Autor Thema: [Tag 2] Raumstation Bazaar  (Gelesen 55720 mal)

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Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #225 am: 1.04.2005 | 17:29 »
Das Gesicht des Ritters folgte den Bewegungen des Decados, der starre Blick immer gerade aus, auf den Gesprächspartner gerichtet. Wisst Ihr, Graf, unter den Li Halan braucht man nicht erst zu einem sieben Fuß großen Goliath zu werden, um sich sowohl dem Haus, als auch der persönlichen Ehre verpflichtet zu fühlen. Keitaro schluckte die Antwort hinunter, die ihm sein Instinkt vorgegeben hatte. Ein Duell diese Nacht genügte voll und ganz.

"Es ist äußerst großzügig von Euch, Eure Räumlichkeiten für einen solchen Anlass zur Verfügung zu stellen und den Kontrahenten einen Kampf unter Verhältnissen zu ersparen, deren Beengtheit der Ausübung der Schwertkunst nicht würdig wäre."  Oder zur Belustigung der Massen! Das Kräftemessen zwischen dem Baron und einem der riesigen Kossacken hätte sicher das Zeug zu einer Publikumsattraktion gehabt.

Sieh an, sieh an... hat da jemand gelernt, nicht mit allem herauszuplatzen, was er denkt?

"Darf ich es mir erlauben, nach den Bedingungen des Zweikampfes zu fragen?"

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #226 am: 2.04.2005 | 19:21 »
Quartiere des Grafen Mandin


Der Graf maß den Li Halan für eine Weile, hob dann eine blasse Hand und betrachtete den Rücken - die Nägel, als müsse er sich daran erinnern, daß er nicht in Chitin gepanzert war. Finger. Fleisch. Die Bewegung war eckig, abgehackt, fremdartig, dann blickte er wieder auf. Der Li Halan hatte die Leimrute gesehen, und er war ihr ausgewichen. Er hatte politisches Training.

"Sie kämpfen mit Schwertern, bis zum ersten Blut. Ich habe dem Hauptmann mitgeteilt, daß ich eine Eskalation jenseits dessen nicht wünsche. Seine Pflichten als meine Ehrengarde haben Vorrang. Natürlich... gibt es diese Geschichte von dem Hazat-Ritter, welcher bei Forderungen bis zum ersten Blut seine Gegner zu enthaupten pflegte." Ein leises Lächeln schlich auf seine Züge.

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #227 am: 3.04.2005 | 11:33 »
Der Graf hatte also eine 'Eskalation' über das erste Blut hinaus verboten? Dann musste der Kossacke die Duellforderung ausgesprochen haben. Und der Baron hatte die Wahl der Waffen gehabt. Warum Schwerter, Enkidi? Mit einem Rapier hättest du alle Vorteile auf deiner Seite gehabt! Ein Zweikampf mit Hiebklingen gegen einen der gesichtslosen Riesen konnte ihn dagegen sprichwörtlich den Kopf kosten.

Hochmut kommt vor dem Fall... aber wo bleibt er eigentlich? Lord Enkidi mochte durchaus der Gattung von Fürsten angehören, die mit voller Absicht zu spät zu Terminen erschienen, um die Wartenden zu demütigen und so die eigene Wichtigkeit zu unterstreichen. Gegenüber einem höherrangigen Lord erschien diese Vorgehensweise aber wenig angemessen. Vielleicht will er das Duell zweimal fechten! Der Hauptmann würde vermutlich auch als Champion des Grafen fungieren, sollte dessen Ehre verletzt werden.

"Die Zweikampftraditionen der Hazat mögen mit eine Ursache dafür sein, dass in deren Reihen die Zahl der herausragenden Fechter die Zahl der erwähnenswerten Poeten und Denker um ein Vielfaches überwiegt."

Da war zum Beispiel Dona Aletea gewesen, wegen der sich Keitaro den Beinamen "Taurus" eingehandelt hatte. Sie hatte ihn im Zweikampf beherrscht, wie eine Torrera einen Kampfstier in der Manege. Es war kurz vor Ende des Krieges gewesen. Die Lady hatte ihn zum Kampf gefordert, um ihrer Jägereinheit den blutigen Kampf gegen die Cyberforce des Li Halan zu ersparen. Keitaro, gedemütigt, vor Wut rasend und aus dutzenden kleinen Schnittwunden blutend, hatte den Kampf schließlich mit einem Kopfstoß beendet, nachdem seine Gegnerin in entwaffnet hatte. Im kriegerischen Zweikampf waren deutlich mehr Mittel zugelassen, als im Duell um die Ehre - die Hazat hatte das nicht bedacht gehabt.

"Es zeugt von Großmut, dass ihr dem Hauptmann Eurer Garde überhaupt gestattet, Duelle zu fechten. Man kann nur hoffen, dass erstes Blut genügen wird, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen." Dass sich Lord Enkidi angesichts seines freundlichen Auftretens mit wütenden Duellforderungen konfrontiert sah, war nicht weiter überraschend. Jetzt muss er auch das Haus würdig repräsentieren, im Kampf gegen die Mantis!

Keitaro wippte leicht auf den Fußballen, um einen Krampf in seinen kybernetischen Wadenmuskeln zu lockern, den der unnatürliche Bewegungsablauf der Verbeugung nach sich gezogen hatte. Die uralten Implantate verliehen ihm nach all den Jahrhunderten seit ihrer Konstruktion zwar noch immer übermenschliche Kraft und Schnelligkeit, aber sie ermüdeten nun deutlich schneller, als im Jahre 4497 a.D. Von Naraka Kaori erzählte man sich, er habe mit den künstlichen Muskeln noch mehrere Tage lang ununterbrochen auf dem Schlachtfeld kämpfen können, angetrieben von seinem unbeugsamen Glauben.

