Autor Thema: [PTA] Assimilators - Warum die Franchise bei PTA so unglaublich wichtig ist  (Gelesen 3911 mal)

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Offline Schwules Lesbenpony

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Das ist jetzt kein richtiger Spielbericht, sondern die Darstellung von Spielproblemen in PTA, die von einer schlechten Franchise herrühren.

Vorüberlegungen
Ich habe mit 3 Mädels angefangen PTA  zu spielen (als Producerin). Beim ersten Treffen haben wir die Grundlagen für das Spiel erschaffen und besprochen: Franchise, Thema, Prämisse, die Protagonisten, deren Issues, etc. Beim zweiten Treffen spielten wir den Piloten und beim dritten wollten wir die erste Episode spielen, das ist aber ganz gründlich in die Hose gegangen. Beim nächsten Treffen werden wir eine neue Serie planen.

Die Serie hieß "Assimilators - Dealing with emotions". Die Protagonisten waren alles Aliens, die auf die Erde kommen, um dort Emotionen zu sammeln, die in der ganzen Galaxis ein hoch gehandeltes Gut sind. Emotionen stellen Energie dar und können als Drogen genutzt werden. Die Franchise in diesem Fall sollte der illegale Handel mit Emotionen sein.

Protagonisten
Will: Will war ein großer Drogenboss, der nach einer planetaren Razzia, sein Drogenimperium verloren hat. Er konnte sich auf die Erde retten, wo er von Neuem anfangen will. Sein Issue ist Macht.

Don: Don ist ein Looser, wie er im Buche steht. Bald will er aber die Tochter eines großen Magnaten heiraten. Er ist also in die Welt hinausgezogen, um sich mit dem Drogenhandel einen Namen zu machen und zu einem geachteten Mann zu werden. Sein Issue ist Selbstwert.

Pete: Petes Frau war Mitarbeiterin der Interstellaren Energiebehörde und hat Emotionen als legale Energie gesammelt. Sie ist zwischen die Fronten des Bandenkriegs gekommen und wurde getötet. Petes Issue ist Rache.

Episoden
So weit so gut. Wir hatten alles Wichtige ausgearbeitet, die Spielerinnen hatten interessante Charaktere inkl. Kicker und kleinen Intros und auch der Pilot lief ganz gut. Wir hatten sogar am Ende des Piloten eine tolle Szene mit einem PTA-würdigen Konflikt.

Die erste Episode war ein Krampf. Die Spielerinnen interessierten sich einerseits nicht für den von mir in der ersten Szene gelegten Plot, hatten aber die ganze Zeit über das Gefühl, was den Plot angeht unter Zeitdruck zu stehen. Jeder dümpelte mit seiner Figur irgendwie in den eigenen Issues herum und das ganze Spiel erinnerte an nen Hefeteig, der nicht aufgehen will.

Zunächst vermuteten wir, dass es vielleicht daran liegt, dass das System nur mir bekannt war. Oder daran, dass ich die Spielerinnen vielleicht unnötig unter Druck setze. Irgendwie kamen wir aber immer wieder darauf zurück, dass der Plot nicht stimmte, dass es nichts gab, an dem man sich "festhalten" konnte, keine Richtschnur.

Franchise
Schließlich wurde uns klar, dass das Spiel so versackt, weil die Franchise so unklar und schwammig ist. PTA hat im Gegensatz zum klassischen Rollenspiel nicht die Richtschnur des SL, der die Spieler durch die Spielwelt und die Geschichte leitet. Jeder Spieler gestaltet seine Szenen, jeder Spieler hat im Grunde dieselben Gestaltungsmöglichkeiten. Die Richtschnur für PTA muss also sich aus etwas anderem ergeben, als im klassischen RPG.
Für mein Versändnis sind das zunächst die Issues der Protagonisten. Diese machen klar, worum es bei den Figuren geht. Dieser Teil der Richtschnur war uns aber sofort klar. Die Franchise hingegen haben wir sehr unterschätzt. Sie ist es nämlich, die von Folge zu Folge klar macht, warum die Charaktere immer wieder Kopf und Kragen riskieren. Sie ist es die die Serie zusammen hält.
Unsere Franchise gab da nicht wirklich was her, weil sie keinen der Protagonisten ernsthaft unter Handlungsdruck setzte. Wir haben dann unsere Franchise mit denen anderer Serien verglichen: Veritas Mundi hatte die Grundidee des Ordo, Buffy ist außerwählt gegen die Dämonen zu kämpfen, etc.
Unser Ergebnis: Die nächste Franchise muss die Protagonisten unter Handlungsdruck setzten und ihnen nicht wirklich eine Möglcihkeit geben, sich aus den Dingen raus zu halten.

