Aliens vs. Predator.
Aber nicht mehr lange. Das Spiel ist so ätzend konsolig, dass es den Begriff "konsolig" in neue negative Sphären erhebt:
Der Marine bewegt sich mit der halben Geschwindigkeit eines Leichenzuges und besitzt die Beweglichkeit eines Dreizehenfaultiers. Eigentlich wäre es sinnvoll gewesen, ihm das Bewegungsspektrum eines gut ausgebildeten menschlichen Soldaten zu geben, stattdessen wurde seine Unterlegenheit damit ausgeglichen, das er mit seiner Waffe physische Angriffe parieren kann (sic!). Das muss man sich so vorstellen:
Eine zwei Meter großes, mordsmäßig schnelles und starkes Alien stürmt frontal auf mich zu. Statt nun das tun zu können, was man eigentlich tun können sollte, nämlich ausweichen oder gar abrollen, hebt man seine Waffe und das Vieh prallt von einem ab, als wäre es gegen eine Wand gelaufen. Es torkelt benommen zurück und man kann es abschießen. Ganz genau so kennen wir das ja aus den Filmvorlagen.
Als Alien ist man hingegen sehr gut zu Fuß unterwegs, und das sogar an den Wänden und der Decke. Das ist ziemlich cool, wenn man erst einmal ein Gespür für oben und unten entwickelt hat. Aber warum ist mein Alien zu blöd, Schalter zu drücken und muss sie zerhacken, um Türen zu öffnen?
Der Predator ist ziemlich gut zu steuern und so beweglich, wie man sich das auch vom menschlichen Infanteristen wünschen würde. Im Gegensatz zum Marine kann er nicht nur richtig springen, er kann sogar gelegentlich mordsmäßige Monstersätze vollführen. Allerdings nur dort, wo das Spiel es vorsieht, was die ganze Sache an sich bereits recht absurd macht. Komplett vergällt wird das Feature dadurch, dass die Markierung zum Absprung nicht berechenbar genug erscheint, wenn man sich gerade damit aus der Klemme befreien möchte. Da gurkt man zwischen zig Aliens herum, ist auch an der Stelle, wo man abspringen kann, kann aber nicht abspringen, weil der Trigger gerade nicht will.
Zu den höchst konsoligen Ärgernissen zählt das Zufalls-Speichersystem: Da hat man sich durch Gegnerhorden mit Ach und Krach zum Checkpoint für ein Autosave durchgekämpft, doch wenn man dieses später lädt, stehen die Chancen exzellent, dass man mit der Basis-Ausrüstung weiterspielen muss, weil alles andere nach /dev/null verschoben wurde. Das Gleiche geschieht zuverlässig zu Beginn jedes neuen Levels, was natürlich sehr logisch ist: Würde nicht jeder seine gute Ausrüstung wegwerfen, wenn er in noch gefährlichere Gebiete vordringt?
Und dann sind da noch diese blutigen Finishing Moves, die allerdings nach dem zigsten Mal langweilig werden und schon beim ersten Mal den Fehler haben, dass die Gegner nicht höflich warten, bis man seinen Triumph ausgekostet hat. Die attackieren fröhlich weiter, während eine nicht unterbrechbare Splatter-Animation abgespult wird und man wehrlos ist. Eigentlich ganz vernünftig, ich würde das als Gegner auch machen, aber in so einem Spiel ist es für die Tonne.
Ein Plus ist die Atmosphäre, aber die kann man in den Filmen haben, ohne sich über den spielerischen Bockmist ärgern zu müssen, der da weitestgehend verzapft wurde.