Autor Thema: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?  (Gelesen 7830 mal)

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Offline Nelly

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Meine Jungs haben sich im Shadowrun ja mit einigen Leuten angelegt was heißt sie haben mittlerweile etliche Feinde. Letztes mal sind diese Feinde nun endlich mal wirklich aktiv geworden und ich habe meine Jungs auch wirklich zum zittern gebracht. Sie haben auch weitere Fehler begangen und nun auch noch Knight Errant, Lone Star und sämtliche Sicherheitskonzerne wie Polizisten sowie das gesammte Shadownet zusätzlich am Hals.

Anyway... da ich nicht auf die Tour kommen möchte: "Du bist Tod, denn ein Scharfschütze hat dich gerade vom nächsten Dach abgeknallt!" frage ich mich gerade wie ich sowas im Spiel in Szene setzen kann. Er würde den Scharschützen ja zum Beispiel überhaupt nicht mitbekommen, wie kann man also sowas realistisch darstellen ohne das es nach absoluter Spielleiter Willkür aussieht?

Nachdem was sie abgezogen haben muss ich sie unter Druck setzen und es wird definitv eine Hexenjagd stattfinden, nur will ich nicht reine Willkür walten lassen. :)
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Ein

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #1 am: 22.11.2005 | 08:48 »
"Spieler A, du siehst wie der Kopf von Spieler B explodiert. Was tust du?"

Offline Ahasverus

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #2 am: 22.11.2005 | 09:03 »
Wie wär es, wenn das Attentat beim ersten mal durch viel Glück (oder Dummheit) knapp daneben geht?

Im Sinne von, Spieler A sieht im Cafe per Zufall die Reflexion oder den Laserdot, der auf Zieler B zielt und kann ihn grad noch runterreissen, bevor sein Kopf explodiert...
Dann wissen die SC dass sie in der Tinte sitzen und wundern sich auch nicht gar zu sehr, wenn der nächste Schütze seinen Job besser macht....

Offline knörzbot

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #3 am: 22.11.2005 | 09:03 »
Muß ja nicht immer der Scharfschütze sein. Wie wärs mit Bombenanschlägen? Eine Bombe in der Wohnung oder unter dem Fahrzeug der Spieler, die dummerweise zu früh oder spät hochgeht.
Weitere Warnungen werden auch von ihren Kontakten kommen. Wenn die Charaktere so viel Trouble am Hals haben, dann werden ihre Kontakte nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen.

Offline Boba Fett

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #4 am: 22.11.2005 | 09:11 »
Einen unvermittelnden Charakter-Tod finde ich daneben, weil der Spieler nur frustriert sein wird.
Ohne "Warnschuss" geht da nix.
Und mal abgesehen davon: Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie die Charaktere da rauskommen?
Oder sollen sie jetzt den Rest der Kampagne immer auf der Flucht sein?
Das ist zwar auch ein netter Kampagneninhalt, aber er wird in einer Shadowrun-Kampagne Kreise ziehen...
Wer heuert schon Runner an, die seinen Auftrag wahrscheinlich deswegen vermasseln, weil es noch andere oppositionelle Parteien gegen sie gibt?
Ich würde jetzt ein paar Dämpfer setzen (Warnschüsse, vermasselte Runs, etc.) und dann eind eftiges Abenteuer, in dem die Charaktere ihren Tod inszenieren. Der Ruf ist dahin, und wahrscheinlich werden sie auch auswandern dürfen, aber was soll es. Wenn sie sich es so richtig mit den Großen verscherzt haben, dann ist der Preis für das Weiterarbeiten eben der Ruf und die Connections...
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Offline Haukrinn

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #5 am: 22.11.2005 | 09:29 »
Anyway... da ich nicht auf die Tour kommen möchte: "Du bist Tod, denn ein Scharfschütze hat dich gerade vom nächsten Dach abgeknallt!" frage ich mich gerade wie ich sowas im Spiel in Szene setzen kann. Er würde den Scharschützen ja zum Beispiel überhaupt nicht mitbekommen, wie kann man also sowas realistisch darstellen ohne das es nach absoluter Spielleiter Willkür aussieht?

