Autor Thema: D&D ist Doof (geworden)  (Gelesen 19906 mal)

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Offline Thalamus Grondak

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #75 am: 28.09.2005 | 20:59 »
Das ist etwas was man schwer erklären kann. Deshalb versuch ichs ja schon seit ein paar postings  :(
Aber da ich nicht der einzige bin, der das Gefühl hat weiß ich, das das keine Spinnerei ist.
Manche Dinge empfindet man halt einfach so ohne sie wirklich erklären zu können *schulterzuck*
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Offline Roland

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #76 am: 28.09.2005 | 22:27 »

ohne jetzt in eine anwaltsrolle verfallen zu wollen:

@ thalamus und boba fett

inwiefern hat d&d konkret euer "rollen"spiel behindert? sind es die talente? das multiklassensystem? die prestigeklassen? welcher aspekte der dritten edition hat den fokus des spiels in die charakteroptimierung gedrängt?


Dieser Themenkomplex wurde schon mehrfach diskutiert, z.B. im Thread D20 korrumpiert?. Da gibts einige Beispiele für die "Behinderungen", denen man durch D20 so anheim fällt.  ^-^
« Letzte Änderung: 28.09.2005 | 22:30 von Roland »
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Offline peukster

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #77 am: 28.09.2005 | 22:38 »
danke für den link und @thalamus: np. wenns so is, isses so :-)

Offline Boba Fett

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #78 am: 28.09.2005 | 23:19 »
Da das Thema hier ein Erfahrungsbericht ist:
(und auch wenn das schon mal hier erläutert wurde)
@ thalamus und boba fett
inwiefern hat d&d konkret euer "rollen"spiel behindert? sind es die talente? das multiklassensystem? die prestigeklassen? welcher aspekte der dritten edition hat den fokus des spiels in die charakteroptimierung gedrängt?
Das ist sehr schwer zu beantworten.
Zunächst einmal:
Da ich größtenteils bei D&D den Spielleiter gemacht habe, sind die gemachten Erfahrungen zum großen Teil Beobachtungen, die ich in der Runde gemacht habe. Allerdings konnte ich diese Beobachtungen auch an mir selbst feststellen.

Von einer Behinderung durch das System möchte ich auch nicht sprechen.
Es ist nicht so, dass jemand sich "eingeengt" gefühlt hat, nach dem Motto, "wir können dies oder jenes nicht, was man in anderen Systemen aber kann"...

Es war vielmehr so, dass sich das Verhalten der Spieler änderte.
Es ist für meine Runde typisch, dass sich die Spieler in Gesprächen abseits vom Spiel über das Rollenspiel unterhalten und austauschen.
Vor D&D lag der Fokus in den Gesprächen auf Themen, die den Kampagneninhalt betrafen.
Dass sie sich endlich den Erzfeind vom Hals schaffen wollen, was jemand sich gerne anschaffen möchte, Wiederholungen von wirklich gelungenen Szenen, etc. pp.
Während D&D änderte sich das. Der Fokus lag dann auf "wann man endlich die Stufe X schaffen, und das Talent bekäme, dass man sich dann und dort endlich den Zauber beherrschen oder wieviel Trefferpunkte man hat, etc.
Der Fokus lag plötzlich bei Spielwerten, bei taktischen Manövern, die durch die Spielregeln möglich waren und dergleichen.
Was ich an der Taktik hervorheben möchte, ist, dass das Gespräch nicht ablief nach dem Motto, "wenn wir den Typen in einer Situaion X haben, kannst Du ihn mit dem Feuerball und ich mit dem Bogen...". Es lief nach dem Motto ab, "wenn der Typ in einen Bereich Z kommt, kannst Du mit dem Zauber X, der hat Reichweite Y und ich mit dem Talent..."
Die Spieltermini, die in den Regeln festgehalten sind, waren Inhalt der Gespräche.

Der Fokus der Aufmerksamkeit verlagerte sich vom Spielgeschehen auf die Metabene - auf die Regeltechnischen Auswirkungen.

