Autor Thema: Die Reise des Gelehrten (Spiel)  (Gelesen 45259 mal)

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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #100 am: 11.06.2005 | 11:09 »
Metorn war nicht der Schöpfer. Nun, irgendwie deckte sich dies mit dem vielen das Luana bishergehört hatte. Aber sollten wirklich Riesen für den ersten Baum verantwortlich sein? Das klang schon etwas seltsam in Luanas Ohren. Bäume wuchsen doch nur durch Samen.
Luana stocherte mit einem Stock im Feuer umher. Dabei beobachtete sie das Spiel der Flammen.
Der Zauberer kann die Schrift der Elfen lesen? Aus dem Augenwinkel schaute sie zu dem Alten hinüber. Vielleicht konnte er lesen was auf ihrem Amulett stand? Das würde jedoch heißen das sie ihr Geheimnis... nein, auf keinen Fall.
"Ihr sucht also solch ein Pforte? So ein Tor in eine andere Welt?" wandte sich Luana an den Zauberer.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #101 am: 12.06.2005 | 16:08 »
Nimrott gab sich etwas zugeknöpft:
"Naja, die Pforten werden wohl irgendwo zu finden sein. Aber die Wege in jede der Anderswelten sind versperrt durch einen Irrgarten. Wir wissen nicht so genau warum und wir wissen auch nicht, wie viele Anderswelten es denn eigentlich gibt. Wir wissen von der Welt der Götter, der Welt der Dämonen und einige von uns vermuten, dass es die Feenwelt gibt. Ist das Reich der Träume eine eigene Welt? Sind die Inseln hinter dem wogenden Ozean andere Welten? Sind die Unterreiche eine eigene Welt? Nicht die weisensten unseres Ordens kennen darauf eine Antowort. Aber die Waldelfen könnten es wissen.
Die Wolken sind ein Teil des Irrgartens zur Götterwelt. Es gibt Gerüchte, nach denen man die Wolkenreiche betreten kann, wenn man auf die höchsten Berge steigt. Aber die Wolken sind nicht immer da. Das ist auch schon wieder so ein Rätsel. Und um in die Hölle zu gelangen muss man durch die verwinkelten und verzweigten Höhlensysteme unter der Erde. Wahrscheinlich ist das so..."
Nimrott lächelte:
"Auch wenn diejenigen, die es vielleicht erfahren haben nicht mehr gefragt werden können. Wir denken jetzt, dass die Wälder ebenso einen Übergang darstellen. Immerhin können sie manchmal auch wie ein Irrgarten sein. Jetzt fragt aber nicht, wie wir Zauberer das alles begründen. Es stecken sehr, sehr komplizierte Fragen hinter den Dingen, die die Welt bewegen. Ein irdischer Geist reicht dazu kaum aus, um auch nur die einfachsten Antworten zu erhalten. Vielleicht muss man einfach Zauberer sein, um die Ansätze zu verstehen."
Nimrott zeigte einmal mehr, dass er von seinem Verstand und seinen Einsichten sehr überzeugt war. Er vertrat offenbar ein sehr statisches Weltbild. Personen und bewusstes Handeln hatten in seiner Deutung der Welt kaum einen Platz. Er seufzte:
"Ich schlage vor wir schlafen jetzt, damit wir morgen ein gutes Stück vorankommen."
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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #102 am: 12.06.2005 | 17:18 »
"Schlafen ist sicher gut." antwortete Luana. Gerne hätte sie sich noch weiter mit dem Alten Mann unterhalten. Auf Wolken laufen? Ging das wirklich? Sie schaute zum Himmel empor.
"Wenn man von hier aus die Wolken sehen kann, ist die Aussicht von dort oben nach hier runter bestimmt ganz fantastisch." meinte sie dann etwas in Gedanken.
Dann rollte sie sich in ihre Decke ein und drehte sich um. Vielleicht konnte sie am nächsten Tag noch einmal das Gespräch auf diese Anderen Welten lenken.

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #103 am: 14.06.2005 | 19:37 »
Mortan rollte sich gähnend in seine Decke.
"Wohin wollen wir morgen weiter? Schnurstraks in den Wald hinein? Oder am Waldrand weiter Richtung Süden?"

