Autor Thema: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char  (Gelesen 8697 mal)

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Charon

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #25 am: 27.08.2006 | 14:10 »
Erfahrungsgemäß haben diese "Meine Familie, Freunde und mein Schäferhund sind tot!"-Typen eine von fünf Ursachen:

 - Der Spieler hat einfach keinen Bock auf Familie. Findet man hauptsächlich bei pubertierenden Spielern, denen ihre Eltern und ihre gesamte Verwandtschaft auf die Nerven gehen. Sie finden Familie dumm, unangenehm und peinlich und ergo wollen sie das in einem Spiel, in dem sie die coolen Actionhelden sein können, nicht haben.
 - Der Spieler ist einfach stinkend faul. Er will keine Zeit damit verschwenden, sich auch noch Gedanken über die komplette Verwandtschaft des Charakters zu machen. Ist auch viel zeitsparender einfach "Familie starb bei Autounfall" in den Lebenslauf zu kritzeln.
 - Der Spieler hat bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht. "Okay Mister Johnsons, schon klar. Sie haben vermutlich wieder mal meine gesamte Verwandtschaft, inklusive Omas Kanarienvogel entführt, und legen sie um, wenn ich ablehne, stimmt's?" Mach das mehr als zwei, drei Mal, und die Spieler entwickeln eine regelrechte Phobie vor persönlichen Bindungen.
 - Die Ressourcen reichen nicht aus. Gruppen, die die Regeln streng auslegen, und die Chars auch für Eltern und Sandkastenfreunde als Connections bezahlen lassen (insbesondere in der 3. Edi konnten Eltern als Connections ja mal locker 100k¥ kosten), verleiten die Spieler dazu, nur in "nützlichere" Connections zu investieren.
 - Der Tod aller bekannten Seelen dient als Grundlage für ein Rachekonzept. Dagegen ist wenig zu sagen, abgesehen von der Frage, ob dann wirklich alle tot sein müssen. Okay, der eiskalte und einsame Rächer ist irgendwo cool... aber wäre es für den Plot nicht interessanter, wenn er bloß den Mörder seiner Frau sucht, und sich währenddessen mit seiner Tochter auseinanderlebt?



Als SL lege ich viel Wert auf persönliche Bindungen der Chars sowie deren Privatleben. Es bereichert einfach das Spiel, und bietet mehr Möglichkeiten für Abenteuer als "Was kriegen wir dafür?". Vor allem bindet es sie stärker in die Welt ein, verschafft ihnen einen besseren Blick für den Alltag von 2070 und bietet dem SL die Möglicheit, die Fremdartigkeit des Settings jenseits von Sicherheitsmagiern und Kampfdrohnen zu unterstreichen. Das ist IMHO einer der wichtigsten Punkte. Dass die Spieler sich auch mal Gedanken um Smart-Kleidung, Nanotattoos, Sojajoghurt oder bewaffnete Gangs in der Nachbarschaft machen, und nicht bloß um schwere Waffen, Konzerngardisten und Geisterfoki. Mal fünf Minuten das Leben von der zivilen Seite zu betrachten, eröffnet vielen Spielern eine ganz andere Sichtweise auf die Welt.
Bei uns werden teilweise schon ganze Spielabende auf diese Weise aufgezogen. Es ruft einfach mal kein Schieber an, und die Spieler haben auch keine große Eigeninitiaative, also lasse ich sie ihrem Tagwerk nachgehen. Der Rigger geht ins Fitnesstudio, redet dann mit dem befreundeten Händler für militärische Antiquitäten über Gewehre des Zweiten Weltkrieges und sorgt dann für seinen Lieblingsmechaniker dafür, dass sein Sohn einer bestimmten Gang nicht ebitritt. Die Vampirjägerin geht mit einem Ganger etwas trinken, legt sich mit besoffenen Kiddies im Hausflur an und lässt ein neues Motiv auf ihre Kühlerhaube sprayen. Und der Schamane lässt sich von seinem Stamm-Taliskrämer eine Schülerin aufschwatzen, und verbringt Wochen damit, ihr zu erklären, warum Karl Kombatmage scheiße ist, warum man ohne Übung keine Personen levitieren sollte und dient dazu noch als allgemeiner Seelentröster.
Natürlich ist das nicht vergleichbar mit dem Thrill eines normalen Runs. Kein stundenlanges Brüten über Plänen, kein nächtliches Einschleichen und keine Feuergefechte. Aber es ist eben eine andere Art von Herausforderung. Eine Art der Herausforderung in der die sonst so bevorzugten Mittel nicht funktionieren, und die Charaktere mal in eher ungewohnten Bereichen glänzen müssen: als Menschen.

Offline Vanis

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #26 am: 27.08.2006 | 15:14 »
Mal ganz ehrlich: Die meisten SR Chars sind schlicht Mörder. Klar, sie erschießen Leute nicht immer einfach so, aber bei Runs gehört tödliche Gewalt oft dazu. Ich behaupte mal, dass das auch Auswirkungen auf die Psyche der meisten Runner haben wird. Für mich als Spieler passt da ein heiles Familienleben nicht rein. Ich würde mich abkapseln und mich mit Meinesgleichen abgeben: Soll heißen mit genauo kaputten Leuten Das kann ich dann auch ausarbeiten, da hab ich nix gegen und find es cool, wenn Chars über solche Tiefe verfügen.

Was das Ausspielen vom Alltagsleben angeht muss ich sagen, dass ich das richtig, richtig langweilig finde, wenn es über eine Stunde Spielzeit hinausgeht. Wenn man sich einmal die Woche trifft, mag das ok sein. Aber wenn sich eine Gruppe alle ein bis zwei Monate trifft, dann hab ich anderes zu tun, als mit dem CHar ins Fitness Studio zu rennen und/oder mit Freunden rumzuhängen. Ich will Action und Atmosphäre und die entsteht für mich nicht durch Ausspielen von Alltagsleben. Ich würd das in ein paar kurzen Sätzen abhandeln und dann zum Abenteuer übergehen bzw. während des Abenteuer immer mal wieder mit einfließen lassen. Mehr aber nicht.
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Offline Smendrik

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #27 am: 27.08.2006 | 15:37 »
@vanis: SR-Chars sind von der Idee her NICHT einfach Totschläger! Sie sind Spezialisten und töten KANN ein Teil des Auftrages sein. Viele Runner lehnen Wetwork sogar ab.
Die Planungen des Runs sind ua dafür gut, dass niemand ins Gras beissen muss und möglichst keine Feindberührung entsteht.

Ich persönlich kann mich ansonsten Charon nur anschließen. Gerade solche Fitnessstudioszenen tragen doch viel zur Atmosphäre bei. Es bedeutet nicht dass jeder ne Stunde Privatleben spielt pro Runde, aber wieso sollte man seine Connection nicht in einem Fitnessclub treffen und kurz privates besprechen bevor man zum geschäftlichen kommt?
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Offline Vanis

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #28 am: 27.08.2006 | 16:37 »
@vanis: SR-Chars sind von der Idee her NICHT einfach Totschläger! Sie sind Spezialisten und töten KANN ein Teil des Auftrages sein. Viele Runner lehnen Wetwork sogar ab.
Die Planungen des Runs sind ua dafür gut, dass niemand ins Gras beissen muss und möglichst keine Feindberührung entsteht.

