Autor Thema: Problem:Charaktertod  (Gelesen 7330 mal)

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Offline Blizzard

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Problem:Charaktertod
« am: 15.12.2005 | 16:26 »
Tja...

in letzter Zeit habe ich mich durch so manchen Thread zum Thema Charaktertod gewälzt, und mir natürlich so meine Gedanken dazu gemacht. Aber ein Gedanke bzw. eine Vortsellung schwirrt mir gerade im Kopf herum, und ich finde keine Lösung dafür. Ist zwar so (bei mir) noch nie vorgekommen, aber ich schildere es mal trotzdem:

Der Charakter eines Spielers ist so eben über den Jordan gegangen. Aus welchem Grund sei jetzt mal dahin gestellt. Jetzt sagt der Spieler aber: " Hey SL, ich bin mit dieser Art des Charaktertodes absolut nicht einverstanden. Ich akzeptiere diese Art des Charaktertodes nicht!"

Was passiert dann und was macht als SL da? Wie reagiert man darauf, wenn man als SL den Charaktertod-so wie er geschehen ist für zumindest vertretbar hält?
Habt ihr schon Erfahrungen mit sowas gemacht, bzw. seid ihr schon mal in eine solche Situation geraten?
Wenn ja- was war eure Reaktion?

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Blizzard
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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #1 am: 15.12.2005 | 16:33 »
Es ist ziemlich widersinnig, um einen Rat bezüglich Verhaltensweisen zu fragen, wenn diese nicht in einen bestimmten Kontext gestellt werden. Nichts desto trotz, der entscheidene Punkt ist, ob der Tod des Charakters im Gefüge der Regeln, auf die sich die Gruppe geeinigt hat, legitim ist oder nicht.

Wenn der Tod legitim ist, Pech für den Spieler.
Wenn der Tod nicht legitim war, ist dem Spieler wohl recht zu geben.

Offline Würfelheld

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #2 am: 15.12.2005 | 16:36 »
Der Erfahrung kannst Du normalerweise aus dem Weg gehen, wenn der Tod und die entsprechenden Umstände eindeutig nachvollziehbar sind. Sollte es jedoch doch mal zu Deiner geschilderten Situation kommen, solltest Du Dich mit dem entsprechenden Spieler unterhalten und jeder sollte seine Sicht der Dinge dalegen, obwohl man dazu direkt sagen sollte "Der SL hat immer Recht". Ja das klingt abgedroschen ist aber aus meiner Sicht genau so, da der SL ja den Grossteil der Verantwortung trägt.
Sollte der Spieler sich nach dem klärenden Gespräch noch immer nicht einsichtig zeigen, würde ich den Charakter einfach nicht mehr zulassen. Ende Aus keine Diskussion... den Tot ist Tot!

Offline Lord Verminaard

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #3 am: 15.12.2005 | 16:51 »
Wenn ein Spieler sich weigert, den Tod seines Charakters zu akzeptieren, würde ich als SL wie folgt vorgehen:

Ich würde eine „Auszeit“ ausrufen. Das Spiel wird unterbrochen, um diese Situation zu klären. Alle regen sich ab, wir sind ja alle Freunde und können vernünftig miteinander umgehen. Dann würde ich den Spieler fragen, warum er den Charaktertod nicht akzeptiert. Ich würde die anderen Spieler fragen, was sie davon halten. Ich würde erklären, was für Probleme möglicherweise daraus erwachsen können, wenn man die Szene einfach rückgängig macht.

Dieses Gespräch sollte eigentlich zu einer einvernehmlichen Lösung führen. Tut es das nicht, ist das ein ernstes Problem. Da müsste man dann vielleicht abstimmen oder so. Wichtig ist, dass alle der gefundenen Lösung (und sei es zähneknirschend) zustimmen, bevor weiter gespielt wird.