"Der Herausforderer befindet sich bereits im Trainingsraum?"

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #228 am: 3.04.2005 | 15:55 »
Megan hatte es ihm erklärt. Leise. Mit toter Stimme. Deutliche Worte, von 
Pausen durchsetzt, um sicherzugehen, dass er sie verstand.

Das Duell. Der Gegner. Die Bedingungen.

Das Erwachen war also erst der Beginn des Alptraums gewesen.

Ihre kleine Gruppe bewegte sich durch die abgedunkelten Gänge des 
Wohnsektors, schweigend, jeder in Gedanken versunken.
Itaru, sein – Schöpfer vergib mir – Sekundant, der sein Schwert trug.
Dahinter Darius, mit steinernem Gesicht und einem dezenten Beutel an der Seite.
Er enthielt neben einem Medpac alles was nötig war, um Angriffen zu begegnen,
die etwas subtiler waren, als der bloße Stahl eines Schwertes.
Seitlich neben ihm Megan, in strenger Uniform, die Arme abweisend über der Brust
verschränkt. Sie kaute verbissen auf ihrer Unterlippe, und es bestand kein Zweifel
daran, dass allein ihr Blick ausreichen würde zuerst sämtliche Decados, dann Enkidi
über den Jordan zu schicken.

Enkidi schritt voran, bemühte sich um einen entschlossenen Gesichtsausdruck. 
Es sollte zumindest den Anschein haben, dass er diesen Kampf gewinnen 
würde, wollte, konnte... um Itarus Willen. Ihrer aller Ehre stand auf dem Spiel,
von der des Hauses einmal ganz abgesehen. Und warum?

Keine Ahnung.

Megan hatte es ihm nicht sagen können, aber letztendlich war es auch egal. 
Nicolaj hatte ganze Arbeit geleistet.

Unter der bleichen, aber gefassten Maske seines Gesichtes brodelte eine 
verzweifelte Wut, die sich gegen ein Ziel richtete, das so wenig fassbar war, wie 
sein eigener Schatten. Ein Feind, der kam und ging, wie er wolte, gegen den er 
kein Schwert führen konnte, keine Waffe, nichts. Dem er nur noch seinen Willen 
und den kümmerlichen Rest seines Glaubens entgegensetzen konnte.

Enkidi wusste nicht was ihn, sie alle, erwarten würde. Hauptmann Chandra war so
temperamentvoll und aufbrausend wie ein Felsblock, um so brennender war die Frage,
was ihn zu diesem Duell gereizt hatte. 

Ein Blindkampf.
Aber er war auf der sicheren Seite, wenn er mit dem schlimmsten rechnete.

Die Chancen, aus dem Duell siegreich hervorzugehen, waren gering. Sicher, 
erstes Blut war von Vorteil. Kampf ohne Rüstung und Schilde ebenso. 
Schnelligkeit war der einzig entscheidende Faktor. Eigentlich kein Problem.

Aber dieser Körper wurde nur noch von einem Cocktail aus Aufputsch- und 
Schmerzmitteln in Betrieb gehalten. Das protestierende Fleisch war taub und 
jede Bewegung kroch sirupartig dahin. Die bandagierte Schwerthand unter dem
wattierten Lederhandschuh machte zwar augenblicklich keine Probleme, das
würde sich aber ganz schnell ändern, wenn sie ein Schwert halten sollte.
Und dann war da noch die Wild Card. Nicolaj hatte ihn nicht in diese Situation
getrieben, ohne sie gänzlich für sich auszukosten.

Enkidi seufzte innerlich. Vielleicht würde der Hauptmann ihn einfach aus diesem 
Alptraum erlösen. Ein sauberer Kehlschnitt, und er würde endlich seine Ruhe 
haben.
Er blickte unter gesenkten Lidern zu Megan, die schräg hinter ihm lief und eine 
Zigarette nach der anderen verschlang.

Nein, er würde sich nicht töten lassen. Er würde für die Fehler, die er zu
verantworten hatte, einstehen. Das Duell ehrenhaft kämpfen.

Und dann würde er Megan nehmen und von hier verschwinden, weit weg von diesem
Schrotthaufen am Ende der Welt, weit weg von den Decados, dem Amulett und der
ganzen Misere dieser Mission.
Er wollte der Frau, die er liebte, wieder in die Augen sehen können.


Sie traten in den Korridor, der zu den Quartieren der Mantis führte.
Zwei massige Kossacken hinter spiegelnden Helmen. Kurz vor Mitternacht.
Itaru holte kaum hörbar Luft, trat vor und verbeugte sich.

"Seine Lordschaft Baron Enkidi Donato Li Halan. Wir werden erwartet."


The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #229 am: 3.04.2005 | 20:50 »
"Nur persönliche Erfahrungen erlauben es, die Natur der Hazat so exakt zu fassen. Stärken der Li Halan, eine innere Strenge und Schärfe der Wahrnehmung, nicht zuletzt die Gabe, sie in schlichte und elegante Worte zu kleiden." Andrei wirkte fast geistesabwesend - der diplomatische Tanz war eine natürliche Reaktion seines Geistes auf Sir Keitaros Beobachtung. Smalltalk, Komplimente. "Die Tugenden der Hazat haben ihnen Ansehen und Macht gebracht - eine gewisse... Verengung der Wahrnehmung ist fast zwangsläufig der Preis dafür." Er lächelte schmal, die Lippen kräuselten sich mit etwas Ironie und tatsächlichem Humor.

