Diese Nacht schliefen die wenigsten in der Gruppe gut. Der Streit war nicht vergessen und würde es wohl auch in Zunkunft nicht so schnell sein. Der Morgen dagegen begann mit einigen dünnen Strahlen jener Sonne, die eigentlich die selbe war, wie über Frohnholm und doch wirkte sie hier, als gehörte sie zum Wald und nicht zum Himmel. Der Wind säuselte leise durch das Blätterdach und einige Völgel tanzten und zwitscherten zwischen den Baumriesen. Die Reisenden waren schweigsam. Heute die richtigen Worte zu finden, ohne erneut in einen Streit zu geraten empfanden viele als recht schwierig. Zudem wusste keiner so recht, wo es hinging. Dennoch gab Nimrott einen schnellen Schritt vor. Seine lederne Wanderrobe und seine Körpergröße ermöglichten ihm, die spitzen Äste und vereinelte Ranken auf den natürlichen Pfaden zu bezwingen. Der Zwerg hatte da schon sehr viel mehr Schwierigkeiten. Luana dagegen hatte keine Mühe mit dem Vorankommen und jeder, der daran gezweifelt hatte, dass sie auch Waldelfisches Blut in sich trug, wurde nun eines besseren belehrt.
Mortan war ein wenig zurückgefallen. Seine große Ausdauer hatte ihn mühelos über die weiten Ebenen geführt und die Menschen in der Gruppe schlecht aussehen lassen, die erhebliche Mühe gehabt hatten mitzuhalten. Aber hier verhedderten sich seine Beine ein ums andere mal in Brombeerranken oder aber der feste zwergische Tritt grub seine Füße in die weicheren, vermoosten Teile des Waldbodens ein. Mit einem mal, die übrigen waren etwas weiter vorn, schrieh Mortan auf. Ein leises Fluchen folgte. Die Anwesenden drehten sich um und sahen nur noch, wie sich vom Rucksack des Zwerges eine schwefliche und feurige Rauchwolte löste. Mortans Haare waren angesengt und ein Teil des Bartes brannte. Hätten die Übrigen gesehen, was er gesehen hatte, wären sie wohl auch vom Schrecken heimgesucht worden. Mortan war sich sicher ein kleines geflügeltes Wesen gesehen zu haben, das ganz unversehener Dinge einfach geplatzt war.
Nimrott blickte streng zu Baratos herüber und flüsterte ihm zu:
"Es ist wohl Zeit, dass ihr mir und der ganzen Gemeinschaft erklärt, was es mit der Erscheinung auf sich hat!"