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #104 am: 14.06.2005 | 20:13 »
"Vielleicht gibt es hier noch ein weiteres Dorf am Waldesrand, dass uns freundlicher begrüßt und wo wir Informationen erhalten. Ansonsten können wir aber auch gleich in den Wald gehen. - Früher oder später müssen wir ja doch hinein."
Talonis lag auf dem Rücken und betrachtete noch etwas die Sterne bevor ihn die Müdigkeit übermannte.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #105 am: 14.06.2005 | 21:24 »
Gasper meinte:
"Ich werde euch folgen wohin ihr geht, solange euer Weg zu den Elfen führt, Nimrott."
"Das wird er."
antwortete der Gelehrte, legte sich auf den Rücken und betrachtete die Sterne. Die nacht war warm, obwohl der klare, kalte Himmel über ihnen lag. Erst am nächsten Morgen, erlöschte die Sternenpracht unter dem Licht der aufgehenden Sonne. Das war der Zeitpunkt an dem die Gruppe auch schon wieder aufbrach, egal wie müde der ein oder andere war.
Nimrott führte die Reisenden über den Trampelpfad, welcher am Waldrand entlang lief. Der Weg endete jäh, als eine eingestürzte Brücke vor ihnen lag, die ein Stück weit über ein ausgetrocknetes Flussbett reichte. Der Grund war von Kies gesäumt und die Reisenden stellten fest, dass man gut darüber laufen konnte. Sie redeten eine Weile darüber wie es jetzt weiter gehen sollte. Da der Fluss wie eine natürliche Fortsetzung des Pfades am Waldran entlang führte, entschied sich die Gruppe durch das Kiesbett zu wandern. Mortan warf noch mal einen Blick zurück. Sein kundiges Handwerkerauge verriet ihm, dass die Brücke schon vor Jahren von Wassermassen weggerissen worden war. Er erzählte den anderen aber nichts davon, weil er es nicht als so wichtig erachtete.
Den meisten Wandernden wurden bereits die Beine schwer. Allein Mortan und Luana gaben ein schnelles Tempo vor. Der Zwerg hatte eine unglaubliche Ausdauer, die ihm trotz einiger Schweißperlen einen schnellen Laufschritt ermöglichte. Luana wanderte dagegen viel leichtfüßiger als die anderen, obwohl der Kies nun wirklich nicht die beste Unterlage zum Laufen war. Dann plötzlich, es war bereits nachmittag wurden Baratos, Talonis und Nimrott in einer recht hitzigen Diskussion unterbrochen, als Luana ganz plötzlich in die Kniehe ging und würgte. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und machte den Anschein, dass sie sich übergeben müsste. Talonis eilte als erster heran und fragte aufgeregt, was los war. Luana beruhigte sich bald und machte den übrigen klar, dass es hier ganz schön stark nach Verwesung stank. Spätestens an dieser Stelle glaubte Nimrott es nicht mit einer gewöhnlichen Menschenfrau zu tun zu haben, denn niemand sonst roch etwas verdächtiges. Das änderte sich aber bald, als die Gemeinschaft weiter das Flussbett entlangwanderte. Mittlerweile sahen sie ein kleines Rinnsal, welches inmitten der kleinen weißen Steinchen dahinplätscherte. Die Bäume des Fileipwaldes wölbten sich über den geleerten Flusslauf und breiteten ihre beschattenden Kronen über die Reisenden aus. Am rechten Rand des Flusses aber brannte die Sonne unerbittliche. Und genau da lag nach kurzem Weiterwandern etwas, was einen derart üblen Geruch ausstieß, dass nicht nur Luana, welche sich lieber etwas abseits hielt, einen angeekelten Gesichtsausdruck zeigte. Einzig Mortan blieb standhaft, auch wenn es für ihn ebenfalls widerlich stank. Er aber näherte sich dem merkwürdigen toten Etwas, welches in der prallen Sonne verweste. Schnell fiel sein Augenmerk auf einen Karren, auf dem dieses Wesen gelegen hatte, aber offenbar halb heruntergerutscht war. Der hölzerne Karren hatte nur ein einziges Rat, welches zugegebner Maßen sehr groß war. Das andere lag daneben im Kies und war in zwei Hälften gebrochen. Mortan erkannte, dass es sich um einen Karren handelte, der für unwegsames Gelände gedacht war, weil er sehr große hölzerne Räder besaß. Er erkannte sogar, dass dieser Karren von Menschen gebaut worden war, da das Leder, welches die Räder umpannte, von Rindern stammte. Nur Menschen hielten Rindvieh, soweit Mortan wusste.
Einen Moment später kam Talonis näher und betrachtete den Kadaver. Es war ein großer dicker Mann, der dort lag. Am ganzen Körper unbehaart und sehr kräftig. Der Priester schätzte die Größe ab und kam zu dem Schluss, dass dieser Kerl ein halber Riese sein musste. Der Mann maß mindestens zweieinhalb Schritt. Bei genauerem Hinsehen erkannte Talonis, dass der Bauchraum geöffnet war. Es fehlten Magen, Blase und Lunge. Und offenbar hatte der Kadaver nichteinmal geblutet, auch wenn niemand der Anwesenden so genau sagen konnte, ob das nicht ein Bestandteil des Verwesungsprozesses war.
Baratos war schließlich der einzige, welcher genau erkannte, worum es sich bei diesem großen, dicken Mann handelte. Dieses Wesen war ein Ungeheuer, welches unter den Gelehrten als Oger bekannt war.
Nimrott blickte zwar neugierig, wagte sich aber kaum näher an das Biest heran. Ebenso scheute sich Luana dermaßen vor dem Oger, dass sie wohl lieber aus dem Flussbett herausgeklettert wäre als an dem Leichnam vorbei zu gehen.
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #106 am: 14.06.2005 | 22:27 »
Talonis hielt seinen Kampfstab fester. Mit der anderen Hand hielt er sich etwas Stoff vor der Nase. Der Kerl stank stärker als eine gewöhnliche Leiche. "Was in Metorns Namen greift so einen Hünen an und isst ihm seine Eingeweide raus?", murmelte Talonis, "Normale Raubtiere würden den ganzen Leichnam essen."