Um solche Situationen zu vermeiden, warne ich Spieler in der Regel vor, wenn eine Szene lebensgefährlich wird. Dann kann die Diskussion im Zweifel vorgezogen werden, und man kommt nicht in die unschöne Situation, eine derartige Schlüsselszene ggf. „zurückspulen“ zu müssen.
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #4 am: 15.12.2005 | 17:16 »
Zu diesem Thema habe ich zufällig eine Recht nette eigene Erfahrung, die ich hier vielleicht einfach mal zum besten gebe. :korvin:

Ich hatte lange Zeit einen Stammspieler in der Gruppe der eigentlich immer dabei war und mit dem ich oft einfach zwischendurch mal gespielt habe, wenn grade keine "offiziellen" Abenteuer anstanden und auch wenn kein anderer Spieler dabei war.
Da aber parallel grade eine Kampagnie lief in der der Charakter dieses Spielers eingbunden war, konnten wir nicht wie üblich einfach da mit dem Charakter weitermachen wo wir aufgehört hatten. Ich entschied mich als SL dann einfach dafür das wir soetwas wie eine Rückblende auf eine noch nicht "bespielten" Teil des Lebens des Charakters machen würden. Eigentlich habe ich glaube ich garnicht festgelegt wie dieser Teil des Spiels im Zusammenhang zur Kontinuität unserer Hauptkampagnie stehen sollte, es hätte also auch die Zukunft sein können, oder vielleicht war sie es sogar, ich weiß das garnicht mehr so genau.

Auf jeden Fall kam es natürlich wie es kommen musste, der Charakter kam in diesem Spiel ziemlich unglücklich um. Eine Kette unglücklicher Umstände ein paar schlechte Würfe und eine sehr riskante Entscheidung hatten dazu geführt.
Wir dachten uns jetzt beide dass das kein besonders heldenhafter Abgang war, wenn man es auch trotzdem als recht dramatisch ansehen konnte. Der Ritter war im Endeffekt auf einem Jagdausflug von einem wilden Eber überrascht worden und war dabei in einer Felsspalte abgestürzt und die war schlicht zu tief um es zu überleben.

Wir entschieden uns dann einvernehmlich, dieses Spielteil einfach völlig zu ignorieren und mit der Kampagnie dann ganz normal weiter zu machen, auch ohne den anderen Spielern etwas davon zu erzählen.
Das war auch Gedanklich nicht sehr schwierig da dieser Teil ja außerhalb der Kontinuität irgendwo in Zeit und Raum lag.
Ich dachte mir dann aber im Nachhinein schon dass diese Geschichte eigentlich irgendwelche Konsequenzen haben müsste, weil ansonsten die Spielweltintegrität durch einfaches "Testspielen" von Charakteren gefärhdet werden würde (deshalb habe ich auch den anderen nichts davon erzählt um ihnen diese Möglichkeit garnicht erst vor Augen zu führen).

Ich habe mir dann einen Plot ausgedacht der das Paradox so erklären sollte, dass wir in dem ignorierten Spielteil, eigentlich ein zukünftiges Schicksal gespielt haben, von dem sich der Ritter aber durch ein Geschäft mit einem mächtigen Dämon freikaufen konnte. Ich wollte onehin das eigene Setting das wir grade erst angefangen hatten etwas mit Mythologie anreichern, die etwas "fantastischer" und eben mythischer sein sollte als die von Aventurien.
Daraus hat sich dann eine Hauptplotlinie der gesamtem Kampagnie entwickelt die sich ausgeweitet hat bis wir vor einigen Jahren aufgehört haben zu spielen. Ich denke aber das diese persönliche Verbindung von Charakteren und Spielwelt erst zu einer entscheidenen Entwicklung unseres Rollenspiels geführt hat.