"Der Hauptmann war vor der Beförderung zum Kossacken mein Lehnsmann. Die Verpflichtung zwischen Lehnsherrn und Lehnsmann reicht tiefer als viele andere Bindungen, Schutz, Beistand und unverbrüchliche Treue, die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Sir Chandra hat mir das Lehen zurückgeben wollen, aber ich kann mir schlechterdings keinen besseren Herren eines Gutes vorstellen, das an der Grenze zu feindlichen Askorbitenstämmen liegt." Andrei nahm wieder eine seiner starren Posen ein, unbewußt, das Abwarten eines Askorbiten. "Sie respektieren ihn, die Wilden." Was nicht zuletzt einer der Gründe war, weswegen ihm der etwas ungeschlachte Adlige das erste Mal aufgefallen war. Sie waren beide eng den Askorbiten verbunden, dem Dschungel, und seinen kompromißlosen Wahrheiten über Leben und Tod. "Sein Temperament wird nicht leicht entzündet, Ras Chandras Stolz liegt in seiner Pflicht und seinem Dienst für die Mantis begründet. Sein persönlicher Stolz ist nicht der eines Welpen, der noch seinen Platz finden muß, der ungebunden ist und ohne Platz in der Welt, wie so viele bedauerliche junge Ritter und Damen." Andreis Lächeln blieb vollkommen unverändert. "Und er steht zu jedem Zeitpunkt vollkommen unter der Kontrolle der Mantis."

Vor allem jetzt, wo seine Frau tot ist. Es sollte eine Decados-Lady sein, erfahren, aber nicht zu erfahren, um ihn zu ihrer Waffe zu machen.

"Ja, im Trainingsraum." Andrei machte eine leichte Kopfbewegung in die Richtung. "Nebenan." Natürlichg lag der Bereich der Kossacken direkt neben dem Empfangssaal. Sie konnten ihn so jederzeit stürmen. Eine erquickliche Vorstellung. "Warten wir noch auf die übrigen Gäste."
« Letzte Änderung: 9.04.2005 | 19:35 von The_Kossack »

Isawa Jomai

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Re: [Terminal] – Andockbucht & Hangare
« Antwort #230 am: 4.04.2005 | 14:27 »
Gedankenverloren ließ A`shaar Siddir den Blick über den Raumhafen der Menschen schweifen und sich von den vielen Lichtern und der wogenden Masse windender Leiber mittragen. Ein buntes tanzendes Treiben unendlich vieler Lebewesen, von bizarrer und unendlicher Schönheit und Einzigartigkeit. Freude ja Liebe zur Gesamtheit des Lebens und die unvermeidliche Trauer über das Schicksal des eigenen Volkes mischten sich in seinem Inneren und trafen dort auf die unvermeidlich Vorfreude eines jeden Lebewesen über die bloße Existenz des Seins.
"Das 6.Universum ist so schön, grausam und manchmal ungerecht, aber schön...", dachte er und folgte dem schnellen Gang eines der gepanzerten Riesen die den Raumhafen zu bewachen schienen.
Dann fuhren die Finger in eine der Draakledertaschen und fischten eine der kargen Steinrunen heraus die seit generationen unter den Priestern des Clans Siddir weitergeben worden waren.
"Shhhakoll, Prüfung und Tanz, Kreuzung und Reise, ein guter aber gefährlicher Stein", überlegte er einen Moment und ließ dann seine Finger über die beruhigend raue und vertraute Oberfläche des Steins gleiten.
Es war Zeit eine neue Reise zu beginnen...

Offline Azzu

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #231 am: 4.04.2005 | 19:17 »
"Ich zweifle nicht daran, dass es für Euren Hauptmann einen ehrbaren Grund für die Herausforderung gab, Euer Lordschaft." Keitaro überging die erneute Provokation mit einem höflichen Lächeln, auch wenn ihm eher danach gewesen wäre, die Zähne zu fletschen. Dem Grafen konnte unmöglich entgangen sein, dass er Keitaro in den Kreis der 'Welpen' mit einbezogen hatte. Umso schmerzhafter, wie nahe seine Einschätzung der Wahrheit gekommen war.

Heiliger Lextius, lass den Baron endlich auftauchen! Lange halte ich das nicht mehr aus!

"Der Umgang des Barons mit dem Ritterstand schien mir selbst in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig zu sein." Nicht nur seiner. Aber wenigstens versteckte Enkidi sich nicht hinter einer Kompanie gesichtsloser Sturmtruppen.

Keitaros Wangen begannen die Angstrengung des erzwungenen Lächelns zu spüren. Nur zu gerne hätte er nun selbst ein Duell provoziert. Aber nein. Diese Angelegenheit erforderte seine volle Aufmerksamkeit. Sir Chandra ist also vollkommen unter Kontrolle? Was soll dann der Hinweis auf eine mögliche Enthauptung im Duell? Wenn Enkidi heute Nacht starb, dann auf klare Anweisung des Grafen. Eine leere Drohung! In seiner Position als Botschafter am kaiserlichen Hofe konnte sich Mandin keinen toten Lord er Li Halan in den eigenen Hallen leisten. Aber auch keine Kossacken... warum ist er hier?