Die Charakterentwicklung wurde taktischer. Die Spieler fingen an, die Charaktere im Voraus durchzusteigern. Ein Spieler hatte sich seinen Charakter 10 Stufen im Voraus gesteigert und dabei verschiedene Wege ausprobiert.
Ein anderer fing in diversen Foren an, nachzulesen, welche die optimalsten Wege für die Steigerung wären.

Vor und auch nach D&D3E habe ich das nicht erlebt.
Man könnte (und ich habe auch eine Zeit lang) die Ursache bei den Spielern suchen.
Aber es sind die gleichen Spieler, die in anderen Systemen mit ähnlichem Minmaxing Potential (Shadowrun, Earthdawn) genau das eben nicht taten.
In anderen Rollenspielen liegt die Aufmerksamkeit im Spielgeschehen, im "Erlebten". Bei D&D liegt die Aufmerksamkeit auf der Regelmechanik, also in der Taktik.

Soweit meine Erfahrungen.
Wie gesagt, ich will deswegen D&D nicht schlechtreden. Ich will auch nicht sagen, dass meine Spieler daran keinen Spaß gehabt hätten, aber derjenige (ich) der bei uns die Spielleitere übernimmt, und diesbezüglich auch die Geschichten schmiedet, hatte daran keinen Spaß.
Auch schon erwähnt: Ich bin da eben eher "Storyteller", bei mir liegt die Geschichte im Vordergrund, nicht der Wettbewerb.
Und wenn die Spieler nur noch über den Wettbewerb sprechen, geht mir etwas das Feedback ab, denn ich möchte viel mehr erfahren, wie ihnen meine Geschichte gefallen hat. Das ist auch ein bisschen egoistisch, gebe ich zu.

Das aberwitzigste ist, dass ich in der Rolle der Spielers selbst immer wieder in diese "Taktisch denken"-Falle getappt bin.
Gemerkt habe ich das meistens erst im Nachhinein. Meistens dadurch, dass mir meine Charaktere nicht gefallen und ich merkte, dass ich ihnen eben keine Rolle sondern nur eine Werteansammlung verliehen hatte.
Das heisst, dass das Spiel auch mich selbst beeinflusst hat, sogar ohne dass ich es gemerkt habe. Mein Verhalten änderte sich.
Und im Nachhinein hat es mich gestört, weil ich merkte, dass ich keinen Spaß hatte und das die Ursache darin lag, dass ich nicht so gespielt habe, wie ich es normalerweise am liebsten mache.

Nach langem überlegen denke ich, dass dieser Einfluss sich wahrscheinlich legen könnte, wenn man alle "optimalsten Wege" einmal gegangen ist und die ausprobiert hat. Wenn dann nichts mehr "bleibt", was noch besser, stärker, schneller ist, dann kommt man vielleicht zurück auf den Weg, dass man wieder weg vom taktischen Denken kommt.
Das Problem ist nur, dass D&D da immer brav nachliefert, dass durch neue Feats und Prestigeklassen immer wieder neue taktische Optionen getestet werden können. Das Ausprobieren des "taktisch günstigsten Weges" ist also nie zu ende.

Ich glaube jedem, des sagt, dass es bei ihm anders läuft, dass er diese Beeinflussung nicht erlebt.
Für mich selber ist D&D aber inzwischen etwas, das ich nicht wieder ausprobieren möchte.
Ich habe mich davon entfernt, inzwischen auch andere Systeme schätzen gelernt und festgestellt, dass bei diesen Systemen meine Runde sich "anders" verhält. Inzwischen denken wieder alle an das, was in der Geschichte passiert und nicht an die Werte, die auf einem Zettel stehen.

Wie gesagt, es ist keine Einschränkung, die D&D mit sich bringt, die ich wahrgenommen habe, sondern eine Veränderung die in den Köpfen der Spieler stattfindet. Und man muss diese auch nicht als negativ empfinden.
Bei mir war das allerdings der Fall.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #79 am: 28.09.2005 | 23:32 »
Inzwischen bin ich so Blockiert, das ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich ein Monster dessen Werte ich nicht kenne mal einfach so aus dem Ärmel schüttle.
HUCH!?!

