@bitpicker& die literaturwissenschaft: Als ich das damals studiert habe, hatte ich zum Glück einen Prof, der nicht auf Teufel-komm-raus interpretieren wollte, sondern uns alle möglichen Sachen vorgesetzt hat, die wir lesen konnten. Da hat Literatur plötzlich Spaß gemacht, und ich hatte auch nicht den Eindruck, als wäre es dem Mann peinlich gewesen, mit irgendwas lesbarem in der Hand erwischt zu werden (nicht, daß ich mich noch erinnern könnte, was er damals gelesen hat, aber er machte keinen so Künst-hach-wie-erhebend-alles-andere-gleich-Bäh - Eindruck).
Ich glaube also nicht, daß es an dem Kunstverständnis der Deutschen liegt. Und auch nicht an der allgemeinen Akzeptanz - die ist (denk ich mal) in Amerika auch nicht höher als in Deutschland. Immerhin gelten hier bei uns doch eher die Leute, die dann mit Satan ankommen, als seltsam, oder? (Und ja, ich hab das Vorurteil von wegen Okkultismus auch in Deutschland schon gehört...)
PP&P war zu seiner Zeit schon ziemlich innovativ. Vielleicht nicht so innovativ wie Prime Time Adventures, aber das Rollenspiel hat sich ja auch entwickelt... es gab mal eine Zeit, da war
Vampire tM innovativ....
(und an der Entwicklung waren übrigens auch Deutsche beteiligt... zumindest an der allerersten Sitzung, die je gespielt wurde
).
@Ausprobieren oder nicht: Ich denke schon, daß man anhand einer Beschreibung sagen kann, ob einem das System zusagt oder nicht. Wenn man mit Science Fiction nichts anfangen kann, kann das Sci-Fi-System noch so innovativ sein - wahrscheinlich macht es nicht so viel Spaß wie ein Fantasy-System. Wenn jemand mit conflict resolution durch Würfeln nix anfangen kann, dann ist Dogs in the Vineyard wahrscheinlich nichts für ihn. Irgendwie muß man ja eine Vorentscheidung treffen...