Ich spielleitere seit gut zehn Jahren. Mit dabei zu den meisten Gelegenheiten ein Spieler, dessen Spielweise mich immer in den Zwang versetzt, „etwas dagegen tun zu müssen.“
Früher waren es Gewaltaktionen, heute ist es eher sein Problem, die „absolute Kontrolle“ über seinen SC zu haben und die, wenn auch rhetorische Kontrolle über die Situation.
. o O (Weil ansonsten fährt mir der böse SL ja doch an den Karren. Deshalb bin ich cool, beherrscht in jeder noch so emotionalen Situation, immer drauf bedacht, meinen SC völlig unter Kontrolle zu haben und auch, soweit möglich, die Situation, in der ich mich im Spiel bewege, zu kontrollieren.)
Besonders bei Vampire ist es schwierig: Er spielt einen Tzimisce, Konzept Neo-Feudalist. Der Clan soll zurück zu alter Stärke und dem feudalen System von Anno Tubak.
Soweit, so interessant. Das Konzept kommt seiner Spielweise sehr zupass. Ausrede oder wirklich überlegtes Konzept? Aber: Solange ich keine zwingenden Ingame-Gründe vorlege, weshalb er etwas unternehmen soll, tut er es nicht, sondern kümmert sich um die Ausweitung des Machtbereichs seines SC.
Finde ich einerseits okay, kann man bei Vampire auch ganz gut. Nur hin und wieder verkommt der Spielabend zu einer Runde „Sabine Christiansen“, wenn er sich als Primogen mit den anderen NSC-Primogen (wie immer rhetorisch brilliant) um Machtpositionen, Jagdgründe etc. streitet.
Dass ich keine Wirtschaftssimulation und keinen politischen Debattierclub präsentiere, weiß er, nur verfällt er hin und wieder trotzdem in diese alten Verhaltensweisen. Es erscheint mir dann so, als spiele er, um zu gewinnen. Ich jedoch will doch nur die Geschichte erzählen…
Frage: Was tun?