Autor Thema: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.  (Gelesen 10311 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #25 am: 18.10.2005 | 18:01 »
Na ja, es würde ja vorerst reichen, die zitierten Passagen zu übersetzen... ::) Aber wer will schon Ron Edwards übersetzen, wenn er Vincent Baker übersetzen kann? ;) (Und jetzt rasch back2topic ehe der Moderator kommt! ;D)
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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #26 am: 18.10.2005 | 18:42 »
Aber wer will schon Ron Edwards übersetzen, wenn er Vincent Baker übersetzen kann?

Vincent Baker wird übersetzt? DitV? Oder Kill Puppies? Von wem? Wann ist es fertig? Wo kann man es kaufen?

Offline Lord Verminaard

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #27 am: 18.10.2005 | 18:53 »
Ich rede von Vincents Blog (anyway). Und... huch! Der Moderator ist da.

Moderator: "Allerdings! Zurück zum Thema, bitte."
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Offline Arbo

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #28 am: 18.10.2005 | 19:05 »
@ Bitpicker:

Zitat
du hast Recht, es ist weit weniger wissenschaftlich, als es scheint, aber das muss eigentlich nicht sein

Auf den ersten Blick hin würde ich dir zustimmen, denn vielleicht ist das auch etwas zu hoch gestochen, an den Begriff „Theorie“ irgendwelche Ansprüche zu stellen. >;D  Mit „wissenschaftlich“ meinte ich aber auch eine gewisse „Sorgfalt“, einen bestimmter „Umgang“ ... Und diesbezüglich sind wir auch gar nicht weit voneinander entfernt, wenn du z.B. schreibst ...

Zitat
ich denke, dass man mit den Forge-Ansätzen auch wissenschaftlich umgehen könnte, wenn man sich der Sysiphus-Arbeit widmete, die Polemik, die Agenden und die haltlosen Behauptungen von den Kernaussagen abzuschälen,


Wäre ein „wissenschaftlicher“ Anspruch da, würde bereits auf Polemik und rethorische Luftblasen usw. verzichtet werden (man müsste dann also nicht erst „verwissenschaftlichen“). Wer es dann „hardcore“ macht, lässt sogar einen „Restanspruch“ von Kritik zu (jaja, da geht das hier wieder mit mir durch ;) ). Ich muss aber zugeben, dass ich leider den Eindruck habe, dass bei so einem „Verwissenschaftlichen“ der Ansätze vielleicht auch nicht so viel heraus kommt (bzw. könnte man seine „Energien“ besser auf andere Sachen lenken – siehe unten).

Ich bin übrigens nicht unbedingt der Meinung, dass das ALLES wertfrei sein soll. Es wäre nur schön, wenn Meinung und „Theorie“ eindeutig getrennt und somit identifizierbar wäre.

Zitat
Im nächsten Schritt könnte man dann Probleme, die sich in solchen realen Gruppen stellen, analysieren und diskutieren.

Wenn ich ganz ehrlich sein soll, muss ich sagen, dass ich generell einen etwas anderen Weg präferieren würde. Für viele Probleme und Phänomene gibt es nämlich bereits Ansätze, die man vielleicht nicht 1:1 übertragen kann, die aber dennoch „stützend“ helfen könnten: Wenn es bspw. um Probleme in Gruppen geht, wären Motivations- und Entscheidungstheorien hilfreich; Spieltheorie, wenn es um Strategien oder Moderation geht; Philosophie, Wissenschaftstheorie, Literaturwissenschaft usw., wenn es um das Beschreiben von bestimmten Sachen geht (Konflikte, Rollenspielgruppe als „System“ usw.) etc. ...

Es wäre eigentlich eine schöne Sache, wenn man da – quasi interdisziplinär – etwas zu Stande bekäme; und selbst wenn man sich „nur“ auf solche Dinge beruft, wäre da manchmal etwas mehr Substanz dahinter. Mal abgesehen vom so gewonnen (genrellen) „Einblick“ in "das Spiel", wären vielleicht auch pragmatische Lösungen für reale Gruppenprobleme denkbar. Einige Dinge würden auch (endlich) „eindeutiger“ definiert – auf eine Weise, die man nicht teilen muss, die man aber leicht verstehen kann.

Was ich eigentlich damit sagen will ... man kann sich ruhig an bereits bekannte Sachen halten, die zudem auch meist empirisch „abgeklopft“ sind. Insofern wäre es eigentlich fast zu schade, sich mit der Ausarbeitung von Dingen zu beschäftigen, die praktisch nur das Rad neu erfinden wollen ;)

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Offline Jens

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #29 am: 18.10.2005 | 19:43 »
@Tecci: danke, ja Ron E. ist wohl wirklich etwas seltsam. Aber über dieses Statement will ich hier nicht diskutieren (gehört ja auch kaum hierher -> obwohl es ist Forge und es ist "arrogant" wie Robin es ansprach, passt vielleicht doch?), sogar ich habs verstanden, als Englisch-n00b.
Ich glaube er mag es nicht wenn andere Leute, das, was er mit so viel Herzblut wissenschaftlich auseinanderdröseln will, einfach abtun mit "brauch ich nich und brauch keiner den ich kenne" ;)

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #30 am: 18.10.2005 | 19:57 »
Ich gehe mal auf das erste Post und das Grundthema ein:
In diesem Text wird zunächst eine bloße Behauptung aufgestellt, die vollkommen unbelegt bleibt, nämlich die Behauptung, in Rollenspielen stünde sinngemäß drin 'der Spielleiter kontrolliert die gesamte Story, der Spieler kontrolliert autonom seinen Charakter'.
Diese Behauptung ist doch auch garnicht zu belegen. Niemand hat die nötigen empirischen Studien gemacht und auch niemand hat daran ein Interesse. Jeder der eine solche Annahme liest kann das nur mit seinen eigenen Erfahrungen abgleichen. Und ich persönlich kann sagen, dass mir diese Grundannahme doch sehr bekannt vorkommt und du zeigst in deiner weiteren Argumentation, dass es dir genauso geht.