"Die Reputation der Kossacken ist in der Tat beeindruckend." Auch mehrere Siege über die Gesichtslosen hatten die Milizen von Kish kaum überzeugen können, dass man es nicht mit unbesiegbaren Dämonen der Gehenne zu tun hatte, während sich die erste und einzige Cyberforce Division der Li Halan auf der eigenen Heimatwelt weitgehender Unbekanntheit erfreute. Das Amethystkreuz war auf die unorthodoxe Cyborg-Einheit nie besonders stolz gewesen. "Ich hoffe, dass sich nach dem Duell Gelegenheit finden wird, die Bekanntschaft von Sir Ras zu machen. Bislang beschränken sich meine Erfahrungen mit Kossacken leider nur auf den gegenseitigen Austausch von Schwerthieben und großkalibrigen Geschoßen. Keine besonders ergiebige Art der Konversation, wenn auch notwendig, damals." Und die Gefangenen haben kein Wort geredet...

Die Waffen seiner Einheit waren ursprünglich für Urwaldsafaris auf Ungavorox entwickelt worden. Keitaro hätte einiges darum gegeben, jetzt das Gewicht seiner alten Seraph MK4 an seiner Seite zu spüren. Aber das Gewehr war angesichts seiner Durchschlagskraft auf einer Raumstation wie Bazaar nicht zugelassen. Ihn schauderte bei dem Gedanken an den Grund dafür. Besser, dass wir es nicht mitgenommen haben, Junge!

"Es wäre mir eine willkommene Abwechslung, statt dessen auch einmal ein paar Worte zu wechseln."

Etwas abseits verlor Arions Gesicht an Farbe, als er sich ausmalte, welcher Art Worte.
« Letzte Änderung: 4.04.2005 | 19:21 von Azzurayelos »

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #232 am: 6.04.2005 | 11:20 »
Im Keshit Nebula

Er liess Sir Lars den Vortritt und folgte dem Hofmeister auf die Empore, wo sie einen Tisch mit gutem Ueberblick ueber die nun rasch ruhiger gewordenen Arkaden angeboten bekamen. Alejandro liess sich in einer fliessenden Bewegung auf dem strategisch guenstigst gelegenem Stuhl nieder, seine Stiefel gerieten jedoch unter dem Tisch fuer einen kurzen Moment ins Stocken.
Irgendwie hat Sir Lars Schmusekatze gerade den gesamten Boden blockiert, wo kann ich jetzt noch meine Fuesse setzen?
"Einen 95err Rravenna Walderrsley Shiraz, oder wenn das widerr Errwarten nicht vorrhanden sein sollte, etwas Verrgleichbarres."
Der Hofmeister liess ein "Jawohl, Sir" vernehmen, und nachdem er Sir Lars`Bestellung aufgenommen hatte, verschwand er. Alejandro liess seinen Blick ueber die Handelsstände schweifen.
Selbst jetzt noch kommt Bazaar nicht zur Ruhe, andererseits haben natuerlich gerade die torwärts arrivierenden Schiffe unter Umständen natuerlich gerade einen ganz anderen Zyklus. Und die Sternfahrermannschaften scheint das ja sowieso nicht zu stören.
Sein Blick wanderte durch den Raum, taxierte die Einrichtung aus an manchen Ecken schon minimal verschrammten edlen Hölzern.
Dies Establissement hat seine Zeiten als allererste Lokation auch schon hinter sich, ob es wohl zur Zeit der Regenten möglicherweise der Treffpunkt war. Jetzt scheint es nur noch fuer die untere Garde des Adels zu taugen dachte Alejandro amuesiert.
Eine Servitris erschien mit den Getränken, stellte ihre wohlgeformten Fuesse in direkte Nähe der Schnauze des Guernicabiests, und reichte in wohldosierter Keckheit mit einem nicht zu aufreizenden Lächeln die Getränke. "Meine Herren, ihre Getränke". Sie wartete kurz, ob weitere Wuensche geäussert wurden, und drehte sich dann um. Mit gekonnten Hueftschwung liess sie die Seide ihres kurzen Kleides leise raschelnd ueber ihren wohlgeformten Hintern gleiten und schritt dann wieder davon, ihren freien Ruecken präsentierend.
Sir Alejandro ergriff sein Glas und spreizte in satirisch ueberspitzter Weise seinen kleinen Finger ab, während er es erhob.
"Mirr scheint, hierr sind heute abend mindestens zwei Wildkatzzen verrsammelt, oderr?"

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #233 am: 6.04.2005 | 14:59 »
Versonnen blickte Sir Lars dem ansprechenden Hinterteil hinterher, während er geniesserisch die ersten Tropfen seines dunkelblauen Midnight-Cocktails auf der Zunge rollte.
Hmm, die ist wirklich nicht uebel! Aber ansonsten..., dieser Laden hat mal bessere Zeiten gesehen. Auch gut, vielleicht trifft man hier dann nun gerade die wirklich interessanten Leute, wenn es nicht ganz so gehobenes Niveau ist. Und die Kleine hat sich auch durch Freya nicht aus der Ruhe bringen lassen, abgesehen von ihrem Hintern und dem Hueftschwung ist das auch ein Punkt fuer sie. - Muss der Baronet die rrs immer rollen?
"Jaa, und beide können sich sehen lassen. Dafuer fehlt diesem Cocktail etwas an Schärfe. Aber er ist immerhin besser als auf Leagueheim, der war mir zu kuenstlich." Er lachte leise: "Wenn auch das Schlimmste an Leagueheim natuerlich der Kaffee ist. Habt Ihr den schon einmal probiert?"

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #234 am: 6.04.2005 | 16:08 »
Im Keshit Nebula

"Leagueheim und Kaffee?" Ein Hauch von Angewidert-sein zog ueber sein Gesicht.
"Das scheinen mir doch eherr zwei Gegensätze zu sein. Das was dorrt als Kaffee angeprriesen wirrd, hat verrmutlich noch nie in seinem kurrzen Dasein die Bohnenforrm errlebt. Nein, dieses Gesöff ist schlimmerr als alle Feldkuechen, die zu besuchen ich das Verrgnuegen hatte.
Wart Ihr kuerzlich auf Leagueheim? Wenn ja, was gibt es Interessantes?"