Als Spielleiter ist die einzige Person am Tisch die WEISS welche Werte ein Monster hat DU...
Wenn das Monsterhandbuch sagt dass ein Monster (von dem die Charaktere zwar nix wissen weil es jetzt das erste mal in der Kampagne "aufgetaucht" ist) 20 Hitpoints, AC 15 hat und 2d6 Schaden bei +4 Angriff macht heisst das noch lange nicht dass das Exemplar das deine Gruppe gerade trifft nicht 10 Hitpoints, dafuer aber AC 25 und 1d6 Schaden bei +10 Angriff haben kann...

Also einfach mal BESCHREIBEN und keine "Namen" nennen...
Es gibt derart viele Optionen dass die Spieler nie genau wissen koennen womit sie es wirklich zu tun haben.

@Thalamus: Kann es sein dass du schon wieder den 2. Schritt vor dem ersten machst (was deinen neuen "Loesungsansatz" angeht)? Du hast aufgrund irgendwelcher "Vorlieben" (Realms und Herr der Ringe) die Idee dass das wohl die "Loesung" deines Problems waere.
Warum nicht einfach mal GANZ am Anfang starten und mal von konkreten "Namen" wegkommen (denn sowohl an HdR als auch an die Realms sind einige Dinge "gebunden" die evtl. fuer die Loesungsfindung negativ sein koennten)
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Offline peukster

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #80 am: 28.09.2005 | 23:54 »
boba fett, wenn ich soweit zusammenfassen darf wie ich es verstanden habe:

d&d bietet aufgrund seiner regelkomplexität im bereich des kampfes (zauber, talente, manöver) überhaupt erst die möglcihkeiten vom "minmax-virus" befallen zu werden.

soweit hast du meine zustimmung. es gibt wenige rollenspielsysteme, die so sehr dazu einladen ein charakterkonzept zu entwickeln. die unzähligen diesbezüglichen seiten und foren sind beweis genug. ich habe mich inzwischen aus jedem anderen d&d forum zurückgezogen, da so gut wie alle fragen mit "minmax" beantwortet wurden. es fehlte gegen ende sogar jede kommunikationenebene mit der man hätte arbeiten können ("wie du willst keine stachelkette und talente x,y,z nehmen? ja dann kann ich dir auch nicht helfen" ,-))

wie ich aber schon mehrfach schrieb ist dieser teufel zu bändigen, sofern einigkeit herrscht. ob man das nun will oder lieber auf ein system ausweicht welches von grund auf eher den eigenen vorstellungen entspricht, bedarf keiner bewertung.


Offline Thalamus Grondak

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #81 am: 29.09.2005 | 00:05 »
@Selganor
Kalr, was du schreibst stimmt, aber Boba hat das ganz gut in Worte gefasst.
Ich weiß es besser, aber trotzdem handle ich nicht so. Das ist wie mit der Schokolade, die hier neben mir liegt, ich weiß, ich sollte um diese Zeit nihcts mehr davon Essen, aber ich tue es jetzt trotzdem.  ;)

HDR ist tatsächlich nur Zufall, das es ein so bekanntes System getroffen hat. Es hat auf den ersten Blick halt genau das, ws ich glaube zu brauchen.
Und die Realms? Da möchte ich nicht drauf verzichten, ich spiele seit 10 Jahren in den Realms und kenne sie entsprechend gut.
Jetzt in meinem Alter  :korvin:  ;)
Noch mit einer anderen Welt anzufangen.... Dafür fehlt mir schlicht die Zeit.
In den Realms kann ich Stimmige Abenteuer mit Prominenzbeilage aus dem Ärmel schütteln, außerdem habe ich Realmsspezifische Abenteuerideen für die nächsten 100 jahre im Hinterkopf. die muss ich schließlich alle noch durchspielen.
Andere Welten kommen bei nur als OneShots dran, meine Heimat werden die Vergessenen Königreiche bleiben.
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Offline Boba Fett

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #82 am: 29.09.2005 | 10:41 »
@Peukster:
Das Problem mit dem zu bändigenden Teufel: Wir haben auch während der D&D Kampagne darüber gesprochen und wir waren uns im Grunde einig, dass wir das so nicht wollen. Es wurde auch Besserung gelobt und für eine kurze Weile bemühte sich auch jeder aber dann fielen alle wieder auf die Verlockungen herein. Die Entwicklung war da "schleichend" und wurde immer erst nach einer Weile bemerkt.
Es ist halt nicht einfach den "inneren Schweinehund" immer wieder wöchentlich zu überwinden.
Deswegen spielen wir jetzt Dinge, die diesen "Schweinehund" gar nicht erst füttern.

