Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55724 mal)

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Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #175 am: 19.03.2005 | 14:15 »
"Nein, rote Vorhänge sind tatsächlich recht uninteressant" Erland musste fast unwillkuerlich zwinkern. "Direkter materielle Zuwendungen bedarf es nicht, werte Baronin, dennoch danke fuer das Angebot. Vielleicht könntet Ihr uns ein wenig ueber Eure Begegnungen erzählen, fuer das Archiv, sozusagen...
Ich freue mich auf unser theologisches Gespräch, Baronin."
Erwartungsvoll schaute er sie freundlich hinter seinen dicken Brillengläsern hervor an, offenbar auf das "Entlassungszeichen" wartend. Sie gab ihm einen Wink.
"Ich wunesche Euch einen erholsamen Abend und eine Nacht unter dem Segen des Allschöpfers."
Ob sie wohl zu dieser lächerlichen Zurschaustellung der Eitelkeiten names Duell geht?

Bruder Erland verbeugte sich, und schritt dann die Bank entlang auf den LiHalan Knappen Aus den Augenwinkeln registrierte er eine weitere Gestalt, die sich im Eingang herumdrueckte.
Noch ein peinlich korrekt gekleideter LiHalan Diener. Bei St. Hombor, die Rätsel dieser Vorgänge hier werden seltsamer und seltsamer?
 
Er deutete ein kurzes Nicken an, und fragte dann im passenden Tonfall
"Mein Sohn, könnte ein vertrauliches Gespräch Euch vielleicht helfen? Oder kann ich anders dienlich sein?" 

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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #176 am: 19.03.2005 | 15:03 »
Die Worte, die zwischen Bruder Erland und der Hawkwood gewechselt wurden, drangen nur wie ein unmoduliertes Raunen in den hintern Teil der Kapelle, doch Itaru beobachtete das Mienenspiel der beiden. Offensichtlich schien der Lady der Tod der beiden Crewmen nicht sonderlich nachzugehen, denn ein, zweimal huschte ein amüsiertes Lächeln über ihre Züge, das von dem Eskatonier erwiedert wurde. So war das nun einmal. Diener und Untergebene kamen und gingen. Sie waren ersetzbar.
Itaru senkte gebührend den Kopf, als die an ihm vorbei schritt und die Kapelle verließ.

Der Eskatonier kam auf ihn zu und er begrüßte ihn mit einem neuerlichen Kopfnicken.
"Bruder Erland. Ich..."

Erst jetzt bemerkte er, dass eine weitere Person die Kapelle betreten hatte und Itarus Wangen erröteten, als hätte man ihn bei etwas Verbotenem erwischt. Er entschied sich, den Li Halan-Bediensteten erst einmal zu ignorieren und konzentrierte sich voll auf das bleiche Gesicht vor ihm. Mit gesenkter Stimme fuhr er fort.

"...wenn es Eure Zeit erlaubt würde ich gerne unter vier Augen mit Euch sprechen. Vater Valentinian war nicht anzutreffen." Den letzten Satz fügte er hinzu, als wäre es eine Entschuldigung.

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #177 am: 19.03.2005 | 15:33 »
Jetzt wurde es interessant.
Jack schürzte die Lippen und schob den Unterkiefer leicht nach vorne, als würde er intensiv nachdenken. Was er aber nicht tat. Er beobachtete Megans Gesicht. Die feinen Veränderungen in ihrer Mimik, das Tasten ihrer dunklen Augen, die sonst sanft, jetzt aber sehr wachsam waren. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, klemmte sie hinters Ohr und pustete blaugrauen Rauch in seine Richtung. 

"Oh, ich kennen hier einige Leute, die sich sehr für verbotene Dinge interessieren." Aber mit denen wollte er eigentlich nicht mehr als nötig zu tun haben. Trotzdem, eine Option.

Der Commander blieb hartnäckig, was Jack immer mehr zur Ansicht brachte, dass der Inhalt seiner Tasche etwas wirklich besonderes sein musste. Nur fuhr sie jetzt mit einem Argument auf, das ihr kein Artefakthändler, Engineer oder sonstwer auf der Station streitig machen konnte.

"Co-Pilot? Auf der Azara?" Seine Augen leuchteten, und das Haus am Strand verpuffte. Eimal so ein Schiff durch einen Asteroidengürtel fliegen. Die Barnett-Schleife mit ausgeschalteten Gravitations-Spulen. Auf dem Sonnenwind surfen. Wo muss ich unterschreiben.

"Wo muss ich... äh, ich meine...darüber muss ich nachdenken, Commander. Aber sicherlich ein... sehr gutes Angebot, danke." Er grinste über beide Ohren.

"Na gut, ich würde mal vorschlagen, ich behalte das Teil noch ein Weilchen und räume Ihnen.. sagen wir das Erst-Angebotsrecht ein." Er zwinkerte. "Und wenn der Preis passt, haben wir einen Deal. Einverstanden?"

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #178 am: 19.03.2005 | 15:41 »
Während Commander Lindsey und Jack Hawkins noch in ihr Gespräch vertieft waren, betrat ein in eine schlichte beige-violette Livree gekleideter Diener das Frozen Sunset und sah sich suchend um. An der Bar erblickte er, weswegen er gekommen war und schritt eilig auf Commander Lindsey zu. Der junge Mann verharrte einen Augenblick, wartete, weil er das Gespräch nicht unterbrechen wollte, verneigte sich dann aber dienstbewusst.

"Commander Lindsey, Meister Darius schickt mich. Er bittet Sie, ihn umgehend aufzusuchen." Der Diener legte alle ihm mögliche Authorität und Dringlichkeit in das Wort und sah Megan auffordernd an.

Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #179 am: 19.03.2005 | 17:20 »
"Fuer ein solches Gespräch stelle ich mich natuerlich gerne zur Verfuegung, wenn Vater Valentinian nicht ...verfuegbar ist"
Bruder Erlands Zuege nahmen einen sehr nachdenklichen Ausdruck an, "...was...unerquicklich ist."
Fast hätte er sich in den Worten vergriffen.
"Ich möchte natuerlich nicht...mir sozusagen anmassen, des Vaters Aufgabenbereich zu verletzen."
Willst Du wirklich bei einem Eskanotiker beichten, oder sollst Du fuer Deinen Herrn etwas erkunden - Nein, er wirkt definitiv..verloren
"Aber es scheint mir fast, dass Ihr dieses Gespräch möglichst bald fuehren wollt?"

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Alfons V. von Aragonien

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #180 am: 19.03.2005 | 17:25 »
Itaru senkte die Augen und nickte nur.

Offline Azzu

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #181 am: 19.03.2005 | 18:03 »
Arion verneigte sich respektvoll in Richtung des jungen Li Halan, als dessen Blick auf ihn viel, und lachte leise in seinen ergrauten Bart, als die Geste nicht erwidert wurde. Ich würde hier auch nicht gesehen werden wollen, wenn ich noch einen Ruf zu verlieren hätte. Auch den Priester bedachte er mit einer Verbeugung - es handelte sich immerhin um einen Mann der Kirche, mochten seine Lehren auch noch so verquer und fehlgeleitet sein. Der Eskatonier ging zielstrebig auf den jungen Li Halan zu und bekräftigte damit Arions Vermutungen: Der Junge musste zu Lord Enkidis Gefolge gehören! Zumindest hatte Taurus erwähnt, dass der Baron versucht hatte, Kontakt mit einem Eskatonier an Bord aufzunehmen.

Nachdem er keine Möglichkeit sah, das Gespräch unauffällig zu belauschen - obwohl er ignoriert wurde, war er doch gesehen worden - hätte er diesen unseeligen Ort gerne sofort wieder verlassen. Es widersprach jedoch seinen Prinzipien, eine Kirche zu betreten, nur um diese zu besichtigen - eine Unart, die so mancher Angehöriger des Adels zu pflegen schien, insbesondere außerhalb des Hauses Li Halan. Er würde also einen Teil seiner Gebete hier sprechen müssen, so sehr es ihm auch widerstrebte. Etwas zögerlich bewegte er sich auf den Altar zu.

Offline Megan

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #182 am: 20.03.2005 | 14:14 »
Das hatte gesessen. Megan verkniff sich ein Grinsen. Sternfahrer erwischte man immernoch am besten mit einem guten Schiff.

"Fein, Hawkins, dann lassen Sie das Ding in der Tasche und holen es nicht wieder raus, ehe wir einen Preis haben, der Ihnen zusagt? Ehrlich Jack, Sie sollten dieses Teil wirklich geheim halten, sonst kommen Sie in Teufels Küche."

Ein ehrlich besorgter Ausdruck huschte über ihre Züge und ihr Tonfall war ungewöhnlich ernst geworden. Eigentlich hatte sie gar nicht so stark reagieren wollen, aber er durfte diese Sache auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Erstaunlich - dass er es bis hierher geschafft hatte grenzte fast an ein Wunder. Andererseits war er wohl die Person, bei der man einen solchen Gegenstand am wenigsten erwartete.

Sie schrak fast zusammen, als der Diener - Jakob - sie plötzlich ansprach, und ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit aufgrund der Art, wie er die Botschaft überbrachte. Allein die Tatsache, dass er in Darius und nicht in Enkidis Namen kam war ließ sie aufhorchen, aber vor Jack wollte sie nicht weiter nachfragen, das hätte sich nicht gut gemacht.

"Ja, ich komme."

Jack erntete einen entschuldigenden Blick.

"Na immerhin haben wir es bis zum Drink geschafft." Bedauernd betrachtete sie ihren noch halbvollen Dead Symbiont und nahm einen letzten tiefen Zug, was mehr an ein "Mut antrinken" erinnerte. Dann bedeutete sie dem Wirt, dass sie zahlen wolle.

"Wir sehen uns, Jack. Wo kann ich sie treffen?"

Sie tauschten Unterkunftnummern aus, dann folgte Megan mit hängenden Schultern aber eiligen Schrittes, dem unterdrückt ungeduldig an der Tür wartenden Diener in Richtung der Quartiere.


» Ortswechsel zu Sektor B
« Letzte Änderung: 8.05.2005 | 18:00 von Enkidi Li Halan »

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #183 am: 20.03.2005 | 15:12 »
Quartier von Baron Enkidi Li Halan

Er hatte sich größte Mühe gegeben, alles in Ordnung zu bringen. Die Räume lagen nun still und unberührt da, als hätte sie nie ein Mensch betreten. Der Besuch, den er erwartete, sollte nicht sofort Verdacht schöpfen.
Das Mädchen war noch immer ein Problem. Er hatte sie nicht fortschaffen können, weil sie noch immer nicht bei Besinnung war. Sie von den Quartieren durch die halbe Station tragen zu lassen, war unmöglich– zu viele Blicke, zu viele Fragen. Sie musste schon selbst laufen können, also hatte er das Zimmer, in dem sie lag abgesperrt. Nicht ohne sich vorher noch einmal über ihren Zustand zu vergewissern. Aber sie würde wohl noch einige Stunden brauchen. Keine Störung zu erwarten.

Nun ging Darius langsam im Quartier auf und ab und wartete, quälende Minuten, die nur widerwillig verstrichen. Immer wieder viel sein Blick auf die Tür, die unüberwindbar zwischen ihm und seinem Herrn lag. Was würden sie dahinter vorfinden?

