, waren sie nicht für fremde Ohren bestimmt.

"Ich war auf dem Weg zu meinem Quartier." Der einzige Ort hier, an dem ich eine Wache vor der Tür postieren kann. "Wenn euch das genehm ist?"
« Letzte Änderung: 5.03.2005 | 13:17 von Azzurayelos »

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #115 am: 5.03.2005 | 18:29 »
Die Maus entschlüpfte seinen Händen, bevor er reagieren konnte. Er setzte ihr nach, doch das schwere Schott zum Korridor schloss sich vor seiner Nase. Mit einem wütenden Fluch hieb er auf die leuchtende Konsole, um es erneut zu öffnen, als er hinter sich eine Stimme hörte.
"Verzeiht, mylord." Darius. Er fuhr herum und funkelte ihn wütend an. "WAS?"
Das Gesicht des Dieners war fahl, aber es lag eine seltsame Entschlossenheit in seinem Blick.
"Vielleicht solltet ihr davon absehen, das Quartier so übereilt zu verlassen." In diesem Zustand.
Er hielt inne, für einen Moment vollkommen verblüfft über die Dreistheit des alten Mannes. "Geh mir aus dem Weg, wenn dir etwas an deinem Leben liegt", fauchte er. Darius wich zurück und senkte schnell das Haupt. "Mylord."

Er trat nach draußen auf den Korridor, doch die Ablenkung durch den Diener war lange genug gewesen. Megan und der Ritter waren verschwunden. Er fluchte und ballte die Hände zu Fäusten, für einen Moment versucht, ihnen hinterher zu stürzen, sich die Sternfahrerin zu schnappen und wieder zurück in das Quatier zu schleifen.
Doch...nein.
Was würde ihm das bringen außer unnötige Scherereien und einen Anlass für den anderen, die Kontrolle wieder zu erlangen. Er starrte in den Korridor und spürte, wie sich der Zorn zurückzog, zurück an einen Ort an dem er beobachten und lauern konnte, bis ein geeigneter Augenblick kommen würde.

Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück ins Quartier.
Die Hure, die noch immer nicht ganz zurück in die Wirklichkeit zurückgefunden hatte, beförderte er unsanft aus seinem Bett und warf sie hinaus. Sollte Darius sich um sie kümmern, wenn der alte Bastard sich schon in etwas einmischen wollte, das ihn nichts anging.

Dann verriegelte er das Schott, dimmte das Licht im Raum so weit herab, dass man gerade noch die Umrisse der Möbel ausmachen konnte und zog das Amulet aus den Tiefen seiner Robe hervor.

Sie wollen es mir wegnehmen. Aber dazu wird es nicht kommen. Es gehört mir. Mir allein.

Er spürte, wie seine Gedanken wieder gegen den grauen Stein schlugen, doch diesmal war da kein Widerstand. Ein Wispern. Ein Echo, wie von weit entfernten Stimmen. Unirdischen Stimmen.
Er atmete tief ein und schloss die Hand um das Amulett. Wärme pulsierte durch seine Finger.

Offenbare dich.


Er öffnete seine Sinne und plötzlich erstrahlte das Amulett in einem blauen Wispern, sprach in gleißenden Strahlen zu ihm, die brennend über seinen Körper tasteten, zugleich Schmerz und Erfüllung. Noch ehe er reagieren konnte, wurde sein Geist von etwas ergriffen, dass ihn zu sich zog, mit einer Macht, die keinen Widerstand duldete.

Mit einem röchelnden Schrei sank er auf die Knie und Schwärze schlug über ihm zusammen.
« Letzte Änderung: 6.03.2005 | 19:32 von Enkidi Li Halan »

Offline Fleischlego

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Re: [The Void]
« Antwort #116 am: 7.03.2005 | 00:07 »
Hermon saß in seinem Quartier und betrachtete sein Schwert. Er hatte eine lange Reise hinter sich und eine noch größere vor sich. Er schüttelte seinen sentimentalen Anflug beiseite und stand auf. Er würde endlich bald diese Monotone Umgebung verlassen und in Bazaar mal etwas Abwechslung erhalten. Er streckte sich ausgiebig und gähnte einmal laut.