Is klar, Wetwork meinte ich auch gar nicht. Nur wie oft kommt es schon vor, dass ein Plan zu 100 Prozent funktioniert? Der Reiz an einem Run liegt ja gerade am Unvorhergesehenen. Und mal ganz ehrlich: Wenn ich mir die Waffenlisten von SR anschaue, kann mir keiner erzählen, dass es da nicht darum geht, Leute umzubringen. Natürlich sind das keine wehrlosen Opfer. Das sind Wachmänner, Polizisten, Kongardisten, alle bewaffnet, aber auch alles Menschen, die vielleicht Familie haben und ein ganz "normales" Leben führen. Und zu den "Bösen" gehören die mal sicher nicht.

Von daher würde ich sagen, sind Shadowrunner, die ein normales Privatleben mit Familie und Freunden haben, die sich Sonntagnachmittag zum Kaffeekränzchen treffen, eher die Ausnahme. Ich erwarte da eher kranke Einzelgänger, Daraufgänger, die nichts mehr zu verlieren haben, Kriminelle usw. Mir ist auch klar, dass Shadowrum ein Rollenspiel ist und es da nicht unbedingt realistisch zugehen muss. Dann darf mir mein SL aber trotzdem nicht sagen, mein Char hätte keine Tiefe, weil er sich nicht um sein Privatleben kümmern würde. Ich persönlich würde sämtlichen Kontakte aus meinem früheren Leben abbrechen, allein weil mir das Risiko zu groß wäre, meine Familie und Freunde einer tödlichen Gefahr auszusetzen.
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Charon

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #29 am: 27.08.2006 | 17:21 »
Mal ganz ehrlich: Die meisten SR Chars sind schlicht Mörder. Klar, sie erschießen Leute nicht immer einfach so, aber bei Runs gehört tödliche Gewalt oft dazu. Ich behaupte mal, dass das auch Auswirkungen auf die Psyche der meisten Runner haben wird.
Naja, primär sind Runner erstmal Kriminelle. Aber auch unter Kriminellen gibt es sowas wie Ethik und Moral. Ob, wie und wen ein Charakter tötet, und vor allem wie er dazu steht, das ist schwer charakterabhängig. Ebenso die Frage, ob ihn das sozial isoliert, ihn in bestimmte Kreise treibt, oder auch nur das "normale" Leben als Ausgleich suchen lässt.


Was das Ausspielen vom Alltagsleben angeht muss ich sagen, dass ich das richtig, richtig langweilig finde, wenn es über eine Stunde Spielzeit hinausgeht.
Das hängt wohl ganz davon ab, wie man das macht, und wie man den Rest der Gruppe mit einbezieht. Okay, bei dir ist es laut eigener Aussage ja so, dass ihr eh nicht so oft spielt. Da ist es verständlich, wenn man noch keine Abwechslung vom normalen SR braucht. Aber wenn man halt regelmäßiger spielt, wird das ewige 'Auftrag bekommen -> erledigen -> Geld einsacken -> fertig!' irgendwann langweilig.


Und mal ganz ehrlich: Wenn ich mir die Waffenlisten von SR anschaue, kann mir keiner erzählen, dass es da nicht darum geht, Leute umzubringen.
Natürlich, es ist der Sinn von Waffen, Lebewesen zu verletzen und zu töten.
Aber nur weil sie da stehen, muss man sie ja nicht nur dazu nutzen, Massaker zu veranstalten. Es gibt viele Möglichkeiten, Feinde außer Gefecht zu setzen, selbst mit normalen Feuerwaffen hat man schonmal zumindest die Optionen "Bedrohen" und "anschießen". Und die Optionen gehen ja noch weiter. Taser, Gelmunition, Gummischrot, Betäubungsgranaten, Betäubungsgas, Betäubungszauber...
Aber selbst das ist gar nicht nötig. Wenn man die Regeln mal Regeln sein lässt, und die Spieler einen realistischen Blick über die Gefahren eines Kampfes haben, reicht das allein schon aus, um viele Konflikte zu unterbinden. Wenn man nicht mehr denkt "Der hat nur'n Messer, macht ja bloß L-Schaden", sondern "Scheiße, der schlitzt mich auf. Vielleicht überleb ich das, aber will ich das echt riskieren?", dann kann man schon mit einem simplen Messer eine Person wirkungsvoll bedrohen. Ich weiß, diese Denke ist in SR nicht sonderlich verbreitet. Ich hab schon Gruppen gesehen, das kamen Sprüche wie "Also, der bedroht uns mit ner schweren Pistole? Aber er ist nur einer, ja? Okay, ich mach Sturmangriff in den Nahkampf!". Das mag nach Regeln funktionieren, aber in der Realität würde man sich hüten, irgendwen anzupissen, der eine Waffe auf einen richtet... auch wenn man ein breitgebauter Ork mit Panzerjacke ist.
Auch das Knock-Out-Potential von Verletzungen wird oft völlig vernachlässigt (ist aber kein SR-spezifisches Problem... "Du hast zwei Pfeile im Bein." "Egal, ich verfolge die Orks trotzdem!"). Eine L-Wunde im Fuß, und diese Person rennt euch garantiert nicht hinterher. Eine M-Wunde am Arm, und der Kerl richtet in diesem Gefecht ganz sicher keine Waffe mehr auf euch. Eine S-Wunde in der Brust, und er liegt winselnd in der Ecke, und betet einfach nur, dass die schnell nen Sani schicken.

Solche Merkwürdigkeiten verzerren das Gesamtbild, und wenn man sie erstmal geradegerückt hat, senken sich solche Mordorgien enorm. Wir in der Gruppe verwenden beispielsweise den SFD mit der Trefferzonenregelung aus dem Addendum... damit ist selbst ein Straßenkid mit einer .38er noch ein ernstzunehmender Gegner, sofern man nicht gerade in einer militärischen Vollrüstung steckt. Und seitdem sind meine Spieler auch deutlich vorsichtiger geworden, vermeiden Kämpfe und suchen mehr alternative Wege.
Natürlich liegt der Rest immer noch beim Spieler. Wer sich an den Spieltisch setzt, mit dem Willen, die Wände rot zu streichen, der kann das auch tun. Aber in einer Gruppe, die unsinnige Regeln nicht dem GMV vorzieht, kann man selbst mit Waffeneinsatz zu erstaunlich niedrigen Bodycounts kommen.