Das Zischen des Schotts erlöste ihn aus seinen Gedanken und sein Gesicht erhellte sich. Commander Lindsey betrat hinter Jakob das Quartier und ihrem Gesichtsausdruck nach erwartete sie nichts gutes. Darius gab Jakob ein Zeichen und er zog sich zurück. 

"Commander." Darius verbeugte sich rasch und legte seine Hand auf ihren Arm, zog sie sanft, aber bestimmt in Richtung des versiegelten Schotts.
"Der Baron hat sich...eingeschlossen. Ich habe mehrmals versucht, ihn zu rufen, aber er reagierte nicht." Sein graues Gesicht zeigte noch mehr Falten als sonst.

Darius Stimme senkte sich zu einem Flüstern.
"Etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu, Commander. Ich habe... nach Vater Valentinian geschickt. Er wird in wenigen Minuten hier sein. Bis dahin würde ich Sie bitten das Schott... Sie wissen schon – zu überbrücken." Seine dunklen Augen musterten sie entschlossen.
 

Denize Noy

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #184 am: 20.03.2005 | 18:49 »
Ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Kehle, als Denize am frühen Abend endlich mit dem Strom von  Bauern und Handwerkern aus dem Pilgerschiff gespült wurde. Die metallisch schmeckende Stationsluft kam ihr nach der Stickigkeit des Schiffsbauches beinahe vor wie Planetenluft nach einem  Frühlingsregen. Zumindest redete sie sich das ein.

Mit einem  Sprung von der Seite der Rampe befreite sie sich aus dem Gedränge. Dicht hinter ihr landete ein drahtiger Ukar in  verwaschenem Schwarz, der daraufhin einen abschätzigen Blick über die ersten Ausläufer Bazaars warf. Einladende Stahlträger und der heimelige Staub aus Partikeln abgeblätterter Farbe und feinem Flugrost, der die Atemluft mit wertvollem Eisen anreicherte, begrüßten ihn.
Denize  war dieser Anblick entweder so vertraut, dass sie ihn nicht wahrnahm oder er musste ihr trotz aller Trostlosigkeit gewisse Heimatgefühle entlocken, so freudig, wie sie ihren Alien-Kumpanen anlächelte.

"Monn, willkommen auf Bazaar." Mit einer allumfassenden, theatralischen Geste deutete die Scraverin eine Verbeugung an.  "Hier, auf diesem wundervollen Gebilde aus Metall und Mut, Geschäftsgeist und Größenwahn bin ich aufgewachsen. Alles, was du an mir hassen oder lieben magst, hat mit Sicherheit hier seinen Ursprung. Darf ich dich auf einen Drink einladen? Die Kneipen sind die mit Abstand wichtigste Sehenswürdigkeit hier."  Die skeptisch hochgezogene Augenbraue des Ukar ignorierte sie nach Kräften.

Schon seit vielen Monaten hatte Monn seine Begleiterin nicht mehr so gutgelaunt erlebt. Für gewöhnlich war sie ihm an Schweigsamkeit ebenbürtig und ganz allgemein wesentlich bedächtiger als er.  Da er weder etwas gegen Alkohol einzuwenden hatte, noch ihre Stimmung trüben mochte, nickte er knapp und deutete mit schiefem Grinsen an, dass sie als Ortskundige vorgehen möge.
« Letzte Änderung: 20.03.2005 | 22:26 von Denize Noy »

Bazaar

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #185 am: 20.03.2005 | 19:47 »
Der Sprung von der Rampe hatte sie zwar aus der vorwärts drängenden Herde befreit, aber durch die Absperrungen der Zollbehörde mussten sie sich trotzdem noch fädeln. Das Gedränge war fast beängstigend. Es mussten zwei oder drei Schiffe gleichzeitig angelegt haben. Eine flackernde Leuchttafel über ihren Köpfen bestätigte es; die letzten Linienflüge des heutigen Tages.
Die Halle war erfüllt von hundertstimmigen Stimmengewirr, das immer wieder von Lautsprecheransagen durchschnitten wurde.

Die Schlange vor Denize und Monn bewegte sich zäh, Schritt um Schritt, vorwärts. Bleichgesichtige Pilger hatten sich neben ihnen vor einem weiteren Schalter eingereiht, und Denize entgingen nicht die skeptischen und teilweise unverhohlen angsterfüllten Blicke, die man dem Ukar an ihrer Seite zuwarf. Eine ältere Frau machte gar das Zeichen des Sprungtores und wandte sich hastig ab.

Der Zollbeamte, der sich ihnen zuwandte, verzog hingegen keine Miene. Vermutlich hätte ihn nicht einmal die Ankunft eines Vau-Botschafters aus seiner Lethargie geholt. Er hatte ein schmales, kantiges Gesicht mit tiefliegenden kleinen Augen und langen Zähnen, die an ein Frettchen erinnerten.

"Guten Tag. Willkommen auf Bazaar", wiederholte er, wie hunderte, tausende Male zuvor. "Zollkontrolle. Diese Station unterliegt imperialem Recht. Woher kommen Sie, zu welchem Zweck sind sie hier, führen sie zollpflichtige Waren mit sich, unterliegen Sie einem kirchlichen Bann." Die Spitze des Datenstifts verharrte kurz über dem Pad, als er den Ukar erblickte.
"Gehört der zu Ihnen?" fragte er mit einem deutenden Nicken in Monns Richtung. "Sie brauchen eine Sondergenehmigung, wenn Sie einen Ukar einführen. Und einen Schrieb von der Krankenstation. Sonst muss er in Quarantäne."

(posting by Enkidi Li Halan)

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #186 am: 20.03.2005 | 19:52 »
Seine Arme und Schultern brannten wie Feuer. Das schwere Zweihandschwert entglitt nur deshalb nicht seinen Fingern, weil seine Hände sich schmerzhaft um das Griffstück verkrampft hatten. Schwerfällig hob er die Waffe, schwang sie wie eine Keule, zerschmetterte eine weitere Gestalt in schwarz-grüner Uniform.

