Mein schlechtester Held war, wie kann es anders sein, auch mein erster Charakter überhaupt. Das Setting war "Das schwarze Auge - 3. Edition". Hier ist er:
Magier Jergan Kevendoch,
sollte unbedingt in Havena geboren sein, weil es meine Lieblingsstadt in Aventurien war (und bis heute noch ist).
Da ich zu der Zeit sehr vom phantastischen
Realismus von DSA geprägt war, dachte ich mir, dass es realistisch wäre wenn Jergans Eltern ihn sicher zur nächstgelegenen Universität brachten (da Reisen sehr beschwerlich ist) und dies war nun mal die Akademie von Licht und Dunkelheit in Nostria.
Ich hab mich damals nicht gefragt, warum Albernier ihr Kind an die Uni in ein verbohrtes Hinterwäldlerland schaffen.
Der nächste Punkt war, dass die strenge Akademie in Nostria (wo der Hauptschwerpunkt auf Verwandlung von Unbelebtem lag) in ihrer Ausrichtung weiß war. Da dies aber in keinster Weise mit meiner Weltanschauung, und damit auch mit der des Heldens, übereinstimmt, hat sich Jergan nach der Ausbildung einfach zum Graumagier konvertiert.
Da wir damals nur zu zweit (der andere war ein Auelf) waren und damit keine Gruppe hatten, haben sich unsere Helden im Wesentlich von Soloabenteuern "ernährt" - wobei natürlich die Steigerung der Talente und Eigenschaften im Vordergrund stand.
Interessant war aber, was wir zwischen den Solos gemacht haben. Da war es so, dass der Auelf sein Tagwerk damit verbracht hat, Kräuter und andere Ingredienzien für Tränke zu suchen (dies wurde alles regelgetreu ausgewürfelt - das "Herbarium Aventuricum" war die Bibel
). Diese hat er Jergan dann geliefert (der Magier hatte ein Herbergszimmer in Gareth), welcher mit Hilfe seines guten Alchemie-Talentes zu Tränken verarbeitete, die meist Gifte waren, da sie den höchsten Preis erzielten.
Diese Gifte wurden dann beim ansässigen Gemischtwarenhändler in Gareth mit hohen Feilschen-Proben zur Wucherpreisen verscheuert. Da hab ich mir damals noch nicht überlegt, was die garethische Obrigkeit sagt, wenn ein Magier regelmäßig große Mengen an tödlichen Substanzen an garethische Händler vertickt.
Der Erlös wurde natürlich zwischen Magier und Elf fair geteilt. So genau weiß ich nicht mehr, was letzterer damit gemacht hat, aber Magier Jergan hat mit seinem Geld Zauberbücher gekauft (welche im Mysteria Arkana aufgelistet sind) um sie zu studieren und die enthaltenen Boni einzusacken.
Das Ende von Jergan Kevendoch:
Bei DSA3 gibt es einen Trank, Traumpulver oder auch Regenbogenstaub genannt, der eine Art Droge ist. Bei höchster Trankqualität konnte man bei Einnahme des Traumpulvers einen W20 werfen und aus einer Liste die Wirkung erfahren. Das reichte von Suchtwirkung, über permanente Abzüge bis zum Tod. Aber es gab auch Wirkungen, die Eigenschaften permanent steigerten. Also Grund genug für uns den Trank herzustellen, dass wir dafür zu zweit einen Höhlendrachen erlegt haben, um an dessen Karfunkel (wichtige Ingredienz) zu kommen, ist eine andere Geschichte.
Auf jeden Fall, stellte er das Traumpulver her und da ich zu der Zeit mit meinem Magier Jergan Kevendoch unzufrieden geworden bin, hab ich gleich bei Einnahme des Trankes die Wirkung “Tod” gewählt.
So ging mein erster und insgesamt schlechtester Charakter dahin.