@Thalamus:
Gerade die Welt von dem "Herrn der Ringe" wäre doch prädestiniert für einen Umstieg. (wo Du das doch schon mal erwähnt hattest)
Du hast das Regelsystem ohnehin, die Settingebeschreibung ist sehr gering gehalten. Den Film (und wohl auch das Buch) kennt jeder Deiner Spieler und man hat auch einen schnellen Einstieg ins Setting ("Schau Dir die drei Filme an").
Seit neustem gibt es ein Hörbuch mit 10 CDs das Simarillion, das man wirklich als optimale "Settingbeschreibung" nutzen kann, denn in diesem wird die gesamte Geschichte der Welt beschrieben.
Also kann man sich in 10 Stunden optimal informieren (was meist gar nicht nötig ist).
Die deutschen Produkte vom HdR Regelwerk reichen vollkommen aus und sind inzwischen auch sehr günstig. 8)
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Offline Thalamus Grondak

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #83 am: 29.09.2005 | 10:50 »
Die deutschen Produkte vom HdR Regelwerk reichen vollkommen aus und sind inzwischen auch sehr günstig. 8)
Die hab ich ja zum glück schon alle, aber die dürften inzwischen überall ausverkauft sein.  :'(
Aber wie im anderen Thread schon erwähnt, ist mir Mittelerde zu sehr eine "Romanwelt" ich will sie so wie ich sie habe, als Konsumenten welt, in der ich Geschichten Lesen,Hören,Sehen kann. Wenn ein anderer SL das anbietet, bin ich gerne als Spieler dabei, aber nicht als SL.
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Indras

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #84 am: 29.09.2005 | 10:51 »
Durch das paralell Lesen dieses und deines anderen Posts (HdR: in Realms).

Hab ich eines deiner Probleme verstanden ;D , der normale Magier macht irgendwann viele Dinge unnötig da er einen passenden Spruch zur Verfügung hat. Ich habe da meine eigene Lösung, viele Magier-Spieler waren entsetzt und es gibt bestimmt auch hier Argumente dagegen, aber sie ist schnell und trotzdem einfach zumachen. Entferne einfach die Schulen die dich stören aus deiner Welt, pack das ganze in eine interessante Story; fertig ist eine Welt ala Dragonlance(keine Priestermagie; bzw die kommt langsam wieder zurück) ?Arden o. so Ähnlich? (bin mir bei den Namen nicht sicher war ist Steam/Fantasy etc. aber ohne Divination Magie) oder lass die Magier zur Artilliere verkümmern; die können nur Schadenssprüche fertig.

Offline Thalamus Grondak

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #85 am: 29.09.2005 | 10:55 »
@Indras, das wäre ine Lösung für das Problem, aber das ist ja nihct das einzige.
Es ist halt so, das das D&D System das ganze Spiel negativ beeinflußt, und da muss einfach ein Cut her.
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Offline K!aus

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #86 am: 29.09.2005 | 12:30 »
Also nachdem die Diskussion langsam dem ermüdenten Thema DnD ist doof weil... gewichen ist und offiziell nach Erfahrungsaustausch gesucht wird, gebe ich auch mal meine zwei Cent dazu.

Die (ebenfalls schon ausgeschlachtete) Diskussion des Powergamings, oder Min/Maxings habe ich natürlich auch mitgemacht. Und wie auch Boba Fett habe ich in meiner 6 jährigen Phase DnD hauptsächlich aus Sicht als DM erlebt.