Also was ist die Moral von der Geschicht'?
Der unfreiwillige Tod eines Charakters, ist ein besonders dramatisches Spielelement und grade die Tatsache das er unfreiwillig ist, kann es zu etwas besonderem machen. Und darauf sollte man achten. Ich sage nicht das man immer irgendwelche Plot-Twists einbauen muss um Charaktere wiederzubeleben oder zu retten, aber das ist eine interessante Möglichkeit um Zufriedenheit einerseits und Dramatik andererseits zu wahren. Es kommt nur drauf an das der Tod wirklich einen Sinn für die Geschichte hat.
Um nicht missverstanden zu werden: Auch der unfreiwillige, aus Spielweltsicht sinnlose, Tod eines Charakters, kann grade durch die Unfreiwilligkeit des Spielers einen dramatischen Sinn haben. Denn so erlebt der Spieler selber einen "tragischen" Verlust, der ihn erleben lässt was so ein Tod bedeuten kann. Wenn  man sowas aber zu ernst, zu hart oder zu unspaßig findet, muss die Gruppe und letztenendes das System dafür sorgen das sowas garnicht erst vorkommen kann.

Offline Hr. Rabe

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #5 am: 15.12.2005 | 17:22 »
Zitat
Dieses Gespräch sollte eigentlich zu einer einvernehmlichen Lösung führen. Tut es das nicht, ist das ein ernstes Problem. Da müsste man dann vielleicht abstimmen oder so. Wichtig ist, dass alle der gefundenen Lösung (und sei es zähneknirschend) zustimmen, bevor weiter gespielt wird.

Full Ack.

In diesem Fall gilt die Weißheit: ,,Diskussionen hinterher'' absolut überhaupt nicht.
Wenn man nicht gerade mit unbekannten auf ner Con spielt ---wo man dem Spieler des Verstorbenen einfach die Tür zeigen kann/will--- sollten wie du sagst, erst alle (wenn auch Zähneknirschend) einverstanden sein, bevor es weiter geht.

Deine Spieler werden dir nämlich sonst ziemlich schnell jegliche Stimmung, die du versuchst im weiteren Spiel aufzubauen, im Ansatz ersticken, weil sie immernoch am Grübeln sind, was das den sollte, oder sogar richtig sauer mit dir sind.

@Boomslang
Zitat
Der unfreiwillige Tod eines Charakters, ist ein besonders dramatisches Spielelement und grade die Tatsache das er unfreiwillig ist, kann es zu etwas besonderem machen. Und darauf sollte man achten. Ich sage nicht das man immer irgendwelche Plot-Twists einbauen muss um Charaktere wiederzubeleben oder zu retten, aber das ist eine interessante Möglichkeit um Zufriedenheit einerseits und Dramatik andererseits zu wahren. Es kommt nur drauf an das der Tod wirklich einen Sinn für die Geschichte hat.
Das funktioniert aber auch nur, wenn dein Spieler seinen Tod zumindest hinnimmt.

Gruß,
raVen
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Offline Rokal Silberfell

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #6 am: 15.12.2005 | 17:31 »
Da bei mir Chars nur sterben wenn sie sich SAUBLÖD anstellen oder das abgesprochen wurde, seh ich nie gefahr in diese Situation zu kommen.

Mit einer Ausnahme: Da wollte Mr. Ich-hab-nur-noch-10%-HP undbedingt noch n paar runden draufhauen.... Tja, einmal lass ich das mit den Kampfregeln ja noch biegen, aber 2 mal....

Also wenn der Char sich dumm anstellt oder die Regeln ihn wiederholt sterben lassen (ja, ja ich weiß wer benutzt schon regeln) dann ist er Tod... ende der Diskusion.

Aber zum Glück gabs bei mir diese Debatte noch nie.


Ansonsten: Gespräch führen...
..bevor weiter gespielt wird: und zwar mit der ganzen Gruppe, wobei diese Argumentieren sollten und man dies nur übergehen sollte wenn der Char für den Spieler unersetzlich war.
...nach dem Spielabend: Wenn das Abenteuer um ist und um den Spielfluss nicht zu stören die Diskusion ans ende/in die nächste Pause verlegen. Dann hat der Char es halt mit biegen und brechen überlebt und alle haben ihn für Tod gehalten... sollte es nötig sein. Und wo oft kommt das auch net vor.
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #7 am: 15.12.2005 | 17:32 »
@ Raven
Klar, ich gehe davon aus, dass die Spieler über solche Kleinlichkeiten wie Regeldiskussion, oder "Ne! Der Würfel war aber auf Kippe!" u.ä. hinaus sind. Ich denke es ging um den Fall dass der Spieler und möglicherweise sogar auch andere mit dem Ereignis selbst nicht zufrieden sind und nicht die Art anzweifeln wie es zustande kam. Dann sind ganz andere Diskussionen notwendig.