Kommentare und Anregungen sind willkommen und erwünscht!
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Offline Fredi der Elch

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Hattest du nicht schon von der Vorbereitung für diese Runde irgendwo geschrieben? Ich finde es gerade nicht...

Wie auch immer: ich denke, du hast völlig Recht! In einer Serie muss irgendwas passieren. Und es muss allen Spielern klar sein, was das ist. Wenn man das nicht geklärt hat (oder die Franchise schwammig ist), dann eiert man immer so rum und weiß eigentlich gar nicht, wo man hin will. Eine aussagekräftige Franchise hält das Spiel zusammen.
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Offline Alrik

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Ok. Will ich mich auch mal zu Wort melden. Bin absoluter PtA Neuling (Von Narr und PE mal ganz zu schweigen) aber ich verfolge schon seit einiger Zeit (man könnte sagen, von Beginn an) die Diskussionen um PtA. Und ich bin sehr fasziniert von dieser "neuen" Spielweise, deshalb hab ich meiner Runde vorgeschlagen, auch PtA auszuprobieren.

Wir haben uns bereits ein Konzept überlegt: Im Grunde ist es ein weiteres Spin-Off von Stargate. Das Stargate Zenter wird immer wieder von einer unbekannten, sehr weit entfernten Galaxie angewählt. Man weiß nicht warum, sobald man es abschaltet, wird es wieder neu angewählt. Somit blockiert es das Stargate. Nachdem nun Drohnen die fremde Umgebung als ungefährlich einstufen konnten, wird nun ein SG-Team durchgeschickt. Es sieht alles sehr paradiesisch aus und alles ist fein, bis die Verbindung  kollabiert. Gleich zu Beginn wird ein Teammitglied von einer fremden Spezies getötet (wir später durch "Freund-Alien" ersetzt).  Das Team trifft auf ein pazifistisches Volk, das trotz sehr hohem Technologie Level über fast keine Waffen verfügt. Es kommt schließlich zum Angriff der feindlichen Spezies, die den Planeten erobern will, da sie Nahrung braucht blabla, etc., pp.
Kurz vor der absoluten Vernichtung tauchen am Himmel strahlende Lichter auf. Raumschiffe, die die feindlichen Horden platt machen. Die Ankömmlinge sind Computerwesen, die das Gate aktiviert haben, in der Hoffnung auf der Erde auf Antiker zu stoßen, die ihnen helfen sollten. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Antiker gibt es nicht mehr auf der Erde und die "Kosmische Allianz" ist enttäuscht. Da es einen eigenen inneren Feind (einen Computervirus) zu bekämpfen hat, zieht es sich zurück. Lässt den Planeten allein.

Soweit der Pilotfilm. Der wird bald ausgespielt werden. Bei den Charakteren sind wir noch nicht sehr weit. Wir haben uns vorgenommen, die Stargate-typischen Charaktere zu übernehmen. Will heißen: Ein harter Anführer (Militär), ein Wissenschaftler, ein anderer Militär (Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, dass der Anführer auch Anführer ist  ;)) sowie ein Nicht-Mensch aus einer fremden Kultur (in diesem Fall der Kultur, auf die die Chars stoßen). Einzelheiten werden gerade geklärt, zu den Issues sind wir noch nicht gekommen. (Was bin ich gespannt darauf :D)

Der Franchise dieser Serie wird sehr klar sein. Zum Einen muss man sich vor der Feind-Spezies schützen und einfach nur überleben. Zum anderen besteht die Aufgabe darin, einen Weg nach Hause zu finden.

Ich denke, der Franchise ist gerade für Neulinge in Sachen PtA lebensnotwendig. Alle Spieler kommen aus Rollenspielen, in denen sich nahezu alles um die Aufgabe, das "Abenteuer" dreht. Würden sie nun kommplett ohne das alles dastehen, wären sie wohl überfordert. Ein richtiges Spiel würde nicht zustande kommen. Wie Caynreth schon richtig bemerkt, dümpelt das ganze dann nur vor sich hin und jeder macht sein eigenes Ding. Denn normalerweise sind sie gewohnt, stärker und strenger geführt zu werden.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei Fragen zur Seite stehen könntet.
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Offline Fredi der Elch

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Hi Alrik, mach ruhig einen eigenen Thread auf, mehr Threads = mehr Aufmerksamkeit! ;)

Soweit der Pilotfilm. Der wird bald ausgespielt werden.
Und schon gleich die Frage: wie jetzt? Ihr habe euch die Handlung des Pilotfilms schon vorher überlegt und spielt das jetzt nach? Öhm... das ist eigentlich nicht Sinn der Sache... Oder habe ich da was falsch verstanden?