Eins steht doch fest: wenn man diese Aussage auf völlige Logik reduziert, macht sie tatsächlich keinen Sinn [...] - das heißt, es kann sie auch niemand ernsthaft gemeint haben.
Wenn alles was keinen Sinn macht niemand je ernsthaft meinen könnte, dann wäre unsere Welt doch etwas einfacher als sie ist.
Ich glaube schon das es genug Leute gibt, die mit der Annahme 'der Spielleiter kontrolliert die gesamte Story, der Spieler kontrolliert autonom seinen Charakter' oder einer ähnlichen Annahme an das Spiel herangehen, aber auch ich kann das natürlich nicht beweisen. Allerdings zeigt mir dein nächstes Argument, dass du ja selbst zu diesen Leuten gehörst:

Was vielmehr eher in den Spielen ausgedrückt wird, ist, dass der SL die gesamte Story *mit Ausnahme der Hauptcharaktere* kontrolliert, deren Kontrolle den Spielern obliegt. Und weg ist der Widerspruch.
Der Wiederspruch ist nämlich überhaupt nicht weg. Bei dir klingt es so als wäre die gesamte Argumentation des Artikels nur auf eine spitzfindige Formulierungsfrage zurückzuführen. Klar, wenn der SL die Story kontrolliert, zu der natürlich auch die Hauptcharaktere gehören, können die Hauptcharaktere nicht gleichzeitig von Spielern kontrolliert werden, das ergibt sich aus dem Verständnis von "Kontrolle". Mit deiner Ergänzung "mit Ausnahme der Hauptcharaktere" wäre der Wiederspruch natürlich weg, doch darum geht es hier ganz und garnicht.
Es geht nämlich grade darum, dass man diese Ergänzung oder eher Einschränkung nicht machen kann, ohne zu einem neuen Wiederspruch zu gelangen. Du argumentierst genau so wie es in dem Artikel vorweggenommen wird. Du behauptest die Grundaussage enthalte garkeinen Wiederspruch, zumindest keinen den man mit etwas Überlegung als bedeutungslos entlarven könnte.
Interessant ist auch deine Doppelargumentation. Du zweifelst nicht nur an dass die Grundaussage einen Wiederspruch enthält, sondern auch dass sie überhaupt gültig ist. Deine Argumentation zeigt aber, dass du sehrwohl an die Gültigkeit und damit auch an die Wiederspruchsfreiheit glaubst.

Wie ich schon sagte besteht der Wiederspruch aber weiterhin. Wie kann eine Geschichte vom SL gelenkt werden wenn er nicht die Kontrolle über die Hauptcharaktere ausüben kann? Das Verständnis von einer Geschichte enthält doch schon selbst, dass es dabei darum geht was die Hauptcharaktere tun, denn sonst wären es wohl nicht die Hauptcharaktere. Die Einschränkung: "Der SL kontrolliert die Geschichte, mit Ausnahme der Hauptcharaktere" ist daher garnicht möglich. Sie führt vielmehr zum Schluss: "Der SL kontrolliert die Geschichte nicht." Nimmt man diesen Satz als Vorraussetzung hat man keine weiteren Probleme. Wenn der SL die Geschichte nicht kontrolliert, können die Spieler natürlich die freie Kontrolle über die Hauptcharaktere in dieser Geschichte haben. Umgekehrt kann der SL natürlich die Geschichte kontrollieren wenn die Spieler nicht die freie Kontrolle über die Hauptcharaktere haben.
Das Problem das in dem Artikel behandelt wird ist, dass die meisten Leute weder die eine noch die andere unproblematische Annahme übernehmen, sondern vielmehr behaupten die problematische, wiedersprüchliche Annahme sei eben nicht wiedersprüchlich. Dies wird dann mit einem der vier erklärten Spielstile begründet, von denen zumindest das eine Ende Illusionsimus bedeutet.
Mit deiner Argumentation gibst du dem Artikel also eher recht.

Offline Bitpicker

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #31 am: 18.10.2005 | 21:13 »
@Boomslang: Natürlich könnte die Behauptung belegt werden. Die Behauptung ist, dass Rollenspiele explizit sagen, der SL kontrolliere die gsamte Handlung, die Spieler ihre Charaktere. Belegen könnte man so etwas mit Zitaten aus Rollenspielen, wo das gesagt wird. Das unterbleibt aber.

Deiner weiteren Argumentation kann ich leider irgendwie überhaupt nicht folgen. Betrachtest du 'Kontrolle' und 'Geschichte' jeweils als unteilbar?

Robin
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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #32 am: 18.10.2005 | 21:39 »
Natürlich könnte die Behauptung belegt werden. Die Behauptung ist, dass Rollenspiele explizit sagen, der SL kontrolliere die gsamte Handlung, die Spieler ihre Charaktere. Belegen könnte man so etwas mit Zitaten aus Rollenspielen, wo das gesagt wird. Das unterbleibt aber.
Darum geht es aber garnicht. Es geht darum aufzuzeigen was mit dieser Annahme, du kannst es auch gerne Behauptung nennen, für Probleme entstehen. Ob diese Annahme nun sehr verbreitet ist oder nicht könnte man vielleicht wirklich recherchieren, aber muss das wirklich sein? Ich denke das bringt die Diskussion nicht weiter.
Jeder weiß doch über sich selbst ob ihm die Annahme bekannt vorkommt und er also zur betroffenen Gruppe zählt, oder ob ihn das ganze nicht betrifft, weil er sowieso nicht der Meinung ist der SL kontrolliere eine Geschichte in der die Spieler die Hauptcharaktere kontrollieren.

Betrachtest du 'Kontrolle' und 'Geschichte' jeweils als unteilbar?
"Kontrolle" und "Geschichte" sind für sich genommen nicht unbedingt unteilbar. Allerdings ist die Kontrolle über den Verlauf einer Geschichte insofern unteilbar, dass man wenn man sie teilt man keine echte Kontrolle mehr hat, insbesondere wenn man die Trennung an so einer wichtigen Stelle wie bei den Hauptcharakteren macht.

Stell dir vor du schreibst als Roman- oder Drehbuchautor eine Geschichte. Der Verleger oder Produzent behält sich aber vor die Handlungen jedes Hauptcharakters nach Belieben abzuwandeln. Würdest du dann noch im ernst behaupten, du seist der autonome Autor der Geschichte, oder hättest auch nur ansatzweise Kontrolle über den Verlauf dessen was die Geschichte ausmacht? Kaum ein Autor könnte unter solchen Bedingungen normal arbeiten.

