Autor Thema: Die Reise des Gelehrten (Spiel)  (Gelesen 45270 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Drulak

  • Laaaaaangweiler
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 891
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Drulak
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #225 am: 12.10.2005 | 10:26 »
Baratos wirkte etwas ungehalten über das Spielchen des Fremden, leise brubbelte er sich etwas in den Bart, dennoch wagte er es nicht, laut etwas gegen den Fremden zu sagen.
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline avakar

  • Adventurer
  • ****
  • Gelegenheitsspieler
  • Beiträge: 818
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: avakar
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #226 am: 2.11.2005 | 13:24 »
Mortan war verunsichert ob des Erscheinens des Elfen. Er wusste, dass Elfen und Zwerge noch nie Sympathie füreinander empfunden hatten, aber über das harsche Auftreten des Elfen gegenüber dem Zauberer war Mortan innerlich belustigt. Der Zwerg hielt sich ruhig im Hintergrund.

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #227 am: 7.11.2005 | 16:25 »
"Ihr sucht nach den Elfen? Ihr habt einen gefunden. Mein Name ist Talahvin. Sagt, was ich für euch tun kann."
Der Elf zögerte ein wenig und ergänzte mit Blick auf die Übrigen:
"Und, was ich für eure Begleiter tun kann. Der Schattenblick erwähnte etwas vom Herren der Elfen dieses Waldes. Ich kann euch zu ihm führen, wenn ihr wollt."
Nimrott verwunderte es, dass er Schattenblick genannt wurde. Doch schon im nächsten Augenblick wurde ihm klar warum. Er zog Baratos zu sich heran und flüstere ihm etwas zu. Talahvin machte den Anschein jedes Wort gehört zu haben und sagte laut:
"Ganz recht, Zauberer. Die Seele jedes einzelnen flüstert seinen eigenen Namen. Es ist leicht ihn zu erkennen. Die meisten sprechen ihn auch laut aus, nur einige fürchten sich offenbar davor. Ihr, Zauberer, alle beide, verbergt was ihr seid, anstatt das Geschenk eines eigenen Namens mit der Welt zu teilen."
Talahvin lächelte:
"Aber was sage ich? Durch meine Worte erreicht ihr euer Ziel nicht. Allerdings können euch meine Taten führen. Machen wir ein kleines Spiel daraus."
Der Elf blickte nachdenklich gen Himmel und meinte einige Augenblicke später:
"Kann ich euch wirklich trauen? Bei Luana habe ich keinen Zweifel und allein, weil sie euch begleitet sollte ich nicht so misstrauisch sein. Doch liegt Streit in jedem Wort, das ihr mit ihr wechselt."
Der Elf sah dabei vor allem Nimrott in die Augen. Niemand konnte sonst dem Blick des Zauberers lange stand halten. Den meisten war es nicht einmal bewusst, doch sie mieden den Augenkontakt mit ihm. Aber Talahvin wirkte, als ob er nur einen Stein musterte.
"Ein Spiel, das euren guten Willen unter Beweis stellt und eure wahren Absichten zeigt. Wir machen einen Wettkampf."
Talahvin schien mehr und mehr begeistert von seiner eignen Idee und doch redete er ruhig und beherrscht:
"Zuerst schlage ich eine Aufgabe vor. Wenn ich sie besser meistere als ihr, habe ich gewonnen, sonst ist es euer Sieg. Dann könnt ihr eine Aufgabe wählen. Wir machen vier Wettkämpfe. Bei einem Unentschlieden siegt ihr. Luana soll die Schiedsrichterin sein."
Nimrott schüttelte den Kopf und meinte:
"So ein Unsinn. Wir haben keine Zeit für Spiele. Und übrigens, ihr dürft mich Nimrott nennen."
Gasper war aufgeschlossener:
"Lasst uns hören, was die Anderen dazu sagen. Wir haben doch nichts zu verlieren. Und außerdem können wir uns zwei von vier Aufgaben selbst wählen. Wir werden schon etwas finden, was einer besser kann als err."
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Offline Drulak