Offline Rokal Silberfell

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #8 am: 15.12.2005 | 17:36 »
Wer mit 5 HP weiterkämpft soll sich nicht über die Würfel auf der Kippe beschweren.... selbst Schuld
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Offline yossarian

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #9 am: 15.12.2005 | 17:40 »
Tja...es gibt so etwas wie "sinnlos sterben" oder "wegen nichts und wieder nichts zur Hölle fahren" - in manchen Genres mehr, in manchen weniger. Und oft hat das verwendete System auch ein Wörtchen mit zu reden...

So hart es auch klingt: Wenn in seltenen Fällen ein SC stirbt ohne sich "saublöd" angestellt zu haben oder den Tod vorher abgesprochen zu haben, wird das Spiel insgesamt spannender und die Spieler haben eher das Gefühl, dass ihre Figuren tatsächlich gefährliche Situationen bewältigen.

Offline Bad Horse

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #10 am: 16.12.2005 | 13:54 »
@yossarian: Nicht alle Leute spielen so. Klar, Gefahr kann der ganzen Sache die Würze verleihen, aber nicht jeder will deswegen seinen Char verlieren. Sowas sollte man vorher absprechen.

Vermis Vorschlag mit der Gruppendiskussion finde ich sehr gut. Schließlich kommt es durchaus vor, daß sich ein SL mal vergaloppiert, und dann braucht es meist mehr als eine Spielermeinung, um ihn auf den Boden der Tatsachen wieder zurückzuholen. Das gleiche gilt aber auch andersrum: Wenn die Situation eindeutig war und der Spieler nur bockt, dann kann es schon helfen, wenn die anderen Spieler ihm klarmachen, daß das so nun mal richtig war.

Das letzte Argument, mit dem man in so einer Situation übrigens kommen sollte, ist 'Der SL hat immer recht'. Wenn der Spieler eine SL-Entscheidung einfach nicht akzeptiert, dann können sich entweder beide die Köpfe einrennen, einer kann beleidigt die Runde verlassen, oder man kann versuchen, sich zu einigen - und letzteres geht nun mal nur, wenn beide grundsätzlich bereit sind, sich vom Standpunkt des anderen überzeugen zu lassen.
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Teclador

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #11 am: 16.12.2005 | 16:58 »
So hart es auch klingt: Wenn in seltenen Fällen ein SC stirbt ohne sich "saublöd" angestellt zu haben oder den Tod vorher abgesprochen zu haben, wird das Spiel insgesamt spannender und die Spieler haben eher das Gefühl, dass ihre Figuren tatsächlich gefährliche Situationen bewältigen.

Hm dazu kann ich nur sagen: Nein das stimmt nur in den seltestenen Fällen.

Online Suro

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #12 am: 16.12.2005 | 17:06 »
Ich denke dass das auch auf die herangehensweise ankommt....in der Schlangenkrieg Saga von Raymond Feist stirbt auch einfach mal jemand (dessen Geschichte im Buch ziemlich ausführlich dargelegt war) weil sein Pferd über einen Stein stolpert und er sich irgendwas bricht.
Natürlich muss die Gruppe das wollen, und zumindest auf die Möglichkeit vorbereitet sein - aber grundsätzlich saudumm ist es zumindest dramturgisch nicht, denke ich.