Ich nehme mal an es ist dieser zentrale Punkt in dem wir uns noch nicht ganz verstehen, oder ist es ein anderer?
« Letzte Änderung: 18.10.2005 | 21:41 von Dr.Boomslang »

Offline Bitpicker

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #33 am: 18.10.2005 | 22:59 »
Wenn die behauptete Aussage tatsächlich gar nicht existiert, weil kein Rollenspiel (und schon gar nicht die implizierte Menge an Spielen und Spielern) sie so aufstellt, dann können aus ihr auch keine Probleme erwachsen. Deshalb muss die Behauptung erst einmal belegt werden, indem zitiert wird, wo welche Rollenspiele ausdrücklich sagen, dass der SL die vollständige Story kontrolliert und die Spieler die Charaktere kontrollieren. Dann sollte man das Ganze noch dadurch untermauern, dass man weiterhin auf die Regelmechanismen oder Empfehlungen in diesen Spielen verweist, die auf dieses Ziel hinarbeiten. Dann kann man anfangen zu kritisieren. Ich habe aber noch kein Rollenspiel gesehen, in dem dem SL vorgeschrieben wird, dass er den Spielern nur die Illusion einer Kontrolle lassen darf.

Es wäre doch so einfach, derartigen Illusionismus in der Spielpraxis von Gruppen zu beobachten und daraus die angestrebten Schlussfolgerungen zu ziehen; aber nein, es wird impliziert, dass die ach so bösen Rollenspiele selbst das verlangen. Schuld ist nicht der inkompetente SL, nein, Schuld ist das Spiel an sich.

Zu unserem Verständnisproblem: ich denke, dass man durchaus die Kontrolle aufteilen kann und sogar muss. Im Rollenspiel geht es doch gerade um diese Aufteilung. Ich schreibe eben keinen Roman, sondern lasse mich als SL von der Autonomie meiner SCs überraschen. Als SL tue ich doch auch nichts anderes als die anderen Spieler, ich spiele einen Charakter, nur dass mein Charakter die gesamte übrige Welt ist. Die Spieler entscheiden, was ihre Charaktere tun, und ich entscheide, was der Rest der Welt tut. Daraus entsteht eine gemeinsam konstruierte Handlung. Es gibt hier natürlich ein deutliches Ungleichgewicht der Kontrollverteilung, das gewisse Vor- und Nachteile haben kann (nämlich die, die Fredi in dem Thread über Illusionismus beschreibt, ich würde nur sagen, dass nicht Illusionismus der gemeinsame Nenner dieser Vor- und Nachteile ist, sondern einfach klassisches SL & SC Rollenspiel), aber man teilt dennoch in der Regel die Kontrolle auf. Man gibt im übrigen auch einen Teil der Kontrolle an die Würfel ab, außerdem auch einen Teil an die Autoren des Settings und der Regeln, ggfs. auch des Abenteuers. Dass eben keine einzelne Instanz die Kontrolle über das Ganze hat, das ist doch gerade der Kern des Spiels an sich. Wenn ein beliebiger SL nun glaubt, lieber alleiniger Autor der resultierenden Geschichte zu sein, dann ist dieser SL dysfunktional, aber nicht das Spiel, das er benutzt, und er wurde auch nicht von diesem Spiel dazu gemacht.

Die Forge-Spiele a la PtA tun doch auch nichts anderes, als die Kontrolle zu verteilen, sie verteilen sie nur weniger ungleichmäßig. Offensichtlich kann sie aber prima verteilt werden.

Im übrigen greifen Verleger und Produzenten meist so massiv in die Handlung und Charaktere von Romanen etc. ein, dass tatsächlich kaum ein Autor nach deiner Beschreibung von sich behaupten kann, sein Werk allein geschaffen zu haben. Autoren arbeiten normalerweise unter solchen Bedingungen.

Robin
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Offline Thalamus Grondak

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #34 am: 19.10.2005 | 00:00 »
Ne im Ernst hat sich schon mal jemand mit dem Gedanken getragen Ron Edwards ins deutsche zu übersetzen? Ich meine wenn man die Fachbegriffe einfach englisch lässt, sollte das ganze recht gut möglich sein.
Naja, ich wäre ja eher dafür, die guten ansätze der Forge aufzunehmen, und anzufangen selbst neutralere Theorien aufzubauen.
Das wird hier ja teilweise schon versucht, aber nach kurzen Diskussionen habe ich dann doch immer das Gefühl, das irgendjemand mit dem dicken FORGE-Hammer kommt auf dem Draufsteht "Aber die Forge sagt...".
Ab dann gehen die Diskussionen, wie schon von anderen angesprochen, nur noch um die Grundsätze Klassisch <--> Forge.
Da mache auch ich des öfteren mit, aber leider kann ich mich der Kommentare dann nur schwer erwehren, da ich Bitpicker voll und ganz zustimmen kann, das man sich sehr oft geschulmeistert vorkommt, sobald begonnen wird mit der Forge-Argumenten zu argumentieren.
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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #35 am: 19.10.2005 | 00:14 »
Wenn die behauptete Aussage tatsächlich gar nicht existiert, weil kein Rollenspiel (und schon gar nicht die implizierte Menge an Spielen und Spielern) sie so aufstellt, dann können aus ihr auch keine Probleme erwachsen.
Ok, da hast du natürlich recht. Aber einfach mal angenommen es gäbe dieses Problem für eine bestimmte Anzahl an Spielern, dann wäre es für diese doch Vorteilhaft sich dessen bewusst zu werden, und selbst wenn es eine Minderheit ist.
Erstens finde ich die Frage ob dieses Problem tatsächlich sehr verbreitet ist vom theoretischen Standpunkt nicht so interessant. Zweitens sind wir uns offensichtlich darüber uneinig welche Bedeutung und Verbreitung dieses Problem tatsächlich hat. Ich behaupte einfach mal es hat eine gewisse (größere) Bedeutung und du behauptest anscheinend das Gegenteil. Ich denke nicht das du oder ich die Möglichkeiten oder die Lust haben den anderen in diesem Punkt vom Gegenteil zu überzeugen.

Für die weitere Diskussion lassen wir also diesen Punkt einmal außer acht. Da du dich aber mit der Sache inhaltlich außeinandersetzt zeigst du allerdings, dass du dir bei deiner Einschätzung selbst nicht ganz traust. Sonst könntest du ja einfach sagen: "Das Problem existiert nach meiner Ansicht nicht also ist alles weitere irrelevant."