  • Laaaaaangweiler
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 891
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Drulak
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #228 am: 7.11.2005 | 16:33 »
"So ein Schwachsinn, ich bin nicht auf diese Reise gegangen um irgendwelche dämlichen Spiele zu spielen." meinte Baratos mürrisch, denn seine Laune hatte sich in letzter Zeit nicht gerade gebessert. Er blickte zu den anderen. "Aber wahrscheinlich werde ich sowieso überstimmt von unseren... Gefährten."
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline avakar

  • Adventurer
  • ****
  • Gelegenheitsspieler
  • Beiträge: 818
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: avakar
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #229 am: 7.11.2005 | 16:56 »
"Dämlich wäre es, dieses Spiel nicht mitzuspielen. Wie sollen wir sonst die Elfenherren finden? Und vielleicht könnt ihr ja während des Spiels noch Dinge über die Elfen erfahren, von denen ihr bisher nichts wusstet. Schliesslich ist das auch einer der Gründe für unsere Reise."

Offline Lady of Darkness

  • feuchtes Öhrchen
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.500
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Sakura
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #230 am: 7.11.2005 | 17:53 »
Wieso traut er mir?
Er kennt mich doch gar nicht?
Und was war das dann letzte Nacht? Sie dachte darüber nach das man sie dort nicht gerade willkommen geheißen hatte, eher das Gegenteil. Und nun stand dieser Elf hier und behauptete ihr zu trauen? Was konnte der Elf sehen und was wußte er über Nimrott? Er ist seltsam, aber nicht unheimlich.
Ein Spiel? Nun ja, warum nicht...
"Ich denke das ist eine gute Idee." sagte sie dann.

Offline Drulak

  • Laaaaaangweiler
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 891
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Drulak
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #231 am: 7.11.2005 | 18:02 »
Baratos verdrehte die Augen. Natürlich war ihm klar gewesen, was hier nun passiert. Und das trug nicht eben dazu bei, dass sich seine Laune besserte. Aber einer musste ja noch seine Stimme abgeben...
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #232 am: 8.11.2005 | 16:37 »
Talonis dachte darüber ausführlich nach. Letztendliche meinte er: "In Ordnung. Sagt uns wie eure erste Aufgabe lautet."

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #233 am: 9.11.2005 | 20:53 »
Talahvin lächelte freundlich und gab und meinte vergnügt:
"Schön, dass wir uns einig sind. Mal sehen. Ich möchte es euch nicht zu einfach machen. Ein Wettrennen wäre nett, doch dafür ist hier der falsche Ort. Wie wäre es mit einem Zweikampf? Jeder wählt seine Waffe und wir kämpfen bis zum Sieg. Wählt einen aus euren Reihen, der kämpfen soll."
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #234 am: 11.11.2005 | 00:04 »
"Was versteht ihr unter Sieg?", fragte Talonis Talahvin, "Meint ihr damit bis aufs erste Blut oder bis einer Tod ist?"
Bei den barbarischen Elfen konnte man sich da ja nie sicher sein.

Laut sagte der Mönch wieder: "Ich schlage Mortan vor. Keiner hier kann so gut mit der Axt umgehen wie er."
Er wandte sich an seine Gefährten: "Oder sollten wir vielleicht Baratos kämpfen lassen? Als Waffe nutzt er dann die Magie."

Offline avakar

  • Adventurer
  • ****
  • Gelegenheitsspieler
  • Beiträge: 818
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: avakar
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #235 am: 11.11.2005 | 09:36 »
"Welche Axt meint ihr? Mein altes Beil war keine Waffe, nur ein Werkzeug. Und im Kampf gegen die Oger war es Glück und kein Können, das mir mein Leben bewahrte." Morten zuckte  mit den Schultern und machte eine ablehnde Geste. Dann sprach er weiter: "Wieso glaubt ihr, dass der Zweikampf überhaupt mit stählernen Waffen ausgetragen werden muss? Ich schlage vor, Talonis tritt für uns in dem Wettstreit ein, und er kämpft mit seinem scharfem Verstand und seiner Weisheit."