Ekel und Pflichtbewusstsein stritten in Talonis. Einerseits hatter er die Pflicht, diesen Mann zu bestatten. Andererseits war der Gestank schrecklich und er wollte der Leiche nicht zu Nahe kommen.
Letztendlich siegte aber sein Pflichtbewusstsein:
Nach einem kurzen Blick, in dem er sich vergewisserte, dass das 'Raubtier' nicht mehr in der Nähe war, lehnte er seinen Stab an einen Baum.
"Könntet ihr mir bitte helfen, diesen Mann hier zu bestatten?" Sein Blick schweifte die Runde.
Anschließend ging er zu ihm hin und versuchte, ihn etwas in den Wald zu zerren.
Ihm war klar, dass sie nicht die Zeit hatten, um ein Grab auszuheben. Aber es war sicherlich genug Zeit, um ihn mit etwas Steinen und Geäst zu bedecken sowie anschließend einen Grabsegen zu sprechen.

Talonis zerrte an der Leiche. Aber sie war einfach zu schwer. Alleine würde er sie wohl nie in den Wald ziehen können.
"Ich habe noch nie einen so großen und schweren Mann gesehen", dachte er bei sich.

Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #107 am: 15.06.2005 | 08:36 »
Luana hielt sich abseits und versuchte krampfhaft ihr Essen im Magen zu behalten. Wie konnte dieser Priester das Vieh begraben wollen? Sie selbt wollte einfach nur schnell weiter.
Sie würgte einige Worte hervor "Was wenn das Vieh... Krankheiten überträgt?" Luana schaute zu dem Priester. "Lasst es lieber liegen, wir sollten schnell weiterziehen."
Es war ein verzweifelter Versuch, aber ein Versuch die Gruppe zu bewegen den Oger nicht zu begraben, sondern schnell zu verschwinden.