Ich habe aber noch kein Rollenspiel gesehen, in dem dem SL vorgeschrieben wird, dass er den Spielern nur die Illusion einer Kontrolle lassen darf.
Es wird vielleicht nicht vorgeschrieben, aber gefordert, vielleicht auch nur indirekt, nämlich dadurch dass von einer SL geführten Story ausgegangen wird. Illusionismus ist eine Möglichkeit dafür.

Es wäre doch so einfach, derartigen Illusionismus in der Spielpraxis von Gruppen zu beobachten und daraus die angestrebten Schlussfolgerungen zu ziehen; aber nein, es wird impliziert, dass die ach so bösen Rollenspiele selbst das verlangen. Schuld ist nicht der inkompetente SL, nein, Schuld ist das Spiel an sich.
Das Problem existiert zwar für dich, aber du siehst es beim SL und nicht beim System, demnach ist es ein völlig anderes Problem? Willst du darauf hinaus? Da würdest du es aber ein bischen zu genau nehmen...
Das ist auch ein Punkt über den man sich sinnlos streiten kann. Wurde es nun vom System gefordert oder nur gefördert? Wo ist die Grenze? Ich finde auch diesen Punkt eher unwichtig. Wenn das Problem also die Annahme SL->Story, Spieler->Hauptcharaktere grundsätzlich besteht ist es auch nicht so wichtig ob das System dabei nun direkt oder indirekt Schuld ist. Ich finde es nützt auch nichts die Verantwortung hier dem SL in die Schuhe zu schieben. Und selbst wenn man das tun wollte, dann müsste sich halt der SL fragen lassen warum er mit der besagten Annahme leitet. Das Problem bleibt das selbe, woher es dann auch kommen mag.


Ich denke, dass man durchaus die Kontrolle aufteilen kann und sogar muss. Im Rollenspiel geht es doch gerade um diese Aufteilung. Ich schreibe eben keinen Roman, sondern lasse mich als SL von der Autonomie meiner SCs überraschen. Als SL tue ich doch auch nichts anderes als die anderen Spieler, ich spiele einen Charakter, nur dass mein Charakter die gesamte übrige Welt ist. Die Spieler entscheiden, was ihre Charaktere tun, und ich entscheide, was der Rest der Welt tut. Daraus entsteht eine gemeinsam konstruierte Handlung.
Wenn ich das lese, weiß ich wo unser Verständnisproblem liegt. Ich habe nie behauptet das man die Kontrolle nicht vernünftig aufteilen könnte. Der Artikel sagt das natürlich auch nicht. Grade die Forge-Theoretiker kennen doch ziemlich viele ungewöhnliche Wege die Kontrolle zu verteilen, wie du selber sagst.
Die Art wie du die Kontrollverteilung beschreibst ist sicher gut und ich weiß dass sie funktionieren kann, weil ich Jahre selbst so gespielt habe und damit ziemlich zufrieden war und es im Nachhinein auch noch bin.

Das hat aber wieder nichts mit dem Artikel zu tun. Denn wenn du wirklich so spielst wie du schreibst, dann hat der SL in deinem Stil ganz und garnicht die Kontrolle über die Story. Wenn du als SL wirklich 100% konsequent so handelst wie du es sagst, kann in einer solchen Spielwelt alles passieren, d.h. niemand hat die Kontrolle über die Story und das wiederum heißt, das Eingangsproblem das Artikels betrifft dich überhaupt nicht. Du musst dich nicht rechtfertigen oder verteidigen. Dein Spielstil wird hier überhauptnicht angegriffen oder in Frage gestellt. Der Artikel behandelt einen völlig anderen Stil der Kontrollverteilung (von dem du wahrscheinlich weiterhin sagen wirst das er nicht existiert).

Es geht aber um nichts weiter als um das was du selber inzwischen als Problem genannt hast:
Wenn ein beliebiger SL nun glaubt, lieber alleiniger Autor der resultierenden Geschichte zu sein, dann ist dieser SL dysfunktional...
Das sagt der Artikel doch im Prinzip auch. Ich verstehe nicht warum du ihn kritisierst.

Man kann sich jetzt natürlich weiter darüber streiten ob das Problem überhaupt existiert, aber ich bin davon überzeugt das es existiert, wenn du es nicht bist und du glaubst das jeder ein ähnliches Spielverständnis vom klassischen Rollenspiel hat wie du dann kann ich dich nicht überzeugen, aber ich werde dich beim nächsten mal daran erinnern, wenn uns so ein Problem auf dem Board hier begegnet.

Joe Dizzy

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #36 am: 19.10.2005 | 00:36 »
Das wird hier ja teilweise schon versucht, aber nach kurzen Diskussionen habe ich dann doch immer das Gefühl, das irgendjemand mit dem dicken FORGE-Hammer kommt auf dem Draufsteht "Aber die Forge sagt...".
Ab dann gehen die Diskussionen, wie schon von anderen angesprochen, nur noch um die Grundsätze Klassisch <--> Forge.
Da mache auch ich des öfteren mit, aber leider kann ich mich der Kommentare dann nur schwer erwehren, da ich Bitpicker voll und ganz zustimmen kann, das man sich sehr oft geschulmeistert vorkommt, sobald begonnen wird mit der Forge-Argumenten zu argumentieren.

Ich denke, weil es vielleicht auch zum Teil darum geht, das man die Forge-Theorie verstehen sollte, wenn man deren Begrifflichkeiten benutzen will. (Klingt sehr viel fieser, als es von mir gemeint ist.) Begriffe wie Narrativism, Gamism und Simulationism sind um einiges komplexer als man beim einfachen Lesen so denkt (und werden auch immer wieder gerne falsch interpretiert). Von anderen Begriffen ganz zu schweigen.

Wenn man eine eigene Rollenspieltheorie aufbauen will, dann sollte man sich mMn auch vom Forge Vokabular fernhalten. Letzteres ist recht stark mit- und ineinander verzahnt und einfach einen Bruchteil zu entfernen ohne die zu Grunde liegenden Ideen und Vorstellungen erst mal erörtert zu haben, führt zu unnötigen Missverständnissen.

Offline 1of3

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #37 am: 19.10.2005 | 01:13 »
Wer auch immer auf die wahnwitzige Idee kommt, das unmögliche Ding vor dem Frühstück hätte nie in einem Rollenspiel gestanden, mag nun eines besseren belehrt werden.


