@Roter Baron: Nur soviel... mit Spielweltkonsequenzen meine ich nicht, dass diese IN der Spielwelt erfolgen (das ist meistens der Fall), sondern dass sie auch AUS der Spielwelt (also als direkte Reaktion der NSCs aus deren Motivation und nicht - wie in deinen oder Weltengeists Beispielen - aufgrund einer Wertungshandlung des SL) erfolgen. Und das ist - wie oben dargestellt - problematisch. Insofern sehe ich keinen wesentlichen Unterschied zwischen "Ihr habt brutal gefoltert, deswegen foltern die Bösen jetzt EUCH" und "Ihr habt das Monster brutal zu Tode gefoltert, deswegen taucht jetzt die Monstermami auf und greift euch an.". Selbe Sache.
Okay, im Endeffekt kommen wir auf dasselbe heraus.
Wobei die
Wertehaltung des SL insofern wichtig ist, wenn sie den Ansatz der Kampagne definiert :"Ihr seid alle edle Recken!" - "Okay, wir morden und plündern das nächste Dorf." - Geht nicht.
Ich würde eher von
Kampagnenparametern sprechen, denn ich habe sowohl klassische Superheldenkampagnen geleitet (Keiner - nicht mal die Böse - töten wirklich wen. Und wenn, dann Uiiiii! SUPERÜBEL-MAN schlägt zu!) als auch Punisherkampagnen (Graudunkle Helden stehen völlig gewissenlosen Killern und vertierten Kriminellen gegenüber, für die eine Kugel in den Kopf fast zuviel der Gnade ist. Foltern war Mittel zum Zweck der Informationsbeschaffung und z.T. Bestrafung. Alles abgefuckte Hartärsche mit Tendenz zur Soziopathie).
Ich habe also nicht notwendigerweise meine eigenen Überzeugungen zum Maßstab genommen, sondern für die jeweilige Kampagne Grenzen des Handlens definiert (was soll in der Regeln, was geht gar nicht).
Dient einem erfüllten Spiel. Dies ist auch nicht gegeben, wenn bei (A)D&D Zauberer Schlafzauber auf niedrigstufige Gruppen anwenden (kein RW!) und denen dann die Kehle durchschneiden. In diesem Falle würde ich als SL entweder dem NSC-Zauberer den Spruch nicht geben, mir im Falle des Gruppennickerchens eine andere, ebnfalls logische Lösung für den NSC überlegen (Gefangennahme mit Lösegeldauslösung) oder - falls die SC-"Helden" auch immer alles Eingeschlafene totschlagen und das ohne guten Grund (ein Grund wäre ein Steckbrief auf "Tot oder lebendig", die absolute Schwäche der Gruppe, die Gefangennahme im Feindesland verbietet bzw. zum Selbstmord werden lässt o.ä.), vielleicht auch mal eigen Medizin schmecken lassen. Aber nicht zu oft und nicht ohne Vorwarnung der ("Der Zauberer schläert gerne seine Opfer ein und pfählt sie dann!") und blindwütiger Ignoranz seitens der Spieler (SCs: "Ja,ja, machen wir ja auch. Aber wir haben ja das Besonders-Wichtiger-Held-Käppchen auf und somit Plotschutz - is uns egal ...")!
Außerdem machen Todesfallen mehr Spaß, wenn die Spieler sich eingestehen müssen:
Wären wir nicht so blind und vernaglet gewesen und hätten auf SL-FIAT in unserem Sinne vertraut, dann wären wir nicht blindlings in die SC-Presse gelaufen. Und hätten wir dann noch die Niederlage eingesehen und nicht gedacht "Beim rücksichtlosen Kampf ohne Rückzug im Sinn (oder ehrenvolle Aufgabe) MUSS der SL uns gewinnen lassen!", dann würden wir noch leben.
Dann kann auch keiner "Unfair" schreien, wenn es genug Möglichkeiten gegeben hätte, das bittere Schicksal abzuwenden.