Doch zuerst meine Erfahrung als Spieler:
Die (wenige) Zeit als Spieler nahm mein Meister den Titel des Systems sehr ernst: "Ich weiß gar nicht, was ihr wollt, es heißt doch Dungeons and Dragons...also ab in den nächsten Dungeon."
Genau an diesem Punkt hatte ich sehr lange hin und her überlegt und befaßte mich genau mit diesem initialen Thema. Doch mit der Zeit sah ich ein, dass es nichts brachte sich über das ganze Hack&Slay aufzuergen, denn meiner Meister hatte recht: Wir spielen DnD - zu deutsch: Druff und Dewetter.
So begann auch ich meinen Charakter artengerecht zu optimieren und seine Fernkampftechnik zu perfektionieren. ABER ich erlegte mir selbst eine Aufgabe auf und versuchte jede Waffe, die ich besaß, jeder magische Gegenstand, jedes Talent durch eine Hintergrundgeschichte und ein Charakterkonzept zu begründen (dies kam so, da ich auf der 8. Stufe nachträglich eingstiegen war).
Und auf einmal merkte ich, dass die richtige Arbeit begann: Eine konsistente Geschichte schreiben und  ein griffiges Konzept zu entwickeln. Ich musste mich also mit der Welt auseinandersetzen, der Kultur meiner Rasse und Klasse und dieses noch zu Papier bringen. Auf einmal hatte ich zwei Seiten geschrieben und war in den FR lokal gesehen ein kleiner Experte.
Erstaunlicher Weise war ich der einzige, der so ein Werk bei seinem Meister abgab, der sich darüber riesig gefreut hatte.

Soviel zum Thema Spieler.

Als DM habe ich dann ein Experiment gestartet. An meiner Uni habe ich neue Leute gesucht zum Spielen und hatte mit (fast) blutigen Anfängern zu tun - entgegen zu meiner alten Gruppe aus meiner Heimatstadt. Während ich also der vielen taktischen Überlegungen, die Boba sehr schön beschrieben hatte, langsam überdrüßig wurde, kam bei meiner neuen Gruppe (für mich persönlich) richtiger Frischer Wind rein.
Angetrieben durch meinen Vampire Meister stellte ich meine DM Stil um: Ich wechselte von den FR auf das neue Eberron. Hier konnte ich erstmal mit den gängigen Klischees aufräumen und wechselte von klassischem Fantasy (kill the dragon and take the treasure) auf ein Intrigenspiel. Ich leitete also das neue Setting in einer Art aus Shadowrun und Vampire. Bisher haben wir zwei Abenteuer gespielt, die jeweils mit einfachen Aufträgen begannen und dann stetig komplexer wurden. Dabei entdeckte ich interessante Situationen:
- Dadurch dass die Spieler nicht einfach mit Monstern konfrontiert wurden, sondern mit Organisationen bekamen sie sehr schnell Respekt. Denn sie wußten: Wenn die Organisation uns tot sehen will, dann kann sie das. Da nützt auch das beste Schwert nix. Sie begann also ihre Worte zu wählen, um ihren Gegenüber nicht zornig zu machen.
- Durch ein verwirrendes Fädenziehen diverser beteilgter Gruppen sinnierten die Spieler regelrecht darüber zu wem sie was sagen können und wer was auf keinen Fall mitbekommen darf.
- Ganz überrascht war ich am Ende des letzten Abenteuers, als sie nach den zwei Abenden regelrecht den Wunsch bekamen mal wieder was einfaches tun zu dürfen: sich zu kloppen. Da war ich am meisten überrascht. D.h. ich kann jetzt als nächstes wieder guten Gewissens einen klassischen Dungeon bauen, ihn mit Monster und Fallen füllen - und allen wird es Spaß machen. Denn es ist mal was anderes.

Was will ich damit sagen? Vielleicht ist DnD das falsche System für meinen (momenten) Stil, denn wir nutzen den Großteil (Kampf) kaum aus. Auf der anderen Seite nutzen wir auch die Skills kaum, da viel über richtiges Rollenspiel abläuft. Doch ich habe das System schon verwendet, als wir jung und draufgängerisch waren genauso wie jetzt bei etwas gehaltvolleren Abenden. Es hat immer etwas angeeckt war natürlich nie perfekt.
Auf der anderen Seite musste ich nach diversen Threads wie diesem die Erfahrung machen, dass es nicht das perfekte System gibt - also dann kann ich auch einfach bei DnD bleiben. Das einzige worauf es mir ankommt ist zu wissen, dass es ein Regelkorsett (sehr schöner Ausdruck) gibt, dass entscheidet ob ein Angriff trifft, ein Zauber gelingt, der Bluff funktioniert, etc. Es ist eine Stütze, die zu Hilfe genommen wird, wenn eine neutrale bzw. objektive Entscheidung getroffen werden muss: Der Würfel. Und je weniger ich von dieser Stütze gebrauch machen muss, desto eher kann mir egal sein wie gut sie eigentlich ist.

