Autor Thema: Die Reise des Gelehrten (Spiel)  (Gelesen 45278 mal)

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Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #75 am: 4.06.2005 | 10:32 »
"Dann habt ihr ja noch sehr sehr viel Arbeit vor euch, falls ihr den ganzen Wald roden müsst. Wie weit ist es noch bis zu eurem Dorf dort, kann man dort gutes Quartier finden?"
Er deutete auf das Fischerdorf, wohlwissend, dass die Holzfäller dort nicht erwünscht waren. Aber er war neugierig zu wissen, wie die Holzfäller über die Fischer dachten.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #76 am: 4.06.2005 | 12:51 »
Mortan hatte seine Fragen zuerst gestellt, doch der Holzfäller verstand sie schlecht, weil der Zwerg nur in Brocken Haberländisch sprach. Der Mann dachte einen kleinen Moment mit einem ziemlich dummen Gesichtsausdruck nach und antwortete:
"Die Dorfbewohner fürchten den Fluch des Waldes, so wie wir. Doch sie meiden ihn, weil sie anders als wir den Tod fürchten. Sie haben viel zu verlieren, wir haben nichts. Vielleicht ist es Metorns Wille oder Lotharr hält seine schützende Hand über sie, wer weiß. Ich denke, sie sollten nicht auch noch den Fluch des Waldes tragen, wem würde das schon nützen? Ihr fragt, ob ihr dort rasten könnt? Solange ihr den Wald noch nicht betreten habt, werden sie euch freundlich empfangen."
Der von harter Arbeit gezeichnete Mann beantwortete anschließend Talonis Fragen:
"Der Fileipwald ist verbotenes Land. Meine Großeltern wussten davon zu berichten. Sie beteten noch nicht zu Metorn und vertrauten ihr Leben heidnischen Göttern an. Niemals sollte ein Mensch jenseits von Frohnholm im Wald siedeln oder arbeiten. Das ist der Fluch des Waldes. So ist es seit je her. Die Geister des Waldes strafen all jene, die den Pakt brechen. Wir finden sie tot am Waldrand. Niemand möchte gerne derjenige sein, der das Holz zu schlagen hat. Alle paar Tage losen wir, wer dort hin muss. Ich denke der Tod ist für die meisten von uns ein geringer Preis, wenn wir Aussicht auf völlige Schuldfreiheit haben. Wir wären wieder freie Arbeiter, so wie unsere Großeltern. Und wenn der Wald erst einmal kahl ist, geht auch der Fluch von ihm."
Der Holzfäller betrachtete Talonis genauer und plötzlich leuchteten seine Augen. Seine Gesichtszüge entgleisten und er senkte demütig den Kopf:
"Verzeiht, Herr. Wie konnte ich nur übersehen, dass ihr ein Unverhüllter seid? Hört auf zu arbeiten, ich beschwöre euch. Dieses Land ist gerade für Männer des Glaubens gefährlich. Wie könnte ich mit der Schande leben, für euren Tod mit verantwortlich zu sein?"
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #77 am: 4.06.2005 | 20:19 »
Talonis beendete die Arbeit. Er hatte zwar noch nicht viel getan, aber er war körperliche Arbeit nicht gewohnt und fühlte sich bereits erschöpft.
"Habt ihr oder die Fischer schon versucht mit den Geistern im Wald zu reden? Oder sie auf andere Arten friedlich zu stimmen?", fragte Talonis den Holzfäller.
"Und wie kam es, dass ihr in die Schuldknechtschaft fiehlt, wo doch eure Großeltern freie Leute waren?"