Von daher würde ich sagen, sind Shadowrunner, die ein normales Privatleben mit Familie und Freunden haben, die sich Sonntagnachmittag zum Kaffeekränzchen treffen, eher die Ausnahme. Ich erwarte da eher kranke Einzelgänger, Daraufgänger, die nichts mehr zu verlieren haben, Kriminelle usw.
Sicher sind die wenigsten Runner noch 100% gesellschaftskonform... aber wer ist das schon? Knackis? Ex-Soldaten? Ex-Cops?
Jeder, der sich längere Zeit in einem für die Gesellschaft kaum bekannten Umfeld aufhält, wird über kurz oder lang dadurch beeinflusst. Aber wie genau das stattfindet, das hängt immer noch von der jeweiligen Person ab.


Mir ist auch klar, dass Shadowrum ein Rollenspiel ist und es da nicht unbedingt realistisch zugehen muss. Dann darf mir mein SL aber trotzdem nicht sagen, mein Char hätte keine Tiefe, weil er sich nicht um sein Privatleben kümmern würde.
Privatleben besteht nicht bloß aus Freunde treffen, und jeden Sonntag zuhause zum Essen antraben. Es umfasst beispielsweise auch Hobbys, von Autos sammeln über Horror-Trideos bis hin zum Basteln von Modellpanzern.
Ein Charakter, der kein außerberufliches Sozialleben hat, ist vielleicht selten, aber noch in Ordnung. Aber ein Charakter, der nur und ausschließlich für's Shadowrunning lebt, der jede freie Minute auf dem Schießstand und im Fitneßstudio verbringt und auch sonst absolut gar keine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hat, das IST flach.


Ich persönlich würde sämtlichen Kontakte aus meinem früheren Leben abbrechen, allein weil mir das Risiko zu groß wäre, meine Familie und Freunde einer tödlichen Gefahr auszusetzen.
Sagst du. Andere würden den Kontakt beibehalten, etwa weil sie fürchten, ansonsten vollends in die asozial-kriminelle Schiene abzurutschen. Oder damit sie wenigstens eine Handvoll Personen haben, denen sie vertrauen können. Oder damit sie bei all den Gesichtsoperationen und ständig wechselnden Identitäten wenigstens einen Fixpunkt in ihrem Leben und ihrer Identität haben. Oder weil sie ihnen zuliebe in die Schatten gegangen sind (Bruder hat Schulden bei der Mafia, Vater ist arbeitsunfähig und die Familie muss ernährt werden, Tochter braucht wahnsinnig teure Medikamente...). Oder, oder, oder. Es gibt tausende Gründe. Und Menschen handeln nur selten rational.
« Letzte Änderung: 27.08.2006 | 17:24 von Charon »

Offline Vanis

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #30 am: 27.08.2006 | 17:55 »
Naja, primär sind Runner erstmal Kriminelle. Aber auch unter Kriminellen gibt es sowas wie Ethik und Moral. Ob, wie und wen ein Charakter tötet, und vor allem wie er dazu steht, das ist schwer charakterabhängig. Ebenso die Frage, ob ihn das sozial isoliert, ihn in bestimmte Kreise treibt, oder auch nur das "normale" Leben als Ausgleich suchen lässt.

Stimmt, geb ich dir Recht. Nur bezweifle ich eben, dass Menschen, selbst wenn sie jemanden im Kampf und in Notwehr erschießen, keinerlei Probleme damit haben werden. Bei Kriminellen, die vielleicht die Wahl haben, ist das noch ne Ecke schwieriger. Da leidet fast jedes Privatleben drunter. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass man Runner ihr Leben, das sie führen, ansieht.

Zitat
Das hängt wohl ganz davon ab, wie man das macht, und wie man den Rest der Gruppe mit einbezieht. Okay, bei dir ist es laut eigener Aussage ja so, dass ihr eh nicht so oft spielt. Da ist es verständlich, wenn man noch keine Abwechslung vom normalen SR braucht. Aber wenn man halt regelmäßiger spielt, wird das ewige 'Auftrag bekommen -> erledigen -> Geld einsacken -> fertig!' irgendwann langweilig.

Würde das Privatleben schon auch ausspielen lassen. Nur eben nicht einen ganzen Abend lang. Und klar kann man auch das Privatleben spannend gestalten. Das ginge dann aber für mich schon eher wieder in Richtung Abenteuer, dann halt mal kein Run.

Zitat
Natürlich, es ist der Sinn von Waffen, Lebewesen zu verletzen und zu töten.
Aber nur weil sie da stehen, muss man sie ja nicht nur dazu nutzen, Massaker zu veranstalten. Es gibt viele Möglichkeiten, Feinde außer Gefecht zu setzen, selbst mit normalen Feuerwaffen hat man schonmal zumindest die Optionen "Bedrohen" und "anschießen". Und die Optionen gehen ja noch weiter. Taser, Gelmunition, Gummischrot, Betäubungsgranaten, Betäubungsgas, Betäubungszauber...

Welche SR Gruppe macht das? Hat man während einem Run wirklich die Zeit, drauf zu achten niemanden zu erschießen, wenn es hart auf hart kommt?  Hab in einigen Gruppen gespielt, wurde nie groß drauf geachtet.

Zitat
Aber selbst das ist gar nicht nötig. Wenn man die Regeln mal Regeln sein lässt, und die Spieler einen realistischen Blick über die Gefahren eines Kampfes haben, reicht das allein schon aus, um viele Konflikte zu unterbinden. Wenn man nicht mehr denkt "Der hat nur'n Messer, macht ja bloß L-Schaden", sondern "Scheiße, der schlitzt mich auf. Vielleicht überleb ich das, aber will ich das echt riskieren?", dann kann man schon mit einem simplen Messer eine Person wirkungsvoll bedrohen. Ich weiß, diese Denke ist in SR nicht sonderlich verbreitet. Ich hab schon Gruppen gesehen, das kamen Sprüche wie "Also, der bedroht uns mit ner schweren Pistole? Aber er ist nur einer, ja? Okay, ich mach Sturmangriff in den Nahkampf!". Das mag nach Regeln funktionieren, aber in der Realität würde man sich hüten, irgendwen anzupissen, der eine Waffe auf einen richtet... auch wenn man ein breitgebauter Ork mit Panzerjacke ist.

Oder es führt dazu, jemanden mit einem Messer gleich umzunieten, weil ist ja gefährlich.

Zitat
Auch das Knock-Out-Potential von Verletzungen wird oft völlig vernachlässigt (ist aber kein SR-spezifisches Problem... "Du hast zwei Pfeile im Bein." "Egal, ich verfolge die Orks trotzdem!"). Eine L-Wunde im Fuß, und diese Person rennt euch garantiert nicht hinterher. Eine M-Wunde am Arm, und der Kerl richtet in diesem Gefecht ganz sicher keine Waffe mehr auf euch. Eine S-Wunde in der Brust, und er liegt winselnd in der Ecke, und betet einfach nur, dass die schnell nen Sani schicken.

Gerade deshalb würde ich als Runner auf Nummer sicher gehen und die Gegner umnieten, weil ich sonst eventuell verletzt werde, was ich auf keinen Fall riskieren will.

