Das macht 50 Runs. Gehen wir von 2 Runs im Monat aus, macht dies 25 Monate, sprich zwei Jahre. Das ist für Dich schnell?
Ja ist es.
Nach zwei Jahren den Charakter einstampfen zu müssen, obwohl er einem ans Herz gewachsen ist, weil es inkonsequent wäre ihn weiterzuspielen.
Ja das ist zu schnell.
Und viele spielen häufiger als Du.
Wohingegen es bei niedrigerer Bezahlung nie ein problem wäre den Charakter nahezu ewig und konsistent weiterzuspielen.
Wenn er es dann dem System als Fehler ankreidet, ja. Er könnte genauso gut sagen, daß er Luxus permanent will.
Das ist aber unrealistisch, und stört damit die Konsistenz des Charakters.
Und es ist nicht ein Fehler des Systems. Es ist IMHO ein Fehler des SLs. Niemand zwingt den SL solch hohe Summen aufzufahren.
Im Grunde macht er so dem Spieler den Spielspass kaputt.
Es macht einfach keinen Bock nahezu jedes Ziel des Charakters (in finanzieller Hinsicht oder durch Geldmittel zu erreichende) im null komma nix hinterhergeschmissen zu bekommen. Und sich dann immer exorbitantere Ziele setzen zu müssen, damit man mal ne Herausforderung hat.
Geld verdirbt den Charakter. Im wahren Leben wie im Rollenspiel.
Wenn er ein Squatter war, kann er sogar schon bei Unterschicht permanent aufhören, für einen Squatter wird auch das das Paradies sein. Und? Was hat das mit dem System zu tun? Es ist die Entscheidung des Spielers, sehr früh aufzuhören. Das System gibt ihm genügend Anzreize, bis zum bitteren Ende weiterzumachen.
Tut es nicht.
Man spielt bei Shadowrun einen Profi.
Er ist sich seines Risikos bewusst.
Und er tut das was er tut für Geld.
In dem Moment wo er genug Geld hat um in den Ruhestand zu gehen tut er das.
Und die aller wenigsten werden ihr Limit bei einem permanenten Luxus-Lebensstil setzen, weil das einfach viel zu unrealistisch ist.
Und damit leidet dann auch immer der Spielspass mit dem Charakter, weil der Charakter eigentlich keine Ziele mehr hat.
Der Spieler hat noch Ziele, aber das ist nicht das selbe.
Oberschicht ist vor allem ewig zweiter. Die Champions und die Elite, die ... GEWINNER ... leben Luxus. Der Spieler und nicht das Spielsystem ist Schuld, wenn er keinen Gewinner spielen will, sondern jemanden, der sich halt nur mit dem zweiten Platz begnügen will. Sorry, aber das kann man SR nun wirklich nicht ankreiden. Es ist die Entscheidung des Spielers, früher aufzuhöhren, nicht die des Regelbuches.
Wenn man in der Oberschicht lebt, ohne dafür weiter arbeiten zu müssen, und ohne das einen weiterhin die Kugeln um die Ohren fliegen, dann ist man der Gewinner.
Sicher gibt es Leute die mehr Geld haben, aber sich solche Ziele zu stecken ist schlicht weg unrealistisch.
Und kaum ein Runner wird sich denken: "Mir müssen ja nur noch 10mal soviele Kugeln um die Ohren fliegen, bis ich im absoluten Luxus schwelgen kann, let's go...".
Charaktere die das tun sind schwer geistig gestört oder einfach nur inkonsistent, und solche Charaktere spiel ich nicht gerne.
Klar, weil auch jeder schnell zum 100fachen Mörder wird. Es gibt auch Gelmunition und Schockgranaten.
Übertreibung ist ein stilistisches Mittel zur Verdeutlichung.
@ Eldar Baldur:
50 oder mehr Stunden pro Run?
Das klingt heftig.
Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Wenn ihr das immer so spielt, dann sind höhere Bezahlungen eventuell durchaus angebracht.
Wenn der Run es wert ist, und ihr in der Zeit konzentriert den Plot vorantreibt.
Bei uns dauern Runs eher unterschiedlich lange.
Je nach Konzentrationsgrad der Spieler und des Spielleiters.
Ich würd mal sagen zwischen 2 Sitzungen und 5 Sitzungen, mit einigen krassen Ausreißern nach oben.
Allerdings ist das ein wirklich interessanter Punkt für die Diskussion.
Aber Apple führt ja selber an, dass man bei ihm mit 20k pro Run in ungefähr 2 Jahren eine Million verdient...
wenn ich ihn nicht sehr falsch verstanden habe.
Wenn er jetzt aber sagt, dass sie an einem einfachen Run für 20k schon 20 Stunden oder mehr sitzen, und an einem für 100k 100 Stunden, dann vergeben wird das Geld wohl doch nicht gravierend anders, und hätten uns die ganze Diskussion schenken können.