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #236 am: 16.11.2005 | 17:27 »
Talahvin lachte. Er amüsierte sich sichtlich über das Verhalten der Reisenden. Dabei war es ein freundliches, kein verhöhnendes Lachen. Ein Lachen, aus dem sprach, dass er jeden der Anwesenden schätzte, wie einen alten Freund. Der Elf meinte:
"Es ist nur ein Spiel. Niemand wird sterben müssen und das Ziel ist nicht der Sieg. Ich will doch nur wissen, ob ihr bereit für die kommende Reise seid. Macht euch frei von allen Sorgen und genießt die Zeit im Ileilenwald."
Gaspers Miene verfinsterte sich von zusehens. Ihm Gefiel der Fremde nicht. Der Paladin zog sein Schwert und sagte offensiv:
"Ich werde gegen euch antreten, Talahvin. Ihr seid keiner von Metorns Dienern und deshalb traue ich euch nicht."
Talahvin hob beschwichtigend die Hand und erwiederte gefasst:
"Nur weil ihr nicht erkennen könnt oder wollt, was in mir vorgeht, solltet ihr nicht vorschnell urteilen. Die sogenannten Diener Metorns schlagen Baum für Baum meinen geliebten Wald kahl. Und doch verabscheue ich euch deshalb nicht, Himmelsfreund. Euer Gott ist nicht der einzige der gebietet, schon garnicht im Reich des Waldes."
Gasper blickte fordernd zur Gruppe und erwartete das Zugeständnis, kämpfen zu dürfen.
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Offline Lady of Darkness

  • feuchtes Öhrchen
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.500
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Sakura
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #237 am: 19.11.2005 | 18:14 »
"Sieht so aus als hätte Gasper die Wahl der Waffe getroffen." Luanas Lippen umspielte ein leichtes Lächeln.
"Nun wählt ihr die eure, Talahvin." Die Halbelfe nickte dem Paladin zu. Sie war sich sicher das die Gruppe nichts gegen die Wahl des Paladins sagen würde.

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #238 am: 24.11.2005 | 01:59 »
Talahvin nickte kurz, schaute sich in der Umgebung um, und hob einen alten Ast auf. Er meinte:
"Mehr brauche ich nicht als Waffe."
Jetzt wurde Gasper langsam zornig. Es war eine Frechheit eine Herausforderung auf solch eine Weise zu beantworten. Ein Stock war keine Waffe. Der Elf wollte sich über ihn lustig machen. Gasper wartete nicht lange, sondern fragte ohne Umschweife:
"Bereit?"
Talahvin erwiederte:
"Wann immer ihr wollt."
Der Paladin schwang sein Schwert als würde es von selbst durch die Luft gleiten. Er zielte genau auf den Kopf seines Gegeners. Für ihn war das ganze kein Spiel und er machte keinen Hehl daraus, seinen Gegner zu töten, wenn es sich so ergeben sollte. Blitzschnell duckte sich Talahvin weg und der Schlag ging ins Leere. Gasper war zu langsam. Ohne es auch nur gemerkt zu haben, versetzte der Elf dem gestandenen Krieger aus der Hocke heraus einen Tritt gegen das Schienbein. Den Schmerz ignorierend hieb Gasper ein weiteres mal ein und verfehlte den Kopf seines Widersachers nur um Haaresbreite. Ein Zufall? Wohl kaum. Talahvin scherte sich wenig um die Angriffe, sondern bewegte sich gerade mal so viel, wie es notwendig war. Plötzlich schwang er seinen Stecken in einer eleganten Schleife und holte so seinen Gegner von den Beinen. Gasper lag nun längs auf dem moosüberzogenen Waldboden und hatte sein Schwert verloren. Er meinte mehr zu sich selbst:
"Er weicht schnell aus. Und seine Angriffe sind sogar noch schneller."
Talahvin lächelte freundlich und reichte seinem Gegner die Hand. Dieser aber schlug sie trotzig bei Seite, griff sich sein Schwert und rappelte sich wieder auf. Diesesmal war Gasper klüger. Anstatt anzugreifen, ließ er sein Schwert das Licht, welches durch das Blätterdach fiel, reflektieren und blendete damit Talahvin. Der Elf war für einen kurzen Moment abgelenkt. Das reichte dem Paladin, um einen schnellen Schlag zu führen. Talahvin versuchte auszuweichen, doch hinterließ die Klinge eine lange, blutige Schramme vom Hals bis unter das Auge. Es war nur ein Hauch von Zorn, der über das Gesicht des Elfen huschte, doch den meisten entging das nicht. Schnell und elegant wie eine jagende Katze bewegte sich Talahvin an Gasper vorbei, griff ihn von Hinten und drehte ihm den Waffenarm um. Der Paladin schrieh auf, ließ sein Schwert fallen und hielt sich den Arm. Die Fassung des Elfen kehrte zurück und er meinte:
"Ich denke es ist an euch die zweite Aufgabe zu wählen."
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Offline Lady of Darkness