Zitat
Sicher sind die wenigsten Runner noch 100% gesellschaftskonform... aber wer ist das schon? Knackis? Ex-Soldaten? Ex-Cops?
Jeder, der sich längere Zeit in einem für die Gesellschaft kaum bekannten Umfeld aufhält, wird über kurz oder lang dadurch beeinflusst. Aber wie genau das stattfindet, das hängt immer noch von der jeweiligen Person ab.

Allles, was ich sagen will, ist, dass Runner zu großer Wahrscheinlich dazu neigen keine normale Familie mehr zu haben, weil ihnen ihr Leben das nicht gestattet. Wenn es doch einer schafft, Glückwunsch!

Zitat
Privatleben besteht nicht bloß aus Freunde treffen, und jeden Sonntag zuhause zum Essen antraben. Es umfasst beispielsweise auch Hobbys, von Autos sammeln über Horror-Trideos bis hin zum Basteln von Modellpanzern.
Ein Charakter, der kein außerberufliches Sozialleben hat, ist vielleicht selten, aber noch in Ordnung. Aber ein Charakter, der nur und ausschließlich für's Shadowrunning lebt, der jede freie Minute auf dem Schießstand und im Fitneßstudio verbringt und auch sonst absolut gar keine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hat, das IST flach.

Jeder meiner Chars hat ein Privatleben, mit Familie oder ohne, Hobbys, Interessen usw., nur spiele ich es ungern aus Zeitgründen so intensiv aus. Ich schreib das in meine Hintergrundgeschichte und wenn es kurz mal ausgespielt wird, wunderbar, das gibt dem Char Tiefe. Aber ganze Abende durch...das ist einfach nicht mein Fall.
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Offline AlexW

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #31 am: 27.08.2006 | 18:13 »
Welche SR Gruppe macht das? Hat man während einem Run wirklich die Zeit, drauf zu achten niemanden zu erschießen, wenn es hart auf hart kommt?  Hab in einigen Gruppen gespielt, wurde nie groß drauf geachtet.

Laut Regelwerk (definitiv SR3, bei SR4 weiss ich's nicht) schont man sich ja gegenseitig (Ne Truppe, die Gel-Muni verwendet, wird, falls sie ertappt werden, auch am Leben gelassen - bei toedlicher Gewalt bekommen sie ne Kugel in den Kopf). Ich halte das fuer teilweise, sagen wir, schwierig. Aber ich bin auch sehr von Cyberpunk 2020 gepraegt.


Zitat
Allles, was ich sagen will, ist, dass Runner zu großer Wahrscheinlich dazu neigen keine normale Familie mehr zu haben, weil ihnen ihr Leben das nicht gestattet. Wenn es doch einer schafft, Glückwunsch!

Ich finde den Vergleich zu Verbrechern recht gut gelungen. Ich koennte mir schon ne ahnungslose Familie vorstellen, oder eine, die's nicht interessiert, oder eine, die was vermutet/davon weiss. Kleines Beispiel. Hier in UK hat's letztens einen Drogendealer gerissen. Er wurde von einem Hitman abgeknallt, und seine 5jaehrige Tochter, die im selben Raum war, auch. Die kriminelle Szene kannte den Taeter, und sie haben ihn an die Polizei verraten wegen der Tochter. Fair 'nuff, sagten die, Drogendealer abzuknallen, das ist okay, aber nicht das suesse kleine Maedchen. Der Taeter wurde ueberfuehrt und sitzt jetzt im Knast.

Aus der Story wollte ich mal was machen, fuer SR. :) Jedenfalls, der Mann hatte eine Tochter. Ich glaube, die dazugehoerige Frau hat sich von ihm getrennt. Also: alleinerziehender Vater.

Ich wuerde auch sagen, es ist eine Frage des Alters. So mit dreissig (wenn ich in meinen eigenen Bekanntenkreis gucke) wird ploetzlich geheiratet und Haeuser gekauft und man redet ueber Kinder. Zwischen 18-31 ist das im allgemeinen kein Thema (Ausnahmen bestaetigen die Regel, und kein kurzlebigen Rassen wie Orks sieht's anders aus). Gerade waehrend der Studi-Zeit (18-27/28) probiert man rum, ist freier, macht sich nicht soviele Gedanken um Pension und Krankenversicherung. Ich wuerde vermuten, dass ist auch die Zeit, in der Runner aktiv sind. Mit vierzig oder so ist das alles nicht mehr so prickelnd, also "muede" Runner kann ich mir sehr gut vorstellen, die schonmal planen, was sie mit dem Rest ihrer Zeit anfangen wollen.

Ich persoenlich verwende immer Sachen/Erfahrungen/Berichte aus dem Militaer. Wenn so ein Kommando-Soldat (sagen wir: SAS) den Befehl bekommt, sagt er zu seiner Frau/LAG/Freundin: "Tschuess, Schatz, ich bin jetzt ein paar Wochen weg." Die Frauen wissen nichts ueber die Einsaetze, und duerfen sie auch nicht. Schon zu ihrer eigenen Sicherheit. Klar, wenn man enttarnt wird und der Kon Zugriff auf die Familie bekommt, das ist bitter. Aber das ist es bei heutigen Geiselnahmen auch. Berufsrisiko. Man muss sie halt gut absichern.

Nicht zuletzt zeigt die Menge an Privatleben auch, wieviel man noch "(Meta-)Mensch" ist und ueberhaupt noch "dazugehoert". Auf der anderen Seite spiele ich SR reht duester, das heisst, hohe Scheidungsraten, galoppierender Egoismus, und alles ist beliebig und oberflaechlich. "Familie" ist da ganz sicher nicht zu idyllisch, wie "heute" - ich konzentriere mich dann eher auf die dunkle Seite, das beliebige und das fiese - oder das voellig beliebige.

Charon

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #32 am: 27.08.2006 | 19:15 »
Stimmt, geb ich dir Recht. Nur bezweifle ich eben, dass Menschen, selbst wenn sie jemanden im Kampf und in Notwehr erschießen, keinerlei Probleme damit haben werden.
Oh, das bezweifle ich auch. Und selbst wenn es so wäre, würde ich trotzdem nicht kategorisch davon ausgehen. Dafür sind die Bewältigungsmechanismen viel zu interessant.
Ex-Militärs beispielsweise haben ja durchaus schonmal Tötungserfahrung, und wurden diesbezüglich auch schon in gewissen Maßen psychologisch betreut und indoktriniert. Sie würden dann vermutlich am ehesten versuchen, Getötete in ihr Feind-Schema zu pressen, und falls das nicht klappt, eben in Richtung Selbsterhaltungstrieb ausweichen.
Haben wir auf der anderen Seite beispielsweise einen Ganger, so würde er seine Rechtfertigung wohl stark an der Art seines Gegners festmachen. Den anderen Ganger hat er abgeknallt, weil der seinen Gangkumpel krankenhausreif geschlagen hat. Den Cop hat er umgenietet, weil er das marodierende Fußvolk von diesem Drecks Fascho-Staat ist. Und den Runner hat er umgelegt, weil er ihn auf seinem eigenen Turf dumm angemacht hat, und er sich das nicht bieten lassen konnte.


