Heutzutage ist Homosexulaität ein normales Wort. Offiziell ist es ja nicht einmal mehr verpöhnt. Denn wer sich heutzutage "outet" ist "in".
Wie ich da drauf komme? Naja, in unserer letzten 7thSea-Kampagne, die in Castillien spielt, waren wir auch in einer Fechtschule, und dessen Vorsitzender war schwul...zumindest hat es unser SL so dargestellt. Okay, es war ganz lustig (wir haben ihn am morgen aufgesucht, und nachdem er uns sagte, er hätte eine "turbulente" Nacht hinter sich, fragten wir ihn, ob er denn auch bequem sitzen würde )aber ich hab mich damit trotzdem irgendwie schwer getan...denn ich fand' es passte irgendwie nicht zu 7thSea...zumal um 1668...Daher:
Gibt es das überhaupt im Rollenspiel ???Also z.B.schwule Elfen (nein, nicht Legolas ) oder lesbische Amazonen? Hattet Ihr als SL oder als Spieler schon mal damit zu tun?
Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Und wie sieht es mit der Homosexualität aus in Rollenspielen, die vor dem 20. oder besser 21. Jhrt. spielen? (Also 7th Sea, Deadlands, Midgard(1880) z.B.) Oder wie sieht es mit der Homosexualität ganz allgemein in Fantasy RPG's aus?
Bi da etwas ratlos , und wäre dankbar für Antworten
Das mit dem "Out" ist "in" sehe ich anders. Es ist immer noch eine enorme Belastung "nicht normal" zu sein. Da die meisten Leute begreifen, dass sie schwul (oder bi, oder whatever) sind, wenn sie ohnehin emotional verwundbar und sensibel sind (Pubertät macht richtig Spaß, wenn man den Konflikt noch dazu bekommt), nehmen die wenigsten Leute es mit einem Schulterzucken an. Freuen ("yay, hurrah! Ich bin schwul!" tut sich keiner).
Auf dem Land ist es auch ein Problem. Ich kenne genug Leute, die umgezogen sind, um ihre Sexualität überhaupt leben zu können, ohne zu Ausgestoßenen zu werden.
Das mit der turbulenten Nacht ist noch so ein Klischee. Es gibt genug Schwule, die keinen Analsex praktizieren. Historisch war es wohl eher üblich, daß man anders Sex hatte (durch die Oberschenkel, oder die anderen Praktiken, die sich von Hetero-Praktiken nicht besonders unterscheiden). Im alten Griechenland verlor man sein Bürgerrecht, wenn man sich als Mann anal penetrieren ließ. Gut, einem Sklaven konnte das egal sein (der konnte auch schlecht nein sagen).
Grundsätzlich ist jede Epoche und jede Kultur anders mit Homosexualität umgegangen. Barock und Renaissance waren *sehr* schwul. Zum Barock lies mal den ungekürzten "Simplicissimus".
In meinen Runden war Homo- und Bisexualität völlig normal, weil ich genug Homo- und Bisexuelle als Spieler hatte. Meine eigenen Charaktere sind immer bisexuell, die paar Ausnahmen fallen nicht ins Gewicht. Ich sehe kein Problem damit, weil ich es spannend finde, wenn Charakter und Umwelt in Konflikt geraten (verbotene/geheim gehaltene Liebe). Wenn ein NPC schwul ist, flirtet er vielleicht, und es gab genug Spieler, die darauf eingestiegen sind, weil ich es "normal" und nicht "bedrohlich" oder "eklig" gespielt habe (so nach dem Motto "muskulöser Troll unter der Dusche, und deiner Cyberware ist ausgeschaltet..."). Oft genug spielt es keine Rolle, zumindest nicht für den Plot.
Wenn ich in einer Hetero-Gruppe spiele, habe ich den ein oder anderen Spielleiter schon geschockt, wenn ich einen NPC angeflirtet habe, der nicht zum Anflirten gedacht war, weil, ja klar, ein Mann, und höchstens für die Frauen-Spieler interessant. SLs reagieren allerdings meistens mit einem "Iiiih! Weg! Das ist ja krank!", was schade ist, aber meist nur eines von mehreren Zeichen, dass man nicht zusammenpaßt.