Ich greife einfach mal das erste Rollenspiel aus meinem Schrank, dass ich damals 1996 hineinstellte:

SR 2.01D S.10

Zitat
Die Spieler bestimmen die Handlungen ihrer Charaktere. Wenn der Spieler nicht möchte, dass sein Charakter durch diese Tür geht, dann tut der Charakter das nicht.

Wir sehen der Spieler kontrolliert seinen Charakter.

Zitat
Die Person, die für den Ablauf der Geschichte zuständig ist, heißt Spielleiter.

Wo wir den anderen Teil hätten.

Machen wir weiter Earthdawn 2. Edition S. 32:

Zitat
Die Spieler führen oder verköpern die Hauptcharaktere der Geschichte, die Protagonisten eines Plots dessen Ende offen ist. Der Spielleiter dirigiert die Handlung der Geschichte, führt die Gegenspieler und kontrolliert die Requisiten, den Hintergrund und alles andere worauf die Spieler unterwegs stoßen.


Fading Suns, S. 16. Nicht ganz so schön, aber doch schon ganz schick:

Zitat
Der Spielleiter entwirft die Handlungsstränge, die die Geschite vorantreiben, aber es ist sind die Spieler die entscheiden, wie ihre Charaktere auf die Machenschaften um sie herum reagieren. (...) Der Spieler entscheidet, wer sein Charakter ist und wie er auf die Geschichte reagiert.

Womit zumindest diese Diskussion nun wohl geklärt sein sollte.

Offline Bitpicker

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #38 am: 19.10.2005 | 08:16 »
@Dr. Boomslang: ich verstehe jetzt unser Problem: du glaubst, ich würde dem Illusionismus usw. die Existenz absprechen. Darum geht es gar nicht. Wie eingangs gesagt, es ist die Art, wie dieser Text, typisch für Forge-Ergüsse, zu seinen Schlussfolgerungen kommt und sie präsentiert. Man kann nicht einfach eine Behauptung aufstellen, so tun, als entstünde daraus ein Problem von beträchtlicher Tragweite (auch wenn dieses Problem tatsächlich existieren mag, nur aus anderen Gründen und in anderer Häufigkeit) und schließlich auf patronisierende Art irgendwelche Dogmen von sich geben, als hätte man die eierlegende Wollmilchsau gefunden. Ich kritisiere nicht die Schlussfolgerung des Textes, sondern den Weg dahin und die Präsentation.

@1of3: man muss diese Passagen schon genau so missverstehen wollen, wie es der Autor des Impossible Thing tut, um die Diskussion für geklärt zu halten. Auch diese Regelwerke zwingen dich (als SL) garantiert nicht dazu, den Spielern jegliche Handlungskontrolle, auch durch ihre SC, zu entreißen. Impossible Thing tut so, als präsentierten Rollenspiele durch solche Aussagen ein Dilemma, dem man sich nur durch Tricks entziehen könnte, und das ist absoluter Quatsch. Es ist garantiert noch nie ein Spieler erschreckt zurückgezuckt, als er seinen SC geführt hat, und hat entsetzt bemerkt 'Huch, wenn ich meinen SC das jetzt tun lasse, reiße ich ein Quentchen Kontrolle über die Handlung an mich, aber das verbietet das Regelwerk doch ausdrücklich!' Genau mit dieser albernen Haltung geht der Text aber an das Problem heran.

Robin
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Offline Lord Verminaard

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #39 am: 19.10.2005 | 09:22 »
Ich stimme Robin zu, was die Auslegung dieser Spieltexte angeht. Der Kunstgriff des Herrn Edwards liegt darin, dass er eine gedankliche Ergänzung hinzufügt, die diese Texte gar nicht implizieren, nämlich: Die Spieler kontrollieren ihre Charaktere so, dass es für den Plot einen Unterschied macht.

Was SR und ED meinen, ist ganz einfach: Der Spieler sagt, was sein Charakter tut bzw. zu tun versucht. Der SL sagt, was sonst so passiert. Ggf. kommt dann, wenn illusionistisches oder partizipionistisches Spiel proklamiert wird, noch die Aussage hinzu: Der SL lenkt den Plot. Keines der Rollenspiele, die ich kenne, die Illusionismus oder Partizipionismus proklamieren, behaupten gleichzeitig, die Entscheidungen der Spieler für ihre Charaktere würden einen Unterschied für den Verlauf des Plots machen.

Genau das müssten sie aber behaupten, damit man zum unmöglichen Ding vor dem Frühstück käme.

Im übrigen möchte ich mir erlauben, noch einmal dezent auf Regel Nr. 5 hinzuweisen:

Zitat
5.  Vermeidet Wiederholungen und Ausschweifungen

Ich weiß, oft möchte man gerne seinen Standpunkt noch einmal rechtfertigen. Man kann mit einem anderen User vier mal hin und her schreiben und dieselben Argumente noch mal breiter formulieren. Die meisten unbeteiligten User lesen ab dem dritten Post ohnehin nur noch diagonal, insbesondere wenn ihr die jeweils vorangegangenen Posts in ein Dutzend Zitate zerpflückt und auf jedes einzeln antwortet. Meist ist es sinnvoller, einen zusammenhängenden Text zu schreiben. Und manchmal ist es am sinnvollsten, einfach gar nichts mehr zu schreiben. Ebenso kann es manchmal völlig ausreichend sein, Zustimmung zum Post eines anderen Users zu signalisieren, ohne dieselben Gedanken noch mal in eigene Worte zu fassen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #40 am: 19.10.2005 | 09:32 »
@ Thalamus:

Der dicke Forge-Hammer... na ja, ich gebe zu, meine Motivation, das Rad neu zu erfinden, hält sich so in Grenzen. Ein Kondensat aller existierenden Theorien zu erstellen, ist mir einfach zu viel Arbeit, und für eine neue Theorie müsste man ja dann schon eine wirklich neue Idee haben. Ich denke, das Process Model ist noch mal einen Blick wert. Aber ehe ich mich jetzt noch mit der gleichen Intensität mit Threefold, Fivefold, GENder & Co. auseinandersetze, die ich in die Forge investiert habe, benutze ich lieber das Handwerkszeug, das ich schon besitze. Solange man selbstkritisch genug ist, um die Schwächen der Forge-Theorie zu erkennen, sehe ich darin kein Problem.
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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #41 am: 19.10.2005 | 09:55 »
Auch diese Regelwerke zwingen dich (als SL) garantiert nicht dazu, den Spielern jegliche Handlungskontrolle, auch durch ihre SC, zu entreißen. Impossible Thing tut so, als präsentierten Rollenspiele durch solche Aussagen ein Dilemma, dem man sich nur durch Tricks entziehen könnte, und das ist absoluter Quatsch.