Ganz einfach, geh doch anders vor. Sperre ihre schwarzen Konten, räume einige ihrer wichtigen Kontakte aus dem Weg, sprenge ihre Lieblingsstofftiere in die Luft. Setze auf psychologische Kriegsführung. Mache ihnen klar, daß jemand versucht, ihre Existenz systematisch zu demontieren. Das bringt die Spieler auf Trab und läßt ihnen trotzdem noch alle Möglichkeiten offen.
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Online Dash Bannon

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #6 am: 22.11.2005 | 09:39 »
mmh vielleicht bietet ihnen auch eine weitere Partei an, dieses Problem zu lösen (löscht ihre Identität/verpasst ihnen eine neue).
dafür müssen sie dennen nur einen kleinen Gefallen tun (ein Run halt..ist klar)

sprich mir würde da eine Variation dessen vorschweben was Boba schon vorgeschlagen hat, ne neue Identität.
Dann stehn sie natürlich in Schuld und Abhängigkeit dieser sie rettenden Partei und das wird diese Ausnutzen (aber immerhin haben sie dann vor den anderen Ruhe).
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Ein

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #7 am: 22.11.2005 | 09:43 »
Ich weiß nicht, diese Aufrufe der Schonung klingen in meinen Augen nicht wirklich glaubwürdig. Das einzige, was sie wirklich retten könnte: Irgendwer will sie vor Gericht sehen und ein Exempel an ihnen statuieren.

Aber ansonsten? Keine Identität ist wasserdicht.

Um mal ein Fantasy-Äquivalent zu nehmen: Eine Abenteurergruppe, die wider besseren Wissens nur in Boxershorts bekleidet den Drachen angreift, sollte nicht damit rechnen, dass sie damit davon kommt. Außer der Drache findet die Abenteurer amüsant genug, dass er sie als Clowns "anwirbt".

Offline Nelly

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #8 am: 22.11.2005 | 09:58 »
Muß ja nicht immer der Scharfschütze sein. Wie wärs mit Bombenanschlägen? Eine Bombe in der Wohnung oder unter dem Fahrzeug der Spieler, die dummerweise zu früh oder spät hochgeht.
Weitere Warnungen werden auch von ihren Kontakten kommen. Wenn die Charaktere so viel Trouble am Hals haben, dann werden ihre Kontakte nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen.

Das hatte ich schon Samstag gemacht. Sie sind insgesamt drei Anschlägen sehr sehr knapp entkommen, trotzdem sind zwei Charaktere dabei draufgegangen. Das war das erste mal das ich einen Spielercharakter getötet habe, er hatte aber absolut selbst daran schuld. Danach wurde der Charakterbogen feierlich verbrannt.

Zitat
Ganz einfach, geh doch anders vor. Sperre ihre schwarzen Konten, räume einige ihrer wichtigen Kontakte aus dem Weg, sprenge ihre Lieblingsstofftiere in die Luft. Setze auf psychologische Kriegsführung. Mache ihnen klar, daß jemand versucht, ihre Existenz systematisch zu demontieren. Das bringt die Spieler auf Trab und läßt ihnen trotzdem noch alle Möglichkeiten offen.

Einen Kontakt haben sie sich sogar selbst auf glorreiche Art und Weise aus dem Weg geräumt.  ~;D
Einer der Charaktere hat sogar den Kopf seines Bruders als Geschenk geschickt bekommen... so grausam bin ich noch nie vorgegangen, fällt das schon unter psychologische Kriegsführung?...Die Konten einfrieren.. sie hatten ein Spesenkonto das ist bereits eingefroren, aber über die Schwarzkonten hab ich noch gar nicht nachgedacht. Das ist eine sehr gute Idee :)


Zitat
Einen unvermittelnden Charakter-Tod finde ich daneben, weil der Spieler nur frustriert sein wird.
Ohne "Warnschuss" geht da nix.
Und mal abgesehen davon: Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie die Charaktere da rauskommen?
Oder sollen sie jetzt den Rest der Kampagne immer auf der Flucht sein?
Das ist zwar auch ein netter Kampagneninhalt, aber er wird in einer Shadowrun-Kampagne Kreise ziehen...
Wer heuert schon Runner an, die seinen Auftrag wahrscheinlich deswegen vermasseln, weil es noch andere oppositionelle Parteien gegen sie gibt?
Ich würde jetzt ein paar Dämpfer setzen (Warnschüsse, vermasselte Runs, etc.) und dann eind eftiges Abenteuer, in dem die Charaktere ihren Tod inszenieren. Der Ruf ist dahin, und wahrscheinlich werden sie auch auswandern dürfen, aber was soll es. Wenn sie sich es so richtig mit den Großen verscherzt haben, dann ist der Preis für das Weiterarbeiten eben der Ruf und die Connections...

Ich habe mir schon gedanken gemacht wie sie da wieder rauskommen, aber nachdem ich mir meine Notizen durchgesehen habe, konnte ich sehen das ein einziger Charakter jegliche Chance da rauszukommen absolut vermasselt hat. Anfangs hatten sie nur Seoulpa am Hals. Jetzt aber... mein Gott, er hat alles vermasselt. Ein Charakter hat einen festen Job bei Errant die noch weitere Resourcen (die anderen Runner) angeheuert haben. Die Seoulpa haben zwei Charaktere auf dem Gewissen, einem anderen Spieler den Bruder gekillt, drei Gebäude in die Luft gejagt und die SC's wollten Rache. Also haben sie versucht rauszufinden wo die Verstecke der Seoulpa ist. Sie haben die Information von vier Niederlassungen bekommen sollten sich aber in Kontakt mit dem Informanten setzen. Das haben sie nicht getan und haben dafür gesorgt das drei Gebäude einfach gesprengt und abgebrannt wurden, das vierte Gebäude wurde von Knight Errant selbst hochgenommen wobei es noch nicht mal einen Toten gab. Die Charaktere aber haben dabei ein Waisenhaus in die Luft gejagt, einer von ihnen hat das ganze gefilmt zu Presse gegeben und zusätzlich noch ins Shadownet gesetzt.

