Kindoms of Amalur: Re-Reckoning:
Zum Release des Originals hab ichs damals verpasst und wollte jetzt mal einen Blick auf das Remaster werfen, da ich viel gutes übers Original gelesen habe. Die Optik wurde nur sehr bedingt angefasst und sieht zwar nicht mehr zeitgemäß aus, macht dieses Manko aber durch den Grafikstil, der ein wenig an Fable oder WoW erinnert wieder wett. Die Musik ist toll, wenngleich sie mir nicht dynamisch genug auf bestimmte Szenen reagiert. Das Spiel selbst ist ein Action-Rollenspiel, bei dem man viel kloppt und metzelt und schiesst. Das macht wirklich Spaß, spielt sich flott und durch diverse Waffen, Klassen und Magie-Kombinationen hat man da ausreichend Gestaltungsspielraum für den eigenen Character. Die Story ist stellenweise wirklich ganz interessant, verliert sich aber ein wenig in einem Wust aus Nebenquests.
Insgesamt hab ich den Kauf aber nicht bereut.
Mad Max:
Gabs für einen knappen Heiermann auf Steam. Das Spiel fühlt sich an wie eine Mischung aus Borderlands und Assassins Creed. Auf einer Open-World-Karte, arbeitet man sich von Region zu Regio, kloppt und ballert sich durch diverse Wastelanders und schraubt dabei immer wieder an seinem Auto, das ein zentraler Bestandteil des Spiels ist und mit dem man sich oft Duelle gegen andere Überlebende liefert. Was die Open World-Formel angeht, macht Mad Max nichts großartig anders, als die Ubisoft-Kollegen, aber trotzdem hätte das Spiel mehr Aufmerksamkeit verdient, weil es sich einfach eine gute Genre-Nische gesucht hat und die ziemlich super ausfüllt.
Sea of Thieves:
Das spaßigeste was ich seit einer Weile gespielt habe. Zumindest, wenn man ein paar Freunde mit an Bord hat. Absurderweise bietet das Spiel selbst einem nur eine Art Grundgerüst an Aufgaben: 3 Fraktionen, die einem entweder sagen, man solle einen Schatz suchen, Skelette umhauen, oder Waren von A nach B bringen, belohnen das Erfüllen der Misssionen mit Gold, für das man dann kosmetische Dinge für den eigenen Freibeuter erstehen kann. Und dann gibts noch ein paar Story-Missionen, die man verfolgen kann. Die sind teilweise ziemlich nett inszeniert, aber im Grunde macht man dort auch wieder die oben genannten Aufgaben. Alles also nicht so üppig. Eigentlich.
Was das Spiel aber so toll macht, ist das, was während diesen Missionen am Rande passiert. Zum einen ist das Segeln über die Sea of Thieves schonmal eine sehr spaßige und teils fast meditative Sache, denn das Wasser und das Wetter ist so toll gemacht, dass man sich ein wenig darin verliert. Zum anderen klappt nur selten eine Mission einfach so, wie man sich das vorstellt. Da will man nur schnell einen Schatz heben, als plötzlich ein riesiger Hai / ein Schiff mit Geisterpiraten / ein Monsterkraken neben dem Schiff auftaucht und das Ganze schnell zum Überlebenskampf wird. Oder man hat den Frachtraum voll Beute, als man plötzlich Segel am Horizont sieht, die auf einen zu halten. Und dann heisst es abwägen... Wagt man den Kampf mit den anderen Spielern oder ergreift man lieber die Fliucht und sichert das, was man hat? Und dann sind da noch die komischen Lichter in der Nähe, die man ja mal erforschen könnte....
Alles in allem ist Sea of Thieves für mich irgendwie wesentlich mehr als die Summe seiner Teile und ich hatte es wirklich lange nicht mehr, dass ich ein Spiel gespielt habe, bei dem man so viele tolle Abenteuer mit seinen Freunden erlebt, die tatsächlich nicht gescripted und damit "unsere eigenen Abenteuer" sind und die man sich auch nach Monaten noch erzählt. ("Weisst du noch damals, als wir den Dreimaster der anderen Spieler mit einer Tonne Schiesspulver gesprengt und dann auf dem brennenden Schiff die Crew niedergemetzelt haben, um mit deren Beute auf die nahe Insel zu schwimmen?")