In Rollenspielenbevorzuge ich es aber auch, wenn er selten jemand stirbt, und wenn dann bitte theatralisch ;)
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MadMalik

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #13 am: 16.12.2005 | 17:16 »
Ich denke, dass ist sehr Spielrunden abhängig. Wenn ich mir GURPS leite, dann wissen die Leute, ihr Leben kann und wird, ohen große Vorwarnung Enden, wenn sie mal nicht aufpassen, oder einfach mal etwas den Überblick verlieren, und sich gegenseitig unter Feuer nehmen. In einer "heroischen" Runde, sollte der Charakter Tod nicht ohne wirkliches Fehlverhalten auftreten, das ist zwar ab und an sehr unterhaltsam... aber auch störend. Da einem die "Kontrolle" über das Spielgeschenen und das überleben entzogen wird. Sowas macht sich nur in Survival mäsigen Runden gut.

psycho-dad

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #14 am: 16.12.2005 | 18:21 »
Ich handhabe das meistens so wie Rokal:

Die Spieler Werden vorher eindeutig darauf hingewiesen, das ihre Charaktere sich jetzt in Lebensgefahr begeben. Danach Würfel ich Offen und halte mich so Streng wie es geht an die Regeln.
Wenn dann ein Charakter Stirbt: Pech.

ansonsten droht den Charakteren nur bei Ziemlich dummen aktionen der Tod.



...und selbst das ist nicht das Ende  ;)

Die Idee dazu habe ich von einem Gastspieler, der normalerweise in einer DSA-Gruppe spielt. In einer Diskussion über das gleiche Thema meinte er:

"Unser SL ist in der Thematik so Stur... da könnte ich auch mit Boron Persönlich verhandeln, mit ähnlichem erfolg..."

Viel weis ich nicht von DSA, aber das Boron der Gott des Todes ist hab ich schon mitbekommen...
und ich dachte mir "Warum eigentlich nicht ???"

Und seitdem werden die spieler, der ihre Charas ins jenseits schicken, gefragt, ob das OK war... war die Antwort des Spielers "Nein" fand er seinen Char zu Füßen der jeweils zuständigen Gottheit und hatte exakt 4 Sätze Zeit, eben diesem Gott zu verklickern, warum er (der Char) Weiterleben musste. Je nachdem wie gut die Argumente waren Blieb es dann bei "Schwer Verletzt und im Koma", ab und an hab ich den Char auch einfach "Selenwandern lassen" (Neu Geborener Körper, beschleunigte entwicklung bis zum erreichen der alten Werte, alle "Erinnerrungen" werden behalten) und wenn der Spieler ein bisschen all zu patzig antwortete, gabs zur Strafe auch mal ein Leben als [Hier rasse einsetzen, die der Spieler gar nicht mag]. Das Verhalten der Charas gegenüber Priestern und Tempeln der Götter lass ich da auch nicht ganz unbeachtet...

Sicher, klappt nicht mit Jeder Gruppe und ist z.T. auch eine Herrausforderrung für SL und Spieler, aber ich Denk mir:

"Hey, wozu haben alle mir bekannten Fatasy-Spielwelten Götter, wenn die nur in Dicken Wälzern oder in Priesterlichen wundern auftauchen ???"

Außerdem Verschaffte diese Methode in meiner Gruppe den Priestern endlich den Respekt, den sie verdienten ("Ich muss mich mit denen gut stellen, dann hab ich "Nachher" bessere Chancen...")

Hope I could help  ;D

[Edit:]
Rechtschreibung und Gramatik  ::)
« Letzte Änderung: 16.12.2005 | 18:24 von psycho-dad »

Offline yossarian

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #15 am: 16.12.2005 | 21:24 »
@ psycho-dad
So ein Vorgehen halte ich für Fantasy für ziemlich brilliant. Allerdings sollten die Götter auch hier nicht jeden durchwinken...

Was das andere angeht: Ich lege keine SCs einfach so um (Man muss sich nur mal vorstellen, eine Sitzung so zu beginnen: "Ihr habt alle Eure Ausrüstung repariert und wo nötig, vervollständigt. Muhandro ist nun ein Mitglied der Seher von Psont. Dlamriel ist - ja, Dein Charakter - ist leider vor zwei Tagen an einer Blinddarmentzündung gestorben. Das Begräbnis war gut besucht."). Aber es gibt sehr oft Szenen, die an sich gefährlich sind, aber deren Gefahr zur reinen Routine verkommen kann - oft eben Kämpfe gegen "mittelmäßige" Gegner. Das Bewusstsein, das solche Kontrahenten durchaus gefährlich werden können, sorgt für das Adrenalin im fight.

