Abgesehen davon sind deine Beispiele @Ludovico allesamt " Extrembeispiele". Das Beispiel mit den 10-Sekunden-Käfern lasse ich hierbei bewusst aussen vor. Ob nun Fauner Pösen, Signore Mondavi, Kardinal Verdugo, L'Empereur persönlich, Villanova, Captn.Reis oder Königin Mab: Keiner der Charaktere-ich wiederhole:keiner(!), würde auf die Idee kommen, sich mit einem solch(en) mächtigen NPC anzulegen.
Es sind Extrembeispiele.
Allerdings muß ich fragen, ob Du mit "keiner der Charaktere" Deine Charaktere meinst?
Ich denke schon, daß es Spieler gibt, die denken, daß ihre Charaktere geil genug sind, um sich mit solchen NSCs anzulegen.
Ich hab selber schon Geschichten aus Runden gehört, wo die SCs auch schon extrem heftig waren und sich mit Mondavi und Villanova direkt anlegten.
Ich hab auch schon Geschichten gelesen, bei denen SCs im Vorbeigehen Fauner Pösen auf den Arsch geklopft haben.
Weil sie wissen, dass das reiner Selbstmord wäre. Und wenn sie es dann doch tun, dann meist am Ende eines Abenteuers/ einer Kampagne im grossen Finale. Und da (das habe ich meinen Spielern auch gesagt) kann gestorben werden. Letzlich kommt es doch auf den Rahmen des Charaktertodes an (also wie der Char stirbt).
Der Charaktertod sollte von beiden Seiten vertretbar sein, sonst fällt er aus selbigem
Ich denke nicht so. Ich bin nicht Mitglied der Heilsarmee.
Wenn ein Spieler seinen Charakter dumme Dinge tun läßt, dann muß der Charakter das auch ausbaden und manche Dinge sind halt so dumm,... Da kann man als SL nicht mehr sagen, daß er mit einem blauen Auge davonkommt und die Konsequenz ist eindeutig.
Wie wäre es mit einem einfacheren Beispiel, was durchaus Anwendung finden kann:
Ein SC, der Porte beherrscht, wird von der Inquisition gefangengenommen. Die anderen Charaktere versuchen ihn zu befreien, schaffen es aber nicht, weil sie zu schlecht würfeln oder sonstwie Mist bauen.
Was macht die Inquisition mit Porte-Magiern?
Sie sperren sie jedenfalls nicht in dunkle Kerker und werfen den Schlüssel weg.
Okay, das besondere an dem Beispiel ist, daß der Spieler des Porte-Magiers wohl weniger Schuld an dem Tod trägt, sondern eher der Rest der Truppe oder ihre Würfel.
Ein weiteres Beispiel, daß auch nicht ganz so abwegig ist:
Ein Charakter läßt sich auf ein Duell bis zum Tod ein. Das ist in Vodacce keine Seltenheit und auch in Castillien kommt so etwas häufiger vor. Der SC verliert und ist tot (natürlich kann man ihn auch hier retten, aber das sollte man einmal und nie wieder machen. Es ist einfach nur albern, wenn jedesmal, wenn ein SC abzukratzen droht, weil der Spieler die Situation falsch eingeschätzt hat, irgendwen ankommen zu lassen, der seinen SC in letzter Minute rettet, wenn der Rest der Gruppe das nicht schon versucht).
Und noch ein Beispiel:
Die Charaktere wollen eine castillische Festung in die Luft jagen. Weil sie mit einem extrem dummen Plan daherkommen, hängen sie nachher in der Pulverkammer fest, kämpfen gegen einen Handlanger des Oberschurken (wie einen Ritterinquisitor) und seine Leute, während die Lunte brennt und ihnen der ganze Laden droht, um die Ohren zu fliegen.
Soll ich als SL etwa kein Zeitlimit setzen, sondern erstmal gemütlich einen Kaffee trinken, bis die Charaktere fertig sind mit dem Kampf?
Als SL hab ich nicht sicherzustellen, daß der SC auch gewinnt. Das ist nicht mein Job.
Als SL hab ich auch nicht sicherzustellen, daß ein SC ein Abenteuer überlebt.
Als SL muß ich die Welt darstellen und die Konsequenzen von Aktionen der SC beschreiben.