Dass das ein übles Nachspiel haben wird ist klar. Nicht nur das die Auftragsebene von Knight Errant aufgeräumt wird, sondern auch die beiden Chars hochgenommen werden müssen. Den dritten der das ganze gefilmt hat kann man ja nicht sehen. Einer der Charaktere hat noch nicht mal eine Gesichtsmaske getragen, noch nicht mal eine Sturmmaske... ich würde sagen das sie selber schuld sind, oder?
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Offline Hr. Rabe

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #9 am: 22.11.2005 | 10:14 »
Hihi,

Das erinnert mich exakt an meine Gruppe und da ich der Meinung bin, das ganze ziemlich gut gelößt zu haben, hier mal ein Ereignissbericht davon.



Es war unsere erste Shadowrungruppe und die 'Kampanie' bestand daraus, daß wir uns einen alten verlassenen Militärflughafen aus dem 2. Weltkrieg ---in der Nähe von Stuttgard--- herrichten wollten.

Wir nahmen also diesen und jenen Auftrag an, organisierten aber auch Dinge selbst. Wir hatten damals ein wenig ein 'GTA Verständniss' vom Leben eines Runners.
Also: ,,Wir brauchen einen Lastwagen für diesen Job.'' Ok, 10 Minuten später befand sich der Rigger und der Ninja der Truppe im Wagen und wir klapperten diverse Autobahnraststätten ab, erschlugen den Fahrer eines geeigneten Vehikels und hatten einen Lastwagen.

Irgendwann hatten wir uns ein paar Feinde gemacht gehabt, und konnten auch davon ausgehen, daß diese und wohl demnächst besuchen kommen würden. Was wir natürlich niicht dulden konnten.
Also zurück an den Planungstisch: Wir brauchen schwereres Gerät.
Wir hatten uns entschieden, den Flughafen durch Panzer- und Luftabwehrgeschütze, Gattlingguns, Mörser und andere Spierenzchen zu schützen und dem Heli unseres Riggers auch noch ein paar Extras zu gönnen.
Dann kam die entscheidende Frage, und sie wurde ebenso entscheidend gelöst:
,,Wie kommen wir an den ganzen Schei**?''
,,Wir klauen uns das Zeug.''
,,Ok, wer hat solche Waffen?''
,,Areas hat solche Waffen  >;D''
Gesagt getan, nach einigem Hin und Her stand unser Entschluß fest: Wir machen einen Bruch, beim Areas-Hauptstüzpunkt in der ADL. Mit herruntergeklappter Kinnlade beendete unser SL die Sitzung ;D

Der eigendliche Bruch folgte dann in der nächsten Sitzung und ging viel zu einfach.
Unser Sl dachte damals, daß wir ein Abenteuer unbedingt gewinnen sollten. Wir dachten hingegen, daß wir uns auf einen ziemlichen Selbstmörderjob eingelassen hatten, und freuten uns schon darauf, daß dieses Abenteuer eigendlich nur zwei mögliche Enden haben könnte:
  • Entweder wir gehen in einem furiosen Feuerwerk vor die Hunde, von dem die Netze in der gesamten ADL noch Jahre sprechen werden --- sprich: wir sterben als Legende,
  • oder wir schaffen tatsächlich das unschaffbare, und treten in einer bombastischen Aktion einem der größten Fische in deutschem Gewässer gehörig in den Arsch.

Was dann kam, war leider die Enttäuschung schlechthin und das kürzeste Abenteuer dieser Kampanie.
Wir hatten einen Lastwagen in den Farben eines Lieferunternehmens umgespritzt und einen Termin zur Anlieferung von Teilen 'vereinbart'; Sprich, per Matrix in den Terminkalender des Pförtners eingetragen.
Dann fuhren wir dort vor, hatten einen Kontaktmann, den wir auch gleich mitnahmen und ca. zwei Stunden später fuhr ein für 30 Tonnen zugelassener Lastwagen mit 40 Tonnen Zuladung absolut überlastet und auf ächtzenden Achsen vom Gelände, ohne daß es irgendjemanden kümmerte.

Nach diesem Abenteuer wechselte der Sl, da der alte auch endlich mal mitspielen wollte und ich übernahm den Posten.