Aber wie immer - eine Frage des Gruppenstils, und als Spielleiter würde ich mich eher den Vorstellungen meiner Spieler anpassen als SC-Leichen bis zur Decke aufzutürmen und ab und zu "Spürt ihr die Gefahr? Na, spürt ihr sie?" zu schreien...


Ausser bei Paranoia natürlich...Pflicht geht vor.

Offline Bad Horse

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #16 am: 19.12.2005 | 13:41 »
Aber wie immer - eine Frage des Gruppenstils, und als Spielleiter würde ich mich eher den Vorstellungen meiner Spieler anpassen als SC-Leichen bis zur Decke aufzutürmen und ab und zu "Spürt ihr die Gefahr? Na, spürt ihr sie?" zu schreien...

Wunderbar formuliert...  :d Das muß ich mir merken... *rofl* "Spürt ihr die Gefahr? Na, spürt ihr sie?" *weglach*
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Offline Edorian

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #17 am: 13.01.2006 | 00:04 »
Ich habe bis jetzt vielleicht eine Handvoll Charaktere sterben lassen, aber ich gehe davon aus, dass wir alle Freunde sind und dass alle wissen, dass ich mit dem Tod eines Chars nicht einfach mein Ego poliere. Fairnis hat oberste Priorität, für beide Seiten. Ich niete nicht einfach Chars um, ohne eine gute Begründung zu haben + angemessene Situation und im Gegenzug erwarte ich als SL, dass keine Todschlag-Diskussion vom Zaun gebrochen wird, wenn es denn mal schief geht. Zumal ich je nach Tonfall des Spielers direkt abschalte, abgesehen davon, dass ich denTod wohl nur extremen Fällen rückgängig mache. Wenn die Spieler merken, dass der SL sie schon nicht hops gehen läßt, dann bauen sie Mist (gab schon einmal einen ähnlichen Thread hier mit dem selben Ergebnis, meine ich jedenfalls).
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Offline Cyberdance

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #18 am: 13.01.2006 | 16:59 »
Wenn bei mir ein Charakter wirklich mal stirbt (und das ist echt nicht oft der Fall), dann hat das meist einen verdammt eindeutig nachvollziehbaren Grund. Wenn da jemand gesagt hätte, er wäre damit nicht einverstanden, hätte ich so Gegenfragen gestellt wie:
"Und wie hätte dein Char die Anwesenheit im Herzen der Explosion überlebt?"
"Nach rund 400 Messerstichen (und HP im Minusbereich) ist man meistens ziemlich tot. Was weißt du über deinen Char, was ich nicht weiß?"

Oder ganz einfach:

"Gut. Dann sag mir, was das jetzt noch verhindern kann?" Wenn es eine gute Einlage ist - warum nicht? Ehrlich gesagt war ich aber nie in einer Situation, wo das nötig war. :)
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Offline Richtenstahl

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #19 am: 14.01.2006 | 15:26 »
Am Anfang schrieb jemand: Wenn er mit 10% Hitpoints noch weiterkämpft...
Der MEinung bin ich auch. Wenn ein Spieler seinen Char unvorsichtig agieren lässt, und sich über sein Überleben keine Gedanken macht, soll er auch die Konsequenzen tragen.
Ich würde keinen Char sterben lassen, weil ich beim Aufwärmkampf halt nen Kritischen Kopftreffer mit Augenpenetration und Brain-Püree gewürfelt habe.

Auch lasse ich meine NSCs regelmäßig die Flucht ergreifen oder die Waffen strecken, wenn sie schwer verletzt sind.
Nur komisch, dass das noch kein Spieler versucht hat...