Ich denke, du hast es selbst (in Bezug auf das "Dilemma") schon sehr gut auf den Punkt gebracht:
das heißt, es kann sie auch niemand ernsthaft gemeint haben

Also geht der Leser her und versucht die wahre Bedeutung des Satzes zu erschließen. Du hast den Satz wie folgt interpretiert:
Was vielmehr eher in den Spielen ausgedrückt wird, ist, dass der SL die gesamte Story *mit Ausnahme der Hauptcharaktere* kontrolliert, deren Kontrolle den Spielern obliegt.

Ist das die wirkliche, richtige Bedeutung? Ist das die Bedeutung, die der Autor gemeint hat? Keine Ahnung. Es ist auf jeden Fall das, wovon Du meinst, dass es der Autor gemeint habe. Aber es gibt auch noch andere mögliche Interpretationen, die ebenfalls (für den entsprechenden Leser, nicht für dich) Sinn machen können. Und was der Autor gemeint hat, können wir (ohne ihn zu fragen und wohlmöglich lange zu diskutieren) nicht wissen.

Und nichts anderes meint der Text über das Impossible Thing:
1. Der Satz macht rein logisch keinen Sinn.
2. Das bedeutet, dass der Leser interpretieren muss. Er muss veruchen, die vom Autor intendierte Bedeutung zu erschließen.
3. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Interpretation, die alle für den jeweiligen Leser gleichviel oder gleichwenig Sinn machen (können). Deine Interpretation ist nicht die einzig mögliche sinnvolle.
4. Eine mögliche Interpretation ist Illusionismus.

Das ist alles. Das und viel Blah von Ron Edwards (as paraphrased by MJ Young). Aber das ist der Kern. Und in deinen Posts hast du diesen Prozess genau wie im Artikel beschrieben nachvollzogen:
1. Unstimmigkeit erkannt
2. Gedacht: "Das kann er ja so nicht meinen"
3. "Wahre" Bedeutung gesucht
4. Durch eigene Überlegung (Interpretation) zu einem "wahren", "eigentlich vom Autor gemeinten" Sinn gekommen

Das ist genau der Prozess, den jeder durchläuft, der so einen Satz liest. Und nichts anderes sagt der Artikel. Ok, außer dem arroganten Blah von Ron. Aber der Kern ist genau das.
« Letzte Änderung: 19.10.2005 | 14:01 von Fredi der Elch »
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Zitat von: 1of3
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Offline Thalamus Grondak

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #42 am: 19.10.2005 | 09:57 »
Der dicke Forge-Hammer... na ja, ich gebe zu, meine Motivation, das Rad neu zu erfinden, hält sich so in Grenzen.
Aber das ist doch schon ein recht eckiges Rad. (IMHO)

Ein Kondensat aller existierenden Theorien zu erstellen, ist mir einfach zu viel Arbeit, und für eine neue Theorie müsste man ja dann schon eine wirklich neue Idee haben. Ich denke, das Process Model ist noch mal einen Blick wert. Aber ehe ich mich jetzt noch mit der gleichen Intensität mit Threefold, Fivefold, GENder & Co. auseinandersetze, die ich in die Forge investiert habe, benutze ich lieber das Handwerkszeug, das ich schon besitze. Solange man selbstkritisch genug ist, um die Schwächen der Forge-Theorie zu erkennen, sehe ich darin kein Problem.

Mhhh. Es muß sich ja keiner hinsetzen, und von heute auf Morgen eine neue Theorie entwickeln. Aber wenn man hier nach und nach daran arbeitet die begriffe, die die Forge einem Liefert, die ich an sich ja nicht für Falsch halte, sauberer zu definieren, sollte das kein Full-time-Job sein.

Es geht ja auch nicht um neue Ideen im eigentlichen Sinne. Theorien sind dazu da, die realität zu beschreiben. Das sollen ja keine Fantasiegebilde seien, bei denen man sagen müsste, "wir müssen um jeden Preis Forge-Ideen vermeiden, um was eigenes zu schaffen.".
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Offline Arbo

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #43 am: 19.10.2005 | 10:45 »
@ Bitpicker:

Zitat
Deshalb muss die Behauptung erst einmal belegt werden, indem zitiert wird, wo welche Rollenspiele ausdrücklich sagen, dass der SL die vollständige Story kontrolliert und die Spieler die Charaktere kontrollieren.

Ergänzend möchte ich dazu sagen, dass, selbst wenn es irgendwo steht, es nichts weiter ist als eine Behauptung – sofern nicht irgendwie belegt. Insofern wäre es ganz schön, wenn solche Meinungen als solche auch konkret deutlich gemacht würden ´[so, wie man es eigentlich (!) auch erwartet].

Ansonsten wäre es im Text auch mal schön gewesen, wenn der Autor konkret Beispiele nennt, wobei wir wieder bei deinem Kritikpunkt wären. Das Problem da aber wird sicherlich auch sein, dass die im Text genannten „Stile“ tlw. Extremstile sind – also eigentlich nur hypothetische Denkmodelle, die eigentlich nur einen „denkbaren“ Raum abstecken. So einfach kann man die m.E. nicht nachweisen (m.E. nur „hypothetisch“); und wie an anderen Stellen auch, mag ich zu bezweifeln, dass man sie  – wie beschrieben – in der Praxis wirklich antrifft. Das steht im Grunde auch am Schluss des Textes, interessant ist nur, dass diese erwähnten „Spielformen“ vorher – im Text – so vorgestellt wurden, als ob sie – in dieser Form – real auch auftreten. Es wurde also auch hier tlw. etwas kritisiert, was so möglicherweise gar nicht auftritt.

Naja, letztlich bleibt auch das Gefühl, dass bei den „Grundformen“ - wie es u.a. am Ende heißt – etwas fehlt.