Wir waren uns alle einig, das diese Gruppe wahrscheinlich ziemlich derbe auf die Finger bekommen würde, und schleunigst irgendwohin auswandern sollte.

Das nächste Abenteuer war ein klassischer Run, den die Spieler annahmen, um Tickets für einen ---nicht durchsuchten--- SDiplomatenflug nach Amerika zu bekommen.
Zumindest begann es als klassischer Run...

Die Runner sollten ein Treffen zwischen Diplomaten zweier Cons im auftrag eines der beiden überwachen. Diese Cons lagen schon eine kleine Weile im lokalen Kleinkrieg und jenen beizulegen, war das Ziel dieses Treffens.
Die Spieler kamen also etwa zwei Stunden vor den anderen am vereinbarten Ort an, bauten Scharfschützengewehre und Richtmikros auf und begaben sich in Position.

Es gam wie es kommen mußte, und noch während der unterredung kamen 15 schwarze Motorräder angerauscht und eröffneten das Feuer. zwei oder drei von ihnen konnten von den Spielern erlegt werden, der Rest schaffte es, den Unterhändler des 'anderen' Cons zu durchlöchern, bevor die Limo des Kunden mit quitschenden Reifen den Treffpunkt verließ.
Es folgte eine kleine Verfolgungsjagd, aus der die Spieler als Sieger hervorgingen.

Am Morgen des nächsten Tages, trafen sich die Runner mit Mr. Schmitt in einer abgelegenen Lagerhalle, um ihre Belohnung entgegenzunehmen.
Dieser lobte sie förmlich, grinzte und winkte leicht mit der Hand, woraufhin die Runner von Pfeilen mit Schlafgift getroffen zu Boden sanken. >;D

Wenig später wachten sie gefesselt und geknebelt auf der Ladefläche eines Trucks auf, zusammen mit zwei grimmig drein schauenden orkischen Wachen, die gerade damit beschäftigt waren, um die Ausrüstung der Runner zu pockern.
Als einer der Runner sich möglichst unauffälig hinter ein paar Kisten manövrierte, fand er mit der Hand ein kleines Tapetenmesser, mit dem er seine Fesseln durchschnitt.
Ich weiß heute nicht mehr wie, aber irgendwie schaften sie es, die Fesseln aller Anwesenden zu öffnen, ohne die Aufmerksamkeit der Wachen zu erregen. Sie behielten die Fesseln weiterhin an und warteten.

Als der Motor des Trucks ausging und die beiden Orks unsere 'Helden' gerade aufsammeln wollten, schnellte einem ein Tapetenmesser in die Kehle und dem anderen ein Cyberellenbogen in die Weichteile, und Sekundenbruchteile später ein Stiefelmesser in die Schläfe.

Sie hatten in einer kleinen Fabrik angehalten und die versammelten ConGardisten freuten sich schon auf ihre neuen Spielsachen.

Das ganze Abenteuer endete mit einem einzigen Überlebenden von anfangs fünf Runnern, welcher auf einem kleinen Frachtschiff unauffällig in die UCAR auswanderte.



Warum ich das hier alles schreibe?
Das war das genialste Ende einer Kampanie, daß unsere Gruppe je hatte und noch heute schwärmen mir meine Spieler davon vor. Und das troz der offensichtlichen Niederlage der Runner.

Also:
Mach sie fertig!
Mach sie richtig fertig.
Aber mach es gut.

Wenn du es hinkriegst, das deine Spieler die gesamte fünfstündige Sitzung vor Spannung nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, werden sie es dir mit der größten Wahrscheinlichkeit sogar danken, daß du sie am Ende umgebracht hast.

Nur eines solltest du auf jedenfall bedenken:
Lass sie nie mals machtlos sein.
Der Chartod ist für die meisten Spieler nur dann in Ordnung und gerechtfertigt, wenn er zum einen richtig großes Kino ist, und zum anderen ,,nicht von hinten'' kam, will heißen, wenn sie dem Tod haben in die Augen blicken können.

So, ich hoffe, daß hat dir ein bischen was gebracht, sonst hätte ich den ganzen Post ja umsonst geschrieben ;)

Gruß,
raVen
#define EVER ( ; ; )


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Offline Nelly

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #10 am: 22.11.2005 | 11:22 »
@Raven: Wow, da haben die Charas ja ganz schön was durchgemacht, aber genauso stelle ich mir das vor! Sie sollen definitiv schwitzen und sich selbst die Frage stellen "Werde ich den morgigen Tag noch erleben?"

