Als SL einer kleinen D&D-Runde ist mir aufgefallen, dass es bei Kämpfen zum Teil eine ziemliche Schieflage zwischen den Charakteren gibt. Bevor ich nun aber das eigentliche Problem anspreche, muss ich gestehen, dass evtl. auch meine persönlichen Prämissen einen Teil dazu beitragen können respektive ein anderer Leitstil diese Effekte u.U. nicht so auffälig werden lässt .. aber auch nur eventuell.
a) Kämpfe kommen vor. Nichtnur einmal am Abend - je nachdem, wie die Story sich entwickelt und was die Spieler machen wollen.
b) Ich zwingen durch gewissen Situationen auch schonmal die/den Magier oder Schurken in den Nahkampf. Und ja, da sind dann auch genügend Gegner bei, die den Magier eben nicht einfach im Hintergrund wirken lassen ... sie gehen auch direkt auf den Magier los.
c) Stufentechnisch spielen wir nicht gerade high-level. Im Moment sind alle in der 6. Stufe.
d) Magische Gegenstände gibt es, aber es bleibt letztlich im Rahmen.
Ok, dann mal zum "Problem" (wenn ich es mal so nennen darf)
Der Kämpfer der Truppe macht - insbesondere im Gegensatz der anderen Gruppenmitglieder - soviel Schaden, dass ich ihm nur selten eine Herausforderung bieten kann ohne gleich die anderen Mitglieder im Nahkampf völlig zu überfordern! Ich schreibe bewußt Nahkampf, weil dies die häufigste Situation ist, die bei uns vorkommt. Ein Beispiel:
- Natürlich hat der Kämpfer Stärke 18 (wir haben ein "Kaufsystem") +4 auf Schaden
- Er benutzt, wenn er kann, einen Zweihänder 1 1/2 mal Stärke, also nochmal +2
- Waffenspezialisierung: +2 auf Schaden
- Meist "Heftiger Angriff" (+2), da sein Angriffsbonus mehr als ausreichend ist: +2 auf Schaden
Macht zusammen schonmal: 2W6+8
Mit Heftigen Angriff sogar: 2W6+10
Im Schnitt ist man da also bei 15 / 17 Schadenspunkte. Und da wir nichtmal alle möglichen Regelbücher haben, beschränken wir uns im Grunde nur auf wenige Talente und Kombinationsmöglichkeiten. Ich habe hierbei noch nicht einmal eine magische Waffe eingerechnet. Ausserdem: Die anderen Spieler haben keinen hohen Stärkewert und machen damit auch meistens nur den üblichen Schaden der Waffe!
Unter den oben genannten Prämissen ist es daher wirklich schwierig. Ja, der Kämpfer soll ja auch viel einstecken und austeilen können. Nur wenn ich einen oder mehrere Gegner auspacke, die für den Kämpfer (endlich) mal eine Herausforderung darstellt, dann haben die anderen Spieler echt was zu schlucken. Die Sprüche der Magierwirker sind schnell aufgebraucht, wenn man nicht nach jedem Kampf rasten kann (und soll) ....
Vielleicht hat ja von Euch jemand einen guten Rat, wie man sowas händeln kann. Ich habe auch schon versucht etwas an den Regeln zu ädern, doch dann läuft man auch schnell Gefahr das Gleichgewicht zu stören. Vielleicht sollte man den Kämpfer etwas runterschrauben und ihm dafür andere Vorteile (rollenspielbedingt) geben.
Liegt es nicht auch daran, dass jeder Kämpfer meistens sehr hohe STR-Wert hat, sich eine zweihändige Waffe holt und natürlich auch die Spezialisierung zulegt, während die anderen Klassen auf andere Attribute Wert legen (müssen) und am Ende keine "Punkte" für STR über haben?! Insofern ist es schon sehr archetypisch. Natürlich gibt es auch hier und da mal einen "anderen Kämpfer", der nicht so stark ist und rollenspielbedingt einfach einen anderen Hintergrund hat ... aber das ist (imo) eher die Ausnahme.
Gruß