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #78 am: 4.06.2005 | 21:53 »
Der Holzfäller senkte den Kopf und seufzte:
"Mit den Geistern kann man nicht reden. Wir nennen die Elfen, die Schratigen, die stinkenden dicken Männer und die verführerischen Stimmen Geister. Denn sie alle sind verflucht und nicht von dieser Welt. Lange haben die Menschen nicht an diese Wesen geglaubt, doch nun holt uns die Wahrheit ein. Es gibt sie wirklich, die Geister. Und sie sind uns Feind, da gibt es keinen Zweifel. Wenn ihr mich fragt sind die Dorfbewohner einen Pakt eingegangen, der ihnen zwar auf dem Weltenkreis das Leben schenkt, ihnen aber den Weg zu Metorns Himmelreich verwehrt. So sieht es aus.
Was meine Großeltern und die vieler anderer angeht, gibt es da nur eins zu sagen. Sie gehörten damals zur frohnholmer Landwehr, die gegen König Kasimir kämpfte. Das Adelsgeschlechts Gernots, dessen Vorfahre König Asbart war unterstützte unsere Männer mit Waffen und Verpflegung. Als Gegenzug gerieten unsere Vorfahren in die Knechtschaft. Der Verräter Asbart wurde Fürst unter König Kasimir. Wir aber blieben unfrei."
Der Holzfäller warf seinen Haken beiseite und greinte zornig:
"Wir sollten uns diese Lügen nicht mehr anhören. Wir werden niemals unsere Freiheit zurückerlangen, solange ein Nachfahre von Asbart über uns herrscht. Alles lügen. Lügen!"
Andere umstehende Männer unterbrachen ihre Arbeit und blickten streng zum wütenden Holzfäller herüber. Einer rief dazwischen:
"Hör auf Karl. Du bringst uns nur in noch mehr Schwierigkeiten. Wir haben kein Recht so über unseren Herren zu reden! Er schuldet uns nichts, wir schulden ihm unser Leben. Kasimir hätte unsere Vorväter lebendig in ihren Hütten verbrannt."
Talonis dachte ein wenig über diese Worte nach. Kasimir war der Name des Königs von Haberland. Aber damals hatte er noch nicht gelebt. Wahrscheinlich bestand eben einfach nur Namensgleichheit in der Erblinie.
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #79 am: 5.06.2005 | 23:45 »
Talonis hatte vorerst genug gehört. Vielleicht würde er im Dorf ja mehr erfahren, was an dem Pakt zwischen den Waldbewohnern und den Dorfbewohnern dran war.
Er wollte niemanden vorverurteilen. Aber wenn sich die Fischer wirklich von Metorn abgewannt hatten, musste er sie wieder auf den rechten Pfad zurückführen.

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #80 am: 6.06.2005 | 08:58 »
Mortan ploppte den Wasserschlauch wieder zu, stand auf und nahm seine Tasche.
"Wir müssen weiter, unser Weg ist noch lang. Glück auf, Holzfäller!"

Er ging zu Gasper und Nimmrott, die einwenig abseits standen und zischelnd diskutierten. Wahrscheinlich ging es um die Meinungsverschiedenheit vom Tagesbeginn.

"Habt ihr die Holzfäller vernommen? Die Geister im Wald sollen nicht nur Elfen sein, und die Fischer werden uns Quartier gewähren, falls wir nicht aus dem Wald kommen. Wohin wollt ihr nun weiter?"

Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #81 am: 6.06.2005 | 10:46 »
Allmählich wurde Luana neugierig. Was mochte an diesem WAld denn so besonderes sein? Die Leute fürchteten sich offenbar vor einem Wald. Luana konnte das nicht verstehen. Sie wollte schnell weiter, sie wollte wissen was das für ein Wald war, der Fileipwald.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #82 am: 8.06.2005 | 13:10 »
Nimrott wollte auch nicht viel länger hier bleiben als nötig. Er war ohnehin schon die ganze Zeit sehr hektisch und wirkte unkonzentriert. Die Gruppe wanderte also weiter den Fluss entlang ohne das Dorf aus den Augen zu lassen, das jetzt bereits gut zu sehen war. Es dauerte nicht lange, da erschienen die ersten Häuser und der fest getretenen Lehmpfad vor ihnen. Die Dorfbewohner hatten Stroh dem Lehm beigemengt, um den Boden gangbarer zu machen und, damit er besser vor starkem Regen geschützt war. Ein paar Hühner gackerten zwischen den einfachen Fachwerkbauten und Holzhäusern. Das Dorf schien in keinem guten Zustand zu sein, denn Teils fehlte das Reet der Dächer oder das Holzständerwerk in Bodennähe war angefault. Ein paar alte Leute schlichen zwischen den Gebäuden hin und her. Ein paar jüngere waren auch dabei, aber Kinder fehlten völlig. Irgendwie wirkte dieser Ort leblos und verlassen.
Plötzlich kam den Reisenden ein ausgemergelter Mann entgegen, gestikulierte wild und plapperte etwas in unverständlichem Haberländisch. Offenbar ein sehr verwaschener Dialekt. Nimrott war der Sprache mächtiger als alle anderen, doch auch er musste sich alle Mühe geben alles zu verstehen. Er übersetzt für seine Begleiter:
"Der Mann hält uns, wie ich meine, für Holzfäller. Wahrscheinlich weil sonst keiner vorbeikommt."
Nimrott antwortete deutlich genug, als dass es auch die übrigen verstehen konnten:
"Wir sind keine Holzfäller, wir sind Reisende und wollen uns hier auch nicht lange aufhalten."
Der hagere Mann ging ein paar Schritte zurück und drohte. Nimrott übersetzte wieder:
"Er möchte, dass wir auf der Stelle verschwinden. Ich werde versuchen ihn zu beschwichtigen."
Nimrott war äußerst leichtsinnig, denn der Hauptweg durch das Dorf leerte sich schnell, weil die Menschen in die Häuser verschwanden. Gasper hatte ein ungutes Gefühl. Mortan ging ein paar Schritt zurück und Talonis hielt die Luft an. Alle ahnten sie, dass es gefährlich werden könnte, nur Nimrott war ganz in Gedanken. Luanas scharfe Sinne machten sie auf eine Gestalt aufmerksam, die sich offenbar hinter einem Dachfirst versteckte. Der Gelehrte redete auf den dürren Mann ein, der sich jetzt noch schneller entfernte. Luana wollte den Zauberer warnen, doch da war es schon zu spät. Ein Pfeil sauste vom Dach, durchschnitt surrend die Luft und schlug wuchtig in Nimrotts linken Oberarm ein. Der Zauberer stieß einen kurzen Schmerzensschrei aus und fiel rücklinks zu Boden, wobei er seinen Stab fallen ließ. Ein zweiter Pfeil verfehlte den Zauberer um Längen. Alle Reisenden hielten ihre Waffen griffbereit. Sie waren sich nicht sicher, ob das nur Warnschüsse waren oder die Pfeile als zugegebenermaßen schlecht gezielte tödliche Treffer gedacht waren. Luana blickte sich kurz um. Sie konnte zwei junge Männer sehen, die sich mit schussbereitem Bogen versteckt hielten. Sie warf einen kurzen Blick zu Gasper herüber, aber der schüttelte nur kurz den Kopf. Es war wohl besser die Waffen nicht zu ziehen.
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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #83 am: 8.06.2005 | 13:26 »
Nicht verteidigen? Idiot, das könnte den Tod bedeuten. dachte sie aufgebracht.
"Aber..." setzte sie an und schob sich in die Schusslinie um den Alten Zauber er zu decken. Eine Hand lag auf dem Bogen, es würde nur Sekunden dauern und einer ihrer Pfeile könnte den Angreifer treffen.
Ihre Sinne waren auf die Angreifer gerichtet, ihre Muskeln angespannt. Doch sie verharrte in abwartender Haltung.

Offline Drulak

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #84 am: 8.06.2005 | 13:32 »
Baratos blickte sich um und die Wut war deutlich in seinem Gesicht zu erkennen. Würde es in seiner Macht stehen, er würde diese Menschen für ihre Dreistigkeit bestrafen, hart bestrafen, doch offensichtlich lag dies nicht in seiner Macht, denn nur kurz brummelte er sich einen Fluch in den Bart, dann kniete er sich neben Nimrott und untersuchte den Treffer am Oberarm und redete leise auf Nimrott ein.
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #85 am: 8.06.2005 | 15:01 »
Kein weiterer Pfeil wurde mehr abgeschossen, doch keiner der Reisenden traute sich im Moment eine falsche Bewegung zu machen. Niemand wusste, wie viele Männer sich noch versteckt hielten. Nimrott fluchte leise und hielt sich seinen Arm. Er flüsterte zu Baratos:
"Ich hätte nicht übel Lust das Dorf dem Erdboden gleich zu machen... aber wie es aussieht, sind wir dafür in einer all zu schlechten Lage. Außderm hätte das ja auch nicht viel Sinn. Lass uns zusehen, dass wir hier weg kommen."
Nimrott nahm seinen Stab mit der Rechten und ließ sich von Baratos und Talonis aufhelfen. Langsam entfernten sie sich von der Gefahr.
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #86 am: 8.06.2005 | 17:16 »
Talonis stütze Nimrott als sie das Dorf verließen.
Er schaute sich dabei immer wieder um und vergewisserte sich, das keiner der Dorfbewohner ihnen folgte.