"Sir, wir sind bald da." ertönte aus der Sprechanlage.

Faszinierend. Arroganter Wichtigtuer - warscheinlich dauert es noch ein paar Stunden... Augenrollend ging Hermon zur Tür. "Ich komme."

Als er den langen Korridor hinauf lief, hatte er ein komisches Gefühl im Magen, als würde etwas nicht stimmen. Er hielt kurz im Schritt inne und presste die Lippen aufeinander. Irgendein anderer Geruch lag hier - fast wie ein Parfüm. Er war sich sicher, dass er diesen Duft irgendwoher kannte. Genauso könnte ein Gedanke auch einfach eine Erinnerung hervorgerufen haben. Er schüttelte den Kopf und ging weiter.

(...)

"Ein faszinierender Planet. Seine..." - "Das ist mir absolut egal, wann werden wir eintreffen?" zischte Hermon dem Navigator entgegen. Verängstigt den Kopf senkend antwortete er: "Eine knappe Stunde. Ihr solltet euch bereit machen."

"Gut..." Hermon starrte noch einige Sekunden nachdenklich auf den Schirm, der einen Ausschnitt von Tethys zeigte. Danach wirbelte er auf dem Absatz herum und verzog sich wieder in sein Quartier. Er roch immernoch diesen Duft - was auch immer das sein mochte...
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 15:54 von Fleischlego »

Offline Fleischlego

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #117 am: 7.03.2005 | 01:00 »
Ein kurzes Zischen, dann öffnete sich die Schleuße langsam und träge. Ungeduldig mit dem Kopf hin und her wackelnd wartete Hermon darauf, endlich aus dem grausigen Schiff zu kommen. Die Schleuße hatte sich noch nicht ganz zur Seite geschoben, als er sich durch den Ausgang drückte und in die Halle kam. Zielgerichtet steuerte Hermon auf den Ausgang zu und sah sich nebenbei in der Halle um. Es war erleichternd endlich den engen niedrigen Gängen des Schiffes entkommen zu sein und wieder in einer Halle zu stehen, die einem nicht das Gefühl gab, dass gleich die ganze Konstruktion über einem zusammen stürzt. Es war einfach fantastisch. Die Luft roch frisch, andere Gesichter waren zu sehen, das Paradies wartete. Er war gerade am Ausgang angekommen, als zwei Soldaten ihm den Weg versperrten. Hermon legte den Kopf schräg und musterte die Soldaten eindringlich.

"Was zum... WAS soll das hier werden?!" Mit einem stechenden Blick versuchte er die Soldaten zu bestrafen, allerdings blieben sie stehen.

Einer seiner bediensteten trat vor. "Wir müssten angekündigt sein. Bayor Hermon Decados."

Mit einer forschen Bewegung deutete er dem Bediensteten an, zurückzutreten. Die Zollsoldaten sahen einander verunsichert an. "Würden die beiden Herren nun die Freundlichkeit besitzen, mir den Weg frei zu machen oder muss man ihnen helfen...?"

Einer der Zollsoldaten riss entgeistert die Augen auf und sprang hastig zur Seite, der andere hatte nicht so viel Glück und wurde vom Schwung des Bayor nach hinten geschleudert, so dass er nur taumelnd wieder das Gleichgewicht fand und irritiert den durchgehenden Personen nachsah. Hermons Mine hatte sich wieder verdunkelt, mit eisigem Blick wies er seine Begleiter an, das nötige zu erledigen. Vermutlich waren diese auch froh, im Moment nicht in seiner Nähe zu sein. "... und wehe ihnen sie geben mir kein angemessenes Quartier, gib das so weiter..."

Sichtlich verärgert zupfte Hermon seinen Umhang wieder zurecht und nutzte die Gelegenheit, sich einen kleinen Überblick zu verschaffen, was vor sich ging...
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 15:55 von Fleischlego »

Offline Megan

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« Antwort #118 am: 7.03.2005 | 19:45 »
"Euer Quartier?" Megan starrte in Richtung der Schleuse, die sich in eben diesem Moment schloss, doch von Enkidi war weder etwas zu sehen, noch zu hören.