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #108 am: 15.06.2005 | 09:36 »
"Talonis, der Mann ist so schwer wie eine ausgewachsene Kuh. Lasst ihn hier liegen. Wir können ihn auch hier mit Steinen und dem Karren bedecken."
Mortan trat an den Leichnam, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen. Der faulige Gestank war beissend. Hunderte Fliegen umsurrten den geöffneten Bauchraum und stoben auseinander, als Mortan mit einem Ast einen Hautlappen anhob. Der Bauchraum war leer, scheinbar ausgeweidet. Angewidert wandte sich Mortan ab und kniete sich neben das gebrochenen Rad in den Kies.
"Mir scheint, das Rad ist gebrochen, als der Karren vom Grasboden in das Kiesbett abkam. Der Oger war als Last wohl zu schwer. Nimrott, glaubt ihr, dass die Fischer einen Oger jagen und wie Wild ausweiden würden? Der Oger war als Beute auf dem Karren, und der Karren war zumindest von Menschenhand gemacht."
Mortan schaute gespannt in die Runde.

Offline Drulak

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #109 am: 15.06.2005 | 14:55 »
"Das war kein Fischer." sprach Baratos und trat nun selbst näher an den Oger heran und betrachtete das Wesen intensiv, dabei den Geruch ignorierend. "Zumindest kein normaler Fischer. Aber was ist schon normal." Er wandte sich Luana zu und musterte sie mit scharfen Blick. "Wedes Leben ist etwas wert, egal ob Mensch, Zwerg oder Elf. Ihr solltet mehr Respekt zeigen vor dem Leben und dem Tod. Wir kommen noch schnell genug vorran." Und das obwoghl er einer derjenigen war, der noch vor kurzem schnell weiter kommen wollte.
« Letzte Änderung: 15.06.2005 | 15:17 von Thomas Schulz »
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #110 am: 15.06.2005 | 15:10 »
Nimrott kam nun auch etwas näher:
"Das ist also ein Oger? Und ich dachte die stammen aus Schauermärchen. Er sieht nicht so gefährlich aus, wie gemeinhin berichtet wird. Wenn das wirklich ein Oger ist, gibt es hier bestimmt noch mehr. Der muss ja irgendwo her gekommen sein. Die Frage ist nur, warum jemand so ein Biest tötet und auf einen Karren hieft. Dann geht ein Rad kaput und es werden die Gefäße des Körpers aus dem Oger herausgenommen. Warum? Wenn die Fischer das getan haben, könnte es mit einem dunklen Ritual zu tun haben. Was denkt ihr?
Und noch etwas. Talonis, wenn das wirklich ein Oger ist, hat er mit Menschen nicht viel zu tun. Man erzählt sich, dass diese Ungeheuer denkende Wesen mit Vorliebe verspeisen..."
Nimrott nahm seinen Stab und hielt ihn weit von sich. Mit einem ende prockelte er in einer Tragetasche herum, die an dem ledernen Lendenschurz der Gestalt befestigt war. Die Tasche öffnete sich und eine menschliche Schädelplatte, die offenbar als Schale diente, kullerte heraus. Drei Backenzähne und ein halber Unterkiefer kamen gleich hinterher, wie als Bestätigung von Nimrotts Worten.
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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #111 am: 15.06.2005 | 15:14 »
"So war das nicht gemeint." Luana schaute Baratos an.
"Ich habe nur... bei dieser Hitze entwickeln sich schnell Krankheiten und so was."
Noch immer kniete die junge Frau auf dem Boden in einiger Entfernung. Sie sah sehr bleich aus im Gesicht.

Als Nimrott dann auch noch an dem Oger umherstocherte, wandte sie den Blick ab.