Als sie außer Sichtweite des Dorfes waren, ließ er Nimrott auf einen Stein nieder.
Dort kümmerte er sich etwas ausgiebiger um die Armverletzung des Gelehrten.
"Die Fischer sind endgültig von Metorn abgefallen. - Wie kommen sie bloß dazu unschuldige Reisende anzugreifen?"
Er brach den Pfeil über Nimrotts Arm ab. "Das könnte etwas wehtun. Hier für dich." Mit diesen Worten gab er Nimrott einen Stoff zum raufbeißen.
Er überlegte, ob er den Pfeil besser durchstoßen oder hinausziehen sollte. Da der Pfeil aber nicht allzu tief drinsteckte entschied er sich, ihn rauszuziehen.
Anschließend verband er die jetzt stärker blutende Wunde notdürftig.
Während er das tat, sprach er zur restl. Gruppe: "Wir könnten warten, bis sie das Dorf verlassen, um ihr Fische zu verkaufen. Wenn wir sie einzeln antreffen sind sie vielleicht gesprächiger."

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #87 am: 8.06.2005 | 18:27 »
"Und was werden sie uns dann erzählen? Mehr als wie die Alte auf dem Markt wohl kaum. Mir scheint eher, die wollen gar keine Fremden in ihrem Dorf."
Mortan nahm den kaputten Pfeilschaft und brach in erzürnt nochmals entzwei.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #88 am: 8.06.2005 | 19:42 »
Nimrott, der direkt neben Mortan saß, nahm dem Zwerg den Pfeil mit einer schnellen Bewegung aus der Hand. Er betrachtete das Geschoss genau und sagte:
"Die Holzfäller wissen, warum sie das Dorf meiden. Seit wann werden die Döfler denn handgreiflich? Sie hätten micht töten können. Ich glaube nicht, dass sie sich nochmal in Frohnholm blicken lassen können! Die werden sich das nicht trauen, nachdem sie einen von uns angegriffen haben, da könnt ihr sicher sein. Mich wundert, dass die Fischer Pfeil und Bogen besitzen. Und das ist kein Jagdpfeil. Von wem haben sie die Waffen?"
In Gasper brodelte die der Zorn:
"Das hat was mit dem Elfenmädchen zu tun, Nimrott! Ich weiß aber beim besten Willen nicht was."
Mortan sah sich noch einmal das Geschoss an und erkannte, dass keine menschlichen Finger geschickt genug wären, um einen Pfeil derartig filigran zu schnitzen.
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Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #89 am: 8.06.2005 | 19:59 »
"Luana, kommt und seht euch den Schaft an. Ihr versteht mehr von Pfeilen wie ich. Ich kann nichtmal den Rest eines Astansatzes oder Unebenheiten im Holz erkennen. Wer mag solche Pfeile schnitzen? Elfen?"
Er reichte Luana den zerbrochenen Pfeil und wandte sich an Nimrott und die anderen.
"Und gegen was sollten sie die Waffen mit den Menschen tauschen? Fische, Gold?"

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #90 am: 8.06.2005 | 21:27 »
Nimrott ging sich durch den Bart und antwortete:
"Oder gegen ein Abkommen. Die Fischer sind schon seit langer Zeit mit den Waldelfen verbündet, so hört man es jedenfalls gerüchteweise. Dieser Pfeil könnte ein Beweis dafür sein."
Gasper sprach dagegen:
"Wieso sollten Elfen ihre Waffen an Bauern verschenken?"
Nimrotts linker Arm durchzuckte ein stechender Schmerz, so dass er die Zähne zusammenbeißen musste. Dennoch gab er mit nur kurzer Verzögerung zurück:
"Das möchte ich herausfinden."
Der Zauberer sprach jetzt zu all seinen Begleitern:
"Wenn die Bauern uns so feindseelig gegenüber treten, müssen sie sich vor irgendetwas schrecklich fürchten. Ihnen muss klar sein, dass sie Fürst Gernots Wut auf sich laden, wenn sie jeden angreifen, der ihr Dorf betritt. Was fürchten sie mehr als den Fürsten? Die Elfen, mit denen sie ja angeblich verbündet sein sollen? Oder andere? Als ich euch angeworben habe, rechnete ich nicht damit in ein Wespennest zu treten. Wie es aussieht mag es in Zukunft noch gefährlicher für uns werden. Kehrt zum Pass zurück und verlasst Frohnholm, das wäre mein Rat. Für euren Tod kann ich euch nicht entlohnen! Was mich angeht... es braucht schon mehr als einen schlecht gezielten Pfeil, um mich von meinem Ziel abzubringen. Ich werden weiter den Waldrand entlangwandern."
Gasper sagte:
"Ich kehre nicht nach Frohnhom zurück. Hier finde ich meine Aufgaben. Ich belgeite euch, Nimrott."
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Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #91 am: 8.06.2005 | 23:03 »
"Wenn ich auch nicht mehr in euren Diensten stehe, so stehe ich immernoch in Metorns Diensten.", Talonis blickte zu Nimrott
"Die Fischer haben sich eindeutig von ihm abgewannt, und es ist meine Pflicht herauszufinden wieso. - Vielleicht ist es noch nicht zu spät und sie werden wieder auf den richtigen Pfad zurückfinden und Metorns Gnade empfangen."