Zum Franchise: die "Verschollen-Nummer" stelle ich mir schwierig vor (im Vergleich zu anderen Franchises). Die Charaktere haben keine richtigen Beziehungen da, wo sie jetzt sind, und solche Beziehungen sind für PtA absolut zentral. Wahrscheinlich geht es doch irgendwie und ich bin blos zu blöd, es zu merken. Aber an eurer Stelle würde ich das nochmal überdenken oder euch als Gruppe wenigstens ganz doll viele Gendanken machen. Ich denke, dass eine "normale" Stargate-Struktur deutlich einfacher umzusetzen wäre. Wobei natürlich eine Serie mit vielen Konflikten zwischen den Charakteren wo die ganzen Beziehungen nur Flashbacks sind auch was hätte... aber das wäre sehr experimentell.

Mach einfach einen Thread auf und wir reden ausführlicher drüber.
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Offline Schwules Lesbenpony

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@Fredi
Ich hab über diese Rund noch nichts geschrieben, weil ich zu faul war. Falls es von Interesse ist, kann ich gerne etwas nachtragen, bzw. bei der nächsten Runde berichten.

@Alrik
Cool, dass ihr PTA spielt! Ich würde Dir, genauso wie Fredi schon geschrieben hat, vorschlagen, einen eigenen Thread aufzumachen. Wir sind dann auch jederzeit bereit, unseren Senf dazu zu geben.  ;)
Und genau wie Fredi hab ich das mit dem Piloten noch nicht so ganz verstanden. Was davon wollt ihr spielen? Oder ist der schon festgelegt und ihr wollt das nur nachspielen? Oder sind das nur Deine Ideen als Procuser? Oder...?  ;D
Im Gegensatz zu Fredi aber (auch wenn wir manchmal ein wenig gleichgeschaltet wirken  ~;D) finde ich Eure Franchise nicht wirklich problematisch, weil Euer Ziel ja ist, nach Hause zu kommen. Das hält IMO die Dinge gut zusammen (s. den StarGateFilm oder Voyager).
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Offline Lord Verminaard

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@ Cay: Franchise? Ich glaube, Franchise ist nicht sooo wichtig. Bei Veritas Mundi war die Franchise (übernatürlichen Phänomenen nachgehen) eigentlich sogar Makulatur, die Story wurde durch die Issues und Connections der Charaktere diktiert. Ich glaube, was einfach wichtig ist, ist ein stimmiges Gesamtbild von Issues, R-Map, Setting, Franchise und überhaupt. Als du das erste Mal euer Show-Konzept beschrieben hast, war mir schon unklar, wie das genau laufen soll.

Was du wahrscheinlich meinst, ist die Frage: Was passiert eigentlich in den einzelnen Folgen. Das geht ja deutlich über Franchise hinaus. Vielleicht irre ich mich auch gerade. Ich fand vor allem dieses Alien-Ding irritierend. Was sollen die Aliens auf der Erde, wenn ihre eigentlichen Probleme sich draußen in der Galaxis befinden? Ich glaube, da lag das Hauptproblem. Neue Show könnte eine gute Idee sein.

@ Alrik: Mach doch vielleicht besser einen neuen Thread auf, das geht hier sonst zu sehr durcheinander. :)
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Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl

Offline Schwules Lesbenpony

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@Vermi
Hast natürlich vollkommen Recht! Ich wollte nur nochmal die Franchise in den Vordergrund rücken, weil ich die nicht so wichtig fand. Und dann stellt sich heraus, dass jeder Pups an dem Konzept wichtig ist.

Wir werden also am Sonntag unsere neue Vorbereitungsrunde starten, und zwar erst einmal mit Seriengucken: Buffy, Futurama. Das wird uns hoffentlich genug Material für unsere Serie liefern. Vielleicht bin ich diesmal nicht so faul und berichte.
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aga g.