So, das waren meine 2 cent.

Cheers, Evil DM
« Letzte Änderung: 29.09.2005 | 12:55 von Evil_DM »
GURPS Deathwatch
[FFG] Star Wars Jedi Ritter, Rebellen
Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Samael

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #87 am: 5.06.2006 | 21:47 »
Das kann er auch bei einem System bei dem es keine spezial-sonder-sonstwas Regel dazu gibt. Bei AD&D hat der Spieler gesagt "Ich will den Umschupsen" und dann hab ich ihm eine Schwierigkeit genannt und fertig.
D&D nimmt dem Spieler die Freiheiten.

Würde ich nicht so sehen. Was für eine Freiheit hat der Spieler denn in Systemen in denen alles nach Maßgabe des SL geregelt ist? Er hat Freiheit nach Laune des SL. Bei D&D weiß er genau was er machen kann und was nicht. Das hat Vorteile und Nachteile.

Offline Skele-Surtur

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #88 am: 5.06.2006 | 23:14 »
Ich glaube man muss einfach nur akzeptieren, dass D&D 3.X ein hauptsächlich taktisches Spiel ist. Sozusagen Tabletop mit Rollenspiel kombiniert.
Ich jedenfalls habe sehr positive Erfahrungen damit gemacht (ok, könnte daran liegen, dass ich mit D&D 3.0 angefangen habe überhaupt ernsthaft RPG zu spielen) und für meine Thendara Kampagne auch viel positives feedback erhalten.
Das Maximieren von Charakteren ist indess ein Syndrom, dass in fast jedem System existiert. Es fällt bei D&D eben sehr auf, weil man A) viele Möglichkeiten hat und B) das Spiel durch seine Taktikellemente soetwas auch honoriert.

Für mich ist D&D eine schöne Sache, die das wofür es gedacht ist auch ausgezeichnet geeignet ist. Natürlich sollte man mit Hausregeln nicht hinterm Berg halten, die gibts bei mir auch in Massen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #89 am: 6.06.2006 | 00:40 »
Würde ich nicht so sehen. Was für eine Freiheit hat der Spieler denn in Systemen in denen alles nach Maßgabe des SL geregelt ist? Er hat Freiheit nach Laune des SL. Bei D&D weiß er genau was er machen kann und was nicht. Das hat Vorteile und Nachteile.
Klar, das ist richtig. Aber was meine Spielstil betrifft, bin ich lieber den mehr oder weniger logischen, aber auf alle Fälle flexibleren Maßgaben des SLs unterworfen, als denen eines starren Systems.
Es ist klar, das dafür die verlässlichkeit Flöten geht. Und das ist sicher auch geschmackssache. Meinen Geschmack trifft es nicht, deshalb spiele ich, wenn überhaupt noch D&D, dann ein sehr sehr freies unkonventionelles.
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Offline Greifenklaue

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #90 am: 6.06.2006 | 10:00 »
Zitat
Bei AD&D war das verhältnis von Beschreibendem zu Regeltechnischem Text umgekehrt zu dem Verhältnis bei D&D. .
Da würd ich glatt unterschreiben, genau das ist es, was mich am neuen DnD - bei aller Grandiosität der Regeln - stört.  :d zum Satz,  :q zum Sachverhalt.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Romaal

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #91 am: 6.06.2006 | 19:46 »
Naja, so starr ist D&D nun auch wieder nicht. Du kannst eigentlich sehr viel hinzufügen oder weglassen. Bestes Beispiel dafür ist das Unearthed Arcana. Das sollte sich jeder anschauen, der mit den aktuellen D&D Regeln nicht zufrieden ist.

