Finale!
Die SC müssen bis zum nächsten Vollmond warten, bis ihr Totem Mondbrücken nach Tara, dem Sitz der Fianna, und nach Ynys Mon zur Mam Cymru öffnen kann. Das sind noch ein paar Tage; in der Zwischenzeit herrscht gespanntes Warten, ob es zu einem Angriff der Tänzer der Schwarzen Spirale kommt, aber obwohl es offensichtlich ist, dass sie den Caern und die SC beobachten, kommt es zu keinen Feindberührungen.
Es herrscht eine gewisse Ungeduld, was die Rückkehr der Weißen Raben angeht, die weitere Hilfe holen wollten, aber die vor Ort gebliebenen Weißen Raben teilen Thorgas mit, dass die Natur dieser Hilfe eine Ankunft erst in dem Moment ermöglicht, wenn sie gebraucht wird.
Schließlich kommt der Vollmond, und zuerst bringen die Fianna ihre Gefallenen über die erste Mondbrücke nach Tara, schicken umgehend eine kleine Besatzungstruppe zurück, damit der Caern nicht fast unverteidigt bleibt, wenn die SC nach Ynys Mon gehen und nur Hengist und Horsa und die Raben zurückbleiben.
Die zweite Mondbrücke fällt schon deutlich schwächer aus; aber die SC können sie trotzdem benutzen. Das Ätherische Reich, durch das sich die Brücke spannt, bietet ihnen einen noch nie gesehenen Anblick (die SC benutzen zum ersten Mal eine Mondbrücke), aber es bleiben nur Ahnungen; die Brücke führt sie auf eine Lichtung auf Ynys Mon, wo die Mam Cymru sie schon erwartet. Gleich hinter ihnen verblasst die Brücke; das Totem muss Kraft sammeln, um am nächsten Abend eine neue öffnen zu können.
Die Mam Cymru teilt den SC mit, dass das Behältnis, in dem sie zu reisen gedenkt, sich am Strand der Insel in der Umbra befindet, nicht weit von dem Zugang zum Schlachtfeld, den die SC früher entdeckt haben. Die SC holen das Behältnis, aber Bergelmir, Frithiof und Heilgard machen noch einen Abstecher zum Schlachtfeld, um dort Zorn zu sammeln für die kommende Auseinandersetzung. Horand schleppt das Behältnis unter den weisen Sprüchen von Thorgas also erst mal alleine ein Stück weiter.
Die anderen SC stoßen aber bald blutbefleckt und erfrischt zur ihnen und gemeinsam kehren sie zur Mam Cymru zurück. König Cynedda hat das Behältnis zwar schmucklos, aber aus edlem Holz anfertigen lassen und es von innen abdichten lassen, so dass kein Licht hineindringt, und Myrddin hat es zu seinem Zielort gebracht. In den letzten Momenten vor Sonnenaufgang legt sich die Mam Cymru hinein und weist die SC an, den Deckel gut zu verschließen und erst wieder zu öffnen, wenn sie von ihr dazu die Anweisung erhalten.
Den Tag über, während die SC auf den Abend warten, hören sie knackende und knisternde Geräusche aus dem Behältnis...
In der Nacht schließlich erscheint die Mondbrücke erneut; sie ist schmal, aber konstant, und die SC kehren zum Caern zurück. Die dort versammelte Streitmacht sieht noch ein wenig traurig aus; Heilgard zieht sich zurück, um vorsorglich schon mal eine Dichtung über ein klägliches Häufchen Selbstmörder zu verfassen...
Aber noch während sie dichtet, öffnet sich von Tara aus eine weitere Mondbrücke und die Fianna kommen in all ihrer Pracht zum Caern. Am nächsten Morgen, kurz vor dem Aufbruch, stoßen auch noch Cynedda und seine werwolf-erfahrenen Kämpfer zu ihnen, so dass die Streitmacht nicht mehr ganz so trostlos wirkt.
Es ist ein Marsch von etwa zwei Tagen zu dem Ort, wo Crom Cruach liegt, und es belibt den SC keine Wahl als den Caern unbewacht zu lassen, da auf niemanden verzichtet werden kann. Schweren Herzens brechen sie auf.