Zum Schluss noch ne Szene von Spielern die es verdient haben:
Die Chars wandern einen Bergpfad hoch, auf der Suche nach einer Schatzhöhle.
Der Jäger findet Orkspuren, verschieden alt, sich überlappend, in beide Richtungen. Worauf die Spieler ganz richtig kombinieren: Da oben muss das Lager einer Orksippe sein.
Meine Erwartung war, dass sie zB den Jäger, der sehr gut schleichen konnte, vorschicken, der entdeckt die Orkhöhle und sie planen eine Taktik. Aber:
die Chars laufen einfach weiter.
Ein paar gelungene Wahrnehmungsproben später sehen die Chars ein paar buschige, dunkle Köpfe, die oben aus dem Gebüsch am Berghang offensichtlich die Gruppe beobachten.
Die Chars laufen nicht nur einfach weiter, nein, der Zwerg schlägt seine beiden Äxte zusammen: "Harr, Orks, meine Äxte dürsten nach ihrem verseuchten Blut!"
OK, nach dem Wink mit dem Zaunpfahl und dem Schlag mit dem Scheunentor dachte ich so, sie sollen auslöffeln, was sie sich eingebrockt haben.
Also springen oben am Hang, 10m über der Gruppe, zehn kampfbereite Oeks mit erhobenen Wurfspeeren auf, und ihr Anführer, der die Chars auffordert, ihre Waffen und Geld liegenzulassen und sich zu trollen.
Schwupps, schießt der Jäger dem Orkhauptmann einen Pfeil in den Pansen. ISt zwar bei DSA nicht tötlich, tut aber weh und wird allgemein als sehr unhöflich angesehen. Auch bei Orks.
Eine Salve Wurfspeere später meinten zwei der Spieler, ihre Chars hätten genug. Die anderen drei, allen voran der Zwerg, rennen den Weg hoch, um zu den Orks zu kommen.
Eine Salve orkischer Wurfsteine und einen sehr harten Nahkampf später, hatte dieser nicht nur den Orkanführer und ein paar seiner Schergen sondern auch die drei SCs das Leben gekostet.
Die anderen Orks rennen den Weg runter, um an die zwei zurückgebliebenen zu kommen, was ihnen auch wegen einem missglückten Illusionszauber gelingt.
Den beiden hab ich dann die Wahl gelassen, ob die Orks sie fressen oder gefangen nehmen.
Einer wurde verspachtelt (auf eigenen Wunsch, so nach dem Motto: wenn alle einen neuen Char machen, mach ich mit), der andere wurde gefangen und diente als Ausgangspunkt für das nächste Abenteuer, seine Befreiung, und als mGrund für die neuen Chars, das alte Abenteuer weiterzuspielen, da er ihnen von der Schatzhöhle erzählt hat.

Der Spieler, der unter der ganzen Geschichte am meisten gelitten hat, war ich. Ich wollte konsequent sein und war der Meinung, die Spieler haben sich saublöd angestellt, nachdem ich sie mehrmals deutlich gewarnt habe, aber es tat mir sooo leid, die Chars abzumurksen.  :'(
Die anderen Spieler sind wie wahre Berserker in den Tod gegangen und hatten einen Riesenspaß dabei. So ne Art Final-Hysterie, und haben sich dann zusammen coole neue Chars gebaut.

Das soll mal einer verstehen...  :o
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Offline Sparky

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #20 am: 14.01.2006 | 15:53 »
Naja, wenn ein Charakter stirbt ist es sehr wichtig, wie.
Ein Krieger, der sich tapfer durch eine Übermacht kämpft, sein Schwert bis zum letzten Atemzug in der Hand hält und stolz mit einem letzten Fluch auf den Lippen dahinscheidet ist um einiges ehrbarer, als von einem Pudel mit pfirsichfarbenen Schleifen an den Ohren in einem Hinterhof zerfleischt zu werden.
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Offline Cyberdance

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #21 am: 18.01.2006 | 19:31 »
Naja, wenn ein Charakter stirbt ist es sehr wichtig, wie.
Ein Krieger, der sich tapfer durch eine Übermacht kämpft, sein Schwert bis zum letzten Atemzug in der Hand hält und stolz mit einem letzten Fluch auf den Lippen dahinscheidet ist um einiges ehrbarer, als von einem Pudel mit pfirsichfarbenen Schleifen an den Ohren in einem Hinterhof zerfleischt zu werden.
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Obwohl die Situation einen gewissen Skurrilitätsbonus hat. Zumindest wäre das ein vielbesuchter Grabstein und eine urbane Legende wäre dem Helden auch sicher. :) Ist das ein theoretisches Beispiel oder ein Bericht?
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Offline Monkey McPants

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #22 am: 18.01.2006 | 19:37 »
Charaktertod nur nach Absprache mit dem (und Einverständnis des) Spieler(s).