Es waren Tausende. Heute morgen noch hätte niemand geglaubt, dass die Mantis so schnell eine Armee dieser Größe auf Kish landen könnte. Aber die Decados hatten nicht gewartet, bis sie genug Soldaten beisammen hatten. Einfache Bauern stecken in den Uniformen, ohne jede Ausbildung und Kampferfahrung. Er hatte beim Feind Hautfarben und Gesichtszüge von Kish und Malignatius ausgemacht, und auch andere, die er nicht zuordnen konnte. Für manche hatten nicht einmal die Waffen gereicht, sie waren mit Holzknüppeln oder mit bloßen Händen auf das Schlachtfeld gerannt.

Ein weiter Zweihandschlag, ein weiter Schritt Bodengewinn für die Siebte Kompanie. Ein roter Schleier lag über seinen Augen, durch den er keine Menschen vor sich sah, sondern Hindernisse. Keine angsterfüllten Blicke, sondern unmenschliche Fratzen. Kugeln prallten von seiner Rüstung ab; er bemerkte sie kaum.

Die Bauern erfüllten ihren Zweck: Sie starben. Erkauften dadurch der anrückenden Artillerie wertvolle Zeit, jedes Leben einige weitere Sekunden. Der Angriff hatte das IV. Regiment in seinem Feldlager bei St. Kaori-Schild-des-Westens völlig überrascht, die einzelnen Kompanien überspült von schwarz-grünen Wogen. Er hörte eine verzerrte Stimme in seinem Ohr - sein Squawker - aber er konnte sie nicht verstehen. Für eine Strategie war es ohnehin schon zu spät. Die IV. musste bis zu den Artilleriepanzern durchbrechen, oder die Kathedrale und die Stadt waren verloren.

Blut spritze auf seine Rüstung, färbte die braun-grau gemusterte Oberfläche glänzend schwarz. Links und rechts konnte er die fragenden Blicke seiner Männer sehen. Eingekreist. "Weiter! Weiter!" Sein heiserer Befehl hallte über das Schlachtfeld. Fast geschafft! Durch die schwarz-grünen Leiber der Mantis-Soldaten konnte er bereits freies Feld sehen. Ein paar Feinde warfen die Waffen weg und rannten, als sie ihn heranstürmen sahen. Andere erstarrten, standen im Weg, wurden Opfer seiner Klinge.

Ein Lichtblitz, dann ein ohrenbetäubender Knall. Die Druckwelle riss ihn fast zu Boden. Die Artillerie der Mantis feuerte auf das Schlachtfeld, zerfetzte Angreifer wie Verteidiger. "Vorwärts!" Die Zeit wurde knapp. Ein weiteres Rauschen in seinem Ohr. Diesmal konnte er sehen, was gemeldet wurde: Die 2. Gruppe war durchgebrochen, rannte die Hügel hinauf, auf die Artilleriestellungen zu. Die anderen fassten neuen Mut, kämpften sich entschlossen durch die letzen Meter. Er spuckte einen Batzen zähflüssigen Speichel aus, hob dann erneut sein Schwert zum letzen Schlag.

Schrilles Pfeifen. Licht. Dann ein Donnerhall. Er Hörte sich selbst schreien, spürte die Hitze der Explosion seine Haut verbrennen, fühlte, wie ihm das Fleisch von den Knochen gerissen wurde. Dann, nichts mehr.


Keitaro riss die Augen auf, sein Körper in kaltem Schweiß gebadet. Er versuchte, sich aufzurichten, aber sein Körper gehorchte nicht. Die Deckenbemalung tanzte verschwommen vor seinen Augen. Was ist... wo... Sein Kopf war schwer, so schwer...


Er erwachte.

Stille. Nur sein Herzschlag.

Ein Aufwallen von Panik. Ich bin gestorben! Er konnte seinen Körper nicht fühlen.

Doch.

Da war ein Körper. Arme. Beine. Taub, aber er konnte sie spüren.

Wo bin ich?

Er tastete mit seinen Fingern. Narben überall. Aber nichts fehlte. Seine Bewegungen waren schwer, wie... unter Wasser! Erneut Panik. Er versuchte zu atmen, aber er fühlte seine Lungen nicht.

Seine Hände stießen auf Widerstand. Glatt. Wie Glas. Auf allen Seiten. Gefangen!

Er öffnete die Augen. Doch er hatte keine. Ich bin blind!

Entsetzen ergriff von ihm Besitz. Verzweifelt stemmte er sich gegen sein Gefängnis.

Plötzlich war der Druck verschwunden. Bersten von Glas. Rauschen von Wasser. Kälte umfing ihn. Er fiel, landete unsanft.

Schmerzen. Sein ganzer Körper war eine einzige Wunde. Er krümmte sich zusammen, schrie. Um sich herum hörte er aufgeregte Stimmen. Hände packten ihn, versuchten, ihn hoch zu zerren. Panik! Er schlug um sich. Schmerzensschreie, diesmal nicht seine.

Ruhig bleiben. Diese Menschen wollen uns heilen... Er erstarrte. Wer ist da?

Erneut fühlte er Berührungen. Nadeln durchdrangen seine Haut. Er fühlte, wie sich Taubheit in seinem Körper ausbreitete.

Fürchte dich nicht. Die Schmerzen werden sich bald legen... schlaf jetzt... wenn du aufwachst, werden wir eins sein.


