Das ganze Gerede mit dem "Personen binden" klappt sowieso nur, wenn die Schuetzen so gut treffen, dass es auch "bindende" Verletzungen gibt. Da die meisten Soldaten aber so schlecht schiessen, dass sie (oder eher: ihre Kommandeure) froh sein duerfen, wenn sie ueberhaupt treffen, geht das nicht auf.
Das so ein Schock "toedlicher" ist als andere Schussverletzungen, wurde meines Wissens an Hunden getestet: mit Schrot auf betaeubte und unbetaeubte Schaeferhunde - die Betaeubten ueberlebten, obwohl die Treffer als solche nicht an lebensgefaehrlichen Stellen lagen (Beine). Falls ich mich nicht irre, war das sogar der "gute" Doktor Pawlow - der hatte wohl was gegen Hunde.
Vollmantelgeschosse sind in Deutschland viel schlechter zur erhalten, als Teilmantel und Kupferhohlspitz. Denn das ist, was Jaeger verwenden - mit Vollmantel auf Rehe oder Wildsauen waere auch ziemlich unsinnig. Die "Stopwirkung" von "Magnum" Ladungen (mit entsprechendem Projektil) ist aber jedem klar, der mal bei einer sog. "Nachsuche" eines angeschossenen (oder angefahrenen) Wildschweins dabei war:
Die ziehen sich in ein Dickicht zurueck und auf eine Entfernung von 1m - 4m *muss* der erste Schuss nicht nur treffen, sondern auch zuverlaessig "stoppen". Und Gewehre kann man im Dickicht nicht schnell genug handhaben...
Und nun zur Frage selber:
Als Kind einer Jaeger- und Foersterfamilie habe ich schon vor der Einschulung den Umgang mit Messern, Luftpistolen, Luftgewehren und Kleinkaliber erlernt; groessere Kaliber kamen dann spaeter.
Da wir einen eigenen Schiess-Stand im Keller hatten (damals hat das keinen gekuemmert, ausserdem durfte die Polizei mitschiessen), haben wir z.B. nach "Bonanza", "Starsky&Hutch" usw die jeweiligen Schiesskunststueckchen gleich "ueberprueft".
Wir haben zig-tausende Schuss (alle Kaliber) verballert, aber nie das geschafft, was das Fernsehen zeigte...
Sei es das aus-der-Huefte-Schiessen mit einer Winchester (Unterhebel-Repetierer), oder das auf den Boden werfen und mit beidhaendig gehaltener Pistole Schiessen - die Wand hinter den Zielen litt deutlich staerker, als die Ziele selbst (die Wand mussten wir im Laufe der Jahre einige Male neu mauern).
Neben Kleinkaliber wurde so ungefaehr alles eingesetzt, was damals erlaubt war: .222, 7x65, .375mad, .44mag, .45, 9mm, auch mal eine sog. Elephantenbuechse - das muessen etwa 12mm gewesen sein (meine Guete hatte das Ding einen Rueckstoss - unser Vater stand hinter uns und hat uns aufgefangen, weil es uns 11- und 12-jaehrige einfach nach hinten umgeworfen hat, obwohl wir gewarnt wurden).
Auf dem Schiess-Stand des Jagdvereins kam dann noch (bei den Vergleichs-Schiessen Polizei/Jaeger/Reservisten) das gute alte 98K und das G3 dazu; ausserdem natuerlich Tontauben und Kipphasen (d.h. Schrot).
Auf dem Fliegerhorst der Amis wurde dann noch mit Kalibern geschossen, die in Deutschland nicht mal existieren duerften - kuemmerte die Amis dort allerdings recht wenig.
Entgegen allem, was einige von Euch jetzt annehmen duerften, bin ich allerdings kein Jaeger geworden (Zeitmangel), nicht im Schuetzenverein und habe auch keine illegalen Schusswaffen. Ich bin auch noch nie mit einer Waffe bedroht worden.
Meine "Ausbildung" an Schusswaffen war allerdings offensichtlich "besser", als das, was die meisten Soldaten und/oder Polisten bekamen (laut deren Aussagen) und da ich weiss, wie Schusswaffen wirken, werde ich auch nie unvorsichtig mit welchen herumhantieren!
Jaegerkinder (meiner Generation) lernten auch ganz selbstverstaendlich, das erlegte Wild zu "zerwirken", also zu zerlegen - da sieht man Ein- und Auschussloch, Schusskanal und (seltener) auch die verformten Projektile konkret vor sich - keine Phantasie notwendig.
Trotzdem macht mir z.B. das Schiessen auf Tontauben Spass (das sind Tonteller, nicht mal in Taubenform), das ist ein reiner Reaktionssport ("jagdlich" natuerlich, d.h. ohne den Voranschlag der Sportschuetzen), besonders "Trap" (aus einem Loch vor Dir im Boden fliegt die Tontaube in irgendeiner Richtung und Hoehe davon).
Wenn ich dann im Kino/Fernsehen/DVD sehe, wie die "Helden" mit Schusswaffen umgehen, muss ich einfach nur grinsen - mit Realitaet hat das aber rein gar nichts zu tun.
Und wer schon mal *einen* Munitionskasten etwas weiter getragen hat, wird wohl kaum eine Figur spielen wollen, die immer hunderte von Schuss Munition mit sich rumschleppt (neben den ganzen Waffen und der sonstigen Ausruestung unserer "Helden").
Nein, nein - da spiele ich lieber "Mantel&Degen Helden", fechten habe ich in der Schule gelernt, da kann ich meine Rollen bei aller Phantasie halbwegs *echt* fuehren.