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #235 am: 6.04.2005 | 22:28 »
Sir Lars verzog ebenfalls sein Gesicht: "Nein, kuerzlich wäre wirklich uebertrieben, es ist bestimmt schon ein Jahr her, dass ich dort war und ich habe mich beeilt diesen Hain der Kuenstlichkeit wieder zu verlassen. Ob und was es dort Interessantes in der juengsten Zeit gab oder gibt weiss ich nicht. Zuletzt war ich auf Istakhr. Der Samarkandmarkt ist immer sehr interessant! Und bei den al-Malik gibt es auch ein paar interessante Frauen... ." Bedeutungsvoll grinste er seinen Gegenueber an, während er mit einer lässigen Handbewegung einen zweiten Cocktail bestellte.

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #236 am: 7.04.2005 | 09:15 »
"Oh ja, die al Malik. Feurig wie der heisse Wind ueber dem Sand, suess wie Mandeln und erquickend wie ein Schluck kuehlen Quellwassers....So wuerden sie es wohl ausdruecken. Baroness Fatima Samira Buthayna al Malik, Baroness Nenezareh Ibn Razime al-Malik..." und Ibtihaj Makarim, völlig unnuetz und sadistisch zu Tode von gefoltert Baron Boleslaus Zakarij Romanov Decados. Und er selbst unfähig einzugreifen, gebunden an seine Befehle. Eure persönlichen Ziele und Ehrbegriffe sind unterzuordnen, wichtiger als alles ist es, diesen Hawkwood-Emporkömmling Alexius zu stoppen. Ihr folgt den Weisungen des Decados!
Unwirsch schuettelte er die unwillkommenen Erinnerungen aus der Vergangenheit ab. Nach aussen hielt er seine Maske aufrecht und glitt nun wieder hinein in das unbeschwerte Leben. Verlorene Ehre muss nun eben durch neue Ehre ausgeglichen werden!
Geniesserisch betrachtete er, wie die wieder aufgetauchte Servitris grazil Sir Lars seinen zweiten Cocktail reichte und ihm selbst einen aufreizenden Anblick bot.

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #237 am: 7.04.2005 | 16:55 »
Er nickte gedankenverloren und wartete einen Moment, bis die aufreizende Servitris leider wieder in den dunklen Tiefen des Keshit verschwunden war. Wenn das Duell nicht wäre, könnte man sich fuer heute Nacht durchaus noch etwas anderes einfallen lassen... .
"Vor allem Baroness Fatima Samira Buthayna al Malik ist mir in sehr einschneidender Erinnerung geblieben," er konnte ein amuesiertes Grinsen nicht unterdruecken Ihr Lieblingsspielzeug, der Mann..., aber sie war unwiderstehlich. Nur ihr Mann sieht und hat nicht viel von ihr, mit der Hochzeit wurde er wohl langweilig... . Nie werde ich diese letzte Party vergessen, wenn Freya nicht fuer Ablenkung gesorgt hätte, wäre es bestimmt zu einem Duell gekommen. So fehlte dem guten Baron leider der Grund. Interessant, dass Schmalzlocke sie auch kennt.
"Baroness Nenezareh Ibn Falaschniin Ibn Razime al Malik ist im uebrigen mittlerweile Baronin. Sie hat so einen stinkreichen uralten al Malik geheiratet, in der Hochzeitsnacht umgebracht und ist dann kurze Zeit später spurlos verschwunden. Mit ihr hatte ich nie näher zu tun, sie war mir zu spröde. Lady Estella Luicia Maya al Malik und ihre Schwester Lady Rosa muss man ja eigentlich auch nennen. - Aber, wenn Euch feurige Frauen gefallen...: hattet Ihr einmal das Vergnuegen Elisabeth Cameton auf Byzanz zu treffen? Bisher hat sie mir eindeutig meine feurigste, aber auch nervenaufreibenste Affäre beschert."

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #238 am: 7.04.2005 | 19:24 »
Vor den Quartieren der Mantis

Der Kossacke vor Itaru legte kaum wahrnehmbar den Kopf schräg, dann traten er und sein Kamerad einen zackigen Schritt zur Seite, und die Tür zu Graf Mandins Quatier öffnete sich. Kein Wort wurde gesprochen. Es war auch keins nötig. Willkommen in der Höhle des Löwen.

Sobald die kleine Abordnung passiert hatte, nahmen die Kossacken wieder ihre alte Haltung an. Bereit, jeden aufzuhalten, der nicht willkommen war.
« Letzte Änderung: 9.04.2005 | 19:36 von The_Kossack »

The_Kossack

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #239 am: 7.04.2005 | 20:16 »
In den Quartieren der Mantis

Andrei schüttelte etwas tadelnd den Kopf. Er hatte bedauerlich gesagt, nicht bedauernswert. Letzteres wäre in der Tat eine Beleidigung gewesen, aber dieser junge Mann erwartete offensichtlich nichts Gutes aus seiner Hand. Die Propaganda der Häuser hatte wieder einmal den Sieg davongetragen über Sympathie, Antipathie und den gesunden Menschenverstand.

