@Robin: Ha! Ich begreife gerade, warum es mir manchmal so schwer fällt, dir das zu erklären, was ich von GNS glaube verstanden zu haben...und warum ich manchmal das Gefühl hatte, du und Fredi, ihr redet in einem zentralen Punkt aneinander vorbei.
Du denkst an die Inhaltsseite! Du kommst mit Tondichtung an, und versuchst die Parallele zu Sim zu ziehen. Aber darum gehts bei GNS nicht! Und auch in diesem Thread nicht.
Ich habe das Beispiel Jazz gewählt, weil ich darauf hinaus wollte, WIE die Leute, die die Musik machen, konkret miteinander interagieren. Es geht um die gemeinsame Produktion und ihre Bedingungen. Und das will auch GNS untersuchen. Die drei Buchstaben bezeichnen unterschiedliche Handlungsweisen, und zwar Handlungsweisen der konkreten, realen Spielenden am Tisch. WAS erzählt wird, oder wie die Erzählung strukturiert wird, ist für die "Diagnose" egal.
Erinnerst du dich noch, als Fredi dir sagen sollte, was du eigentlich spielst? Genau in dem Punkt habt ihr euch nicht verstanden. Du hast ihm den Plot deiner Geschichte erzählt, aber das ist für GNS völlig egal. Er wollte wissen, WAS ihr am Tisch gemacht habt, um die Geschichte hinzukriegen.
Vergiss die Inhaltsseite: GNS handelt von konkreten sozialen Situationen, in denen Menschen etwas erschaffen.
Deswegen ist auch der Quatsch mit der Prämisse so irreführend: Weil man dann immer auf den "fertigen Text" des Spiels guckt. Der Vergleich mit Literatur bringt im Sinne von GNS echt nur Verwirrung. Man muss stattdessen fragen: Wer schreibt den Text warum unter welchen Bedingungen?
Beispiel Narr:
Zentrale Menschliche Konflikte, die was über die Charaktere aussagen und den Spielern was bedeuten
+
Willen und Möglichkeit der Spieler, auf diese Konflikte und ihren Ausgang auch einen Einfluss zu üben
DA muss die Betonung hin!
Das geht auch noch mal an alle hier im Thread: Der Vergleich mit Jazz ist bestimmt komisch, und ihr denkt "Ach, der Jasper immer mit seinen komischen Ideen, immer lässt der sich sowas einfallen." Vielleicht klingt es aber weniger komisch, wenn man das bedenkt. Ich wollte halt sagen, WIE die Leute in unterschiedlichen Musikrichtungen miteinander umgehen müssen - nicht, wie sich das anhört.