(Und mal ganz davon abgesehen: Der erwähnte – und meiner Meinung nach - recht abenteuerliche und abstruse Bass-Spiel-Stil vermittelt insgesamt keinen sonderlich ernst zu nehmenden Eindruck. ;) )

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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #44 am: 19.10.2005 | 13:41 »
Ich kritisiere nicht die Schlussfolgerung des Textes, sondern den Weg dahin und die Präsentation.
@Bitpicker
Über die Präsentation oder den Unterton kann man sicher verschiedener Meinung sein. Ich verzeihe einem Text vielleicht eher einen belehrenden Unterton, wenn wirklich für mich bedeutende Erkenntnisse erläutert werden. Du tust das eben eher nicht, insbesondere da du die Erkennntnisse ja garnicht für bedeutend hälst.
Den Weg zu Schlussfolgerung finde ich aber garnicht so abwegig. Ich stimme hier 100% mit dem was Fredi gesagt hat überein, das hätte ich sonst so ähnlich selber gesagt. Das Impossible Thing existiert für mich schon.

Du und auch Lord Vermi haben den Text nicht ganz so erfasst wie er meiner und Fredis Ansicht nach gemeint war, was man an fogenden Aussagen erkennt:
man muss diese Passagen schon genau so missverstehen wollen, wie es der Autor des Impossible Thing tut, um die Diskussion für geklärt zu halten. Auch diese Regelwerke zwingen dich (als SL) garantiert nicht dazu, den Spielern jegliche Handlungskontrolle, auch durch ihre SC, zu entreißen.
Das tun sie nicht und der Text behauptet auch nicht sie würden es tun. Siehe Fredi...

Es ist garantiert noch nie ein Spieler erschreckt zurückgezuckt, als er seinen SC geführt hat, und hat entsetzt bemerkt 'Huch, wenn ich meinen SC das jetzt tun lasse, reiße ich ein Quentchen Kontrolle über die Handlung an mich, aber das verbietet das Regelwerk doch ausdrücklich!' Genau mit dieser albernen Haltung geht der Text aber an das Problem heran.
Eben nicht. Es geht grade darum dass die Regelwerke die Kontrolle eben nicht explizit aufteilen sondern durch wiedersprüchliche Aussagen das Impossible Thing erschaffen und dann die Spieler davor stehen lassen. Wenn diese es garnicht bemerken wird das zu einer bestimmten Form der Auflösung führen, zu einer Art der Interpretation "Wie könnte es gemeint sein". Genau das führt zu Problemen und das wird im Text kritisiert.


Keines der Rollenspiele, die ich kenne, die Illusionismus oder Partizipionismus proklamieren, behaupten gleichzeitig, die Entscheidungen der Spieler für ihre Charaktere würden einen Unterschied für den Verlauf des Plots machen.
Genau das müssten sie aber behaupten, damit man zum unmöglichen Ding vor dem Frühstück käme.
@ Vermi
Das was du hier beschreibst ist nicht das Impossible Thing. Das es keinen Illusionismus bei gleichzeitige bedeutsamer Beteiligung der Spieler geben kann ist klar. Illusionismus ist aber bereits eine Folge die aus dem Versuch der Auflösung des Impossible Thing entsteht.
Es könnte natürlich auch Systeme geben die von vornherein eine klare Linie verfolgen wie z.B. diese: "Die Spieler haben keinen bedeutenden Einfluss. Der SL macht die Story, die Spieler sind sowas wie Zuschauer die Kommentare abgeben und zwischendurch mal würfeln dürfen."
Ein solches System hätte natürlich wirklich kein Impossible Thing, solche Systeme werden auch garnicht direkt kritisiert. Es wird aber schon behauptet dass solche Systeme eher selten sind und ich kenne auch keines dass es so deutlich sagt.
Bist du vielleicht, genauso wie Bitpicker, selber schon dem Impossible Thing auf den Leim gegangen und hast es für dich immer als Aufforderung zum Illusionismus aufgelöst?

Der Kunstgriff des Herrn Edwards liegt darin, dass er eine gedankliche Ergänzung hinzufügt, die diese Texte gar nicht implizieren, nämlich: Die Spieler kontrollieren ihre Charaktere so, dass es für den Plot einen Unterschied macht.
Für dich ergibt sich also der Schluss die Regelwerke proklamierten in Wirklichkeit Illusionismus, würden also bereits das Impossible Thing explizit umgehen.
Ich hingegen glaube dass sie das nicht explizit tun, sondern dass sich die meisten Regelwerke in einer Weise wiedersprechen die das Impossible Thing tatsächlich entstehen lässt.


Damit diese Behauptung nicht einfach so stehen bleiben muss, vielleicht noch ein Beispiel aus dem Leben das in meine Richtung deutet:
Bei GURPS (ich glaube 2nd Ed.) wird auf S.236 unter dem Abschnitt "Spielleitung" das Rollenspielverständnis nach GURPS in einem Satz erklärt:
Zitat
[Der SL] muß nur den Beschreibungen der Spieler darüber, was sie grade tun, zuhören und ihnen dann mitteilen, was sich nach Berücksichtigung der Regeln aus ihren Handlungen ergibt.
Soweit noch kein Impossible Thing nichtmal Illusionismus oder etwas in der Art. In den folgenden Abschnitten wird jedoch erklärt dass es doch nicht ganz so einfach sei. Es wird nämlich erklärt, es ginge nicht wiklich um eine Simulation, es solle vielmehr eine Art Geschichte entstehen.
Da haben wir das böse Ding, die Story, es gibt nun also storyrelevantes und nicht storyrelevantes. GURPS sieht es wohl vor allem als storyrelevant an, dass die Herausforderungen auf die die SC treffen immer grade so herausfordernd sind, dass sich die Spieler nicht langweilen und dass sie auf der anderen Seite nicht zu früh ihre SC verlieren. Und über diese Form der Story zu wachen wird der SL vom Regelwerk eingesetzt. Darüber gibt es sogar einen eigenen Abschnitt: "Die Charaktere am Leben erhalten"
In diesem Abschnitt werden diverse Techniken genannt aus denen der SL frei wählen soll, eine davon ist die folgende:
Zitat
Schummeln: Wenn alles andere nicht hilft, führt der SL seine Würfe einfach im geheimen aus - und lügt bezüglich des Würfelergebnisses.
Man betrachte nun die beiden Zitate und erkenne das Impossible Thing (hoffe ich doch....)  ::)
Man muss GURPS zu gute halten dass es wenigstens in dem selben Abschnitt darauf hinweist, dass die genannten Techniken wiedersprüchlich sein können. Allerdings wird das Dilemma nicht explizit aufgelöst, sondern noch verschlimmert mit dem Hinweis auf die prinzipielle SL Allmacht :d

Offline Hr. Rabe

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #45 am: 19.10.2005 | 13:53 »
@Buumslang:

Kannst du dich noch an Alpträume aus deiner Kindheit errinnern, oder an den Heimweg (zu Fuß) von einer richtig guten Horrorrunde?
Auf einmal wird jeder Schatten oder dunkle Fleck, jedes ---in der Dunkelheit--- nicht sofort identifizierbare Object zu einem furchterregenden Monster.
Warum?
Weil du, vor allem als Kind, implizit ein Moster erwartest. Wenn du dann hinterher das Licht anmachst, dann war das Monster doch nur dein Pulli, der seltsam über einem Stuhl hing, o.ä.

