Bitte, Fredi, schau mal was ich in den neuen Spielregeln unter Nr. 1 geschrieben habe. Solche Kommentare sind überflüssig
Hoppla, da war doch was… Sitz, Fredi! Werde Kraftausdrücke jetzt verdammt noch mal vermeiden! Scheiße noch eins.
Daher ... die Trennung von Spieler und Charakter mag vielleicht nicht ganz logisch sein, ist aber als Anspruch unverzichtbar. Dieser Anspruch verschafft auch Sicherheit, weil er indirekt sagt ... "Dein Charakter kann im Spiel den Charakter eines Mitspielers eine Flasche auf den Kopf hauen und es ist O.K. - es wird nicht persönlich genommen; es ist nur ein Spiel."
Das ist eine Scheinsicherheit, die man sich da vorgaukelt. Und die ist IMO deutlich schlimmer als sich wirklich darüber im Klaren zu sein, was während des Spiel vorgeht.
Die gemeinsame Vorstellung existiert nicht. Die Charaktere existieren nicht. Und wenn da einer was über den Kopf bekommt, dann ist das völlig egal. Was aber existiert, das sind die Spieler am Tisch und die Kommunikation zwischen ihnen. Also die gesprochenen Worte (und Gesten und…). Und Worte können verletzen. Und dabei ist es völlig egal, ob diese Verletzung dadurch entsteht, dass eine der anderen einen Trottel nennt oder dadurch, dass ein Charakter einen anderen Charakter einen Trottel nennt.
Durch diese Trennung von Verantwortung des Spielers und dem Spiel (Charakter usw.) gibt man den Spielern einen Persilschein für asoziales Verhalten. Schließlich soll sich der andere Spieler mal nicht so haben, ist ja nur ein Spiel. Und deswegen halte ich diese "Pseudo"-Trennung von Spieler und Charakter sogar für sehr gefährlich und sehr schädlich. Jeder Spieler sollte sich immer darüber im Klaren sein, dass er mit seinen Mitspielern redet und er sich nicht aus der Verantwortung für seinen Charakter stehlen kann.
In einer intakten Gruppe hingegen ist die Dynamik, die sich zwischen den Spielern entwickelt, IMO nicht nur ein wichtiger Aspekt des Spiels, sondern auch eine große Bereicherung.
Finde ich auch. Nur weiß ich nicht, ob man wirklich aktiv in sich gehen, seine Psyche und seine Position im sozialen Gefüge der Gruppe untersuchen und dann den Char danach aussuchen muss.
Hey Preacher: man muss gar nichts. Aber ich bin der Meinung, dass man dadurch richtig viel gewinnen kann!
Du redest von der automatischen Ebene. Klar, man kann sich nicht aus dem Charakter raushalten. Die Linien verschwimmen automatisch. Aber man kann durchaus versuchen, sich rauszuhalten. Und das wird üblicherweise als die hohe Schule des Rollenspiels verkauft.
Vermi und ich reden jetzt davon, dieses Ideal aktiv in Frage zu stellen. Warum sollte ich überhaupt versuchen, mich rauszuhalten? Warum nicht aktiv Emotionen investieren und so Stimmung und Spielspaß gewinnen?
Wie gesagt: sich rauszuhalten ist sicher eine Möglichkeit Rollenspiel zu machen. Aber sicher nicht die einzige und definitiv nicht besser als sich mit der eigenen Persönlichkeit ins Spiel zu investieren. Und bei dieser zweiten Art die eigene Persönlichkeit aktiv einzubringen (die nichts mit deiner automatischen Art zu tun hat) gelten meine Anmerkungen: das macht erst Mal Angst. Kleines Bsp: The Pool aufm Wintertreffen. Da habe ich deutlich mehr OOC-Kommentare gemacht als ich das sonst mache, habe mehr dumme Witze gerissen, bin mehr aus der Rolle gefallen. Warum? Weil das Thema heiß war! Liebe und Glaube und ich musste (und wollte) da irgendwie Stellung beziehen. Mit 4 Leuten, die ich gerade mal kurz kannte. Also habe ich mich etwas distanziert. War nicht extrem tragisch, könnte mit etwas mehr Vertrauen aber noch besser laufen.
Author Stance (vorläufige Übersetzung = Autorenstellung) ) lässt ausdrücklich die Einbeziehung von Kenntnissen und Motiven des Spielers zu. Der Spieler orientiert sich daran, was ihm selbst am besten gefällt. Er kann die gruppendienlichste, die für die Story interessanteste oder die taktisch klügste Variante wählen. Manche Spieler achten dabei auf die Plausibilität des Verhaltens des Charakters, andere nicht.
Haha, ich hab nicht damit angefangen…
Aber wo wir mal dabei sind: Author Stance nimmt immer Rücksicht auf die Plausibilität. Ohne Plausibilität ist es Pawn Stance. Und nun zurück zum Topic.