Hm, ich glaube ich lasse die Finger davon.
http://diehardgamefan.com/2015/05/15/tabletop-review-chill-third-edition/
Okay, vielleicht ist die Rezension doch nicht ganz so parteiisch, wie von mir unterstellt. Bei näherem Hinsehen finde ich folgende Kritikpunkte - ich habe die Sachen, die für mich persönlich relevant sind,
fett gesetzt:
die Illustrationen sind uneinheitlich/schlecht
(Ist für mich eher drittrangig; das Cover finde ich außerdem große Klasse, während ich das Cover des im Vergleich hochgelobten Cryptworld im schlechtesten Sinne gruselig finde ... die Illustrationen zu den Pre-Gens sind Comic-Stil und nicht so mein Fall, bringen aber schon ganz gut Persönlichkeiten rüber.)
Das Layout ist langweilig/trägt nicht zur Lesbarkeit bei
(Ist für mich ebenfalls ein drittklassiges Argument; außerdem finde ich das Layout der Gratis-PDF Cold, Dark Earth wunderbar - ist halt nichts aufregendes, aber gut lesbar.)
Der Aufbau ist nicht einsteigerfreundlich
(für mich als Nicht-Einsteiger nicht relevant)
Fluff und Regeln sind zu durchmischt(okay, das mag ich ich nicht; hoffe mal, dass es nicht zu schlimm ist.)
Es gibt zu wenig Monster
(mir egal, ich hab ja mein Book of Unremitting Horrors)
EDIT: Schreibstil ist schlecht/zu nüchtern
(Ich finde zumindest den Schreibstil in Cold, Dark Earth nüchtern, aber gut. Bin aber auch im RSP einfach eher ein Freund des nüchternen, wo es "atmosphärisch" sein soll, wird es mir schnell zu cheesy. Wenn ich z.B. den Klappentext von Cryptworld auf Drivthru lese, rollt es mir ein bisschen die Fußnägel auf ...)
Bei den Regeln und dem SL-Kapitel schreibt er ja, dass beides recht okay ist. Und gleichzeitig äußert er sich bezüglich der Regeln ja ein bisschen abfällig über "neumodischen Krams" wie "GM Intrusions" - was genau das ist, was mich an dem System wie vorgestellt am meisten reizt und zu der Vermutung bringt, dass der Rezensent einfach etwas ganz anderes von einem guten Rollenspiel erwartet als ich (und wahrscheinlich auch durch die Chill-Nostalgikerbrille blickt, die ich nicht habe, weil ich keine der Vorgängereditionen kenne).
Insgesamt fand ich den Review jedenfalls trotz gegenteiliger Bekundungen des Autors offenbar absolut nicht wohlwollend; ich finde es mindestens befremdlich, zu sagen, dass das Regelsystem solide sei und sogar mit guten neuen Ideen aufwarte und dann aufgrund von Illustrationen, Monstermangel und Kapitelreihenfolge zu erklären, das sei das schlechteste Grundregelwerk des Jahres. Etwa so, wie wenn man sagt: "Ganz schlechter Wagen - das Auto hat zwar einen super Motor, aber mir gefällt die Farbe nicht."