Und wenn einem D&D noch immer nicht passt, der kann sich an D20 Modern oder an eine der zahllosen D20 Erweiterungen halten.

Kenne kein anderes System zu dem es so viel Material und so viele Variationen gibt. Ok, ein Manko wird immer bleiben und das sind die Klassen. Aber das ist natürlich Geschmacksache.  ;)

Offline Asdrubael

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #92 am: 6.06.2006 | 19:50 »
Kenne kein anderes System zu dem es so viel Material und so viele Variationen gibt. Ok, ein Manko wird immer bleiben und das sind die Klassen. Aber das ist natürlich Geschmacksache.  ;)

nope. D20 klassenlos gibt es soweit ich weiß bei Buy the numbers oder so. Selganor hatte das hier schon öfters erwähnt  ;)
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Romaal

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #93 am: 6.06.2006 | 19:50 »
Das unterstreicht meine These nur: D&D, bzw. D20 ist einfach klasse!!!  :d ;D

Offline Skele-Surtur

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #94 am: 7.06.2006 | 01:04 »
Prinzipiell ist jede Regel optional. Soll heißen: In Absprache mit dem Rest der Gruppe kann man an allem herumdocktorn. Von daher ist D&D sehr variabel, da man verhältnismäßig leicht Dinge modifizieren kann, ohne die komplette Spielbalance zu kicken. IMHO.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Samael

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #95 am: 7.06.2006 | 08:19 »
In Absprache mit dem Rest der Gruppe kann man an allem herumdocktorn. Von daher ist D&D sehr variabel, da man verhältnismäßig leicht Dinge modifizieren kann, ohne die komplette Spielbalance zu kicken. IMHO.

Oh, da wäre ich vorsichtig... ,)
mE ist D&D ziemlich vorsichtig austariert und man kommt schnell ins Schleudern wenn man an den Grundmechaniken dreht.

Offline Skele-Surtur

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #96 am: 7.06.2006 | 13:30 »
Ich ziele auch weniger auf die Grundmechaniken ab.
Aber man kann ja solche Sachen wie "Disarm, Grapple, Trip, Overrun" sowie bestimmte Klassen oder Feats oder Skills modifizieren. Beispielsweise könnte man Gesinnung oder Class Skills oder MultiClass beschränkungen abschaffen. Man sollte sich halt vorher durchsehen, was das ändern würde. Wenn man z.B. die Gesinnung rausnimmt muss man die Fähigkeiten des Paladins/BlackGuard etc. überdenken, sowie die Gesinnungsdomänen und bestimmte Zauber. Aber mit etwas Aufwand ließe sich das schon machen.
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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #97 am: 7.06.2006 | 13:40 »
Das mit dem Paladin wurde beispielsweise im Unearthed Arcana schon modifiziert. Da gibt es dann Paladine für andere Gesinnungen:

Rechtschaffen gut: Der Paladin aus dem Standardbuch
Chaotisch gut: Paladin of Freedom
Rechtschaffen böse: Paladin of Tyranny
Chaotisch böse: Paladin of Slaughter

Da wurden einfach nur die Aura und ein paar Abilities geändert. Die Zauber wurden ergänzt, bzw. modifiziert. Klappt wunderbar. Habe ich selbst auch schon gespielt.

Ich kann daher jedem das Unearthed Arcana nur empfehlen.

Offline Selganor [n/a]

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #98 am: 7.06.2006 | 13:43 »
Wobei ich diese Paladine eher als "Champions" interpretieren wuerde...
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Romaal

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Re: D&D ist Doof (geworden)
« Antwort #99 am: 7.06.2006 | 13:47 »
Najo, als Champion sehe ich eher den Kleriker mit der Prestigeklasse Champion irgendwas. Ich finde Paladin passt ganz gut, weil er einen absoluten Ehrenkodex vertritt, der halt je nach Gesinnung anders ausfällt.

Der Kodex eines Klerikers, bzw. Champions ist da manchmal etwas weitläufiger und freier gefasst, denn er muss keine Angst haben gleich seine ganze Klasse zu verlieren, wenn er mal dagegen handelt. Höchstens für ein paar Nächte seine göttlichen Zauber.