Keitaro wälzte sich herum, versuchte erneut, aufzustehen. Noch nie hatte er sich so schwach gefühlt. Ihm gelang ein Schritt aus dem Bett, aber sofort wurde er von einem Schwindelgefühl erfasst. Er erinnerte sich nicht, sich schlafen gelegt zu haben. Gift! Aber wer... Er taumelte. Der Boden schien auf einmal so nah zu sein... Das Old India! Sie hat uns vergiftet! Mit einem dumpfen Schlag prallte er auf, blieb regungslos liegen.


Von ferne schien ihn eine Stimme zu rufen. Er konnte die Sprache nicht verstehen, wurde aber wie durch Zauberhand zu der Quelle des Singsangs hingezogen. Kalte, nicht menschliche Worte, wie aus einer anderen Welt. Seine Umgebung war seltsam verschwommen, wie mit grauen Schlieren durchzogen. Ein Turmzimmer. Draußen tobte der Schneesturm. Feuer prasselte im Kamin, aber er fühlte die Wärme nicht. "Komm zu mir, Evandi Li Halan. Ich rufe dich!" Die Worte rissen an ihm, zwangen ihn mit eiskalten Ketten auf den Turmbewohner zu. "Komm zu mir... ich habe viele Fragen." Ein Paar schwarzer Augen tauchte vor ihm auf, schien sich um ihn zu drehen. Er versuchte, zu entkommen, aber die Blicke durchbohrten ihn, griffen nach seiner Seele...


Keitaro schrie, starr vor Entsetzen. Und erwachte.
« Letzte Änderung: 20.03.2005 | 19:55 von Azzurayelos »

Denize Noy

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #187 am: 20.03.2005 | 20:34 »
Meine Güte, wie ich die Typen hasse.

"Madoc. Durchreise. Nichts zu verzollen," leierte Denize herunter.
"Nein. Ja." Mit dem Daumen deutete sie auf den Ukar. "Das is Genin Monn... von der Gilde der Scraver. Wir sind in gemeinsamem Auftrag unterwegs. Hier haben Sie die Dokumente. "

Lässig schob sie dem Zollbeamten zwei abgegriffene Zettel zu. Der Dreck, den viele Finger darauf hinterlassen hatten, ließ das Wasserzeichen der Gilde deutlich hervortreten. Sie feixte, als sie die Enttäuschung wahrnahm, die das Gesicht des Mannes überzog. Verschleudern müssen wir unser Geld nicht, mein Freund.
Monns Miene blieb völlig ausdruckslos.

Denize vermutete, den Frettchen-Kerl von früher zu kennen. Obwohl er doppelt so alt aussah, war er nur ein Jahr älter als sie. Traurige Figur. Charles oder so. Uninteressant.
« Letzte Änderung: 20.03.2005 | 22:34 von Denize Noy »

Bazaar

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #188 am: 20.03.2005 | 20:42 »
Der Zollbeamte überflog ihre Papiere, nickte dann und füllte ein Dokument auf dem Datenpad aus.
"In Ordnung. Willkommen auf Bazaar. Die Zollgebühr wird Ihnen entsprechend des allgemeinen Imperialen Katalogs in Rechnung gestellt." Er übergab Denize einen Passierschein und winkte sie durch.


(posting by Enkidi Li Halan)

Denize Noy

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #189 am: 20.03.2005 | 22:01 »
Im Frozen Sunset

Zu guter letzt waren Monn und Denize doch noch dem Getümmel der Andockbucht entkomnen und steuerten nun in den vergleichsweise ruhigen Gefilden des Vergnügunsviertels auf die beste Cocktailbar der ganzen Station zu, um zur Feier des Tages ihr frisch verdientes Geld dem Alkohol zu opfern. Zweifelnd blickte die braunhaarige Frau auf das Schild über ihren Köpfen.

Frozen Sunset heißt der Laden jetzt? Hoffentlich steht da noch Harry hinter der Theke... Ja. Dem Herrn sei Dank.  "Hi Harold. Lang nicht mehr gesehen."

Der Barkeeper, ein hagerer Schwarzer - auffällige rote Brille, schwarzer Anzug, offener Hemdkragen, Kette aus winzigen Sprungtorgliedern eng um den Hals liegend - drehte sich erstaunt um, als er eine bekannte Stimme vernahm, die er nicht sofort einordnen konnte. Schneeweiße Zähne kamen in seinem breiten Lächeln zum Vorschein, als er die Tochter seines früheren Chefs erkannte.

"Denize! Isch meine, Miss Noy! Oh Maaann, was für ne Freude, disch, äh, Sie mal wieder zu sehen!"
Auch der Ukar erntete ein warmes Lächeln. "Mister...Maaann, Miss Noy! Wie geht's Ihnen? Was treibt Sie in die alte Heimat? Was wollen Sie trinken?"

"Hey, du hast dich kein Stück verändert, Harold. Ich freu mich auch. Das is mein Kumpel Monn. Und bleib um Himmels Willen beim Du. Bin doch keine Fremde. Kannst du uns was empfehlen?"

Unter heftigem Nicken griff der Barmann nach Handschuhen und mehreren Flaschen und mixte in haarsträubender Geschwindigkeit zwei grellgrüne Cocktails. Erst als er die schlanken Gläser vor seinen Gästen abgestellt hatte, zog er die Handschuhe wieder aus. Kalter Dampf kräuselte sich über den Getränken und in der Flüssigkeit bildeten sich rosa Schlieren.   
"Uuuuuh," kommentierte Denize Harrys Tätigkeit, als sie in dem Cocktail seine berüchtigte Kreation >Kossack Slayer< erkannte. Man musste warten, bis es fest wie ein Pudding war, damit es seine volle Wirkung entfaltete.  Als Monn nach dem ersten Löffel scharf die Luft einzog, nickte sie Harold anerkennend zu und kostete sehr vorsichtig. Trotzdem traten ihr die Tränen in die Augen.
« Letzte Änderung: 24.03.2005 | 20:02 von Denize Noy »