Würde das Privatleben schon auch ausspielen lassen. Nur eben nicht einen ganzen Abend lang. Und klar kann man auch das Privatleben spannend gestalten. Das ginge dann aber für mich schon eher wieder in Richtung Abenteuer, dann halt mal kein Run.
*shrugs* Die Übergänge sind da fließend. Damit es ein echtes (Nicht-Solo-)Abenteuer werden kann, muss man aber meist einen Weg finden, den Rest der Gruppe einzubinden. Das geht, aber erfordert Vorbereitung, die schon bei der Charaktererschaffung beginnt. Runner sind ja ein paranoides Völkchen, und beziehen nicht mal eben jeden in ihr Privatleben ein. Da ist es dann hilfreich wenn die Runner untereinander verwandt sind, oder sich von früher kennen. Oder gemeinsame Bekannte haben. Die Vampirjägerin in meiner letzten Runde war beispielsweise mit der Deckerconnection meines Schamanen liiert; damit hatte der Decker quasi die Funktion eines Mittlers, und hat geholfen ein besseres, vertrauensvolleres Verhältnis aufzubauen.


Welche SR Gruppe macht das? Hat man während einem Run wirklich die Zeit, drauf zu achten niemanden zu erschießen, wenn es hart auf hart kommt?  Hab in einigen Gruppen gespielt, wurde nie groß drauf geachtet.
Bei mir war das öfters mal der Fall. Aber nicht "während des Runs" und "wenn es hart auf hart kommt", sondern in der Planungsphase. Da hat man dann klar festgelegt, was man an Bewaffnung mit sich herumträgt, und wie die Notfallpläne aussehen.
Ich hatte auch meist (und bin selbst so einer) SLs, die die Reaktionen der Welt gut ausgespielt haben. Wer ständig Leute umbringt, hat bald eine eigene SoKo am Hals, und am Sonntagmorgen ein SWAT-Team zu Besuch. Johnsons heuern einen nur noch für Wetwork-Aufträge an, und der Schieber will nicht mehr von einem wissen, oder verlangt völlig überhöhte Preise, weil die Chars zu viel Wind machen, und Aufmerksamkeit auf ihn lenken könnten. Und dann gibt's natürlich noch die Freunde und Verwandten der Toten. Nur einmal in einer Bar mit einer MP herumballern, und man hat Feinde für eine ganze Horde Chars. Und wenn die Bar dann noch der Mafia gehört, dann hat an richtige Probleme. Wenn die Welt mal auf die Aktionen der Charaktere reagiert, dann gehen sie auch von sich aus viel überlegter und unblutiger vor.


Oder es führt dazu, jemanden mit einem Messer gleich umzunieten, weil ist ja gefährlich.
Sofern ich dem Messerträger keine suzidialen Gedanken unterstelle, muss ich das gar nicht. Immerhin hab ich eine Schusswaffe, und er hat ein Messer. Sobald die Distanz zwischen uns mehr als ein paar Meter beträgt, wird er wohl der Aufforderung nachkommen, das Messer fallenzulassen.


Gerade deshalb würde ich als Runner auf Nummer sicher gehen und die Gegner umnieten, weil ich sonst eventuell verletzt werde, was ich auf keinen Fall riskieren will.
Wer verletzt am Boden liegt, konzentriert sich für gewöhnlich eher darauf, sich in Sicherheit zu bringen, oder zumindest still und leise den Rest der Schlacht zu überstehen. Naja, es sei denn wir reden hier von Elitetruppen. Aber meistens reduziert sich das Interesse an den Gegnern enorm, wenn man erstmal eine heftige Verletzung eingefangen hat.


Allles, was ich sagen will, ist, dass Runner zu großer Wahrscheinlich dazu neigen keine normale Familie mehr zu haben, weil ihnen ihr Leben das nicht gestattet.
Ja! Das kann ja auch so sein. Laut einem Spiegel-Artikel zum KSK liegt die Scheidungsrate der Mitglieder so bei mindestens 50% IIRC. Es hat ja auch keiner gesagt, es wäre leicht. Aber das hindert die wenigsten Menschen daran, es zu versuchen. Und wenn sie dabei scheitern... tja, das ist Pech. Aber für die Story ist das letztendlich interessanter, als wenn sie es nie versucht hätten.
 

Laut Regelwerk (definitiv SR3, bei SR4 weiss ich's nicht) schont man sich ja gegenseitig (Ne Truppe, die Gel-Muni verwendet, wird, falls sie ertappt werden, auch am Leben gelassen - bei toedlicher Gewalt bekommen sie ne Kugel in den Kopf). Ich halte das fuer teilweise, sagen wir, schwierig. Aber ich bin auch sehr von Cyberpunk 2020 gepraegt.
Na, solche Pauschalisierungen finde ich auch etwas unsinnig. Aber die Begleitumstände einer Tat sind natürlich wichtig. Kommen wir mal mit einem etwas extremen Beispiel. Sagen wir mal, du bist irgendwo eingebrochen, hast einen Familienvater mit einem Elektroschocker ausgeschaltet und den Haussafe ausgeräumt. Egal wie man es dreht, das sind gleich mehrere Verbrechen. Aber sowohl für das Gericht als auch deine Mithäftlinge macht es einen Unterschied, ob du anschließend noch seine Frau erschossen, seine Tochter vergewaltigt und seinen Hund in Brand gesetzt hast.
Runner sind Verbrecher, aber Verbrecher sind auch nur Menschen. Und das weiß auch jeder Richter, jeder Polizist und jeder Profiler. Wenn man so Jemanden erwischt hat, dann blickt man nicht bloß darauf, was er gerade eben getan hat, und was er in seine Waffen geladen hat, sondern auch wie er sonst drauf ist, und was er in seiner Vergangenheit schon so getan hat.