Danke für Deinen Beitrag, er bringt mich aufjedenfall weiter :)
Vielen Lieben Dank!  :-*



Nell
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Offline 8t88

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #11 am: 22.11.2005 | 11:33 »
Man kann ja auch einfach enen NPC umnieten, um das Drama zu erzeugen oder so
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Offline Nelly

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #12 am: 22.11.2005 | 11:43 »
Edorian wechselt sich mit mir in der Spielleitung ab. Dadurch sind meine eigenen Charaktere auch gleichzeitig die NPC's, ich habe einen meiner Lieblingscharaktere angeblich ermorden lassen(sie glauben sie sei Tod) um die Dramatik zu steigern, aber meinen absoluten Liebling Wheeler werde ich nicht noch mal entführen lassen (sie ist ja gerade wieder befreit worden, wenn sie nochmal entführt werden sollte und sowas ähnliches durchmacht dann ist sie kaum noch spielbar), das bringe ich nun wirklich nicht übers Herz. Wenn sie durch das Spiel bei Edorian mal draufgehen sollte, okay, aber nicht weil ich selbst die Dramatik steigern will. Ansonsten geht es nur über die Familienmitglieder, das habe ich bei Edorians Charakter gemacht. Dessen Bruder's Kopf wurde bei ihm als Geschenk abgeliefert, die anderen beiden haben leider keine Familie, Sleighter habe ich auch nur dranngekriegt da sein Charakter unheimlich viel für Lillian (mein Charakter) empfunden hat.

Irgendwie leiden meine eigenen Charaktere immer am meisten obwohl ich sie noch nicht mal wirklich spiele... ~;D

Ich wüsste nicht wie ich sie sonst noch durch einen NPC die Dramatik steigern könnte ein Fremder wird sie kaum interessieren. :)
Ah doch, ich habe einen SC noch festsetzen lassen da der Spieler nicht da war, er hat noch einen zweiten Charakter den er spielen kann der sogar ein Kontakt des entführten Charakters ist. Genau deswegen hab ich das gemacht da das ganze eine Interessante verwicklung ist. Der Kontakt ist zugleich wiederum ein Freund zu einem anderen SC ... und so fügt sich wieder alles zusammen ... oder was meint ihr?
« Letzte Änderung: 22.11.2005 | 11:47 von Nelly »
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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #13 am: 22.11.2005 | 11:48 »
Mir scheint es, die SC haben völlig verka..t. Da bleibt nicht mehr viel übrig: entweder elegant sterben oder als Schafzüchter nach Neuseeland (oder wohin acuh immer) auswandern...
»Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!«
Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus S. F. X. van Dusen

"Ich bin mit dem was Du schreibst nicht einverstanden, aber ich werde Dein Recht Deine freie Meinung zu äussern mit meinem Leben verteidigen" - - Evelyn Beatrice Hall (1868 – 1956), doch nicht Voltaire (1694-1778)

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! - Immanuel Kant 1784

Joe Dizzy

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #14 am: 22.11.2005 | 13:23 »
Der Chartod ist für die meisten Spieler nur dann in Ordnung und gerechtfertigt, wenn er zum einen richtig großes Kino ist, und zum anderen ,,nicht von hinten'' kam, will heißen, wenn sie dem Tod haben in die Augen blicken können.

Das setzt voraus, dass die Spieler "großes Kino" für das wichtigste im Spiel halten. Das ist nicht immer (oder auch nur oft) der Fall. Mein Vorschlag wäre, den Spielern immer eine Chance zu geben, den Ausgang dramatischer und gefährlicher Situationen selbst zu bestimmen. Es muss keine große Chance, manchmal muss sie noch nicht einmal fair sein... aber den Spielern sollte es immer möglich sein das Schicksal ihrer Charaktere zu einem gewissen Grad zu beeinflussen. Wenn sie diese Chance nicht haben (wie etwa bei einem Attentat aus dem Hinterhalt), spielen sie nicht mit sondern schauen lediglich zu.

Irgendwie leiden meine eigenen Charaktere immer am meisten obwohl ich sie noch nicht mal wirklich spiele... ~;D

Wenn deine Spieler ebenfalls "grosses Kino" und Dramatik so sehr schätzen wie du, dann solltest du nicht nur deine eigenen Charaktere diese dramatischen Dinge erleben lassen.

Offline Nelly

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #15 am: 22.11.2005 | 13:29 »
Zitat
Wenn deine Spieler ebenfalls "grosses Kino" und Dramatik so sehr schätzen wie du, dann solltest du nicht nur deine eigenen Charaktere diese dramatischen Dinge erleben lassen.

Nah, so schlimm ist es auch wieder nicht :) Wir haben einen absoluten Anti-Helden in der Truppe. Sleighter, ein Herz von einem Charakter, immer dabei wenn es darum geht das richtige zu tun, ist aber der einzige der immer alles abbekommt. Scott wurde bisher noch kein einziges Mal verletzt und Sleighter ist immer nur kurz dem Tod entronnen. Aber wirklich gelitten, das heißt entführt, gefoltert etc. wurde er noch nicht. Das meine Chars so gelitten haben, dafür hatte Medic (Edorians Charakter) gesorgt.. nicht ich...

