Also Wolf & Rabe (bei Phoenix als Chromscherben erschienen) ist durchaus lesenswert, aber nicht gerade ein Paradebeispiel für einen guten SR Roman.
Ich fand Wolfs Schreibstil nett, aber von dem Rest hab ich regelmäßig Kotzkrämpfe gekriegt. Angefangen von dem allmächtigen Oberchecker Doc Raven, der Tir-Prinzessinen flachlegt bis hin zu der allmächtigen Mordmaschine Kid Stealth. Die erste Frage die sich da aufdrängt ist natürlich, warum dieser unsubtile Psychobillie vor dem Herrn einen solchen Namen trägt (und die zweite, wie viele fehlgeleitete Leser sich melden mussten, damit seine pseudocoolen Cyberbeine als offizieller Ausrüstungsgegenstand verfügbar wurden)... aber was einen viel mehr nevt ist die Tatsache, dass er eben als der absolute und totale Überkiller beschrieben wird, der alles und jeden umlegen könnte, ohne Gründe zu nennen, warum er es nicht tut.
Der komplette Roman klang für mich wie der Erlebnisbericht einer Extrem-Powergamer-Runde. Noch nicht Thor, aber auch nicht mehr so weit davon entfernt.
Die Anfänger ist mMn zwar mal was anderes als die Romane davor aber irgendwie fehlt mir da die letzte Konsequenz.
Mir fehlen da Story, Charaktertiefe und allgemeine Glaubwürdigkeit.
Die Drachenherz-Saga (Triologie) ist nicht jedermanns sache. Man sollte sich auf ein sehr starkes Crossover mit Earthdawn einlassen und die Chars sind der absolute Wahnsinn, sprich PG ohne Ende!
Das Powerniveau ist IMHO nicht das Problem. Es werden ja auch entsprechende Gegner aufgefahren (Aztech-Elitetruppen, ein Cyberzombie, Dämonenhorden). Was mich hier genervt hat, war, wie Ryan Mercury präsentiert wurde. Er ist DER strahlende Held. Er hat keine dunkle, sadistische, egositische oder sonstwie negative Seite. Oh warte, hat er ja doch. Die wurde ihm ja im ersten Buch eingepflanzt. Aber über die triumphiert er natürlich. War wohl auch besser, so lächerlich wie die Roxbourough-Persönlichkeitsfragmente rüberkamen.
Da kann man sich besser die Romane von Maike Hallmann, Lara Möller, Andre Wiesler und von Dir (Alex) antun. Allerdings sind da in einigen Romanen auch PG Szenen drin. Aber auch viel "Strassenleben"...
Von Wiesler hab ich nur "Shelley" gelesen. Das war zwar von der Story her schwer abgehoben, hatte aber zumindest zwei ziemlich coole Protagonisten.
Von allem, was in der ADL handelt, halte ich mich tendenziell fern. Ich finde das Setting an sich schon scheußlich, da will ich gar nicht erst wissen, was gewisse Autoren damit veranstalten.