ich glaube dass es weit mehr als die zwei von Verminaard genannten Spielertypen gibt.
Da wäre z.B. noch der Spieler, der scheu ist, und sich einfach nicht traut. Dabei würde ihm das Erlebnis mit den anderen Spielern durchaus reichen. Würde er es versuchen, wäre wahrscheinlich alles gar nicht so schlimm. Dabei ist er zwar introvertiert wie dein Spielertyp 2, aber im Unterschied zu diesem MÖCHTE er eigentlich raus.
- Oder der Spieler der eigentlich nur alleine spielen, und sich das nicht eingestehen möchte. Er ist eigentlich an einem Spieltisch fehl am Platze.
- Oder der Spieler, der eigentlich nur zusehen möchte. Dieser hat keine Tagträume sondern erlebt das Spiel so wie es ist als eine Art Theater.
- Oder, oder, oder ...
Wenn man also dem Spieler geben möchte, was er will, so geht dies nicht mit "Schubladen" (Typ 1 - X, Lösung 1 - X), sondern durch individuelles Eingehen auf den Spieler. Hier sind echte soziale Kompetenzen gefragt. Eine Pauschallösung wird, davon bin ich überzeugt, nicht helfen. Sofern man dem Spieler wirklich helfen muss!!! (und wer entscheidet das?)
Die Feststellung, dass es introvertierte Spieler geben kann, die einen Großteil ihres imaginären Charakterdaseins "für sich erleben", ist eine Interessante und wichtige. Die Schlussfolgerungen daraus sind jedoch schwierig zu ziehen. Weder möchte ich sagen, dass dieser Personenkreis pauschal Hilfe benötigt, noch könnte ich pauschal Vorschläge machen, wie man diesen helfen könnte. Auch die Auswirkungen auf die Spielgruppe, sofern es überhaupt welche gibt, sind schwierig festzumachen. Ja das allererste und wichtigste Kriterium wurde noch gar nicht quantifiziert (und es wäre Grundvoraussetzung für Hilfen): wie viel Vorstellungsraum muss geteilt werden, und wie viel kann im eigenen Hirn bleiben, ohne dass es der Gruppe oder dem Spieler schadet? Und wer hat das Recht, diese Messlatte festzusetzen?
Also: die Grundfeststellung ist einfach getroffen: es gibt sie, die introvertierten Rollenspieler. Aber welche Folgen das hat, wenn man die denn angehen will, ist schwer festzustellen, wie ich finde.
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man sollte vielleicht weggehen von der Frage, was man mit introvertierten Spielern tun soll / kann / darf, sondern auf den nicht geteilten Vorstellungsraum eingehen (ganz wertfrei) und allgemein untersuchen, in wie weit dieser, obwohl er nicht geteilt wird, das Spielerlebnis a) für den Einzelnen b) für die Gruppe beeinflusst. Eine Methode dafür habe ich allerdings noch nicht. Denn: auch "nicht-introvertierte" Rollenspieler haben einen Vorstellungsraum, den sie nicht mit der restlichen Spielern teilen. Ist es überhaupt wichtig, wie groß dieser Anteil ist? Auch hier stellt sich die Frage, ob pauschale Aussagen getroffen werden können
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