Offline Azzu

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #190 am: 21.03.2005 | 10:00 »
Er sprach ein kurzes Gebet, erhob sich dann wieder, seinen graues Haupt irritiert schüttelnd. Sein Blick glitt noch einmal über die rußgeschwärzten Gesichter der Heiligen, die rissigen Malereien, die verblichenen Intarsien. Dieser Ort, ob nun dem Eskaton geweiht, oder nicht, war einer Kapelle der Universellen Kirche nicht würdig! Ein Problem, das sich lösen ließ. Ein schelmisches Lächeln wanderte kurz über seine Lippen, dann trat Arion auf eine der Gebetsbänke zu; er benötigte eine Schreibunterlage. Aus einer der unzähligen Falten seiner Gewänder zog er einen Füllfederhalter, in einer anderen fand er nach kurzem Suchen die Gildenwechsel. Die kunstvolle Unterschrift eines geübten Kalligraphen, Bischof Quints Bhaskar, zierte jedes Schreiben. Darunter das Namenszeichen von Keitaro Evandi Li Halan, weniger aufwändig, doch ebenso Präzise, die Schrift eines Schwertkämpfers. Seine Exzellenz wäre sicherlich in Ohnmacht gefallen, hätte Bhaskar geahnt, dass Taurus seinem Diener die Blankowechsel unterschrieben anvertraut hatte. Leise lachend setzte Arion den Betrag und als Empfänger die Kirchengemeinde auf Bazaar ein. Es war kaum eine echte Veruntreuung, die er da beging - die mächtige Diözese des Bischofs konnte durchaus einen Beitrag zum Wohle der Gläubigen hier draußen in der Dunkelheit leisten.

Er stand auf, grüßte die Dame des Hauses Hawkwood mit einer tiefen Verbeugung, ging dann schnellen Schrittes in Richtung Ausgang. Als er den Eskatonier und den jungen Li Halan passierte, drückte er dem verdutzten Priester den Wechsel in die Hand, ohne stehen zu bleiben. Er wollte dem armen Kerl den Grund für die Spende nicht auch noch erläutern müssen. Kurz bevor er die Kapelle verließ, drehte er sich noch einmal um und verneigte sich vor den beiden Männern. Nur Augenblicke später befand er sich schon zurück auf dem Korridor, auf dem Weg zu den Quartieren seines Herrn.
« Letzte Änderung: 21.03.2005 | 10:05 von Azzurayelos »

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #191 am: 21.03.2005 | 10:56 »
Nachdem sie Bruder Erland dankend entlassen hatte, schritt sie auf den Altar zu, um noch ein paar Gebete allein und in der Stille zu beten. Ihre Vorbereitungen fuer das Duell waren fast alle getroffen, sie wuerde sich dort in jedem Falle rechtzeitig einfinden. wichtiger war ihr nun erst einmal der Abschied, noch einmal persönlich und in der Stille. Sie versuchte beiden Mänenrn gleichermassen in ihren Gebeten gerecht zu werden, doch Lieutenant Rahmhorst hatte ihr als rechte Hand nun einmal näher gestanden als Waters, sie kannte ihn länger und besser, auch wenn ihr Waters durch seine Art als Ruhepol in der Mannschaft immer wichtig gewesen war. Es war doch eine andere Beziehung gewesen.
Nach einiger Zeit des stillen Betens und Gedenkens erhob sie sich wieder. Ein wenig verwundert blickte sie dem davoneilenden LiHalan Dienstboten nach.
Ist hier irgendwo ein Nest von denen? Und ich dachte eigentlich sie sind so fuerchterlich unerfreut ueber die Anerkennung der Eskatoniker? Oder hängt es weniger mit den Eskatonikern und mehr mit Bruder Erland zusammen? Sehr merkwuerdig.

Vor der Kapelle wartete Sophia auf sie: "Mylady, verzeiht, aber es wird Zeit, ich nehme an Ihr wollt die Kleidung wechseln?"
"Das will ich in der Tat, aber die Zeit wird reichen, keine Sorge."
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

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Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #192 am: 21.03.2005 | 12:15 »
Als sich die Tuer zu ihrem Quartier mit einem leisen Zischen schloss bemerkte sie erfreut, dass Larsson bereits da und bereit war. Fröhlich grinste er sie an, wie ein kleiner Junger, auch wenn das die dunklen Ringe unter seinen Augen und die hinter dem Grinsen liegende Traurigkeit nicht ganz verbergen konnte.
Er hat seit seinem ersten Tag unter Rahmhorst gearbeitet und Waters war einer seiner besten Freunde. Vielleicht ganz gut, wenn er nun etwas Ablenkung hat... .
Respektvoll verbeugte er sich: "Mylady, Rugevo und Seiler sind auf ihren Posten. Es gab einiges hin und her bei den Decados, anscheinend hat dieser Hauptmann einen Zusammenbruch erlitten. Er erhilet eine Nachricht von einem Amaltheaner, kurz darauf war er in seinem Quartier und begann zu toben, bis der Graf schliesslich zu ihm ging. Aber mehr konnten wir nicht herausfinden. - Wie gewuenscht bin ich unbewaffnet."
- "Gut, ich werde in Kuerze fertig sein, wir wollen weder zu frueh, noch zu spät erscheinen. - Sophia?"
Sophia folgte ihr ins Ankleidezimmer und begann sofort routiniert ihre Haare zu lösen und eine neue, elegantere Frisur zu flechten, die sie mit einem einfachen silberfarbenen Stirnreifbefestigte. Dann wandte sie sich den Kleiderschränken zu: "Mylady, ich nehme an,Ihr wuenscht das Modell Eisprinzessin?" Ein feines Lächeln glitt ueber ihre Zuege.
- "Genau das, es ist doch ein nettes Thema fuer diese Nacht." Ein zynisches Lächeln glitt ueber das Gesicht der Baronin während sie auf das hellblaue Kleid blickte, das Sophia gerade auf dem Bett ausbreitete. Sie hatte es lange nicht angehabt, auch wenn es schon immer zu ihren liebsten Kleidern gehört hatte. Hellblaue Seide, der Rock war mit Eiskristallen aus kleinen Edelsteinen bestickt, der passende Umhang trug das Wappen in Silber, vollendet wurde es durch einen dunkelblauen Guertel mit silberner Schnalle. einfacher Schnitt, aber elegant und teuer, es betonte ihre perfekte Figur und liess ihr dunkles Haar besser zur Geltung kommen.
Während Sophia sie geschickt und schnell ankleidete wanderten ihre Gedanken zur Predigt zurueck. Wieviel erzähle ich Bruder Erland?
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The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #193 am: 21.03.2005 | 13:53 »
Der Graf deaktivierte diie Drahtklinge. Blieb stehen, verharrte in der Position. Dann hob er den Kopf: "Um einiger Münzen hat sie es gewagt, den Hawkwood Informationen zuzuspielen", erklärte er -  im Nachhinein - den Tod der Dienerin. Die Kreatur hatte gefragt, warum sie die Strafe ereilte. "Ich schätze das nicht."