"Und außerdem bin ich neugierig, was es mit dem Wald auf sich hat.", dachte er bei sich.
Laut sagte er wieder: "Ich werde euch auf alle Fälle weiter begleiten."

Offline Drulak

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #92 am: 8.06.2005 | 23:24 »
"Natürlich weiche ich nicht von eurer Seite." meinte der andere Gelehrte und nickte leicht. Er verschwieg seine Neugier und dass er Nimrott vor allen wegen seinem Wissen und seiner Erlebnisse wegen begleitete. Er hatte schon lange genug nur mit Büchern gelebt. Dennoch wirkte sein Blick nicht wirklich interessiert, als würde er nur mitkommen wegen seines Begleiters. Der einzige Lohn, den er wollte, war Wissen. Doch war dies den Tod wert? Nun, darüber wollte er jetzt nicht wirklich nachdenken und verscheuchte diese dunklen Gedanken aus seinem Geiste und machte sich frei. Er blickte zu den anderen Gefährten und wartete ihre Entscheidungen ab.
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Offline Lady of Darkness

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #93 am: 8.06.2005 | 23:30 »
Luana betrachtet den Pfeil. So eine Arbeit hatte sie noch nicht gesehen. Er war anders als jene Pfeile die ein Mensch herzustellen vermag. Sehr sorgfältig war er gearbeitet worden. Sie hielt die zerbrochenen Teile aneinander. Er was leicht, die Spitze sorgfältig eingepasst.
"Elfen?" murmelte sie leise "Ja, sie könnten es gewesen sein." nachdenklich wog sie das zerbrochene Geschoss in ihren Händen. Dann entschied sie den Pfeil mit zu nehmen und steckte ihn in die Tasche.

"Auch ich werde euch weiterhin begleiten, Nimrott." erklärte die junge Frau. Auch wenn ich dafür meine eigenen Gründe habe.

Offline avakar

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #94 am: 9.06.2005 | 10:18 »
"Wenn mir schon jemand mit Pfeilen nach meinem Leben trachtet, dann will ich auch wissen, warum! Ich werde Euch auch weiterhin begleiten."