Sie schluckte.

"Äh ja, Sir, das liegt auf meinem Weg... ich muss noch... zur Stationswache, wegen der Ereignisse auf der Azara..." der letzte Teil des Satzes kam wie eine spontane Eingebung über ihre Lippen.

Richtig, sie hatte in der Tat noch einige Dinge zu klären. Alles, nur nicht zurück müssen. Allerdings lag die Stationswache in entgegengesetzter Richtung, aber das fiel ihr erst jetzt auf. Sie unterdrücke den dringenden Wunsch, sich gegen die Stirn zu schlagen. Verräterische Ausrutscher waren schon immer ihre Spezialität gewesen.

"Nun, hmm, Sir, Ihr kommt also von Kish? Schöner Planet, ich selbst habe dort einige Jahre gelebt..." Du redest schon wieder totalen Unfug! Erzähl ihm doch gleich deine ganze Lebensgeschichte. Das wird ihn garantiert brennend interessieren!

Ihr bemüht munterer Tonfall verrutsche hörbar, während sie sich immer wieder "verstohlen" umsah. Jede ihrer Bewegung schien eine Spur zu hastig, während sie im Eilschritt, nicht gehend, aber auch nicht rennend neben ihm herzuckelte.

"Das mit Vater Septimus ist erschütternd... . Er war ein bemerkenswerter alter Mann." Das "alt" hätte sie sich sparen können, aber die Runzeln waren mit das prägnanteste, abgesehen von seinem scheinbar unerschöpflichen Wissensschatz und der Tatsache, dass man sehr offen mit ihm reden konnte.

Sie verstummte aprupt. Sie musste sich zusammenreißen, durfte nicht zuviel preis geben. Es wäre in leichtes für ihn, sie einfach in sein Quartier zu schleifen und alles herauszufinden, was er wissen wollte.

Wieso verhielt sie sich nur immer so unglaublich dumm. Wieso musste sie immer in so unschöne Situationen rutschen und wieso musste sie sich immer allein durchkämpfen?

Offline Fleischlego

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #119 am: 7.03.2005 | 21:37 »
Auf dem Weg zu den Decados-Quartieren...

Hermon hatte endlich den Großteil der Anreiseformalitäten hinter sich gebracht und war nun auf dem Weg in sein Quartier. Auf den Korridoren herrschte verhältnismäßig viel Verkehr, einige Blicke musterten ihn eindringlich, verunsicherten ihn. Irgendetwas war hier im Gange, er wusste nur nicht, was es war. Im Moment war das auch eher Nebensache. Er brauchte einige Minuten Ruhe, sein Kopf war voller Eindrücke und Gedanken.

Seinen Begleitern schien es nicht anders zu gehen. Erschöpft schleppten sie das Gepäck, die Blicke stets nach unten gerichtet. Gut, er war heute gereizt, er konnte es ihnen nicht wirklich übel nehmen.

Wäre doch nur...

Er schüttelte den Gedanken sofort wieder ab. Er musste sich zusammenreisen. Mit meisterhafter Ignoranz lies er die Blicke der Vorbeigehenden über sich ergehen. Einige mussten sogar stehengeblieben sein, um ihm nach zu sehen. Was war hier nur los? Hätte er sich nicht einen anderen Tag für die verdammte Abreise aussuchen können? Er trat von einem Problem in das nächste. Ständig lief etwas schief.

Wäre doch nur...

Er trat in sein Quartier - es war in der Tat ansprechend, wenn man die klaustrophobischen Verhältnisse der letzten Tage bedachte. Er blieb regungslos stehen, bis die Bediensteten das Gepäck abgestellt hatten.

"Lasst mich allein." Die anderen sahen sich unsicher an. "Na los!" fügte er mit Nachdruck hinzu.

