Autor Thema: Eine Frage des guten Geschmacks oder wenn der SL schräg angeguckt wird  (Gelesen 11205 mal)

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Offline Nelly

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Ich frage mich teilweise wie weit es im Rollenspiel eigentlich gehen soll und ob man es nicht teilweise ein wenig zu ernst nimmt.  Ich fand es immer verferwerflich wenn die Spieler nicht darauf reagieren wenn ihre Charaktere das erste mal jemanden getötet haben oder das erste mal sehen wie ein Gegner mit der Axt ehr oder weniger hingerichtet wurde. Es hat mich regelrecht wütend gemacht das sie das nicht richtig ausgespielt haben.  Aber mittlerweile frage ich mich wirklich wie ernst man ein Spiel wirklich nehmen soll. Das Rollenspiel wird hier teilweise als reine Wissenschaft dargestellt und mich würde es nicht wundern wenn es irgendwann mal die Ausbildung zum "staatlich anerkannten Rollenspieler" geben wird. Es ist ein Hobby und soll auch eins bleiben. Ich nehme schon kaum mehr an Diskussionen teil weil dieses Hobby wie ein Studienfach bis auf die Grundmauern auseinander genommen wird. Es ist ja alles wirklich schön und gut, aber wir reden doch immer noch von einem Hobby und nicht von einer Wissenschaft, das alles geht mir persönlich viel zu tief in die Psychologie und Abgründe des Menschen hinein. :)
Nelly is one of the Megaverse most "unique" Goddesses, with perhaps the most unique Portfolio ever.
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Offline Drulak

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Jeder soll nach seiner Fasson seelig werden. :)
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Jens

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1) Folter hat nicht unbedingt etwas mit Lust zu tun.
Stimmt, ich bezog mich aber primär darauf - Folter zur Informationsgewinnung kommt sogar manchmal in meinem Spiel vor - aber wenn die Infos da sind, wird auch nicht weitergefoltert. Wobei Folter hier ein eher weiter zu fassender Begriff ist - das kann schon die Androhung sein, das Haus der Familie in die Luft zu sprengen. Natürlich kanns auch körperlich werden.

2) Bei Shadowrun wird man manchmal auch als Attentäter beauftragt.
(Das Opfer des Attentats ist ahnungslos - und somit auch wehrlos. Es KANN sich nicht wehren, da es ja nichts von dem Attentat auf sich weiß. Das Opfer ist eindeutig der passive Part.)
Würdest du jetzt also ein Attentat eher bei Folter anordnen oder eher beim Kampf?
Ein Attentat hat nichts mit Folter zu tun. Vielleicht sollte ich Folter darauf weiter einschränken, dass das Opfer bewusst hilflos ist, weil der Effekt durch die Angst kommt. Wenn es nun jemand ist, der versucht vor dem Schützen zu fliehen und dieser ihm erst in die Arme und Beine schießt und sich dabei kranklacht... dann fällt das in den Grenzbereich.

Zitat
Ich habe keine Lust mich in meiner Freizeit mit den Abgründen menschlicher Seelen zu beschäftigen :P
NAR-Spieler scheinbar schon. (Zumindest nach allem, was ich in den DitV - Threads gelesen habe.)
Willst du da jetzt nen Archetypus draus machen? Es gibt "den NAR" nicht... Schränk das ein auf "Manche NAR-Spieler..." und ich stimme dir uneingeschränkt zu. Aber selbst diese NAR Spieler gehen da aus der Distanz ran - und GRADE in DitV legen sie dann moralische Massstäbe an und verurteilen dieses Verhalten.

Und mit der Folter aus Lust die ich nicht am Spieltisch haben will meine ich folgendes: ich habe keine Lust mit Leuten zu spielen die sich an Folter aufgeilen, weder als SL noch als Spieler, man kann die Problematik mal behandeln aber wenn man sich dran aufgeilt ist das :q für mich.

Offline Managarmr

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das erste mal sehen wie ein Gegner mit der Axt ehr oder weniger hingerichtet wurde. Es hat mich regelrecht wütend gemacht das sie das nicht richtig ausgespielt haben. 
Die Frage ist natuerlich ob es in einer mittelalterlichen Fantasywelt wirklich das erste Mal ist. Immerhin trieben sich bei den Hinrichtungen massenweise Kinder rum. Und der Tod war deutlich präsenter als heutzutage.

"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
Alfons V. von Aragonien

Offline Caralywhynn

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Und genau das ist nun einmal eine Frage der persönlichen Einstellung. Ich habe Lust mich in meiner Freizeit mit den Abgründen menschlicher Seelen zu beschäftigen

... und trotzdem kommen bei unseren Runden weder Vergewaltigungen noch Folter (durch die Spieler selbst) vor.... und manchmal hat man dennoch das Gefühl, man stürzt  den Abgrund gleich hinab! Die Abgründe der Menschlichen Seele bestehen nun mal nicht nur aus diesen zwei Themen ... Vielleicht ist es auch eine Frage der Kreativität, WIE man mit den Dunklen Seiten der Seele im Rollenspiel umgeht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Vergewaltigung und Folter (z.B. in den Medien, aber scheinbar auch in einigen anderen Spielrunden)"Standard - Schlimme-Szenen" sind, weil man gedankenlos einen Effekt erzeugen will, den man locker auch durch andere Aktionen erreichen könnte.
Die grundsätzliche Frage ist doch... will ich meine Spieler metzeln lassen, oder will ich sie auf der Psychoschiene kriegen? Übers Metzeln müssen wir nicht diskutieren  ::) (man nehme sich das D&D Monsterkompendium....) über die psychologische Schiene sollte man reden ...
IMO : entweder man macht sich die Mühe und beschäftigt sich auch in seiner "Freizeit" etwas ausführlicher mit den Abgründen der menschlichen Seele oder man läßt es ganz und gar im Spiel bleiben! Weil ich persönlich finde, dass nicht reale Monster zu zerschnetzeln etwas anderes bedeutet, als gedankenlos mit den Emotionen (mal als Beispiel genannt) der Spieler zu spielen, gerade weil Emotionen auch vor und nach dem Spielabend noch da sind.
...Puh... ich hoffe, dass ist verständlich formuliert....

Cara.
... HÄ? ... wie jetzt?

Und dann nahm ich das Schleif und machte das Schneid.
Und ich sah, dass es gut war.


Zitat von: Laurie
"Rollenspiel ist wie Barbiespielen ohne Barbies!"