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #95 am: 10.06.2005 | 01:22 »
Nimrott nickte zufrieden und sagte zu seinen Begleitern:
"Auch wenn es euch offenbar an Verstand mangelt, habt ihr doch das Herz am rechten Fleck. Es freut mich zu hören, dass ihr mich jetzt nicht im Stich lassen wollt."
Der Zauberer murmelte sich noch irgendetwas in den Bart und erhob sich dann langsam, ohne jedoch seinen linken Arm allzu sehr zu belasten. Die Gemeinschaft warf noch einmal einen Blick zurück zum Dorf. In der sommerlichen Nachmittagshitze schien dieser Ort geradezu friedlich. Aber genau im Zeichen dieses Unterschieds zwischen Schein und Sein stand offenbar ihre gesamte Unternehmung. Bis jetzt sammelten sie nur Fragen, anstatt Antworten zu erhalten. Sie waren auf der Suche, wussten aber nicht nach was. Sie flohen, doch vor wem? Und Nimrott trieb die Gruppe immer wieder zur Eile an, aber kein wusste so recht warum.
Am schwülen Abend dieses Tages hatten die Reisenden bereits einen Stück Weg des Waldrandes hinter sich gelassen. Das Geäst und Unterholz des Fileipwaldes sah nicht schrecklicher oder ungewöhnlicher aus als bei jedem anderen Wald. Doch irgendwie lehrte dieses dämliche Holz die Wandernden Respekt. Wie viel sich die Reisenden davon nur einbildeten wussten sie selbst nicht. Nimrott erkannte die Anspannung. Ein unangenehme Ruhe beherrschte die Runde, als alle um das Lagerfeuer versammelt waren, der Wald nur wenige Schritte entfernt. Der Gelehrte warf einen Ast ins Feuer, fuhr sich durch den im Licht der Flammen schimmernden Bart und brach plötzlich die Stille:
"Wisst ihr, was der Orden der Silberschatten über die Wälder erzählt? Natürlich, ihr könnt es nicht wissen. Ich bin einer der wenigen, die echte Elfenschriften in die Hände bekommen haben. Unermessliche Schätze sind die Pergamente aus einer Zeit, als die Menschen den Weltenkreis noch nicht bewohnten. Dabei haben die Elfen die Abschriften von einem noch viel älteren Volk, ohne es jedoch zu wissen."
Nimrott lächelte und warf einen verstohlenen Blick zu Mortan herüber. Dann fuhr er fort:
"Die Elfen erwähnen die Zwerge in keinem Wort und fast wäre ich geneigt zu glauben, dass sie erst nach den Kindern des Waldes die Welt betreten haben, wäre da nicht eine kleine Ungereihmtheit: Wer hat von der Welt vor den Eflen erzählt? Wie dem auch sei, ich wollte über die Wälder reden. Ihr müsst wissen, dass Bäume nur wachsen, wenn eine Frucht oder ein Keim zu Boden fällt. Anders als Kriechgetier oder erdgeborene Trolle vermehren sie sich nicht durch Urzeugung. In der Welt vor den Elfen war das Land karg und nur Gras überzog die endlosen Weiten. Riesen und gigantische Fellbestien streiften durch das Land. Irgendwann, keiner weiß so genau warum, durchstießen die Riesen die Pforten zur Feenwelt, die bis dahin den Weltenkreis nur schwach berührte. Sie errichteten Steinkreise, bei denen ein einziger Stein so groß war wie ein Felsen. Und inmitten der Steine wuchs ein Baum, ohne dass ein Keim zu Boden gefallen war. Dieser Baum wuchs heran und verbreitete seinen Samen mit dem Wind. Bald wuchsen weitere Bäume und aus all den Bäumen wurde ein Wald. Wo zuerst ein Wald war entstanden weitere. Und wo die Wälder waren fanden die Elfen die Pforten in den Weltenkreis. Die Wälder sind die Verbindung zur Feenwelt, davon bin ich überzeugt. Und wer könnte mehr darüber wissen als die Elfen?"
Nimrott betrachtete die Flammen des Lagerfeuers. Offenbar war er wieder einmal in Gedanken verunken. Baratos hörte diese Geschichte das erste mal. Nimrott stellte da eine verwegene Vermutung auf und doch deckten sich viele der Aussagen mit Legenden und Geschichten, die er gehört hatte. Mortan dachte darüber nach, an welche alten Zwergengeschichten er sich noch erinnern konnte. Da war dieses Märchen von einem Troll, der vor urig langer Zeit in einer kalten Steppe ohne Bäume, nur übersäht mit langem, zähen Gras in einem Wirtshaus Zwerge bewirtet haben sollte. Mortan wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Groc hieß der Troll, ein Name aus einem Märchen, oder? Talonis erkannte einige Aspekte dieser Erzählung wieder. Allerdings störte ihn schon, dass Metorn mit keinem Wort erwähnt wurde. Die Bäume, die Wälder, die Elfen. Alles kam in die Welt, ohne dass Metorn mitwirkte? Kaum vorstellbar. Luana kannte leider viel zu wenig von den Elfen und doch machten sie die Worte des Alten neugierig. Hatte es wirklich eine Welt vor den Elfen gegeben?
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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #96 am: 10.06.2005 | 15:39 »
"Und weiß man, wo der erste Baum gewachsen ist oder was für ein Baum dies war? Haben die Riesen irgendwelche Aufzeichnungen über den 1. Baum hinterlassen?", Talonis sah fragend zu Nimrott.
Wenn es diesen Baum wirklich gab, dann war er ein Zeichen Metorns. Es galt nur, dieses Zeichen richtig zu interpretieren.

