Bevor ich mich interessanteren Sachen wie "Detroit" oder "Soul Calibur 6" zuwende:
Dragon Quest XI (PS4)
Sagen wir's so... ich bin nicht begeistert. Es ist in Ordnung und ich werde es wohl durchspielen. Aber es treibt schon ordentlich einen Sargnagel in meine JRPG-Faszination.
Warum: Nun, ich bin kein Dragon Quest-Fan, aber ich habe doch zumindest Dragon Quest 8 gespielt, auf der PS2. Und Dragon Quest 8 war genial! Von Anfang an, der erste Endgegner war ein Fest. Das Spiel strotzte vor anarchistischem Humor, der das ganze Fantasy-Genre und teilweise auch das JRPG als solches durch den Kakao gezogen hat, zusätzlich zu sehr schrägen, einprägsamen Charakteren (King Trode ist ein Alltime Favorite). Und trotzdem hatte es interessante Mechaniken.
Dragon Quest XI nimmt sich dagegen viel zu ernst. Es ist einfach ein JRPG und zwar storytechnisch kein besonders Gutes oder Lustiges. Ich bin aktuell etwa 18 Stunden im Spiel und mit Veronika ist vor einigen Stunden erstmal ein Charakter aufgetaucht, der irgendwie Spaß macht, weil die Kleene einfach alles und jeden beleidigt, was aber ja auch irgendwie faul ist, von den Autoren. Der Hauptcharakter ist der stumme JRPG-Held, dessen Dorf von den Bösen niedergebrannt wird, nachdem der Held sein Volljährigkeitsritual durchgezogen hat und herauskam, dass er der Auserwählte ist. Ich konnte die Story-Beats der ersten 10 Spielstunden alle vorhersehen.
Dragon Quest 8 hat genau mit diesen Dingen gespielt und ich musste sie nicht ernst nehmen... weil die Welt mir gesagt hat: "Kumpel, nimm hier nichts ernst! Ist alles total über-drüber!" Dragon Quest XI gönnt mir diesen Luxus nicht. Vielleicht kommt da später noch was, aber für den Moment bin ich echt enttäuscht. Ich werde das Spiel möglicherweise auch beenden. Im Vergleich zu meiner letzten Dragon Quest-Erfahrung werde ich es wohl negativ in Erinnerung behalten.
Gute Grafik und große Welt reichen einfach nicht.