  • feuchtes Öhrchen
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.500
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Sakura
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #239 am: 24.11.2005 | 18:17 »
Einigermaßen erstaunt über den Ausgang des Kampfes, aber nicht überrascht darüber das Talahvin Gasper besiegt hatte, gab Luana bekannt: "Den Zweikampf hat Talahvin gewonnen."
Dann drehte sie sich zu ihren Kameraden um.

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #240 am: 24.11.2005 | 18:56 »
Der Mönch bewunderte den Elfen: Er hatte seinen Gegner besiegt, ohne ihn zu verwunden.

Dann dachte er über die 2. Aufgabe nach. Es musste irgend etwas sein, was sie gut konnten und der Elf schlecht. Aber was kann ein Elf schon gut oder schlecht? Er wusste zu wenig über die Elfen.

Dann traf es ihn wie ein Blitz: Poesie! Diese Barbaren waren bestimmt unfähig ein vernünftiges Gedicht zu verfassen.

Laut sagte er zu seinen Gefährten: "Was haltet ihr von einem Gedicht? Möge der bessere Dichter gewinnen."

Offline Lady of Darkness

  • feuchtes Öhrchen
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.500
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Sakura
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #241 am: 25.11.2005 | 15:13 »
Luana zog eine Augenbraue hoch bei den Worten Talonis'. Dann schaute sie zu Talahvin. Was würde er dazu sagen?
Sie selbst fand die Idee gut. Das war eine Art Wettstreit, wo es nicht auf körperliche, sondern Geistige fitness ankam. Die Halbelfe lächelte.
"Nun Talahvin? Nehm ihr an?"