Aber ein anderer SC ein weiterer KE Undercover (der war bei dem Laden schon vor meiner SL Zeit) habe ich schnappen lassen, der wurde dann erst mal schon durch die Mangel gedreht, verprügelt so das sein Gesicht eigentlich der reinste Breihaufen ist, als Packet verschnürt und im klassischem Stil bei den SC aus dem schwarzen Van geworfen....

Ich wusste gar nicht das soviel fieses Potential in mir steckt... hätte mir das selbst gar nicht zugetraut  >;D
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Offline Lord Verminaard

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #16 am: 22.11.2005 | 17:12 »
Hier ein paar Varianten, die mir einfallen.

Variante 1: Zieh es durch. Knallhart nach den Regeln. Erkläre den Spielern (hinterher) alles. Du musst es wasserdicht machen, so dass es wirklich für alles eine logische Erklärung gab und du als SL keinen Fehler gemacht hast. Denn wahrscheinlich werden die Charaktere es nicht überleben.

Variante 2: Cut-Szenen. Beschreibe den Spielern Dinge, die die Charaktere nicht miterleben, um ihnen zu zeigen, wie tief sie in der Scheiße stecken. Den Lone-Star-Boss, der seinen Einsatzleiter anbrüllt: „Ich will diese Runner tot sehen, ist mir scheißegal, wie Sie das anstellen!“ Den Scharfschützen, der sich in Position bringt, um die SCs abzuknallen. Die Spieler können dann selbst entscheiden, was sie damit anfangen.

Variante 3: Gib ihnen eine faire Chance, die mit dem Setting stimmig ist. Spiel ihnen irgendwas in die Hände, was ihre Gegner unbedingt wollen. Oder schaffe eine Rivalität zwischen verschiedenen Gegnern, die die SCs nutzen können, um die Gegner gegeneinander auszuspielen. Oder vielleicht will ein neuer Sicherheitsdienst-Anbieter in den Markt und möchte die Charaktere benutzen, um Lone Star und Knight Errant richtig scheiße aussehen zu lassen? Wenn du allerdings kein Railroading machen willst, ist es schwierig, so was einzufädeln.

Welche dieser Varianten für deine Gruppe am besten geeignet ist, weißt du sicher viel besser als ich, denn ich kenne deine Spieler und euren Spielstil nicht.
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Wolf Sturmklinge

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #17 am: 23.11.2005 | 11:12 »
Da ich als Shadowrun-SL momentan in einer ähnlichen Situation bin, kann ich ja mal schreiben, was ich (mit MIthilfe eines Spielers, der davon aber nichts weiß) bisher geplant habe:

- Der Spieler unseres Straßensamurai's möchte gerne einen neuen Charakter machen, und hat sich entschlossen, daß sein Straßensam sich zur Ruhe setzt und einen Burgerladen in Puyallup aufmacht.

- Der letzte Run (DNA / DOA) ging gegen den sehr rachsüchtigen Konzern Aztechnology. Diese üben nun Vergeltung und wollen die Runner tot sehen.

- Es passiert eine ganze Zeit lang garnichts, aber bei der Eröffnung des Burgerladens wird dieser (zusammen mit dem ehemaligen Straßensam) in die Luft gejagt. Der Rest der Charaktere biegt gerade um die Ecke um dem Spektakel beizuwohnen.

- Ein NSC (Freund einer Shadowrunnerin), der für's Militär arbeitet, hat Wind von der Sache bekommen und versucht die Runner zu warnen, kommt aber genau 30 Sekunden zu spät. Er bietet den Runnern an, sie gegen eine kleine Gebühr außer Landes (nach Europa) zu bringen und sich später noch um Ihre Habseeligkeiten zu kümmern.

Wenn die Charaktere diese Warnung nicht ernst nehmen, steht ihnen ein persönlicher Kleinkrieg gegen Aztech ins Haus... der nur schwerlich zu überleben sein wird (aber sicherlich nicht unmöglich).

Persönlich halte ich nichts von 'Bumm - Du bist tot', auch wenn der Gegner noch so übermächtig und zahlreich ist. Wenn man den Spielern keine Chancen läßt, rauszukommen, werden die meisten von ihnen ziemlich angepisst sein.

Offline yossarian

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #18 am: 11.12.2005 | 16:47 »
Auch wenn es dafür zu spät ist und vielleicht etwas skurril klingt: Wie wäre es mit einer Variante des Verräterpunktesystems aus Paranoia. Wenn man dort genug Verräterpunkte angesammelt hat, wird man automatisch terminiert - das wie ist eigentlich egal. Der Klon geht um und der nächste wird aufgefahren. Die Spieler wissen nicht, wieviele Verräterpunkte sie haben, und es gibt auch keine Tabelle die ihnen bekannt ist, auf der sie nachgucken können, ob sie schon 17 oder 18 von 20 möglichen zusammen haben.