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #112 am: 15.06.2005 | 15:36 »
"Mich erinnert das immer noch an Jagdbeute. Irgendjemand hat das Viech erlegt, wollte es dann mit dem Karren transportieren. Die Karre ging entzwei und um die Beute nicht komplett zurücklassen zu müssen, haben die Jäger die Innereien mitgenommen. Über den Grund konnen wir nur spekulieren, es kann ausser einem dunkeln Ritual genauso verzeifelter Hunger gewesen sein. Erinnert ihr euch noch an die Taverne in der Stadt, als jemand sagte, die Fischer würden schon länger an Hunger und minderer Ernte leiden?"
Während Mortan das sagte, suchte er die Umgebung nach einem ordentlichen dicken Ast ab.
"Mich interessiert eher, woran der Oger wirklich gestorben ist. Ausser dem offenen Bauch sehe ich keine Verwundungen. Wir sollten ihn umdrehen!"
Er holte ein Seil aus seinem Gepäck und befestigte es an der Schulter des Ogers. Das andere Ende reichte er Talonis hin.
"Hier Talonis. Ihr zieht und ich benutze den Ast als Hebel. Damit sollte es uns ein leichtes sein, den Oger über die leichte Böschung hinab ins Kiesbett zu wuchten und umzudrehen. Dort können wir ihn auch gleich mit Steinen bedecken."
Er hielt die Luft an, setzte den Ast unter die Hüfte des toten Ogers und wartet auf den Zug von Talonis.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #113 am: 15.06.2005 | 16:18 »
Nimrott schüttelte den Kopf. Irgendwie hatte er das Gefühl, das Vieh würde bei dem Versuch es umzudrehen nicht ganz bleiben. Typisch Zwerg, dachte der Gelehrte. Immer mit dem Kopf durch die Wand. Nimrott meinte:
"In den Geschichten heißt es, dass selbst Orks von Ogerfleisch krank würden. Es gibt nur ein Lebewesen auf dem Weltenkreis, das Ogerfleisch verträgt: Oger!"
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #114 am: 15.06.2005 | 17:37 »
Talonis nam dankbar das Seil von Mortan und ging etwas tiefer in's Fluss Bett.
Dann zählte er laut bis drei. Er zog mit voller Kraft an dem Oger, während Mortan mit den Ast den Oger hochdrückte.
"Hoffentlich hält der Ast.", dachte Talonis. Doch dann bewegte sich der Oger und fiel platschend in's Wasser. Talonis machte einen Satz rückwärts, um nicht von dem aufspritzenden Wasser getroffen zu werden.

Anschließend nahm er seinen Stab wieder an sich und betrachtete die Rückseite des Ogers.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #115 am: 15.06.2005 | 17:44 »
Was Talonis und Mortan sahen war überraschend. Nicht weil Verletzungen zu sehen waren, sondern das Gegenteil der Fall war. Das Ungeheuer schien keinerlei Verwundungen aufzuweisen. Erst bei näherer Betrachtung fielen rote Striemen am Hals des Ogers auf.
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #116 am: 15.06.2005 | 18:07 »
Talonis sah ungläubig auf den Hals des Ogers: "Sagt bloß, man hat ihn erwürgt. Irgendjemand hat sich scheinbar große Mühe gegeben, ihn zu töten ohne ihn äußerlich zu beschädigen."