Schade, eigentlich, dachte Andrei. Er hatte mwhr als genug Verwendungen für eben jene heimatlosen und ungebundeten Männer und Frauen. Sieverlangten nach der Bindung, verlangten danach, daß ein System, daß sie zu Ehre und Dienst erzog, ihre eifrig dargebrachten Gaben zu schätzen wußte und annahm. Sie wollten gebunden werden, das wußte Alexius, und er, er wußte es auch. "Der Grund ...  war ausreichend. Baron Enkidi ist großzügig." Er lächelte schmal. Großzügig darin, sich Schwächen zu gestatten. "Wir werden sehen, wie großzügig er im Kampf mit Chandra ist. Es steht zu erwarten, daß er sich ebenso grßzügig darin verschwendet, den sichtbaren Gegner anzugreifen und sich zu erschöpfen. Aber es besteht kein Grund, daß einer von ihnen sterben sollte, daher habe ich den möglichen offensichtlichen Schaden begrenzt."

"Was die Kossacken angeht..." Er sah die Handbewegung eines Dieners, nickte kurz und schon öffneten sich die Türen am Ende des Ballsaals, "so erwiesen sie sich immer als vollendete Mittel... zum Zweck." Er lächelte weiter. "Ras Chandra diente beim 44. Reguiment, "Blut der Mantis". Ich bin nicht im Bilde, ob Ihr möglicherweise dasselbe Schlachtfeld beschritten habt oder nicht. Aber ichbin sicher, daß der Hauptmann Euch Rede und Antwort stehen wird, sollte die Trauer um seine soeben verstorbene Gemahlin ihm nicht gesellschaftliche Interaktion verleidet haben."

Dann wandte sich der grüne Blick den eintretenden Li Halan zu.

Offline Azzu

  • Baron Rührbart
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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #240 am: 7.04.2005 | 23:53 »
Keitaros Augenbrauen zogen sich kaum merklich zusammen. Ein unsichtbarer, zweiter Gegner in einem Zweikampf? Mandin fand offenbar Gefallen daran, in Rätseln zu sprechen. War die Duellforderung des Kossacken doch Teil eines größeren Planes des Grafen? Konnte er von Septimus und dem Heiligtum wissen?

Lass ihn reden... er versucht nur, uns einzuschüchtern und zu verwirren. Nichts weiter, als ein Spiel!

Der Kossacke ein Mittel zum Zweck - da war es schon wieder!

Die Ankunft des Barons und seiner Begleiter ersparte ihm die Qual einer weiteren Antwort, aber Keitaro fühlte keine Erleichterung. Das Spiel hatte begonnen.

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #241 am: 8.04.2005 | 13:07 »
Alejandro hob seine Augenbrauen. "Das könnte man in derr Tat nach oben heirraten nennen. Lady Estella und Lady Rosa,"
das und wurde ganz leicht betont ob er wohl beide gleichzeitig bekommen hat?
"ja wie konnte ich sie nurrr unerwähnt lassen. Und die liebe Elisabeth Cameton. Eine wirrklich atemberraubende und gerradezu fesselnde Perrsönlichkeit." Sein Blick fiel auf seine Uhr.
"Ich fuerrrchte fast, wir muessen jetzt gehen, wenn wirr nicht das Wichtigste verpassen wollen."
Er winkte der Servitris.
"Wie habt Ihrr eigentlich Lady Elisabeths absolut bezauberrrndem Yipyip-Vogel umgangen?"

Sir Lars Trusnikon

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #242 am: 8.04.2005 | 14:03 »
Ein breites Grinsen glitt ueber Sir Lars Gesicht: "Nun, es gibt Mittel und Wege einen Yipyip vergessen zu lassen..., ohne das schöne Tier anderweitig zu beschädigen natuerlich. Wie ich später hörte hat die schöne Elisabeth getobt und alle möglichen Belohnungen auf mich ausgesetzt, lebend, damit ich ihr verrate was ich tat. Als ich sie dann später noch einmal traf war aber nicht mehr die Rede davon, vielleicht hatte ihr schon Jemand anders weitergeholfen. - Ich finde spielerische Frauen ja sehr nett, aber ein Yipyip ging mir dann doch zu weit." Interessiert musterte er den neben ihm ausschreitenden Baron: "Darf ich fragen ob und wenn ja wie, Ihr dieses niedliche Tierchen umgangen seid?"

Alejandro Dulcinea

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #243 am: 8.04.2005 | 15:29 »
In den Korridoren

"Mirr wurrde mal ein solcherr Vogel angeboten, deswegen warr ich auf derr Hut, als ich Elisabeths Exemplarr gewahrr wurrde. Ein schwarzes Satin-Seidenlaken muss ja nicht unbedingt in der Horizontalen bloss herumliegen... ueber einer Voliere ausgebrreitet macht es sich genauso gut, zumal die gute Elisabeth gerrade abgelenkt warr..." Sie kamen auf direktestem Weg zu den Liften, und Alejandro wechselte diskret das Thema, um nicht etwa gewisse Damen niederen und auch höheren Adels öffentlich in schlechtes Licht zu ruecken.
"Aber wo wirr gerade bei der Imperrialen Stadt warrren: Byzantium Secundus hat natuerrlich gewisse Nachteile - unter anderem, dass man mehrrerre Einladungen fuerr den selben Tag bekommt. Man kann schlechterdings alle wahrnehmen, weil zu frruehes Gehen den Gastgeber beleidigt - genausogut beleidigt das Nichterscheinen. An solcherrlei Konflikten verrdienen natuerrlich die Torrenson."
Sie betrraten den Lift.
Wenige Sekunden später ertönte das dahingehauchte "Sektor B - Unterkünfte Ebene 7".
Der Baronet trat in den Korridor "Barronesse Josephine Lucrrretia Justinian hat mich gebeten, sie zum Duell begleiten - wollt Ihrr Euch dirrrekt anschliessen?" Er stellte die Frage in absolut neutralem Tonfall, um ja keine Möglichkeit der Fehldeutung zu geben.
Sir Lars antwortete ohne Zögern "Selbstverrrständlich, gerrrne".
Mal sehen, was sie daraus macht, eventuell wirrd  das interessant.
Sie erreichten A 04, Alejandro öffnete unter Beibehaltung seiner ueblichen Umsicht die Tuer mit Hilfe der Codekarte.
"Balthasar, begleite uns. Wirr gehen als Begleitung von Barronesse Josephine Lucrrretia Justinian zu den Decados, Du weisst, was Du zu tun hast!"
Der grauhaarige, drahtige Mann in tadelloser Hazat Livree holte ein kleines Köfferchen aus einer der Schubladen, und wies dann, im richtigen zackigen Tempo und gebuehrenden Abstand vor den beiden Adligen gehend, den Weg zum Quartier der Justinian. Wenige, mit roten Samtläufern gedeckte Treppen später dort angelangt, läutete Balthasar.

