Ah? Runner sind keine Experten darin, unaufällig unterzutauchen und Lücken auszunützen? IRL hat der Staat kein Geld, keine Armee, keine Polizei, die Milliarden kostet? Konzerne sind nicht korrupt und bestehen aus Millionen von Angestellten, von denen jeder eine eigene Vorstellung hat, was denn nun nützlich (für die eigene Karriere) ist?
Einen Konzern kann man schlecht angehen. Erst recht nicht, wenn die einzelnen Filialen entsprechend gut vernetzt untereinander sind.
Desweiteren verfügen Runnerteams einfach nicht über die Strukturen, die notwendig ist, um schnell und lückenlos unterzutauchen. Dazu benötigen sie die Unterstützung einer großen Organisation. Kleine Teams sind relativ leicht zu entdecken, wenn man weiß, wo man fragen muß. Konzerne sollten wissen, wo man fragen muß.
Zudem verfügen sie neben den Kontakten auch noch über Technik und genügend Druckmittel, um fast jede Person zu finden, die sie finden wollen, es sei denn, sie wird von einer ähnlich mächtigen Organisation geschützt.
Runner genießen diesen Schutz nicht.
Meine realen Beispiele zielen genau darauf ab: Korruption, hohe Kriminalität, überarbeitete Sicherheitsorgane. Das ist in SR nicht anders.
Die Sicherheitsorgane von Großkonzernen, gerade wenn sie, so wie ich es machen würde, Taskforces bilden würde, die sich um einige Runs kümmern (wenn es sich um einen Megakon handelt, wird er wohl Ziel so vieler Runs sein, daß das Aufspüren sämtlicher beteiligter Runnerteams unmöglich sein wird) frei nach dem Zufallsprinzip, dürften kaum überarbeitet sein, denn immerhin wären die Angestellten in diesen Taskforces einzig und allein auf ein Ziel ausgerichtet.
Die Polizei spielt ja so oder so keine Rolle bei so etwas bei SR. Wenn ein Konzern Rache will, dann kriegt er sie auch.
Wo wäre aber nun der Sinn, lediglich ein paar Runner zu bestrafen, also vielleicht 1 Team von 10?
Zum einen ist es nicht so ressourcenaufwendig.
Desweiteren kann man durch entsprechende Exempel, die ich nicht nur an dem Team, sondern zuerst an ihren Kontakten, Freunden und Verwandten verüben würde, Angst in der Runnergemeinde erzeugen.
Es dürfte sich schnell rumsprechen, daß Joe der Schieber mit den Eiern an die Decke genagelt wurde, weil er den falschen Leuten den falschen Job gegen den falschen Konzern vermittelt hat.
Folglich würden die meisten Runner von solchen Jobs Abstand nehmen, wenn sie Angst haben, daß ihnen sowas blüht. Schieber würden keine Runs mehr gegen diesen Konzern vermitteln.
Einzig und allein durch horrende Preissteigerungen und das Anwerben von sehr zwielichtigen Verrückten könnten andere vielleicht noch Runs gegen den Konzern organisieren.
Nur eine Idee: wenn Abteilung 1 überfallen wird, will der Chef von Abteilung 1 Rache. Weil der Überfall schlecht für seine Abteilung ist. Der Chef von Abteilung 2 sieht dies ganz anders, denn beide Chefs bewerben sich um den Posten des Oberchefs. Und wenn Chef 1 schlecht da steht, weil er nicht in der Lage ist, einen Run zu verhindern und die bösen Runner zu bestrafen, stehen die Aufstiegsschancen für Chef 2 gar nicht mal so schlecht da ... was also wird derjenige machen?
Das wäre das übliche Hickhack in einem Betrieb. Davon wäre die Abteilung, die sich um solche Dinge kümmert, aber gar nicht betroffen, weil dort sitzt Abteilungschef 3, der mit dem Streit zwischen 1 und 2 gar nichts zu tun hat.
1 meldet also an 3, was vorgefallen ist. 3 läßt ein Team zusammenstellen, was das Material auswerten und die Runner ausfindig machen sollen.
2060 ist ein Konzern daran interessiert, Geld zu machen. Verbrecher zu verfolgen, solange wir nicht von Polizeikons wie LS reden, bringt kein Geld, es kostet Geld. Also steht es im Vergleich zum potentiellen Nutzen. Ich kann also einen Verbrecher erwischen und hinrichten. Wow. 1000 andere Wannabes stehen bereits in den Startlöchern. Ein Konzern hat ein bestimmtes Sicherheitsbudget, welches er auf sein gesamtes Gebiet verteilen muß. Und zwar nicht nur wegen eines Runnerangriffes. Sondern auch wegen eines Bürgeraufstandes, welcher seine Fabrik in eine Ruine verwandelt, nur weil die Fabrik in der falschen Gegend lag. Sicherheit ist nur ein Thema unter vielen, mit dem sich ein CEO beschäftigen muß. Deine halbe Armee verteilt sich also erstmal auf die halbe Welt, genauso wie Deine Milliarden. Denn Du hast nicht nur eine Fabrik, sondern tausend. Und dann ist SR eine sehr gewalttätige Welt. Verbrechen ist normal und alltäglich, ganze Viertel sind voll von SINlosen und in der Hand von Gangs. Viel Spaß, wenn ein Konzern ständig versucht, die Verantwortlichen zu bestrafen.
Gerade in der Welt von SR ist Sicherheit ein sehr relevanter Aspekt. Konzerne sind ja nicht nur das Ziel von Runnern, sondern auch von Terroristen, anderen Konzernen und sogar Staaten.
Schau Dir mal die Firma Covance an, was die für Probleme mit militanten Tierrechtlern hat! Was meinst Du, wie viele Probleme sie hätte, wenn sie nicht mehr an Gesetze gebunden wäre, die diese Leute schützen?
Ich stimme Dir aber zu, daß es unmöglich für einen Megakon ist, alle Runner, die gegen ihn gearbeitet haben, zu verfolgen.
Deswegen würde ich auch auf blutige und extrem grausame Exempel an einzelnen Runnerteams setzen. Die benötigten Ressourcen würden kaum ins Gewicht fallen.
Mit Wannabes muß sich ein Konzern glücklicherweise eh kaum nachträglich rumärgern, weil diese kaum Erfolg haben und somit auch kaum wirtschaftlichen Schaden anrichten.
Anders sieht es da schon mit den Profis aus und die will ein Konzern ja abschrecken.
Auf der anderen Seite wollen sie auch Geld verdienen und sich nicht in unnötigen Reibereien vernichten ... Bloods costs Money => Road to Perdition, um mal ganz klischeehaft zu bleiben.
Klar, aber das stimmt nur, wenn man entsprechende Opposition zu erwarten hat. Ein Runnerteam kann man kaum als ernstzunehmenden Gegner betrachten, wenn man selber ein hohes Tier in der Mafia ist.