Offline Drulak

  • Laaaaaangweiler
  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 891
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Drulak
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #242 am: 30.11.2005 | 13:06 »
Baratos blickte eher skeptisch zu Talonis herüber nachdem er den Elf mit misstrauigen Blick fixiert hatte, aber im körperlichen Wettstreit schien dieser Elf weit besser zu sein, als die Gefährten, zumindest was Schnelligkeit und Gewandtheit anging. So nickte er dann schlußendlich, um wieder Luana anzusehen. Sein Blick wurde irgendwie bösartig, als sein Blick wieder zum Elf weiterwanderte.
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #243 am: 4.12.2005 | 15:40 »
Talahvin blickte die Gemeinschaft verwundert an. Er meinte:
"Bitte, meinetwegen. Ein Gedicht in eurer Sprache zu erdenken wird für mich kein leichtes Unterfangen sein. Aber euer Vorschlag entspricht den Regeln. Ich nehme an."
Nimrott verdrehte die Augen. Er wirkte nervös und schien irgendwie in Eile. Gasper dagegen durbohrte den Elfen mit feindseeligen Blicken. Talahvin ergänzte noch:
"Folgt mir. Hier ganz in der Nähe ist ein Ort, der für Geschichten, Gedichte und Erzählungen viel besser geeignet ist als dieses Stück des Waldes."
Der Elf führte nun die Gruppe an und geleitete sie über Pfade, die selbst für Luana unsichtbar waren. Manchmal schob er einfach ein paar Zweige mitten im dichtesten Geäst auseinander und dahinter eröffnete sich wie durch Zauberhand ein natürlicher Weg, welcher mit grünem Gras oder niedrigem Farn gesäumt war. So begaben sie sich Schritt für Schirtt in einen immer dichter werdenden Teil des Waldes. Mortan wurde unruhig. Wohin führte sie der Fremde. In eine Falle? Aber wenn selbst Gasper durch den Elfen mit Leichtigkeit besiegt werden konnte, hätte Talahvin die Übrigen schon längst getötet, wäre es seine Absicht gewesen. Irgendwann eröffente sich vor den Reisenden ein flach ansteigender Hügel. Steinerne, leicht verwitterte Stufen führten hinauf. Die Bäume wurden lichter und wichen einem großen Platz, der völlig von hellem Tageslicht beherrscht wurde. Inmitten der fast kreisrunden Wiese fand sich ein halb verfallenes Bauwerk aus weißem Mamor, das aus glatten Säulen bestand und von vielen Rundbögen überspannt wurde. Inmitten dieser prächtigen Ruhestätte waren steinerne Bänke. Das Bauwerk war nichteinmal besonders groß oder für sich selbst eindrucksvoll. Alle waren allerdings überrascht, dass man inmitten dieser Wildnis soetwas finden konnte. Die Kuppe des Hügels war ein Ort des Rast und des Zusammenkommens. Das war jedem sofort klar.
Mortan war ganz angetan davon inmitten dieser Natur ein steinernes Bauwerk zu finden. In ihm machte sich ein wohliges Gefühl breit und vertrieb wenigstens für einen Moment alle Befürchtungen, dass sie diesen Wald vielleicht nie wieder verlassen würden. Einzig Talonis wagte einen flüchtigen Blick zurück, um sein Augenmerk anschließend erneut dem Bauwerk zu widmen. Doch was hatte er hinter seinem Rücken gesehen? Eine flüchtige Erinnerung verriet ihm, dass da mehr war als ein blauer Himmel und ein endloser Wald. Schnell drehte sich Talonis um und betrachtete eindringlicher, was eben noch seiner Aufmerksamkeit entgangen war: Am Horizont stieg eine pechschwarze Rauchsäule auf und verlüchtigte sich irgendwann im Wind. Er blickte gen Westen, Richtung Frohnholm.
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #244 am: 5.12.2005 | 22:15 »
Talonis blieb aprupt stehen.
Im Geiste hatte er noch sein Gedicht rezitiert und versucht, einige Stellen auszubessern.

Doch als er die Rauchschwaden Richtung Fronholm kommen sah, verschwanden alle anderen gedanken. "Was mochte in Fronholm bloß pasiert sein?"

Die anderen schienen sein zögern zu bemerken. Doch der Mönch sagte nichts. Unbewegt starrte er nur in Richtung der Rauschwaden. "Wie lange brannte es schon dort, ohne dass es ihnen aufgefallen war?"
Wortlos deutete er in Richtung der Rauchschwaden und ließ anschließend sein Hand wieder sinken.