Ein dem nicht unähnlicher Mechanissmuß liegt wohl auch dem Impossible Thing zugrunde.

... und nein, ich erkenne kein Imp. Thing. Warum, wo steht da dieser Satz?
Dort steht lediglich, ---wenn man beide Zitate in einen Topf wirft--- daß der Sl die Welt und Umgebung simuliert, diese Simulation allerdings ziemlich 'weich' auslegen kann.

Gruß,
raVen
#define EVER ( ; ; )


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Offline Bitpicker

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #46 am: 19.10.2005 | 14:00 »
Wir drehen uns ziemlich im Kreis. Einige von uns interpretieren Aussagen über die Aufgabenverteilung zwischen SL und Spielern so, andere so. Vermutlich mischen sich unterschiedliche Ansichten darüber, was Geschichten, Plots, Stories, Handlung eigentlich sind, auch noch dazwischen. Ich glaube nicht, dass das noch viel bringt. Vieleicht sollten wir einfach unsere Anstrengungen verstärken, auf nachvollziehbare Weise Licht in den Begriffsdschungel zu bringen, so dass man leichter erkennt, was gemeint ist, und vor allem missionarischen Eifer unterdrücken, wo er aufkommt.

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Offline Fredi der Elch

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #47 am: 19.10.2005 | 14:10 »
Einige von uns interpretieren Aussagen über die Aufgabenverteilung zwischen SL und Spielern so, andere so. Vermutlich mischen sich unterschiedliche Ansichten darüber, was Geschichten, Plots, Stories, Handlung eigentlich sind, auch noch dazwischen.
Und genau das sagt der Artikel. Jede Gruppe, bei der Rollenspiel funktioniert, hat den logischen Widerspruch in der Aussage "Der SL kontrolliert die Story, die Spieler die Protagonisten" auf irgendeine Weise aufgelöst (der Artikel nennt dann 4 Möglichkeiten, wobei weitere möglich sind). Und zwar interpretiert die Gruppe, was "Geschichten, Plots, Stories, Handlung" eigentlich bedeuten. Kein Wunder, dass wir da auch jeweils andere Ansichten haben.

(Zitat MJ Young):
Zitat
Most gamers respond to the assertion that these texts are in direct conflict by claiming that they are not, because you must understand them in context. Every gaming group that is functional has found a means of resolving the conflict, and most gamers will happily tell you what the text really means. The problem is that what the text really means depends entirely on who you ask. There are at least four ways of reconciling these two concepts.

Das und nichts anderes sagt der Artikel. Und Illusionismus ist ein und nur ein Weg (von mindestens 4), mit dem logischen Widerspruch umzugehen.


EDIT:
Dort steht lediglich, ---wenn man beide Zitate in einen Topf wirft--- daß der Sl die Welt und Umgebung simuliert, diese Simulation allerdings ziemlich 'weich' auslegen kann.
Ähm, das ist eben wieder deine Interpretation, wie man den Widerspruch auflösen kann. Schau dir die Zitate von 1of3 an. Der SL kontrolliert die Handlung, die Spieler die Charaktere. Aber das geht eben nicht. Also interpretierst du das eben so. Aber das steht da nicht. Das ist schon deine ganz eigene Interpretation!
« Letzte Änderung: 19.10.2005 | 14:15 von Fredi der Elch »
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Zitat von: 1of3
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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #48 am: 19.10.2005 | 14:21 »
... und nein, ich erkenne kein Imp. Thing. Warum, wo steht da dieser Satz?
Dort steht lediglich, ---wenn man beide Zitate in einen Topf wirft--- daß der Sl die Welt und Umgebung simuliert, diese Simulation allerdings ziemlich 'weich' auslegen kann.
Zu diesem Punkt noch mal ganz langsam: Wenn auf der einen Seite gesagt wird es ginge für den SL nur darum Regeln auf das anzuwenden was die Spieler wollen und auf der anderen Seite dem SL erlaubt wird grade diese Regeln zu brechen um ein völlig anderes Ziel zu verfolgen, dann ist da für dich nicht der geringste Wiederspruch?

Ansonsten will ich mich nicht weiter wiederholen. Das wird wohl so eine Diskussion an der jeder am Ende glaubt er hätte von Anfang an Recht behalten, naja wenigstens etwas ;D

Offline Lord Verminaard

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Re: [Quasi-Rant] Impossible Thing before Breakfast, Forge usw.
« Antwort #49 am: 19.10.2005 | 14:28 »
Zitat
Wenn auf der einen Seite gesagt wird es ginge für den SL nur darum Regeln auf das anzuwenden was die Spieler wollen und auf der anderen Seite dem SL erlaubt wird grade diese Regeln zu brechen um ein völlig anderes Ziel zu verfolgen, dann ist da für dich nicht der geringste Wiederspruch? [Hervorhebung durch mich]

Ja, das ist ein Widerspruch. Aber genau das sagt auch kein Rollenspiel-Regelwerk, das ich kenne.

Das eigentliche Problem dieser ganzen Ergüsse über angebliche Widersprüche und unmögliche Dinge ist doch: Es bringt die Leute dazu, über schwachsinnige Wortklaubereien zu streiten und sich in Rage zu reden, statt sich über das eigentlich interessante Thema zu unterhalten, nämlich die Aufgabenteilung zwischen SL und Spielern. Ich halte das "impossible thing" für eine völlig unnötige Provokation und eine eindrucksvolle Demonstration von Herablassung und Snobbismus. Und das von mir, dem Sheriff von Nottingham. ;)
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Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl