Also ich hab mir jetzt nochmal alles von M5 geholt, bevor es diese Sachen nur noch zu horrenden Sammlerpreisen gibt (so wie gefühlt alles vor M5). Kann sein, dass es zum Abschluss nochmal nen Sale gibt und ich mich dann ärgere, aber da bestimmte Publikationen wie z.B. der Moravod-Band recht schnell vergriffen waren, gehe ich da lieber keine Risiken ein.
Ich befürchte leider, dass Midgard durch den Verkauf an Pegasus einen Großteil seiner treuen Community verlieren wird ohne im Gegenzug viele Neuspieler hinzuzugewinnen. Auf die Gefahr hin, vermessen zu wirken: ich hätte es so gemacht wie bei D&D 5 - gerne die Regeln stark verändern, aber vorher USPs definieren, die den Wiedererkennungswert garantieren. Die Regeln müssen dabei mMn so leicht verständlich wie möglich sein. Bei D&D 5 muss man im Endeffekt nix wissen. Im Endeffekt würfelt man meistens mit einem W20 und addiert etwas drauf, was auf dem Charakterbogen steht. Nur beim Schaden wirft man andere Würfel. Bei DSA (1) war es damals ja auch so. Könnte man bei Midgard meiner Meinung nach auch hinkriegen. Klar bedeutet das immer auch Trauerarbeit, aber man kann ja ikonische Dinge weiterhin einfließen lassen.
Bliebe noch das Setting als Baustelle: auch hier würde ich D&D 5 (bei aller berechtigten Kritik) als Vorbild sehen. Seit 2014 ist genau ein einziger Settingband für Faerun erschienen. Es gibt nicht mal nen Settingband und so gut wie alle Abenteuer in den Vergessenen Reichen spielen in der Schwertküste oder in der Nähe der Schwertküste. Das kann man schlecht finden, aber 1) kaufen einfach zu wenige Leute Hintergrundbände und 2) braucht man als Neuspieler eine Startregion, die überschaubar ist und die einem vertraut ist (durch die Popkultur und/oder irdische Vorbilder). Zugleich vermeidet man so, dass man Leute vor den Kopf stößt (ich denke hier an Kara Tur und Al-Quadim). Analog dazu hätte man bei Midgard ja Alba als Startregion definieren können und alles Material, das man publiziert, dort ansiedeln können. Den Rest überlässt man den altgedienten Fans und freien Autoren, die selbst auf DriveThruRPG publizieren. Funktioniert doch sowohl bei D&D als auch bei Liebhaber-RPGs wie Runequest wunderbar.
Meiner Meinung nach hätte man so die Chance gehabt, DSA als einzigem ursprünglich deutschen Rollenspiel auf die Pelle zu rücken. Wie gesagt, man muss die Strategie von D&D 5 nicht gut finden, aber mein Augenöffner-Moment war neulich im Müller, wo im Regal eine D&D 5-Starterbox lag. Das letzte mal, dass ich in dem Geschäft eine DSA-Box gesehen habe, war 1998.