Sobald die Tür hinter dem letzten Laufburschen ins Schloss gefallen war, atmete Hermon erschöpft aus und lies sich in den nächsten Stuhl sinken. Er schwitzte wieder. Hastig legte er den Umhang ab und lehnte sich zurück, um für einen Moment die Augen zu schließen und einen klaren Kopf zu bekommen. Er war nicht mehr fähig, irgendetwas zu unternehmen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und lies seinen Gedanken für einige Augenblicke freien Lauf...
« Letzte Änderung: 7.03.2005 | 21:39 von Fleischlego »

Offline Elantil Enbaran

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Re: [Sektor A] – Agora & Arkaden
« Antwort #120 am: 7.03.2005 | 22:00 »
Sir Lars schien ziemlich leicht aufzugeben. Nun auch sie war geübt im ignorieren. Ein interessantes Aussehen konnte er vorweisen. Die Zeit würde zeigen was noch.

"Caballero, ich habe gerade erfahren, das heute noch ein angenehmes Amüsement stattfindet.  Offensichtlich duelliert sich die Mantis mit einem  LiHalan. Wäret Ihr so nett mich zu begleiten? Ich wäre äusserst erfreut." Eventuell wird die Nacht ja doch noch interessant. Zumindest sollte er nicht nur auf dem "Schlachtfeld" so agil sein.

Sie besann sich wieder ihres Auftrages, und ihre Hochstimmung sackte recht schnell herab. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. "Entschuldigt mich nun bitte. Ich werde bis zum Duell in mein Quartier zurück kehren."
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

Elantil Enbaran, danke Enkidi LiHalan http://www.byzantiumsecundus.com/elantil_color.jpg

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor A] – Agora & Arkaden
« Antwort #121 am: 7.03.2005 | 23:16 »
"Nun Barrronesse, natuerrrlich werrde ich Euch gerrne dorthin begleiten. Ich wuensche trrotz derr Unanehmlichkeiten einen vorrtrrrefflichen Abend bis zu unserrem Wiedersehen."
Er verbeugte sich tief, mit einem formvollendeten und absolut natuerlichen wirkenden Schwung seine dunklen Locken voll zur Geltung bringend.
Dann drehte er sich um, wandte sich an einen der niederen Begleiter der Baronesse, um sich die genaue Zeit und Örtlichkeit des Duelles mitteilen zu lassen. Er liess den Lakaien stehen, um dann die Danksagungen dieses windigen Händlers ueber sich ergehen lassen zu muessen.
"Schon gut, werrter Mann, es warr mirr ein Verrgnuegen, nurr eine leichte Uebung. Aberr nun lasst mich in Rruhe weitereinkaufen. Nein, ich wuensche keine Menoket Fingerlinge."
Derr Händler wollte einfach nicht locker lassen.
"Sierrraa Azul Törrtchen? Nun gut, ich schicke einen Dienerrr, derr wird Ihnen mitteilen, wohin Ihr sie schicken könnt."
Der Händlerr hob dienstbeflissen den Damassé-Mantel auf, und bot ihn dem Caballero da. Wortlos nahm Alejandro ihn in einer abwesenden Hadnbewegung entgegen, um dann mit langen eleganten Schritten gleichsam wie ein Vera-Cruz´scher Teufelsrochen sicher durch das Gewuehl zu gleiten.
Welch klebriger Dank! Aber Ruhm und Ehre haben eben auch ihre Schattenseiten dachte Alejandro amuesiert, als er die Spitze der Schlange vor dem Lift ansteuerte.

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #122 am: 7.03.2005 | 23:40 »
"Sektor B - Unterkünfte Ebene 7" liess die angenehm melodische Frauenstimme des Liftes verlauten. Alejandro schritt über die dämpfenden Teppiche. eine Melodie vor sich hinpfeifend. Nachdem er einige der Ecken und lächerlich goldüberbordeten Pseudospiegel passiert hatte,
Immerhin, geben sie gute Schussmöglichkeiten und Winkeleinsichten
kam er vor einem der vertäfelten Schotts mit dem kleinen unauffälligen Messingschild A 04 zum Stehen, zückte seine Codeplastkarte, und steckte sie mit der linken in den Leseschlitz, während die rechte griffbereit in der Nähe des Säbels verharrte. Ein schneller Blick links und rechts, bevor er eintrat. Alles in Ordnung.
Sein Diener sprang auf, und nahm eine Mantelaufnahmehaltung ein.
"Nein, Balthasarrr, ich werrrde gleich wiederr gehen. Wo hat ein Trrrusnikronritter sich hier nieder gelassen?"
"Werter Herr, es logiert ein solcher in 7 A 08 & 09. Weitere sind mir nicht aufgefallen."
"Gut. Begib Dich in die Agorrra, zu Namsos Spezerrreien, err möchte mirr etwas lieferrn. Und bei Pandaros habe ich einige Muster georrrdert."
Alejandro drehte sich wieder um, warf einen Blick in den Gang hinaus, um dann einige Türen abzuschreiten.
A 08 - Gut
Er drückte auf das Läutesymbol.