Es kommt auf dem Weg immer wieder zu Begegnungen von Spähern, aber lediglich in der Luft kommt es zu kurzen Kämpfen zwischen den Raben und flatternden Banes, die aussehen wie Kreuzungen aus Fledermäusen und verwesenden Vögeln. Diese Viecher sind nicht besonders wendig, aber Thorgas bekleckert sich bei den Luftkämpfen nicht gerade mit Ruhm...
Zum Sonnenuntergang erreicht die Streitmacht schließlich ein brandgerodetes Gebiet, das sanft zu einer runden Kuppe hin ansteigt; hinter dieser liegt Crom Cruach, und sein gellendes Kreischen dringt bereits hier durch Mark und Bein. Auf der Kuppe stehen bereits die Verteidiger: Crinos der Tänzer, aber außerdem noch größere Wesen, vierarmige Muskelberge praktisch ohne Kopf, bei denen Maul und Sinnesorgane in einer Art schuppengepanzertem Buckel zwischen den Schultern liegen. Sie sind über und über blau tätowiert, was ihre ursprünglich mal menschlich-piktische Herkunft andeutet...
Die Schlacht beginnt. Die vierarmigen Banes erweisen sich als zwar stark, aber relativ langsam. Einer von ihnen schleudert Bergelmir einmal zurück und ein anderer wirft Heilgard zwischen die Linien, wo bereits weitere Verteidiger aufmarschieren, so dass Heilgard zunächst allein zwischen den Feinden steht, aber Thorgas flattert herbei und versucht, die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich zu ziehen (was er mit dem Verlust einiger Schwanzfedern bezahlt), so dass es Heilgard gelingt, sich der Gegner effektiv zu erwehren, bis andere Helfer zu ihr durchdringen.
Die SC kämpfen sich bis zur Kuppe durch und holen auch das Behältnis mit der Mam Cymru mit - diese schweigt.
Unten in der kraterartigen Vertiefung bietet sich den SC ein Bild des Grauens. Crom Cruach liegt dort in seiner gewaltigen Größe (vgl. Sandwürmer von Dune) und reckt den SC sein geiferndes, kreischendes Maul entgegen. Feuer brennen hier und da, auf Lanzen gespießte Leichen und abgetrennte Köpfe sollen wohl abschrecken (und die menschlichen Kämpfer sind zumindest sehr beeindruckt von dem, was sie sehen... Viele ertragen den Anblick nicht und fliehen).
Weitere, kleinere Feinde sind zuhauf zu sehen, und genau jetzt meldet sich die Mam Cymru zu Wort: sie fordert die SC auf, nun, da auch der letzte Widerschein der Sonne verschwunden ist, das Behältnis zu öffnen. Drinnen liegt die vertrocknete Leiche einer alten, verhutzelten Frau; aber mit knackenden Gelenken und aufreißendem Fleisch bewegt sich diese Leiche und verlangt nach Blut...
Zunächst offerieren die SC ihr eigenens, aber mit höchster Selbstbeherrschung lehnt die Mam solch ein Opfer ab; es gibt doch genug andere Blutquellen, und Bergelmir geht welche besorgen. Er schnappt sich einen der Tänzer-Crinos, der ihm nichts entgegenzusetzen hat, und wirft ihn der Mam vor, die sich sofort in ihn verbeißt und ihn entleert; in dem Maße, wie sie wächst, verschrumpelt der Crinos und verendet kreischend. Ein Fiann, der das sieht, greift zwar an, wird aber von den anderen SC gestoppt. Die Mam will mehr, Bergelmir bringt es ihr. Nach dem nächsten Crinos tritt sie aus dem Sarg; sie ist mittlerweile von einem inneren Glühen erfüllt, das ihre ganze Majestät zur Schaus stellt, und nachrückende Fianna können nicht mehr angreifen; sie sehen die Kami-Natur in ihr, die sie zu einer Abgesandten Gaias macht, und staunen nur voller Ehrfurcht.