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #244 am: 8.04.2005 | 22:04 »
Vor den Quartieren der Mantis

Zwischen ihren beiden dunkel gekleideten Begleitern wirkte Baronin Elisabeth Mountbetton Hawkwood wie ein blausilberner Eiskristall. Mit ausgreifenden, aber nicht zu raschem Schritt näherte sich die kleine Gruppe den Tuerwachen.
Schräg hinter der Baronin marschierte Larsson. In einfache Hawkwood-Livree gewandet, ueberragte er seine nicht kleine Herrin immer noch um mindestens einen Kopf. Das lange, blonde Haar war auf dem Ruecken lose zusammengefasst, der rote Bart wirkte frisch gestutzt. Seine hellen Augen betrachteten die Umgebung aufmerksam, liessen jedoch keine Gefuehlsregung erkennen.
Vorweg schritt Sophia, in einfachem Braun wie immer, nur der bronzefarbene Hawkwood-Löwe mit dem verschlungenen Wappen der Mountbattens auf der Brust wies sie als Dienerin der Baronin aus. In respektvollem Abstand vor den Tuerwachen blieb sie stehen, verneigte sich vor den eindrucksvollen Kossacken und meldete dann ihre Herrin: "Meine Herrin, Baronin Elisabeth Aleide Johanna Mountbatten Hawkwood, Protektorin von Chantaclier, Trägerin des blauen Löwenordens und Trägerin des Gwynneth-Ehrenkreuzes fuer die aufopferungsvolle Verteidigung des Hawkwood-Luftraumes, wuenscht dem mitternächtlichen Duell beizuwohnen."
"Am Ende Deiner Reise durch die Dunkelheit steht immer das Licht. Die Reise wird zuende gehen und doch einen neuen Anfang bringen." Lextius 40, Omega Gospels   

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Offline Managarmr

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Re: [Sektor D] – Klerikaler Sektor & Kapelle
« Antwort #245 am: 8.04.2005 | 22:41 »
Nach mehreren Minuten der Stille beugte Erland sich vor und schaltete die Pyramide aus. Er lauschte einen kurzen Moment versonnen und blickte dann ratlos das Schreiben des Bischofs an.
Langsam erhob er sich und schlich langsam zum Schreibtisch im Empfangsraum, und legte das Schreiben in den Posteingang. Er liess sich in den Stuhl fallen, den Kopf nach hinten kippen, und betrachtete das Sternenmodell.
Sie bewegen sich zielgerichtet, in mathematischer Schönheit, erschaffen und vorherbestimmt. Inwieweit sind wir vorherbestimmt? Schöpfer, wohin fuehrt das? Wie hoch wird der Preis sein?

"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #246 am: 8.04.2005 | 22:54 »
Erneut war es Itaru, der vortrat, sich tief und respektvoll vor dem Grafen verbeugte und seinen Herren ankündigte. Mit festerer Stimme, als bei der Wache, doch deutlich mit Anspannung belegt.

"Mylord Graf Andrei Mandin Decados. Mein Herr Baron Enkidi Donato Li Halan hat sich wie vereinbart eingefunden, um der Forderung, die von Eurem Lehensmann und Hauptmann Eurer Leibgarde, Sir Ras Chandra Decados, gegen ihn ausgesprochen wurde nachzukommen – damit die Ehre der beiden noblen Häuser Li Halan und Decados sowie die Ehre ihrer Vertreter wieder hergestellt und ihr Disput entschieden werde.
Mein Herr akzeptiert die Bedingungen, die für diesen Waffengang festgelegt wurden. Es ist ihm und seinen Begleitern eine große Ehre Euch in Eurer Eigenschaft als Imperialer Gesandter als Patron des Disputes anerkennen zu dürfen.
Möge der allmächtige Schöpfer wohlwollend auf alle Beteiligten herab blicken."

Itaru verneigte sich erneut, verharrte einen Moment und richtete sich wieder auf. Es hatte lange gedauert, sich die Begrüßungsformel fehlerfrei einzuprägen, und er dankte den Heiligen, dass er nicht ins Straucheln gekommen war.
Gemessenen Schrittes trat er zur Seite, die Hände fest um das Duellschwert gelegt, und beobachtete seinen Lord, während ihm das Herz noch immer bis zum Hals pochte.
Nun würde es beginnen.

