Was komplizierte Regeln angeht, kann ich mich nur allen Vorrednern anschließen. Ich meine, das System von Werewolf fand ich schon kompliziert genug, aber das war ja noch erlernbar. Vor DSA4 habe ich schlicht und ergreifend kapituliert. Wer denkt sich so was aus?
Dazu muss ich sagen, wird ein Rollenspielanfänger gleich mit allen Regeln konfrontiert? "Normalerweise" nicht!
Wenn man einen Charakter hat, dann ist DSA wunderbar einfach. Was muss ein Rollenspielanfänger denn schon von den
Kategrie-Steigerungen wissen, was braucht er Erschöpfungsregeln, ... Er braucht seinen W20. Würfelt 3 mal und schaut ob er es
geschafft hat (und es kann mir keiner sagen das dieses System Kompliziert ist). Magier, und Zaubern ... ok, stimm ich zu, aber ein "Anfänger" sollte mit etwas anfangen das in seinem "Rahmen" liegt.
Wenn ein System wirklich Komplizierte und ausgefeilte Regeln hat, wie zum Beispiel D&D, dann muss der Spielleiter einem Rollenspielanfänger dieses abnehmen, so das er sich auf das Spielen und die Welt konzentrieren kann.
Denn ich finde das ein Anfänger nach seinem ersten Abend, nicht die Regeln zitieren sollte, sonder das erste was ihm einfällt, sollte die Welt sein in der er gespielt hat. Das Setting sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben (hoffen wir natürlich das es ein guter Eindruck war). Erst dann kann dieser Rollenspielanfänger entscheiden ob ihm das gefällt.
Wobei ihr dazu sagen muss, das ein Rollenspielanfänger meist das "Erlebte" toll findet, wenn ich mal von denen ausgehe die auch dabei bleiben. Er bleibt meist bei diesem Setting. Für den Anfang. Bis er ein gewisses Maß an "Reife" erspeilt hat und ein anderes Setting in sein "leben" tritt. Das passiert meist, weil die Leute mit denen dieser spielt schon mehrere Settings kennen, mal ein anderes spielen wollen, vielleicht als Abwechslung, vielleicht weil es neu ist, ... . So bekommt der Rollenspielanfänger, der mittlerweile eher ein Rollenspielneuling ist einen weiteren Horizont.
Und erst JETZT, kann er von sich aus sagen, das ihm ein Setting besser oder schlechter gefällt, oder was ihm an dem einen Setting besser gefällt als an einem anderen.
Welcher Weg nun der Beste ist, Rollenspielanfänger ins Spiel zu involvieren, kann ich nicht generellisieren. Das muss jeder SL für sich selbst entscheiden, da dies doch am Setting hängt.
Grund: Wie will ich jemandem etwas schmackhaft machen, wenn ich das nicht kompetent, sprich: "Ich hab keine Ahnung davon", rüberbringen kann.
Ob die Anfänger sich dafür interessieren oder nicht, muss ihm Vorfeld geklärt werden. Meist ist es doch so, das die Rollenspieler eine so breite Palette von Genre-Settings haben, oder jemanden kennen der dies Leitet / Leiten kann, das die Kontakte für diese "Einführung" nichts im Wege stehen sollte.
Edit: Man sollte jedoch bedenken, das der größte Teil der Rollenspiel Systeme, dem "Ich bin nur ein Spieler" angehören (sry hab die Fachbegriffe noch net drauf).