Ich persoenlich verwende immer Sachen/Erfahrungen/Berichte aus dem Militaer. Wenn so ein Kommando-Soldat (sagen wir: SAS) den Befehl bekommt, sagt er zu seiner Frau/LAG/Freundin: "Tschuess, Schatz, ich bin jetzt ein paar Wochen weg." Die Frauen wissen nichts ueber die Einsaetze, und duerfen sie auch nicht. Schon zu ihrer eigenen Sicherheit.
Naja, der Vergleich ist nett aber auch nur begrenzt anwendbar. Bei Scheidungen von Soldaten ist der Hauptgrund meist entweder die veränderte Mentalität oder die lange Abwesenheit (bei Spezialeinheiten und Schiffsbesatzungen oft der Fall). Das dürfte einen Shadowrunner nicht so sehr betreffen, selbst wenn er öfter mal international arbeitet. Identitäts- und Wohnortwechsel dürften da schon schwerer wiegen. Die Tatsache, dass sie Verbrecher sind... naja, viele Verbrecher haben auch Kontakt zur Familie und leben in Beziehungen... es gibt ja sogar Frauen, die Brief-Verhältnisse mit Gefängnisinsassen beginnen. Und natürlich gibt es auch mehr als genug weibliche Verbrecher, oder einfach nur Frauen, die weit genug unten sind, dass sie der Legalitäts-Kram eh nicht mehr interessiert.
Da wird vermutlich die Gefährlichkeit des Berufs der gröbste Beziehungskiller sein. Nicht unbedingt weil man andere da mit reinzieht - die Gefahr kann man minimieren, wenn man intelligent arbeitet - aber wenn man selbst mal angeschossen nach Hause kommt, dürfte das Geschrei groß sein.


Klar, wenn man enttarnt wird und der Kon Zugriff auf die Familie bekommt, das ist bitter.
Naja, Konzerne sind auch nicht die SS oder die League of Evil. Ein Runner muss schon eine riesige Menge Scheiße gebaut haben, wenn ein Konzern zu solchen mittel greift.
 

Nicht zuletzt zeigt die Menge an Privatleben auch, wieviel man noch "(Meta-)Mensch" ist und ueberhaupt noch "dazugehoert". Auf der anderen Seite spiele ich SR reht duester, das heisst, hohe Scheidungsraten, galoppierender Egoismus, und alles ist beliebig und oberflaechlich. "Familie" ist da ganz sicher nicht zu idyllisch, wie "heute" - ich konzentriere mich dann eher auf die dunkle Seite, das beliebige und das fiese - oder das voellig beliebige.
Himmel, ja! Warum auch nicht? Was ist an einer Happy-Sunshine-Familie denn auch interessant? Konfilktpotential ist wichtig und macht die Sache spannend. Tochter nimmt Drogen, Sohn tritt einer Gang bei, Vater hat Schulden, und so weiter. Alles klasse Stoff für Runs in Eigenregie (selbst wenn es nur Soloruns werden). Wie gesagt, es ist interessanter, das Scheitern zu beobachten, und vielleicht weitere Versuche, als wenn es gar nicht erst versucht wird. Und wenn es irgendwann mal klappt, dann verdeutlicht das nur, dass solche Dinge nicht selbstverständlich sind, und man dafür kämpfen muss.
« Letzte Änderung: 27.08.2006 | 19:18 von Charon »

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #33 am: 27.08.2006 | 19:51 »
Oh, das bezweifle ich auch. Und selbst wenn es so wäre, würde ich trotzdem nicht kategorisch davon ausgehen. Dafür sind die Bewältigungsmechanismen viel zu interessant.
Ex-Militärs beispielsweise haben ja durchaus schonmal Tötungserfahrung, und wurden diesbezüglich auch schon in gewissen Maßen psychologisch betreut und indoktriniert. Sie würden dann vermutlich am ehesten versuchen, Getötete in ihr Feind-Schema zu pressen, und falls das nicht klappt, eben in Richtung Selbsterhaltungstrieb ausweichen.

Na dann verstehen wir uns ja. So sehe ich das auch. Privatleben mit Familie usw. kann durchaus sein, nur wird es schwer.

Zitat
*shrugs* Die Übergänge sind da fließend. Damit es ein echtes (Nicht-Solo-)Abenteuer werden kann, muss man aber meist einen Weg finden, den Rest der Gruppe einzubinden. Das geht, aber erfordert Vorbereitung, die schon bei der Charaktererschaffung beginnt. Runner sind ja ein paranoides Völkchen, und beziehen nicht mal eben jeden in ihr Privatleben ein. Da ist es dann hilfreich wenn die Runner untereinander verwandt sind, oder sich von früher kennen. Oder gemeinsame Bekannte haben. Die Vampirjägerin in meiner letzten Runde war beispielsweise mit der Deckerconnection meines Schamanen liiert; damit hatte der Decker quasi die Funktion eines Mittlers, und hat geholfen ein besseres, vertrauensvolleres Verhältnis aufzubauen.

Klar, Möglichkeiten gibt es da viele das Privatleben zu einem Abenteuer auszubauen. Reicht schon, wenn sich die Runner gut kennen und befreundet sind.

Zitat
Bei mir war das öfters mal der Fall. Aber nicht "während des Runs" und "wenn es hart auf hart kommt", sondern in der Planungsphase. Da hat man dann klar festgelegt, was man an Bewaffnung mit sich herumträgt, und wie die Notfallpläne aussehen.
Ich hatte auch meist (und bin selbst so einer) SLs, die die Reaktionen der Welt gut ausgespielt haben. Wer ständig Leute umbringt, hat bald eine eigene SoKo am Hals, und am Sonntagmorgen ein SWAT-Team zu Besuch. Johnsons heuern einen nur noch für Wetwork-Aufträge an, und der Schieber will nicht mehr von einem wissen, oder verlangt völlig überhöhte Preise, weil die Chars zu viel Wind machen, und Aufmerksamkeit auf ihn lenken könnten. Und dann gibt's natürlich noch die Freunde und Verwandten der Toten. Nur einmal in einer Bar mit einer MP herumballern, und man hat Feinde für eine ganze Horde Chars. Und wenn die Bar dann noch der Mafia gehört, dann hat an richtige Probleme. Wenn die Welt mal auf die Aktionen der Charaktere reagiert, dann gehen sie auch von sich aus viel überlegter und unblutiger vor.

Würde ich als SL auch so handhaben, aber in den Gruppen, in denen ich früher gespielt hab, wurde darauf leider kaum geachtet.

Zitat
Sofern ich dem Messerträger keine suzidialen Gedanken unterstelle, muss ich das gar nicht. Immerhin hab ich eine Schusswaffe, und er hat ein Messer. Sobald die Distanz zwischen uns mehr als ein paar Meter beträgt, wird er wohl der Aufforderung nachkommen, das Messer fallenzulassen.

Und wenn der Messerschwinger zu nah an mir dran wäre, würden viele Charaktere tödliche Gewalt anwenden. Im Nahkampf ist ein Messer fast gefährlicher als eine Pistole.

Zitat
Wer verletzt am Boden liegt, konzentriert sich für gewöhnlich eher darauf, sich in Sicherheit zu bringen, oder zumindest still und leise den Rest der Schlacht zu überstehen. Naja, es sei denn wir reden hier von Elitetruppen. Aber meistens reduziert sich das Interesse an den Gegnern enorm, wenn man erstmal eine heftige Verletzung eingefangen hat.

Oder man gerät in Panik und schießt wild um sich  ;)

Fasse zusammen: Ich halte die Auwirkungen von Gewalt im Job (also bei Runnern  ;)) auf Familienverhältnisse für recht schwerwiegend und ich würde meine Chars eher zu Einzelgängern machen oder sie geben sich mit Ihresgleichen ab. Aber natürlich kann man das auch anders sehen. Jeder wie er mag. Nur die heile Familie mit klassischen Vater-Mutter-Kind Rollen will nicht so ganz in mein SR-Bild hineinpassen.