Offline avakar

  • Adventurer
  • ****
  • Gelegenheitsspieler
  • Beiträge: 818
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: avakar
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #245 am: 8.12.2005 | 13:23 »
Mortan betrat den Säulenkreis und liess seine Finger über den Marmor streifen. Er konnte das Alter des Steins förmlich fühlen, das beruhigte ihn ungemein. Gedankenverloren strich er über eingravierte, leicht verwitterte Verzierungen an einem Sockel, sehr feine Muster verwoben sich wie Blumenranken ineinander, doch der Zahn der Zeit hatte auch an ihnen genagt. Wer hatte wohl diesen Tempel hier erbaut? Wahrscheinlich wusste es nichteinmal der Elf.
Erst die Unruhe unter seinen Gefährten liess Mortan aufblicken. Talonis deutete auf eine Rauchsäule im Westen, doch schweig er dabei. Um besser zu sehen, stellte sich Mortan auf eine der Marmorbänke und hob die Hand schützend gegen die Sonne.
"Liegt dort nicht Frohnholm? Oder das Fischerdorf?"

Offline avakar

  • Adventurer
  • ****
  • Gelegenheitsspieler
  • Beiträge: 818
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: avakar
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #246 am: 2.01.2006 | 14:14 »
"Aber wir sollten unser Ziel nicht aus den Augen verlieren. Und das liegt bei den Elfen. Wir sollten uns dem zweiten Wettstreit widmen. Die alten Säulen erinnern mich an ein Gedicht:

Drei Steine stehen an ruhigem Ort,
verlassen und einsam, vergessen ihr Sinn.

Der Erste sollte Liebe bezeugen,
zwischen Prinz und Prinzessin aus freundlich Geschlecht.
Doch alter Streit vergiftet die Herzen,
der Bund zerbrach und wurde bitter gerächt.

Zwei Heere sich trafen, je tausend Mann,
mit wehenden Fahnen, stolz und eisenbewehrt.
Prinz und Prinzessin schlugen sich hier zu Tode,
Und nur der Stein erinnert sich dran.

Der Zweite verkündet von großen Taten,
eines Helden mit Mut und weisem Verstand.
Er zog durch die Welt, schlug Drachen und Geister,
er war gefürchtet und allseits bekannt.

Er fand den Ruhm, das Gold und die Ehre,
doch eines, das bliebt ihm für immer verwehrt.
Sein Herz suchte Liebe, Frieden und Treue,
und nur der Stein erinnert sich dran.

Der Dritte beschützte Wiesen und Felder,
vor dunklen Mächten in noch dunklerer Zeit.
Viele kamen hierher, zu beten und preisen,
denn der Stein war dem Gotte des Lichtes geweiht.

Die Menschen lebten in Frieden und Wohlstand,
doch sie vergasen den Gott und den Stein.
Das Dunkel zog auf und nahm gar grausamen Pfand,
und nur der Stein erinnert sich dran.

Drei Steine stehen an ruhigem Ort,
zur Mahnung an alle, die dort reisen.
Ihr dürft lieben und streiten, ernten und preisen,
Nur vergesst nie: Erinnert euch dran!"

Der Zwerg hatte sich dabei wieder auf eine der Steinbänke gesetzt und wandte sich an den Elfen.
"Talahvin, nun seit ihr an der Reihe. Und Luana fällt das Urteil, wem der Sieg gelang."

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #247 am: 4.01.2006 | 12:20 »
Talahvin hörte aufmerksam zu. Er interessierte sich nicht im Geringsten für die Rauchwolke in der Ferne und nahm daher die Herausforderung an. Er erwiederte:
"Ihr habt eine starke Bindung zum Stein, nicht wahr? Erinnerung ist wichtig und verhilft den Rechten zur Macht. Aber mal sehen an was mich dieser Ort erinnert. Ich werde versuchen ein passendes Gedicht in eure Mundart zu übersetzen:

Es war ein König im Winter
Eine weiße Krone zierte sein Haupt
Er genoss den Frieden in seinem Reich
Als Aurels Kinder kamen

Es war ein König im Frühjahr
Eine weiße Krone zierte sein Haupt
Er genoss die aufkommende Wärme
Als Jylis Kinder kamen

