Autor Thema: NightLife  (Gelesen 1094 mal)

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NightLife
« am: 16.06.2005 | 13:01 »
Kennt hier jemand das System?



NightLife war einige Zeit um '90 herum ein Konkurrent der WoD, bis der Hersteller pleite gegangen ist. Es gibt allerdings immer noch eine leidlich aktive Spielerschaft die vor allem in einer englischsprachigen Yahoo-Group aktiv ist (HIER).

Was sind die Unterschiede zur WoD?

Zuerst einmal die Einstellung. Wenn die WoD das Gothic-Horror-RPG ist, samt schwarzer Kleidung, Weltschmerz und "The Angst", dann ist NightLife das Punk-Horror-RPG. Die Übernatürlichen(hier "Kin" genannt) sind laut und extrovertiert, kleiden sich wild und sind sich nicht zu fein ihre Probleme mit der Kettensäge statt mit barocken Intrigen zu lösen. Garniert wird das ganze mit 80er-Feeling: Keine Handies, kein Internet, kein ABS, dafür Billy Idol, Heimcomputer und Sowjetunion.
Zwar gibt es eine Art Maskerade, aber diese wird eher als Richtlinie als als Gesetz betrachtet, zumal es an einem Prinzen fehlt der den Boss spielt.

Dann die Art wie die Kin rüberkommen. Es ist nicht so dass man sich einzeln die Regelwerke für jede Viecherart kaufen muss - sie alle sind im Grundregelwerk enthalten, ohne Unterclans, und laufen sich im gleichen Setting über den Weg.
Es gibt unzählig viele kleinere Sorten von Kins, wie Ghoule und Zombies, aber die Hauptströmungen die direkt als SCs verfügbar sind sind dero 7:
Animates - Wesen aus totem Material, wie Chucky die Mörderpuppe oder Frankensteins Monster. Sie sind mitunter die unmenschlichsten und gefühlskältesten Wesen unter den Kin, aber dafür sind sie zumeist sehr stark und kaum klein zu kriegen.
Daemons - Aus der Hölle geworfene Dämonen die nun in unserer Welt ihr Dasein fristen und Sterblichen die Lebenskraft aussaugen müssen um am Leben zu bleiben.
Ghosts - Die wiederauferstanden Seelen toter Menschen die an ein Relikt gebunden sind von dem ihre gesamte Existenz hängt.
Inuit - Indianische Naturgeister mit einer Vorliebe für flamboyantes Auftreten, Federn im Haar und der Pflicht die Natur zu schützen, und wenn es dazu über Leichen gehen muss.
Werewolves - Groß, kräftig, haarig. Denkt nicht an die Ökospinner aus der WoD - denkt an die Arschtreter aus den B-Movies.
Wyghts - Untote die wie ausgedörrte Mumien aussehen, Macht über den Tod besitzen und Menschen die Jugend aussaugen müssen um am Leben zu bleiben.
Vampyres - Die klassischen Vampire die aus dem Grab auferstanden sind, sich vor Knoblauch fürchten und in ungeweihter Erde schlafen müssen.

Scorcerers - Keine echten Kins, aber auch nicht mehr ganz Mensch sind die Magier die ihre Lebenskraft opfern um mit Zaubersprüchen um sich zu werfen. Gibt es in verschiedensten Geschmacksrichtungen, von der Tränke brauenden Hexe bis zum Menschen opfernden Satanisten.

Die Rasse hat keinen Einfluss auf den Lebensstil und die Allianzen des Charakters. Ein Vampir kann durchaus der beste Freund eines Werwolfs sein während dieser ebenso gut Biker wie Hippie sein kann.
Was mehr Einfluss hat ist die Zugehörigkeit zu einer rassenübergreifenden Faction - es gibt Fraktionen die eine friedliche Koexistenz mit den Menschen und die Kins geheimhalten wollen ebenso wie menschenfeindliche Fraktionen die die Menschheit unterjochen und eine offene Schreckensherrschaft der Kins errichten wollen.

Hauptschauplatz des ganzen ist New York - es gibt Bars nur für Kins, Discos für Kins, Gangs die aus Kins bestehen, Mafiafamilien die von Kins unterwandert worden sind, Kulte, Logen und Geheimgesellschaften aller Schattierungen... Ich denke ihr kriegt das Bild.

Was ist der Wermutstropfen an NightLife? Die Regeln. Prinzipiell baut NL auf ein W%-Rollunder auf das für die damalige Zeit genial war: Jeder Wert läuft von 01-99, man versucht mit dem W% zu unterwürfeln, und die Zehnerstelle gibt dann den Wert des Erfolges an. Wer es gar schafft genau die verlangte Zahl zu erwürfeln erhält einen +10 Erfolg.

Das war aber auch schon alles gute an den Regeln. Die Chargen ist völlig würfelbasiert, das System der übernatürlichen Kräfte ist so crunchig wie die Spruchliste von Ur-D&D, und generell könnte die Fertigkeitsliste ein wenig entrümpelt werden.

Wenn man aber bereit ist das Regelwerk gründlich zu überholen oder ein Universalsystem wie Wushu oder MURPG als Basis zu verwenden wird man mit einem wirklich coolen Setting belohnt.

Wenn ihr mehr wissen wollt fragt ruhig :)
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Re: NightLife
« Antwort #1 am: 16.06.2005 | 13:14 »
Och, tönt ganz net. :) Liegt mir als WoD-Anhänger nicht allzu nahe.

Aber was ich schon lange mal loswerden wollte, à propos "Man braucht nicht X Zusatzbände ...": Wenn dem Spiel mehr Erfolg beschieden gewesen wäre hätte, gäb's die Zusatzbände auch. ;) Ist so wie zu sagen dass es doch von Vorteil war dass Linux vor ein paar Jahren noch auf eine einzige CD gepasst hat -  es gab auch weniger Software dafür. ;) Catch my drift?
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Re: NightLife
« Antwort #2 am: 16.06.2005 | 13:29 »
Mit den Zusatzbänden meinte ich eher die Spielbarkeit der verschiedenen Kins: Da alle im gleichen Grundregelwerk stehen und das gleiche Werteschema benutzen hat man zum einen weniger Probleme mit dem Crossover und zum anderen braucht man nicht noch ein GRW um Vampire/Werwölfe/Dämonen/Whatever zu spielen.

Damit haben die einzelnen Kins natürlich weniger Tiefe als WW mit seinen vielen Klassenbüchern, aber irgendwas ist ja immer ;)
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