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #117 am: 15.06.2005 | 18:08 »
Erstaunt stieg Mortan auch wieder in das Kiesbett und machte sich daran, das Seil vom Kadaver zu lösen. Dabei fielen ihm ebenso die Striemen am fetten Hals des Ogers auf.
"Meister Nimrott, und wer auf dem Weltenkreis würde einen Oger erwürgen können?"
Ratlos nahm Mortan sein Seil und wickelte es zu einer Schlaufe zusammen.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #118 am: 15.06.2005 | 18:13 »
Nimrott staunte nicht minder und sagte:
"Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht viel über Oger. Sie sind groß, sie sind schwer. Sie stinken und fressen am liebsten was lebt und denkt. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Vielleicht sind diejenigen, die den Karren gezogen haben, ebenfalls durch das Kiesbett gekommen. Wenn wir dem Fluss folgen, vielleicht finden wir dann ein paar Antworten. Denn immerhin muss das Untier ja irgendwo her gekommen sein."
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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #119 am: 15.06.2005 | 21:40 »
"Dem Fluss folgen ist wohl das beste um irgendwann mal nicht nur Fragen, sondern auch mal ein paar Antworten zu finden." meinte die junge Frau, während sie sich angeekelt von selbigem abwand, ob des Ogers der dort jetzt lag.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #120 am: 16.06.2005 | 16:07 »
Die Gruppe wanderte also weiter das ausgetrocknete Flussbett entlang, auch wenn keiner von ihnen die geringste Ahnung hatte, was sie in der Ferne erwarten würde. Zum Glück hatten sie genügend Proviant dabei, um mehr als nur ein paar Tage durch die Wildnis zu wandern. Sie machten eine kurze Rast, weil Nimrotts Wunde am Arm versorgt werden musste. Sie suchten sich ein schattiges Plätzchen unter den mächtigen Baumkronen und erholten sich von der anstrengenden Wanderung an diesem heißen Tag. Talonis nahm dem Gelehrten den Verband ab und wunderte sich, dass weder eine Entzündung zu sehen war, noch eine echte Beeinträchtigung zu erkennen war. Nimrott meinte, dass der Arm kaum schmerzte und der Priester fand schnell heraus warum. Der Pfeil war genau zwischen zwei Oberarmmuskeln stecken geblieben und hinterließ kaum einen blauen Fleck. Die Reisenden waren sich nicht ganz so sicher, ob ein schlecht gezielter Pfeil so exakt hätte treffen können. Schon wieder tauchte eine weitere Frage auf, die keiner von ihnen zufriedenstellend beantworten konnte.
Noch bevor es Abend war, wollten sie das Flussbett verlassen und eine geeignete Stelle zum Übernachten gefunden haben. Doch so weit kam es nicht. Am Flussufer standen einige halb eingestürzte Bauernhäuser. Ein mit Unkraut zugewucherter Platz war umsäumt von einfachen Hütten, von denen aber keine den Anschein machte noch bewohnt zu sein. Bei den meisten fehlten die Dächer. Von einigen waren nur noch niedergbrannte Reste zu erkennen. Aus einer der Hütten drang ein lautes Schnarchen zu den Reisenden herüber.
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #121 am: 16.06.2005 | 16:32 »
Talonis bewegt seinen Finger zum Mund und bedeutete den anderen, Leise zu sein.
Dann ging er leise zum Haus, aus dem das Schnarchen kam.
Auf den Weg dorthin trat er jedoch auf einen Ast, der laut knackte. Einen Moment blieb er stehen. Doch das Schnarchen setzte sich fort. Dann setzte er seinen Weg fort, bemüht, auf keinen weiteren Ast zu treten, um einen Blick durch das Fenster zu werfen. Vielleicht konnte er erkennen wer dort so schnarchte.

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #122 am: 16.06.2005 | 17:23 »
Talonis blickte in den Innenraum. Noch bevor er etwas sehen konnte, drang ein übler Gestank nach Schweiß und Verwesung zu ihm herüber. Er ahnte bereits was dort lag, bevor er es gesehen hatte. Ein großer, sehr dicker Oger schnarchte dort und hatte scheinbar einen gut gefüllten Magen, denn trotz des ohnehin schon recht massigen Körpers wölbte sich der Bauch wie eine Kugel hervor. Offenbar scheute das Ungeheuer die Hitze des Tages ebenso wie die Reisenden, denn das kleine Haus war noch recht gut in Takt und zudem erheblich kühler als die Außenwelt.
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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #123 am: 16.06.2005 | 18:21 »
Mortan versuchte erst garnicht, leise und unbemerkt zu der Häuserrunie zu kommen. Er stellte nur vorsichtig seine schwere Tasche auf den Grasboden und löste ein kleines Faustbeil, das gerade mal zum Feuerholz schlagen geeignet war, aus einer Trageschlaufe.
"Lieber ein Holzbeil, wie gar keine Waffe", dachte er bei sich und richtet seinen Blick auf den Mönch, der durch das Fenster in die Hütte lugte.

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #124 am: 16.06.2005 | 22:29 »
Der Priester hielt sich die Nase zu und ging ein paar Schritte rückwärts. Dann schlich er zurück zu seinen Gefährten.
"Im Haus schnarcht ein Oger. Er scheint jemanden gefressen zu haben und stinkt genau so wie der 1. Oger."
Talonis blickte zurück zum Haus. Das Schnarchen war zwar laut, aber er bemühte sich trotzdem, leise zu sprechen: "Egal, ob wir das Dorf verlassen oder den Oger im Schlaf meucheln. Wir sollten uns beeilen. Ich habe keine Lust hier zu stehen und noch zu beratschlagen, wenn das Monstrum aufwacht."