(edit: Rechtschreibfehlerkorrektur)
« Letzte Änderung: 11.03.2005 | 08:59 von Alejandro Dulcinea »

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #123 am: 8.03.2005 | 00:48 »
Keitaro setzte mehrmals zu einer Antwort an, wurde aber jedes mal von einen abrupten Themawechsel überrascht. Wovon bei allen Heiligen redet sie da? Die Stationswache konnte sich jedenfalls nicht in diesem Sektor befinden - Mendez hatte beim Verlassen des Hangars eine völlig andere Richtung eingeschlagen.

Wir hätten die Inquisition besser nicht erwähnen sollen...

Septimus! Der Lextiusritter blieb unvermittelt stehen, beugte sich zu der Sternfahrerin herab. Sein bislang unverwüstliches Lächeln wich einem ernsteren Gesichtsausdruck.

"Erschütternd... ja."

Doch! Und jetzt erst recht!

"Commander. Es liegt mir fern, Sie unnötig aufzuhalten - ich habe bereits zuviel Ihrer Zeit eigenmächtig für mich in Anspruch genommen. Dennoch..."

Spiegelnde schwarze Augen fixierten Megan, ohne nur einmal zu blinzeln. Im Fusionslicht des Korridors schien es, als würde sich in jedem Auge ein feiner Schriftzug um die Iris ziehen. 4497 by Matsumoto Cybersolutions.

"... ich muss Sie um ein Gespräch bitten. Nicht unbedingt sofort, wenn die Pflicht Sie ruft, aber sobald es möglich ist." Er senkte seine Stimme. "Ich bin hier, weil Septimus um Unterstützung für seine... Freunde... gebeten hat, bezüglich..." Keitaro blickte sich um. Niemand schien zu lauschen, aber... "Sie wissen, worum es geht." Tut sie das? Dann weiß sie mehr, als ich! "Er versuchte sein Möglichstes, die Heilige Inquisition aus dem Spiel zu halten. Ich respektiere seinen Wunsch, und sicherlich wusste der gute Vater, was er tat. Aber ich frage mich, ob er die Situation hier... richtig eingeschätzt hat, als er seine Botschaft verfasste. Der Baron scheint... der Auffassung zu sein, er könne mir die Wahrheit nicht anvertrauen. Er mag seine Gründe haben. Aber wenn ich morgen nicht mehr weiß, als heute, werde ich tun, was ich für richtig halte. Auf der Grundlage meiner Einschätzung, die ich gerade von seiner Lordschaft gewonnen habe. In meiner Eigenschaft als Diener der Kirche. Ich hoffe, Sie verstehen."
« Letzte Änderung: 8.03.2005 | 00:53 von Azzurayelos »

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #124 am: 8.03.2005 | 14:50 »
Die Baronin liess sich ebenfalls nieder und bedeutet Bruder Erlande, dass er beginnen könne.
Hmm, ob dem jungen LiHalan diese Predigt zusagen wird? Eine spannende Frage..., ist ja nur spannend wie sein Herr darauf reagiert. --- Als wir hierher aufbrachen dachte ich nicht, dass alles mit zwei Särgen beginnt... . das Schlimme ist ja nur, dass es von meinem eigentlichen Vorhaben ablenkt und deshalb sogar gut ist. Rahmhorst wuerde sich köstilich darueber amuesieren, aber mir wären meine Männer lebend trotzdem lieber gewesen!
« Letzte Änderung: 11.03.2005 | 12:33 von Elisabeth Hawkwood »
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

"När förändringens vind blåser bygger en del vindskydd medan andra bygger väderkvarnar." Mao Zedong

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