Die Mam schnappt sich einen der vierarmigen Banes und entleert auch diesen. In diesem Moment trifft weitere Hilfe ein: die Boten der Weißen Raben kehren zurück mit einer Herde manifestierter Geisterschimmel, die auf dem Boden wie in der Luft galoppieren können und die Tänzer und ihre Verbündeten einfach niederrennen.
Crom Cruach setzt sich derweil rollend in Bewegun und walzt Freund wie Feind einfach nieder. Er rollt auf die Mam und die SC zu - die Mam öffnet ihre Adern und lässt das eben erst getrunkene Blut herauslaufen, das sich in komplizierten Runenmustern in der Luft um sie herum schwebend anordnet, während sie eine Beschwörung herausschreit und selbst zu schweben beginnt.
Crom Cruach jedoch wälzt sich weiter unbeeindruckt auf sie zu; da ergreifen Heilgard und Horand die Chance, sich auf die Rücken vorbeieilender Geisterschimmel zu schwingen, und Horand hat sich offensichtlich für das Leittier entschieden; er kann es lenken und sogar in Geistersprache mit ihm kommunizieren. Die Herde folgt ihm, als er sie auf den Madenwanst von Crom Cruach führt, aber ihre hufe sind nicht mehr als lästig für das gewaltige Monster, das weiterhin langsam aber beständig auf die Mam zurollt.
Horand hört einen Donner von Westen her; doch er ist zu rhythmisch, um eine Naturerscheinung zu sein, und Horand lenkt die Herde dorthin. Ihnen kommt eine weitere manifestierte Geistererscheinung entgegen: ein gewaltiger Eber, weit größer als ein Elefant, in dessen Fell die Speere unzähliger glückloser Jäger baumeln, mit weit geöffnetem Maul und riesigen Hauern, der auf das Schlachtfeld zustürzt. Die SC wissen nicht, ob er Freund oder Feind ist, bis er mit dem Madenkörper Crom Cruachs kollidiert und eine klaffende Wunde hineinreißt.
Der Eber ist dem Ruf der Mam gefolgt und kämpft nun gegen Crom Cruach; die SC sehen sich kaum in der Lage, entscheidend in diesen Kampf einzugreifen, doch auch Bergelmir und Frithiof schwingen sich nun auf die Geisterschimmel und mit aufgesammelten Speeren und was sie sonst noch so finden reiten sie auf das klaffende Maul der Made zu und werfen hinein, was sie können. Vielleicht sorgt das für genug Ablenkung, dass die Made den Eber nicht besiegt, vielleicht hat die Tat der SC auch keine derartig entscheidende Auswirkung, aber der Eber kann schließlich den Körper Crom Cruachs der Länge nach aufreißen und die Made zertrampeln. Das Kopfende verschlingt er, bevor er so plötzlich davonprescht, wie er gekommen ist.
Der Kampf ist vorbei. Wenige Tänzer haben sich in die in die Tiefe führenden Gänge retten können, die sich hier überall befinden, und werden von den Fianna beherzt verfolgt. Die Banes fallen einer nach dem anderen. Die SC hatten keine Verluste zu beklagen; für ihre Kampfgefährten gilt das zwar nicht, aber die Freude über den Sieg herrscht vor.
Die Mam hat sich verausgabt und sinkt zurück in das Behältnis, das die SC wieder verschließen und schließlich zum Caern zurück transportieren.
Nach der Siegesfeier am Caern bringen die SC das Behältnis zurück nach Ynys Mon. Eine andere Mam erwartet sie dort bereits, entnimmt den fast vollständig mumifizierten Körper der Mam Cymru dem Behältnis und bringt ihn zu dem heiligen Baum der Mam Cymru, mit dem der Körper verschmilzt. Die Mam wird für viele Generationen ruhen müssen, bevor sie wieder hervortreten kann, denn sie hat einige Geasa gebrochen, um Crom Cruach stoppen zu können; nur Gaias Gnade kann sie wieder zu ihrer alten Kraft zurückführen.
Die SC kehren zu ihrem Caern zurück und bilden dort schließlich eine neue Septe der Fenrir, die erste auf britischem Boden. Aber davon wird es vielleicht einmal eine weitere Kampagne geben.
Robin