Es war ein König im Sommer
Eine weiße Krone zierte sein Haupt
Er genoss den Wind in den Haaren
Als Metorns Kinder kamen

Es war ein König im Herbst
Eine weiße Krone zierte sein Haupt
Er genoss sein nahendes Ende
Als Lots Kinder kamen

Welche Kinder auch immer ihn besuchten
Bereute er nicht einen Tag
An dem die ersten an ihm nagten und die zweiten ihn missbrauchten
An dem die dritten ihn scherten und die letzten ihn verließen

Es gibt nur einen wahren König auf der Welt
Und eine Krone aus Stein ziert sein Haupt
Sein Herz ist aus Fels und seine Haut aus Erde
Seine Haare sind die Bäume und sein Reich ist die Welt"

Talahvin lächelte der Gemeinschaft zu. Nimrott hatte nicht aufgepasst. Er behielt statt dessen lieber die Rauchwolke in der Ferne im Auge.
« Letzte Änderung: 4.01.2006 | 19:16 von Teethquest »
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Offline Lady of Darkness

  • feuchtes Öhrchen
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.500
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Sakura
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #248 am: 12.01.2006 | 19:01 »
Eine schwere Entscheidung empfand die Halbelfe. Mortan hatte seine Zeilen mit ruhiger tiefer Stimme vorgetragen. Die Worte begleiteten Bilder vergangener Tage, welche sich in die Gedanken der Halbelfe schoben. Sie spürte die Zeit an diesem Ort vergehen und sie fühlte Leben und Tod. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als die Worte des Zwergen verstummten.
Nun lauschte sie dem Elfen. Thalavins Stimme war höher und lieblicher. In sanftem Ton verließen die Worte des Gedichtes seine Lippen. Auch dieses Gedicht fessele sie. So fällte sie unbewußt ihr Urteil noch bevor Thalavin geendet hatte.
Als auch er verstummte ließ Luana einen Moment verstreichen. Einen Moment in dem sie noch einmal beide Gedichte verglich. Dann schaute sie die beiden nach einander an.
"Nun." begann sie langsam "Es ist schwer sich zu entscheiden. Beide Gedichte sind wunderschön, tiefgreifend und fesselnd." Sie hiet inne und atmete tief ein "Leider muß ich mich für eines entscheiden. Und ich habe mich für Mortans Gedicht entschieden. Es schwer einen Grund zu nennen warum es mir besser gefallen hat, als jenes von Thalavin. Es ist eher ein Gefühl." Sie lächelte in die Runde. "Der Sieger in dieser Runde ist also Mortan."

Offline Teethquest

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 787
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teethquest
Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #249 am: 12.01.2006 | 20:24 »
Talahvin nickte vorsichtig und bestätigte:
"Mortan verdient den Sieg. Obwohl er nur ein Zwerg ist, hat er doch eine Gabe. Dann bin ich wohl wieder an der Reihe die nächste Aufgabe zu wählen. Mh, mal sehen. Ah, ich weiß. Es stellt sich die Frage, wer die besseren Augen hat. Es ist ein leichtes Spiel. Sagt mir doch, was dort in der Ferne zu sehen ist."
Nimrott wurde plötzlich aufmerksam. Der Elf aber ließ sich keinesfalls aus der Ruhe bringen. Er redete einfach weiter:
"Der Schattenblick scheint ein teifes Interesse an dem leblosen Rauch zu haben, der von irgendwo stammen mag. Was ist die Quelle? Und wer ist verantwortlich?"
Gasper schimpfte in einem Anflug von Zorn:
"Das ist doch nur ein Trick. So weit kann nicht einmal ein Elf blicken."
Talahvin antwortete nicht. Luana hatte sehr gute Augen und eine hervorragende Weitsicht. Doch auch sie konnte nicht viel mehr erkennen als die hoch aufragende Rauchsäule. In ihren Adern floss elfisches Blut, doch offenbar hatte sie nicht alle Gaben dieses Volkes zur Gänze.
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit