Ich sprach nicht davon, den Ausstieg zu verkünden, sonder davon, darauf hinzuweisen, daß er die letztendliche Konsequenz einer ausbleibenden Verhaltensänderung darstellt.
In der gegebenen Konstellation ist das nicht so.
Bevor ich das persönliche Gespräch suche in der Absicht, zeitnah eine konkrete Änderung zu erreichen, kenne ich die Meinung der restlichen Gruppe dazu. Nicht, weil ich das gezielt so mache, sondern weil es keine Hemmschwelle für ein allgemeines Gespräch untereinander über die Runde gibt und das damit mehr oder weniger automatisch zur Sprache kommt, bevor ich mich veranlasst sehe, mit dem betreffenden Spieler zu reden.
Und in dem Moment hat sich das Ganze schon wieder erledigt, weil ich bestimmt nicht über meinen Ausstieg rede, wenn die Gruppe geschlossen der gleichen Meinung ist.
Genauso ist es doch hanebüchen, dass irgendwer davon ausgehen soll, es hätte keiner mit einem anderen gesprochen, wenn die ganze Runde nach und nach zu einem kommt und ihn auf die gleichen Probleme anspricht.
Weg von "Du bist ein Problem - hör auf damit" hin zu "Ich habe ein Problem - du kannst mir behilflich sein".
Das ist letztlich Wortklauberei, genau wie die Frage "wer ist schuld?" auch lauten kann "wer kann es ändern?". Die Antwort ist da eben unabhängig von der Formulierung die Selbe.
Da wäre es eben nicht wunderschön, wenn sich derjenige welche mal bei Lust und Gelegenheit mit dem Gedanken befassen könnte, eventuell was zu machen - der hat sich in Bewegung zu setzen und fertig.
Diese ganzen netten Kommunikationsstrategien können nur eine unnötige Eskalation vermeiden, wenn eigentlich alles in Butter ist und es kleine Missverständnisse gibt, die sich zu großen Wirkungen aufsummieren können.
Sobald man es aber mit einer bestimmten Grundproblemhöhe zu tun hat, hilft das überhaupt nichts mehr, wenn der Betroffene nicht kritik- und reflexionsfähig ist - und da beißt sich die Schlange in den Schwanz, weil es in den allermeisten Fällen einen Mangel in genau diesem Bereich braucht, damit es überhaupt so weit kommen kann.