Offline Teethquest

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #97 am: 10.06.2005 | 16:00 »
Nimrott gab zurück:
"Wenn es diesen ersten Baum wirklich gibt, ist er sehr sehr weit von hier entfernt. Wer weiß, ob er überhaupt noch steht. Es gibt so viele Märchen, Legenden, Erzählungen und Gesänge über die alten Zeiten, dass man wirklich nicht weiß, wo die Wahrheit liegt. Ich gehöre einem Orden der Zauberer an... es werden viele Geschichten über uns erzählt. Wir würden Menschen in Kröten verwandeln und Dämonen beschwören, heißt es. Dabei liegt unsere Hauptaufgabe doch im Erlangen von Wissen und Erkenntnis."
Der Zauberer holte ein Amulett hervor, das er um den Hals trug, aber bis jetzt unter seiner Wanderrobe versteckt hatte. An einer Kette hingen untereinander drei Symbole. Das Unterste bestand aus drei kleinen wiederum untereinander hängenden silbernen Sternchen. Diese symbolisierten Metorns Angesicht oder das Firmament der Sterne, in denen Zukunft und Vergangenheit geschrieben stand. Darüber war eine kleine, silberne Scheibe, das Zeichen für Metorns allsehendes Auge der Nacht oder den Mond. Ganz oben an der Kette war besonders groß das Zeichen der Sonne und des Weltenkreises. Ein goldener durchkreuzter Ring. Es war auch ein Zeichen für Metorns allsehendes Auge des Tages. Nimrott meinte:
"Seht ihr, ich trage die Symbole Metorns. Denn ich glaube, dass die Gestirne sein Blick und seine Wahrheit sind. Aber ich glaube nicht, dass er der Schöpfergott ist. Er ist ein mächtiges Wesen, vielleicht das Mächtigste. Aber auch seinen Geist bewegen Fragen. Er ist uns garnicht so unähnlich."
Nimrott wusste, dass solche Aussagen in Gegenwart eines verhüllten Mönches der direkte Weg auf den Scheiterhaufen für ihn wären. Doch die Unverhüllten achteten andere Meinungen, auch wenn sie immer bemüht waren die Fremden von ihrem Irrglauben zu befreien.
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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #98 am: 10.06.2005 | 18:34 »
"Feen, Riesen, Dämonen, Portale? Du meine Güte, dass hört sich an wie die Ammenmärchen, die die Zwergenmütter ihren Kinder erzählen."
Als Handwerker hielt Mortan nicht viel von Geschichten, zumindest nicht, wenn man versuchte, daraus eine Wissenschaft zu machen.
Und spitz fügte er hinzu: "Vielleicht finden wir ja Grocs Wirthaus in dem Wald, dann müssen wir nicht auf dem nackten Boden nächtigen!"
Stechende Blicke der Gelehrten schienen den Zwerg fast zu durchbohren. Selbst Talonis war von dieser einfältigen Bemerkung des Zwerges erstaunt. Mortan bemerkte die plötzliche Stille am Feuer und versuchte, den peinlichen Augenblick zu beenden.
"Und wie bitte schön sollte ein Baum aus einen Stein, und dazu noch ohne Samen wachsen?"

Eulenspiegel

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Re: Die Reise des Gelehrten (Spiel)
« Antwort #99 am: 11.06.2005 | 02:04 »
Talonis wandte sich an Mortan: "Nun wenn es wirklich Metorns Wille ist, das die Erde auch von den Bäumen bevölkert ist, dann wird er auch so einen Baum erschaffen können." Talonis machte eine kurze Pause, dann führ er fort: "Wenn es in seiner Macht steht, die Menschen zu erschaffen, dann sollte so etwas wie ein Baum kein Problem führ in darstellen. Und ich glaube er wollte den riesen damit ein Zeichen geben. - Oder die Ankunft der Elfen vorbereiten."

Dann schaute er wieder zu Nimrott: "Wenn es einen anderen Schöpfergott gibt. Wieso wissen wir dann nichts von ihm? Wieso macht sich dieser Schöpfergott nicht bemerkbar?"
Talonis war schockiert: Er hatte Nimrott bisher für einen gläubigen Menschen gehalten. Aber wenigstens trug er ein Amulett Metorns mit sich rum. Und im Gegensatz zu den Fischern, konnte man mit Nimrott auch vernünftig reden.