Er ließ sich in den Mantel helfen, der wie aus eigenem Willen belebt schien - die Fasern reagierten auf die leisesten Schwankungen seiner Stimmung, jede ein wenig anders. Der Mantel wirkte wie ein lebendiges Wesen. Der Graf hob die Kaputze über den Kopf. "Wenn die Hawkwood auch nur erfährt, was der geringste Hund unter euch zuletzt gegessen hat, werde ich alle hinrichten lassen", murmelte der Graf, sah, daß die Diener verstanden hatten.

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #194 am: 21.03.2005 | 15:09 »
Quartier von Baron Enkidi Li Halan

Entgeistert starrte die Sternfahrerin den Diener an, dann befreite sie sich von seinem Griff.

"Was?" brachte sie immernoch fassungslos hervor und merkte, wie sie sich am Rande der Hysterie bewegte.

"Darius, bei allen Heiligen! Du hast einen orthodoxen Priester rufen lassen? Einen orthodoxen Priester? Einen Priester? Bist Du noch bei Verstand? Hat Dir ein Dämon das ins Ohr geflüstert? Hat Dich das Cadavus-Fieber befallen? Haben wir gottverdammtnochmal zuviel Zeit zwischen den Sternen verbracht?

Und was zur Hölle erhoffst Du Dir von einem verdammten orthodoxen Priester? Was? Sag es mir?"

Megan war laut geworden und der Diener hatte sie noch nie so aufgebracht gesehen. Sie war temperamentvoll, doch meistens ließ sie ihre Launen nicht gerade an ihm oder vor seiner Nase aus. Der Baron hätte das mißbilligt, soviel war ihm klar. Umso mehr erschrak er.

"Natürlich ein orthodoxer Priester - Commander - er wird dem Baron helfen können... vielleicht ein Exorzismus oder..." verteidigte er sich verzweifelt, doch sie fuhr ihm mit schneidender Stimme ins Wort.

"So, ein Exorzismus, ja? Schalt Dein elendes Hirn ein, Darius!"

Sie schlug den Kopf zurück und fuhr sich durch die Haare, dann über das Gesicht. Darius rang um Fassung und bekreuzigte sich rasch, angesichts der Flucheskapaden. Er war es nicht gewohnt, beleidigt zu werden.

"Commander! Ich muss darauf hinweisen, dass sich der Baron außerordentlich merkwürdig verhält. Er..."

Mit einem dumpfen Knall prallte ihre Hand gegen das Panoramafenster, wo sie, den gesamten Körper in Schräglage stützend verharrte. Dann wandte die Sternfahrerin den Kopf und aus ihren Augen war jede Liebenswürdigkeit gewichen.

"Darius, Du wirst jetzt zu dem Schott gehen und diesen verd.. - diesen Priester abwimmeln. Wie ist mir egal. Lass Deine Kreativität spielen aber schick ihn um Himmels willen fort. Für Deinen Herrn gibt es keinen Exorzismus..."

Ihr düsterer Blick fixierte ihn, als sie fast flüsterte.

"...höchstens den Scheiterhaufen...

Willst Du das, Darius? Willst Du Deinen Herrn brennen sehen?"

Der Diener wankte leicht. Er hatte etwas erwidern wollen, doch ihr letzter Satz brachte seinen Widerstand zum Einfall. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Dann nickte er knapp, wandte sich um und schritt mechanisch Richtung Eingangsschott.

Megan richtete sich gequält auf und trat an Enkidis Schleuse. Mit Daumen und Zeigefinger hielt sie zwei Knöpfe gedrückt, während die andere Hand einen Knopf in kurzen Abständen hintereinander betätigte.

Ein leises Piepen ertönte und das Schott glitt auf.
« Letzte Änderung: 21.03.2005 | 20:19 von Megan »

Offline Megan

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #195 am: 21.03.2005 | 19:59 »
Megan aktivierte ihren Schutzschild. Sie atmete tief durch, dann betrat sie zaghaft den Raum.

Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #196 am: 21.03.2005 | 21:21 »
"Wir werden einen entsprechenden Ort der Stille aufsuchen, möchtet Ihr lieber hier oder in userem Räumen das Gespräch fuehren?"
Währenddessen nahm er irritiert wahr, wie der andere LiHalan Diener etwas am Altar schrieb, dann auf ihn und den Knappen zueilte, und ihm quasi im Vorbeigehen, fast abfällig das pergamentartige Papier in die Hand drueckte. Er liess kurz den Blick seiner wässrigen Augen darauf fallen Meine Brille sollte ich auch mal wieder anpassen lassen... und erkannte ein orthodoxes Bischofssiegel. Er faltete das Papier beiläufig zusammen und wandte seine volle Aufmerksamkeit wieder dem Knappen vor sich. 

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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #197 am: 21.03.2005 | 21:39 »
"Wir können uns gerne in die Räumlichkeiten Eures Ordens zurückziehen", sagte Itaru mit noch immer gesenkter Stimme. Ihm war zwar nicht wohl dabei, aber nun gab es definitiv kein Zurück mehr.

In brütendes Schweigen gehüllt, folgte er Bruder Erland durch einen seitlichen Ausgang aus der Kapelle, die schmalen Gänge des Eskatonier-Traktes hinab, bis sie schließlich die abendlich erleuchtete Studierstube erreichten.
Itarus Blick schweifte über die Regale, die sich unter dem Gewicht etlicher hundert Bücher beugten, blickte mit einer Mischung aus Faszination und Skepsis hinauf zu dem Modell des Sonnensystems, das träge seine Bahnen über ihren Köpfen zog. Er konnte sein Staunen kaum verbergen, nahm aber als er sich setzte wieder den selben ernst-verschlossenen Gesichtsausdruck an, der ihn um so vieles älter wirken ließ.

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #198 am: 21.03.2005 | 21:56 »
"Die Ausfuehrrrungen ueberr Frreya langweilen mich keineswegs, ganz im Gegenteil." Alejandro musste grinsen, als er die Reaktion der verschreckten Pilger beobachtete, die sich sofort eiligst bemuehten eine Bahn zu schaffen, und möglichst nicht Bestandteil der Aussengrenze der Bahn zu sein. Was treiben sie sich auch hier im Vergnuegungsviertel herum...
"Ich habe in den letzten Jahrrren genuegend Dienste fuerr die Hazat geleistet, dass ich jetzt eine gewisse Unabhängigkeit eigen nennen kann. Ich bin also zum Teil fuerr mein Eigenteil hierrr, errfuelle aberr nebenbei auch ein paarr nicht ueberraus wichtige Wuensche fuer meinen verrehrrten Lehnsherrrn und ein paarr Frreunde. Ich habe mir einige der diesjährrigen Musterrr der bedeutenderren Familien und Gilden angeschaut."
Sie schritten durch den Sektor, seine Stiefel aus fein gegerbtem Molad Benz-Leder praktisch lautlos ueber den bunt gekachelten Pseudomarmorboden schreitend, allerdings nicht so ueberirdisch still, wie die Pfoten des Guernicabiestes ueber den Boden schwebten. Die grell leuchtenden Fusionwerbetafeln liessen in der nun vorherrschenden Dämmerung einer herunterregulierten Nachtphase das silberne Fell fast wie ein Regenbogen strahlen. Alejandro warf einen unauffälligen Blick in Richtung der Decke, wo sich die Stahlträger in fast gotischer, skelettierter Dunkelheit verschwanden.
Es ist nicht zu voll, ein paar möglicherweise interessante Stuten...
"Sir Larrrs, was haltet Ihrrr hierr von - dem Keshit Nebula. Nicht wirrklich gediegen, aber gut genug fuerrr leichtes Amuesement. Wirr haben ja sowieso noch in cirrca einer Stunde ein gesellschaftliches Errreignis." Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Zuege.

Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #199 am: 21.03.2005 | 22:15 »
Ein offenkundig finanzielles Schreiben eines Orthodoxen Bischofs - Was das wohl bedeuten sollte? Sie waren sowieso zu sehr dem Mammon zugeneigt. Bruder Erland sinnierte, während sie durch verschiedene "Schleichwege" sehr schnell auf zu den eigentlichen Eskatoniker-Quartieren gelangten.
Irgendjemand musste sich zwar um diese - Finanzen kuemmern, aber die Orthodoxen neigten dazu, das Privileg der Märtyrer sehr seltsam und weitläufig auszulegen. Aber uns Wortklauberei vorwerfen, bei Lextius. Apropos Lextius, was ihm seine diversen Kontakte so in letzter Zeit zutrugen, konnte es sein, dass sich fuer die Brother Battle etwas zusammenbraute, ihre nun ausufernden Pilgerbankgeschäfte liefen allmählich Gefahr, zum Punkt theologischer Debatten zu werden, und eventuell gar in gewissen heiligen Zirkeln, er verzog seine Mundwinkel nach unten Begehrlichkeiten zu wecken. Tatsächlich wollten vielleicht allerdings die Reeves Konkurrenz ausschalten, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Noch war das alles sehr vage, und seine Quellen natuerlich auch immer mit gewissen Zweifeln einer sorgfältigen Analyse zu unterziehen, und ueber Kreuz zu referenzieren, bevor man seine homborgerechten Schluesse zog.
Sie durchquerten den Vorraum, wo kein Novize mehr anwesend war, und traten in einen unauffällig gelegenen Alkoven ein. Bruder Erland schloss den Vorhang, griff neben sich in ein der Wand eingelassenes Regal, und zog eine kleine, handtellergrosse, graue Pyramide unter Stapeln von Buechern, Speicherdisks und -kristallen heraus. Er stellte sie auf die Mitte des kleinen Beistelltisches, richtete sie peinlich genau auf die Ecken aus, und drueckte die Spitze herunter. Eine feine rote Linie leuchtete an der Kante auf.
"Mein Sohn, ihr duerftet dieses Gespräch von nun an als unter dem Siegel der Verschwiegenheit der Universellen Kirche der himmlischen Sonne stehend betrachten.

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