Zum Eingangspost....
Ob koheränte Indy-Forge Systeme eine Mode-Erscheinung sind, oder ob sie irgendwann so etabliert sind, dass sie nicht mehr wegzudenken sind, weiss ich nicht - wer will sowas prognostizieren?
Ich habe auch Big Brother schon in der ersten Staffel scheisse gefunden und nicht konsumiert und es gucken sich immer noch Leute das Zeug an, sonst würde es nicht gesendet werden. Von daher wage ich inzwischen keine Prognose mehr über das Konsumverhalten anderer Leute.
Aber ich glaube - ehrlich gesagt - war das auch gar nicht das Thema, sondern hier wollte jemand das Für und Wider von kIFS (koheränteIndyForgeSysteme) ausdiskutieren.
Meine Meinung: Ich finde es gut, dass es sie gibt, auch wenn ich sie nicht spiele.
Warum: Der Ganze Forge Krimskrams bringt Leute zum Nachdenken und das finde ich gut.
Er bringt neue Ideen, neue Diskussion, neue Gedanken, Anstösse, Ansätze, etc bla bla.
Das ist cool, denn man kann entscheiden, was man möchte. Wenn man Dinge nicht kennt, fehlen einfach Optionen und Entscheidungsmöglichkeiten.
Aha - warum spiele ich das Zeug dann nicht?
Naja, zum einen, weil es mich nicht begeistert. Zum Anderen, weil ich nicht genug Zeit habe, alles, was ich interessant finde auzuprobieren und vor allem weil meine Runde da sehr abgeneigt ist.
Der wichtigste Grund:
Das schönste (für mich) am Rollenspiel ist seine Vielseitigkeit!
Das bedeutet, dass ich sehr flexibel ganz unterschiedliche Arten des Spiels ausprobieren kann - innerhalb eines Systems, innerhalb einer Kampagne, innerhalb eines einzelnen Spieleabends.
Koheränte Systeme nehmen sich ein Thema, eine Spielart und optimieren sich solange, bis sie dieses Thema möglichst perfekt beherrschen. Das ist toll, bremst aber meinen Wunsch nach Vielseitigkeit.
Wenn es ein Rollenspiel gibt, dass sich auf Rache konzentriert, toll - aber ehrlich - mich interessiert dieses Thema vielleicht, aber nach spätestens 2-3 Abenden will ich was anderes machen.
Okay, dann wechsel ich das Thema, nehme ein anderes System das genau zugeschnitten ist und juhu!?
Juhu? Nein, denn bei aller Abwechslung gibt es:
Das (für mich) zweitschönste am Rollenspiel ist die Kontinuität in einer Kampagne.
Was habe ich lange Zeit bei Leuten, denen ich Rollenspiel erklärt habe angeführt, was mich begeistert? Dass das Spiel nicht nach einem Abend vorbei ist, sondern dass die eine Spielsitzung Auswirkungen auf die nächste hat - dass man Gewinne, Freunde, Feinde, Verletzungen, Erfahrungen in die nächste Rollenspielsitzung mitnehmen kann. Dass das Spiel mit der Zeit wächst.
Und dann soll ich alle paar Sitzungen ein neues System nehmen um ein neues Thema auszuprobieren? No way!
Ich finde viele Ideen cool, die die Forge macht.
Vieles würde ich gern mal ausprobieren - das meiste aber nicht als "Kampagne" oder in meiner festen Runde, sondern auf Veranstaltungen wie dem grossen Treffen.
Wenn ich kiFS trotzdem aus diversen Gründen nicht in meiner Runde spiele, dann hat das jeweils Gründe - aber zumindestens habe ich die Wahl und bin mir bewusst, warum ich das spiele, was ich spiele.