Für eine Shadowrun oder Cyberpunkkampagne hiesse das Folgendes: Bei Beginn sagt man den Spielern, das man ein ähnliches System nutzt und gibt ihnen ein paar Abhaltspunkte, damit sie das System verstehen und in etwa einschätzen können. Wenn sie genug Scheisse gebaut haben (sie das Limit also erreicht haben), hetzen ihnen die Betroffenen einen entsprechenden Attentäter auf den Hals. Der wird dann regelkonform abgehandelt, was dann wohl den Tod des entsprechenden Charakters zur Folge hat.

Man kann natürlich durch entsprechende Aktionen herausfinden, wie man in den Konzerngunst steht und evt. auch Punkte wieder loswerden. Frag einfach Deinen Kontakt - wenn er denn noch mit Dir redet.

Klingt mechanistisch? Erstens ist das System einigermassen überschaubar und einsichtig, so dass sich kein Spieler beschweren kann, wenn er eines morgens aufwacht und tot ist, und man muss keine unlogischen "Warnschüsse" verteilen. Zweitens passt es doch sehr gut zu den Kosten- und Nutzenrechnungen von Großkonzernen - "Zwei erfolgreiche Überfälle auf Fertigungsanlagen, ein versuchter Überfall auf Fertigungsanlagen, dreimal Diebstahl von Konzerneigentum, fünf öffentliche Aufrufe zum Boykott und gestern ein tätlicher Angriff auf einen Manager Level 4 mit Todesfolge...Liquidation einleiten..." Und drittens ist das hier kein Nonnenhockey.

Offline Maarzan

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #19 am: 11.12.2005 | 18:44 »
Wie sicher ist denn so eine Terminierung, wenn Spieler diese durchführen?
Danach sollte sich die Schwierigkeit auch umgekehrter Aktionen messen.
Im Idealfall würde man das als Doppelblindspiel mit zwei Gruppen durchführen.


Bei dem Punktesystem sollte man bedenken, daß man vermutlich nicht der einzige ist, der einem Megakonzern in letzter Zeit an der wäsche gezupft hat.
Neben dem Schaden, (wobei der Publicityschaden bei spektakulären Aktionen wohl häufig höher zählt als der materielle) würde auch noch die Menge an weiteren Leuten, mit denen der Konzern eine Rechnung offen hat, zu zählen haben, der Aufwand, die Runner zu finden und zu bekämpfen, genauso wie das Risiko, wenn etwas herauskommt oder der Anschlag fehlschlägt, die möglichen Komplikationen mit anderen Kräften egal bei welchem Ausgang und der potentielle Nutzen, den die Runner noch haben könnten.

Andere Konzerne/Gruppen könnten wiederum Interesse haben die Runner am Leben zu halten.

Letztendlcih kommt es dann wohl auf das Wechselspiel von Professionalität und das EGO der einzelnen Beteiligten an.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline yossarian

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #20 am: 11.12.2005 | 19:30 »
Wie effektiv eine Terminierung von Spielern durch Spieler bei Paranoia ist? Hab noch keine erlebt, die nicht mindestens ein 150% Erfolg gewesen wäre  ;D

Idealerweise würde der Spielleiter eine Liste für jede Organisation führen, der die Spieler ans Bein pissen. Und man muss immer im Hinterkopf behalten, dass nicht jede Gruppe Zugriff auf perfekte Killer hat, sich also das Problem mit dem "Du bist tot. Den Schuss hörst Du gar nicht mehr." nicht stellt. Und das Punktekonto sollte recht weit sein: Nur wenige Konzerne werden einen teuren Profi heuren, um auf Teufel komm raus und um jeden Preis jemanden zu töten, der ein oder zwei Runs auf ihre Installationen veranstaltet hat. Manche Aktionen sprengen freilich das Punktekonzept natürlich. Etwa, wenn man den Triadenboss öffentlich und kulturell angemessen zu Tode beleidigt.

Mit etwas Glück findet ein Spieler raus, dass er eigentlich seit 4h 12min tot ist, aber der Konzern einfach noch keine Ressourcen freimachen konnte ("Die sind alle Kairo. Frag nicht."). Richtig wirksam wird so ein Szenario aber erst, wenn schon ein Spieler einer Liquidation zum Opfer gefallen ist und der Druck, etwas zu unternehmen entsprechend groß ist...

Irrsinniger

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #21 am: 14.12.2005 | 11:56 »
Man kann ja auch einfach enen NPC umnieten, um das Drama zu erzeugen oder so

Funktioniert nur mit einer Gruppe, die sich so weit in die Handlung hineinkniet, dass ihr NPCs was bedeuten. Meine Spieler lachen nur, wenn ein NPC stirbt und meinen, es laufen noch genug andere in der Spielwelt herum - wenn ein Kontakt stirbt - piepegal, lernen wir halt einen neuen kennen. Selbst wenn man ihnen eine Ehefrau gibt, und die kommt um: Egal, ich heirate dann halt eine andere, oder bleibe single, wenn keine will.
Es ist traurig, aber ich könnte eine ganze Legion von NPCs rund um die PCs ausrotten, ohne dass die mit der Wimper zucken.

