Nicht wirklich. Du hast gezeigt wie ein Spiel Settings, Situationen, Charaktere, Color und ein System haben kann, aber das ist nicht der SIS. (Auch könnte man darüber streiten ob die Bedeutungen der einzelnen Aspekte tatsächlich vergelichbar ist.) Ich warte immer noch auf ein Beispiel eines "Geteilten Vorstellungsraums" im Rollenspielsinn bei einem PC oder Brettspiel.
Ich gehe noch immer von Vermis Erklärung aus. (Und ich geh jetzt mal davon aus, dass Du mit "geteilt" die Schnittmenge meinst) Danach ist das SIS die Schnittmenge der Vorstellung, die sich die einzelnen Spieler von dem Setting machen. Es geht also darum, was sie können und was sie sind und was sie wollen, damit sie sich in ihre Rolle einfinden können. Wenn ein Spieler in einer realitätsnahen Runde plötzlich anfängt sich im Kampf von Kronleuchter zu Kronleuchter zu springen und sich dann wundert, dass sein Chara das Zeitliche segnet, weil er von einer cinematischen Runde ausgegangen ist, dann kommt das von den Störungen des SIS.
Beim Brettspiel ist es ähnlich. Wenn Du z.B. bei RRT anfängst Shares zu sammeln und Dich dann wunderst, dass Du keine Siegpunkte bekommst, dann ist Dein Vorstellungsraum nicht geteilt mit den der übrigen Spieler. Du wirst das Spiel wahrscheinlich nur einmal spielen. Deshalb sollte ein Brettspiel ähnlich wie ein SL von vornherein klar machen, wie man spielt und um was es geht. Es sollte Dir als Spieler behilflich sein in Deine Rolle einzusteigen (Setting, Charakter, usw.)
Inwiefern erforscht man bei RRT bitte das Setting? Wenn überhaupt könnte man vielleicht das System erforschen (Verschiedeen Erfolgsstrategien und so weiter.) Aber Setting?
Das System führt direkt zum Setting.
Beispiel: Steam of Age ist der Vorläufer von RRT. Da gibt es verschiedene Kartenerweiterungen. Unter Anderem gibt es eine Erweiterung für Deutschland. Dazu gibt es zusätzliche Regeln, die versuchen die Situation des damaligen Deutschland dazustellen. Z.b. wird hier Berlin als zentraler Warenplatz gefördert. => Du musst Dich auf neue Gegebenheiten anpassen und dementsprechend das neue Setting entdecken.
Auch, inwiefern erforscht man einen Charakter?
Im Falle von RRT hat jeder Charakter besondere Siegbedingungen. Sieh es als Lebensziel des Charakters. Während des Spieles hat das teilweise sehr heftige Auswirkungen auf Deine Spielweise. Bei einem Chara musst Du Dich voll darauf konzentrieren, dass Du so viele zusammenhängende Strecken hast, während die Verbindung von 2 komplett entgegengesetzten Städte die Schwierigkeiten erst während des Spieles auftreten.
Nur am Rande: Bei Brettspielen können Charakter ganze Siedlungen oder Völker sein.
Was absolut nichts mit dem LP zu tun hat.
Stimmt. Falsche Antwort von mir. Die Antwort kam kurz vor Feierabend.
Also nochmal:
LP sagt aus, dass es einen gemeinsamen Vorstellungsraum geben muss, mit dem sich die Spieler mit dem SL arangieren können. D.h. alle zusammen müssen sich im Prinzip auf gewisse Spielgrundlagen geeinigt haben, sodass es eben nicht dazu kommt, dass einzelne Spieler sich ausgrenzen oder ausgegrenzrt werden.
Das Prinzip trifft auf Brettspiele genauso zu. Nur dass Du diese Grundlagen in Form der Spielregeln hast. Leider gibt es aber im Brettspielbereich auch gewisse Verhalten, die eigentlich verpönt sind, die aber trotzdem auftreten können und den Spielspass mindern.
Beispiel: "Kingmaker": Ein Spieler der nicht mehr gewinnen kann sorgt Du seine Spielweise dazu sozusagen zu bestimmen wer Sieger wird. Das ist meiner Meinung genauso blöde wie das eigene Ausbauen aus einem Abenteuer/Kampagne.
EDIT: Auf PC-Spiele komme ich später. Da ist der Fall meiner Einschätzung nach sogar wesentlich eindeutiger.