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Chiungalla

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #34 am: 27.08.2006 | 20:02 »
Also ich würde nie auf die Idee kommen realistisch ausspielen zu wollen, wie mein Charakter auf das von ihm erlebte reagieren müsste.

Wieviel Spass macht Rollenspiel denn dann überhaupt noch?

Dann sind die typischen Charaktere nach wenigen typischen Abenteuern aber sowas von kaputte Wracks.

Offline Vanis

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #35 am: 27.08.2006 | 20:09 »
Also ich würde nie auf die Idee kommen realistisch ausspielen zu wollen, wie mein Charakter auf das von ihm erlebte reagieren müsste.

Wieviel Spass macht Rollenspiel denn dann überhaupt noch?

Dann sind die typischen Charaktere nach wenigen typischen Abenteuern aber sowas von kaputte Wracks.

Wie schon einige erwähnt haben: Jeder kommt anders damit klar. Wenn du einen Held spielen willst, der super damit klar kommt, dann ist das ok. Wenn andere die Auswirkungen auf ihr Privatleben ausspielen wollen und ihnen das Spaß macht, bitte.
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Charon

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #36 am: 27.08.2006 | 20:15 »
Und wenn der Messerschwinger zu nah an mir dran wäre, würden viele Charaktere tödliche Gewalt anwenden. Im Nahkampf ist ein Messer fast gefährlicher als eine Pistole.
Es IST gefährlicher, zumindest wenn man die Pistoel nicht gerade aufsetzt. Was macht denn so eine generische Pistole? Haut dir ein 9-12 mm durchmessendes Stück heißes Blei in den Körper.
Was macht ein Messer? Sticht dir einen 5 cm hohen und richtig schön tiefen Wundkanal in den Körper. Du kannst es in der Wunde drehen, in wenigen Sekunden mehrere Male zustechen, und es zeigt dabei nicht sonderlich viel Interesse für deine Kevlarweste. Deswegen sind Nahkampfwaffen in SR auch schwer unterpowert.


Fasse zusammen: Ich halte die Auwirkungen von Gewalt im Job (also bei Runnern  ;)) auf Familienverhältnisse für recht schwerwiegend und ich würde meine Chars eher zu Einzelgängern machen oder sie geben sich mit Ihresgleichen ab. Aber natürlich kann man das auch anders sehen. Jeder wie er mag. Nur die heile Familie mit klassischen Vater-Mutter-Kind Rollen will nicht so ganz in mein SR-Bild hineinpassen.
Ich denke, soweit sind wir uns einig. Nur halt, dass du deine Charaktere eher freiwillig von ihrem früheren Leben abkapselst, und ich oft dazu neige, sie es zumindest versuchen zu lassen. Das fällt unter persönliche Vorlieben und ist indiskutabel.


Also ich würde nie auf die Idee kommen realistisch ausspielen zu wollen, wie mein Charakter auf das von ihm erlebte reagieren müsste.

Wieviel Spass macht Rollenspiel denn dann überhaupt noch?

Dann sind die typischen Charaktere nach wenigen typischen Abenteuern aber sowas von kaputte Wracks.
Tja... man KÖNNTE das als Anlass nehmen, über seinen Spielstil zu überdenken. Aber das ist letztendlich eure Sache. Solange euch euer Stil Spaß macht, ist da ja nichts gegen zu sagen.
« Letzte Änderung: 27.08.2006 | 20:17 von Charon »

Chiungalla

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #37 am: 27.08.2006 | 20:21 »
Zitat
Tja... man KÖNNTE das als Anlass nehmen, über seinen Spielstil zu überdenken. Aber das ist letztendlich eure Sache. Solange euch euer Stil Spaß macht, ist da ja nichts gegen zu sagen.

Also wenn es mir darum ginge realistische Charaktere zu spielen, welche mit der Rolle welche ihnen das Universum zugedacht hat nicht zurecht kommen, dann würde ich auf jeden Fall kein Happy-Elfenpunk spielen, um das zu verwirklichen.

Wenn ich Shadowrun spiele, dann will ich coole Typen mit dicken Knarren die gerne schwerstkriminelle sind.
Nicht grundsätzlich gnadenlose Killer denen Colleteralschaden total am Arsch vorbei geht (die sogar eher sehr selten), aber auch niemanden der sich in den schlaf weint, weil er heute so ein böser Bube war.

Offline Smendrik

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #38 am: 27.08.2006 | 23:23 »
Also wenn es mir darum ginge realistische Charaktere zu spielen, welche mit der Rolle welche ihnen das Universum zugedacht hat nicht zurecht kommen, dann würde ich auf jeden Fall kein Happy-Elfenpunk spielen, um das zu verwirklichen.

Wenn ich Shadowrun spiele, dann will ich coole Typen mit dicken Knarren die gerne schwerstkriminelle sind.
Nicht grundsätzlich gnadenlose Killer denen Colleteralschaden total am Arsch vorbei geht (die sogar eher sehr selten), aber auch niemanden der sich in den schlaf weint, weil er heute so ein böser Bube war.

Ich habe in SR sowohl als auch gespielt. Das ist eben stark vom Background abhängig.

Wenn mein Background ein Elite-Söldner ist der schon jeden Kampfschauplatz gesehen hat wird ihm eine Leiche mehr oder weniger nichts ausmachen.

Wenn mein Background ein Konzernmagierbübchen ist das sein Leben mit Glacehandschuhen angefasst worden ist und jetzt auf "bösen Runner" machen will, dann hat mein Char nach dem er das erste Mal jemanden Auge in Auge umgebracht hat Alpträume.

Und wenn mein Background (guter) Ex-Cop ist der gezwungener Maßen in die Schatten abgetaucht ist, dann wird er auch Probs haben sich daran zu gewöhnen ein Krimineller zu sein und ganz sicher Skrupel haben jemanden kaltblütig abzuknallen.

Ist doch alles nur eine Frage des Charakterkonzepts ;)
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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #39 am: 28.08.2006 | 02:04 »
Ich persönlich fand das Setting immer viel spannender als Pure Runs.

Daher kann die Antwort nur lauten, hoffentlich viel, damit man auch mal andere Abenteuer als den 1001. Run aufziehen kann!

Die ersten Romane bieten ja teilweise auch skurille Runnertypen mit interessantem Privatleben und Abenteuer abseits von Runs.
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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #40 am: 28.08.2006 | 02:19 »
Die ersten Romane bieten ja teilweise auch skurille Runnertypen mit interessantem Privatleben und Abenteuer abseits von Runs.