Der Baron, fahl wie ein Geist, trat vor und verbeugte sich ebenfalls, zuerst vor dem Grafen, dann vor – es musste Sir Keitaro sein, schoss es dem jungen Knappen durch den Kopf. Das streng zurück gebundene Haar seines Herrn ließ seine Züge noch schmaler und kantiger wirken, überhaupt wirkte an ihm alles streng, dem Anlass entsprechend. Er hatte einen schwarzen Kimono gewählt, kostbar in schimmerndem Violett und Purpur bestickt, das Amethystkreuz und die Drachen des Hauses als immer wieder kehrendes Motiv. Die Seide lag in vielen Schichten über dem Körper gefaltet, und Itaru fragte sich, warum sein Herr nicht eine leichtere Gewandung für den Kampf ausgewählt hatte. Vielleicht um die fehlende Rüstung zu kompensieren?

Itarus Blick folgte den Bewegungen seines Herren, wie er sich gefasst und ohne die Miene zu verziehen wieder aufrichtete und dann das Wort an den Grafen richtete.

"Mylord Graf Mandin. Es ist mir eine Ehre." Eine weitere, knappere Verbeugung in Richtung des Lextius-Ritters, aber die Andeutung eines Lächelns auf den blutleeren Lippen. "Sir." Itaru war erleichtert. Ein weiterer Li Halan! Das war die beste Nachricht des Tages. Spontan fühlte er sich mit dem Ritter verbunden und dankte dem Propheten dafür, dass sie ihn an ihre Seite geschickt hatten. Er wußte, dass ein Vertreter des Heiligen Ordens des Lextius auch seinem Herrn Kraft geben würde.

Die Gestalt des Barons straffte sich.
"Ich bin bereit. Lassen wir Sir Ras nicht länger warten." 

Jack Hawkins

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #247 am: 8.04.2005 | 23:16 »
Im Frozen Sunset

Jack spürte, dass der Kossack Slayer und der Frozen Sunset entgültig in seinem Magen angekommen waren und dort gerade eine unheilige Allianz eingingen. Das Blut schoß ihm heiß ins Gesicht und ihm wurde schummrig. Sehr schummrig. Die linke Hand legte sich vorsichtshalber um die Stuhllehne, aber irgendwie schien sich der Stuhl gerade selbsttändig zu machen. Oder schwankte die Station? Denizes Gesicht vor ihm hatte plötzlich einen gelblichen Stich und er fragte sich, ob das normal war.

"Betten?" Oh ja, das war wichtig. Betten. Guter Plan. "Ähm....." machte er, und der Laut sog sich lange hin.
"Ja, ich glaube ich hätte da was", schleppten sich Worte aus seinem Mund.

Hinter Jack erhob sich einer der beiden Spieler ruckartig, ein hünenhafter Kerl mir kurzrasiertem Haar, pockennarbigem Geicht und enormem Stiernacken. Er packte den Tisch, auf dem eine Handvoll Karten, etliche leere Gläser und ein Haufen mehrfarbiger Gildenchips herumrutschten, und fegte ihn mit einem wütenden Brüllen von den Beinen. Sein Partner, eben noch auf einem der ausgeblichenen Plaststühle gesessen, hechtete zur Seite, rappelte sich auf und Sekundenbruchteile später lag ein matt schimmernder Revolver in seiner Hand. Ein erschrockenes Murmeln ging durch den Raum, gefolgt von ersten Schreien.

Jack drehte sich in Zeitlupentempo um.
"Hää?"

Offline Elantil Enbaran

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Re: [Sektor B] – Unterkünfte & Krankenstation
« Antwort #248 am: 9.04.2005 | 01:10 »
Unerwartet, nicht unangenehm. Gleich zwei Herren holten sie zur Zerstreunung ab. Ihr Feuerrotes Kleid noch einmal in Position rückend, begrüsste sie die beiden, und platzierte sich dann mittig. So, in vornehmes Schweigen gehüllt, liess sich sich in den Decados Flügel begleiten. Die Spiele waren eröffnet.
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

Elantil Enbaran, danke Enkidi LiHalan http://www.byzantiumsecundus.com/elantil_color.jpg

Denize Noy

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Re: [Sektor C] – Regeneration & Erholung (Vergnügungsviertel)
« Antwort #249 am: 9.04.2005 | 13:27 »
Mit trägem Interesse verfolgte Denize den schnell verlaufenden Farbwechsel von rosa zu rot – fast erwartete sie, er würde gleich Dampfwolken aus Nase und Ohren ausstoßen -  und wieder schneeweiß  in Jacks Gesicht und stellte mit Genugtuung fest, dass er offensichtlich noch weniger vertrug, als sie. Nun gut, vielleicht sollte ich mich auch nicht an einem Ukar orientieren, was körperliche Zähigkeit angeht.

Erst als sie sich vorbeugen musste, um seine genuschelte Antwort zu verstehen, kam ihr die Frage in den Sinn, ob sie ihm vielleicht mit dem Cocktail zuviel zugemutet hatte.  Reue wollte sich gerade in ihr breitmachen, da brach der  Krawall der zwei Saufbrüder los und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.

„Oh, Shit.“

Sie erstarrte. Nichts, was sie nicht schon erlebt hätte. Nur war sie  lange Zeit nicht mehr so nah dran gewesen, dass sie die Kontrahenden riechen konnte. Sie saß direkt in der Schußlinie. Wie immer wenn sie von einer Situation völlig überrascht war, wurde sie zum Kaninchen. Die Zungespitzen der Schlange direkt vor der Nase riss sie weit die Augen auf und hoffte, dass sie für ihre Umwelt unsichtbar wurde, wenn sie nur fest genug daran glaubte.  Blut rauschte in ihren Ohren, und Sekunden dehnten sich zu Stunden.
« Letzte Änderung: 10.04.2005 | 23:31 von Denize Noy »