Ich hab seit ein, zwei Jahren meine Liebe für Paradox-Spiele entdeckt, bin aber bei sowas auch ein gewaltiger Noob.
CK 3 geht einigermaßen und macht Spaß, soll aber auch mit Abstand das einsteigerfreundlichste Spiel von ihnen sein. Hast du die anderen von Paradox auch gespielt? Kommt man gut in HoI rein? Gibt es auch ein bisschen was anderes zu tun außer Truppen zu verschieben und Kriegsgerät nachzuordern?
Oh Verdammt, sorry ich seh die Frage erst jetzt.
CK3 kenn ich nicht, ich hab nur CK2 gespielt. Das wiederum ist schon sehr verschieden zu HOI4.
Also was muss man in HOI4 alles machen - ich fand es erstmal ziemlich erschlagend:
- seine Produktionskapazitäten verteilen, Infrastruktur, Zivil- und Militärfabriken bauen, strategische Ressourcen organisieren (Gummi und so), bei Bedarf Festungen und Flakstellungen bauen
- Divisionen rekrutieren, dazu auch über die Zeit die Division Templates verbessern, und natürlich genug Gerät dafür produzieren; jede Division wiederum hat dutzende Spielwerte die man durch Kombination verschiedener Bataillonstypen ausbalancieren muss/kann/sollte.
- Divisionen in Armeen zusammenfassen und diesen jeweils Generäle zuweisen, die ihrerseits wiederum spezielle Traits erlernen können
- so wie man in CK2 einen Casus Belli brauchte um seine Nachbarn überfallen zu dürfen, braucht man den auch in HOI4; dieser lässt sich zwar "fingieren" aber das dauert je nachdem bis zu einem halben Jahr
- jede Nation hat einen "Focus Tree", mit dem man zB seiner Wirtschaft oder Armee Boosts verpassen kann oder aber außenpolitische Events triggern kann. Z.B. als Deutschland das Sudetenland zurückfordern und so weiter.
- Forschung ist auch sehr wichtig; es gibt X Forschungsbäume für Heer, Luftwaffe, Marine, Industrie und Ingenieurskunst
- ebenso kann man Land- Luft- und See-Doktrinen entwickeln und so entsprechende Akzente setzen
- Bei der eigentlichen Kriegführung kann man einerseits Armeen per KI Pläne entwickeln und durchführen lassen, oder aber auch einzelne Divisionen micromanagen; es scheint (für mich als Anfänger) sinnvoll, beides zu mischen
- bewegt sich die Front weg von gut erschlossenem Gebiet, wird es wichtig selber Nachschubrouten in Auftrag zu geben damit deinen Leuten nicht der Saft ausgeht
- ein ziemliches Gefrickel finde ich das Management der Luftstreitkräfte; hier muss man Gruppen und Geschwader erstellen, diese auf Flugplätze verteilen, dazu Flugplätze auf die erforderliche Kapazität ausbauen; dann muss man den einzelnen Gruppen Aufträge erteilen welche Art von Missionen sie in welchem Gebiet fliegen sollen, immerhin geht der Rest dann automatisch
- ähnlich Seekriegführung; um eine Landung durchzuführen muss man erst die Seehoheit erringen, das ist auch nicht meine Stärke
- um einen Gegner zur Kapitulation zu zwingen, muss man eine bestimmte Anzahl Siegpunkte erringen; das variiert je nach Land, zB muss man den Warscore gegen die Sowjets auf 80% hochtreiben, während die Cheese Eating Surrender Monkeys schon bei 30% die Waffen strecken. Dann kommt eine Friedenskonferenz in der man sich mit etwaigen anderen Siegermächten um die Verteilung des Kuchens zanken darf. Darum ist es eigentlich am besten, man führt seine Kriege alleine und ruft keine Verbündeten zu Hilfe.
Ich habe auch nur so eine Version die es mal sehr billig oder gratis gab; mittlerweile gibt es auch noch DLCs mit weiteren zusätzlichen Funktionen, zB Spionage- und Untergrundtätigkeiten, oder seine eigenen Panzer und Flugzeuge designen, all sowas. Aber wie gesagt, das hab ich alles nicht.
Andererseits ist die KI wohl nicht besonders einfallsreich; sie erstellt zB fast ausschließlich Infanteriedivisionen, somit kann man sich die Entwicklung von Panzerabwehrwaffen eigentlich komplett sparen. Dafür liebt die KI Naval Invasions, sodass man im Kriegsfalle ungefähr alle 10 Minuten einen D-Day an der Backe hat.
Achja und bei der Erstellung des Spiels kann man festlegen, ob die KI-geführten Nationen historisch oder ahistorisch handeln sollen. ZB wird sogar Stalins Paranoia mit simuliert, sodass er alle Nase lang mit "Säuberungen" seine eigene Armee schwächt. Ahistorisch kann es aber passieren, dass Stalin von Trotzki weggeputscht wird, was dieses Element wegfallen lässt.
In einem nicht-historischen Spiel habe ich schon alles folgende gleichzeitig erlebt:
- in der USSR übernimmt Trotzki die Macht
- in Spanien gewinnen die Republikaner den Bürgerkrieg, Spanien wird also Kommunistisch
- in Italien hält Mussolini die Füße still und macht eigentlich gar nichts
- stattdessen überfällt das UK Jugoslawien
- daraufhin verlässt Frankreich die Allianz und erklärt dem UK den Krieg, weil sie Garantiemacht von Jugoslawien sind
- in Japan putschen junge Offiziere, man lässt China und Asien weitgehend in Ruhe und erklärt der USSR den Krieg
- Kanada wird kommunistisch, wird aber dennoch von den USA garantiert
- in den USA wird FDR abgewählt, fortan halten sich die USA aus Allem vornehm raus (solang man keine von ihnen garantierten Länder angreift)
Ziemlich cursed das Ganze. xD