Dramatisch wird es erst, wenn einer von den Spielerchars verletzt wird; und richtig dramatisch, wenn er DAUERHAFT verletzt wird, etwa eine Hand verliert. DAS ist Drama.
Aber dieses System.....

... Variante des Verräterpunktesystems aus Paranoia. Wenn man dort genug Verräterpunkte angesammelt hat, wird man automatisch terminiert - das wie ist eigentlich egal. ... Für eine Shadowrun oder Cyberpunkkampagne hiesse das Folgendes: Bei Beginn sagt man den Spielern, das man ein ähnliches System nutzt und gibt ihnen ein paar Abhaltspunkte, damit sie das System verstehen und in etwa einschätzen können. Wenn sie genug Scheisse gebaut haben (sie das Limit also erreicht haben), hetzen ihnen die Betroffenen einen entsprechenden Attentäter auf den Hals. Der wird dann regelkonform abgehandelt, was dann wohl den Tod des entsprechenden Charakters zur Folge hat.

Man kann natürlich durch entsprechende Aktionen herausfinden, wie man in den Konzerngunst steht und evt. auch Punkte wieder loswerden. Frag einfach Deinen Kontakt - wenn er denn noch mit Dir redet.

Klingt mechanistisch? Erstens ist das System einigermassen überschaubar und einsichtig, so dass sich kein Spieler beschweren kann, wenn er eines morgens aufwacht und tot ist, und man muss keine unlogischen "Warnschüsse" verteilen.

.... das klingt ausgesprochen überzeugend; das werd' ich, glaub ich, für meine GURPS-Runde übernehmen....!

Irrsinniger

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #22 am: 14.12.2005 | 11:59 »
Persönlich halte ich nichts von 'Bumm - Du bist tot', auch wenn der Gegner noch so übermächtig und zahlreich ist. Wenn man den Spielern keine Chancen läßt, rauszukommen, werden die meisten von ihnen ziemlich angepisst sein.

Ja; das kenn ich nämlich auch; meine Gruppe (Fantasy) hat den Kaiser (präziser: den Kronrat) bestohlen; ich dachte schon, jetzt sind sie geliefert, aber dank meiner - IMMER - eingebauten Chancen, zu entkommen, haben sie es geschafft, den kaiserlichen Truppen auszuweichen und sich zu verdünnisieren.
Jetzt denken sie sogar, sie wurden gar nicht richtig gesucht... und dabei dachte ich am Anfang der Session, dies würde der letzten Abend in der Kampagne werden.

Offline Würfelheld

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #23 am: 14.12.2005 | 12:09 »
Also so wie ich das sehe, haben die SCs sich selber in den Schlamassel hinein bugsiert... also müssen sie auch mit den Konsequenzen leben...

Sprich ich würde ihnen die harte Seite der Schatten zeigen. Also ihnen erstmal ihtrer Kontakte nehmen/killen. So ganz dramatisch beim Telefonieren sehen sie wie ihrem Schieber die Rübe weggeballert wird oder die Leitung abreizt und kurze Zeit später erfahren sie das dem Schieber sein Büro in die Luft geflogen ist...
Das würd ich dann mit den anderen Connections auch machen...

Desweiteren, es soll Runner geben die Familie haben... setzt sie damit unter Druck!

Setzt Schläger auf die Runner an. Sprich ne Straßengang oder so. Die sollen dafür sorgen das diese erstmal eine lange Ewigkeit nur noch Flüssignahrung aus ner Schnabeltasse zu sich nehmen können....

Schick die Runner auf einen Run auf den besagten Konzern und nehm sie gefangen... danach kannst Du Dir jede Menge Schweinerein überlegen. Cortexbombe, Versuchslabor, Sondereinsatz im Kriegsgebiet usw....

Offline Bad Horse

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Re: Hinterhältige Attentate auf die Spielercharaktere?
« Antwort #24 am: 14.12.2005 | 13:44 »
Oder schick ihnen einen freundlichen Herrn vorbei, der sie vor einem Attentäter rettet. Und ihnen dann erklärt (mit Zahlen, Daten und Flußdiagramm) wieviele Jungs und Arcologies jetzt präzise hinter ihnen her sind. Dann bietet er ihnen ihre einzige Chance an: Sie können für ihn arbeiten. Dann bügelt er das alles für sie aus. Ja, natürlich werden sie bezahlt. Nicht so gut, vielleicht, aber sie dürfen weiterleben. Und dann hast du sie an der Angel...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?