M
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Offline Lyonesse

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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #23 am: 18.01.2006 | 20:33 »
@ Monkey: Der Job des Meisters ist sicher nicht für jeden etwas und das liegt vor allem daran, daß man nicht nur angenehme Entscheidungen fällen muß. Ich halte es jedoch für falsch, die Entscheidung über den Tod eines Charakters dem Spieler zu überlassen. Denn wenn es nur mit seinem Einverständnis geht, dann ist es quasi allein seine Entscheidung und das kann es ja wohl nicht sein. Wenn er bei so einer wichtigen Frage frei entscheiden darf, dann ist sicher vieles möglich aber ernsthaftes Rollenspiel mit einem souveränen SL wohl eher nicht. 

Ist der Tod, aufgrund der Umstände gerechtfertigt, dann sollte man auch als SL dazu stehen. Nur durch einen blöden Würfelwurf oder eine Fehlentscheidung sollte kein Char den Tod finden, aber durch drei bis vier miese Würfe oder zwei bis drei Fehlentscheidungen hintereinander (und sei es auch nur um den Meister und sein Glück herauszufordern), das geht schon in Ordnung. Wer dann als Spieler zu viel Theater macht, weil ihm der Charakter zu sehr ans Herz gewachsen ist, der sollte sich wieder mal vor Augen führen das es 'nur' ein Rollenspiel ist und er vielleicht auch selber Fehler gemacht hat die zu diesem Ergebnis führten. Und natürlich ist Rollenspiel keine Demokratie. Der Meister muß sich also keinem Spielertribunal ausliefern, das nun über den Tod eines Chars bis in die frühen Morgenstunden disputiert. Wenn das so läuft, dann läuft da etwas falsch. Und wenn der Tod eines Charakters ein Ereignis ist, das hin und wieder bzw. eher selten vorkommt, dann besteht dazu auch kein Grund. Sollten die Spieler jedoch jede Woche neue Helden auswürfeln müssen, dann sollte sich der verantwortliche Meister vielleicht überlegen, endlich den Grundkurs Meistern I bei der Universität Orkland erfolgreich abzuschließen.
« Letzte Änderung: 19.01.2006 | 12:10 von Lyonesse »
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Re: Problem:Charaktertod
« Antwort #24 am: 18.01.2006 | 20:49 »
@ Monkey: Der Job des Meisters ist sicher nicht für jeden etwas und das liegt vor allem daran, daß man nicht nur angenehme Entscheidungen fällen muß. Ich halte es jedoch für falsch, die Entscheidung über den Tod eines Charakters dem Spieler zu überlassen. Denn wenn es nur mit seinem Einverständnis geht, dann ist es quasi allein seine Entscheidung und das kann es ja wohl nicht sein. Wenn er bei so einer wichtigen Frage frei entscheiden darf, dann ist sicher vieles möglich aber ernsthaftes Rollenspiel mit einem souveränen SL wohl eher nicht.
Lyonesse, ich bin mir sicher das das du mit dieser Spielart sehr gut fährst, und wahrscheinlich hast du auch viele gute Argumente die das untermauern, aber das ist mir, um ehrlich zu sein, ziemlich egal. :) Ich könnte jetzt sagen was ich von dem Post halte, aber ich glaube davon hat keiner hier was und das würde dem Mods auch nur unnötig Arbeit machen. Und ich denke das will hier ja auch niemand. :)

Ich sag also jetzt lieber nichts, wenn du das weiter besprechen möchtest kannst du mir ja eine PM schicken. ;)

M
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