Nur die ersten? :)

Offline Vanis

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #41 am: 28.08.2006 | 12:47 »
Es IST gefährlicher, zumindest wenn man die Pistoel nicht gerade aufsetzt. Was macht denn so eine generische Pistole? Haut dir ein 9-12 mm durchmessendes Stück heißes Blei in den Körper.
Was macht ein Messer? Sticht dir einen 5 cm hohen und richtig schön tiefen Wundkanal in den Körper. Du kannst es in der Wunde drehen, in wenigen Sekunden mehrere Male zustechen, und es zeigt dabei nicht sonderlich viel Interesse für deine Kevlarweste. Deswegen sind Nahkampfwaffen in SR auch schwer unterpowert.

Da setzt ich doch noch einen drauf  ;D: Wärend meiner Ausbildung zur Tötungsmaschine (Hapkido ;)) kam auch unbewaffnete Messerabwehr vor. Nun, um ein Messer abwehren zu können, muss man wissen, wie man damit umgeht. Leute, die dahingehend ausgebildet sind, würden mit einem Messer eher nicht zustechen, sondern eher schneiden. Beim Zustechen kann die Klinge abbrechen, wenn sie auf Knochen trifft. Beim Schneiden werden noch großflächigere Wunden verursacht, die sich schwerer wieder schließen.

Falls also mein Angreifer mit einem Messer nah an mir dran ist und ich eine Schusswaffe hätte, dann würde und könnte ich nicht lange überlegen. Und auch wenn ich supertoll in der unbewaffneten Messerabwehr wäre, würde ich unbewaffnet jedem Messerschwinger mein Geld und alles was ich bei mir hab in den Rachen schmeißen und hoffen, dass es reicht.

Aber ich glaub wir kommen vom Thema ab... :o
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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #42 am: 28.08.2006 | 19:09 »
Zitat
Nur die ersten?
Mit Sicherheit auch die neueren... Aber die ersten 30 hab ich komplett gelesen, da wage ich ein Urteil, während ich die neueren nur vereinzelt kenne, wenn sie auch meistens gut waren und interessante Aspekte beleuchteten. (Ash, Wiedergänger)
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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #43 am: 28.08.2006 | 19:16 »
Mit Sicherheit auch die neueren... Aber die ersten 30 hab ich komplett gelesen, da wage ich ein Urteil, während ich die neueren nur vereinzelt kenne, wenn sie auch meistens gut waren und interessante Aspekte beleuchteten. (Ash, Wiedergänger)
auch in den neueren Romanen wird mal mehr mal weniger auf das "Privatleben" der SRler eingegangen! In manchen Fällen nimmt das sogar vieles an Seiten ein und schmückt die Chars sehr schön aus!
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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #44 am: 28.08.2006 | 19:24 »
Mit Sicherheit auch die neueren... Aber die ersten 30 hab ich komplett gelesen, da wage ich ein Urteil, während ich die neueren nur vereinzelt kenne, wenn sie auch meistens gut waren und interessante Aspekte beleuchteten. (Ash, Wiedergänger)
Also, nach dem was ich da so erlebt habe, hast du nicht viel verpasst. Die ersten paar Romane konnten die Stimmung des Settings noch recht gut transportieren, aber in den späteren Romanen scheint es mir, als wenn die Autoren beweisen wollten, wer die mächtigsten Charaktere, die merkwürdigsten Gadgets oder die schwachsinnigsten Plots basteln konnte. Nur wenige kommen noch an die Romane der ersten Jahre heran.

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #45 am: 28.08.2006 | 19:26 »
Also, nach dem was ich da so erlebt habe, hast du nicht viel verpasst. Die ersten paar Romane konnten die Stimmung des Settings noch recht gut transportieren, aber in den späteren Romanen scheint es mir, als wenn die Autoren beweisen wollten, wer die mächtigsten Charaktere, die merkwürdigsten Gadgets oder die schwachsinnigsten Plots basteln konnte. Nur wenige kommen noch an die Romane der ersten Jahre heran.
also die aktuellen von "Phoenix" sind mMn sehr gut und da gibt es auch einige die sogar die amerikanischen "Heyne" übertreffen.
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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #46 am: 28.08.2006 | 20:38 »
Also, nach dem was ich da so erlebt habe, hast du nicht viel verpasst. Die ersten paar Romane konnten die Stimmung des Settings noch recht gut transportieren, aber in den späteren Romanen scheint es mir, als wenn die Autoren beweisen wollten, wer die mächtigsten Charaktere, die merkwürdigsten Gadgets oder die schwachsinnigsten Plots basteln konnte. Nur wenige kommen noch an die Romane der ersten Jahre heran.

Beispiele? Und nein, ich mache kein "fishing for compliments", ich bin nur einfach neugierig, wie die Buecher ankommen. Ich hab ja auch ne Meinugn zu dem, was die Herren und Damen Kollegen abliefern. :) Das einzige, was fuer mich unter "extrem merkwuerdig" lief, war die Kurzgeschichte von Markus Heitz, aber gut, der macht halt nen *ganz* anderen Stil. Wiesler und Hallmann finde ich durchgaengig gut, ansonsten warte ich mit Spannung auf das, was da noch kommt.

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #47 am: 28.08.2006 | 21:02 »
Beispiele?
Drachenherz-Trilogie, Die Anfänger, Terminus-Experiment, Wolf und Rabe...

Offline AlexW

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #48 am: 28.08.2006 | 22:15 »
Drachenherz-Trilogie, Die Anfänger, Terminus-Experiment, Wolf und Rabe...

Ah. Ich meinte mehr die bei FanPro selbst erschienenen. Wolf und Rabe muss ich noch lesen, Anfaenger wurde mir nicht gerade empfohlen, und Drachenherz... wurde mir dringend von abgeraten. :)

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Re: Wie viel Privatleben hat ein SR-Char
« Antwort #49 am: 28.08.2006 | 22:25 »
Ah. Ich meinte mehr die bei FanPro selbst erschienenen. Wolf und Rabe muss ich noch lesen, Anfaenger wurde mir nicht gerade empfohlen, und Drachenherz... wurde mir dringend von abgeraten. :)

Also Wolf & Rabe (bei Phoenix als Chromscherben erschienen) ist durchaus lesenswert, aber nicht gerade ein Paradebeispiel für einen guten SR Roman.

Die Anfänger ist mMn zwar mal was anderes als die Romane davor aber irgendwie fehlt mir da die letzte Konsequenz.

Die Drachenherz-Saga (Triologie) ist nicht jedermanns sache. Man sollte sich auf ein sehr starkes Crossover mit Earthdawn einlassen und die Chars sind der absolute Wahnsinn, sprich PG ohne Ende!


Da kann man sich besser die Romane von Maike Hallmann, Lara Möller, Andre Wiesler und von Dir (Alex) antun. Allerdings sind da in einigen Romanen auch PG Szenen drin. Aber auch viel "Strassenleben"...

Wobei ich dann mal auch loswerden muss, das bei den Heitz Romanen viel "Strassenleben" geboten wird aber es ist mir irgendwie alles zu aufgesetzt.
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